Dorothee Hermann schrieb am Mittwoch, 21. September 2022 um 15:28:49 UTC+2:
> Am 21.09.22 um 09:38 schrieb Jan Novak:
> >> "Besseres Rezept" als was?
>
> > als "irgendeins" Es geht um die Streusel für einen Streuselkuchen.
> > War das aus meiner Frage nicht zu erkennen?
> Nein.
Ich finde die Idee schon originell, dass man Verbesserungen zu etwas vorschlagen soll,
was man nicht kennt. Selbstverständlich braucht man eigentlich dazu ein Rezept.
> Vielleicht hätte man/ich an deiner Zutatenliste erkennen können, ob du
> vielleicht zuviel/zuwenig einer Zutat (Butter/Mehl) nimmst?
>
> Obwohl es die unterschiedlichsten Rezepte gibt - ich merke nur
> Unterschiede, ob ich kalte oder weiche Butter verwende.
Der Unterschied, ob kalt oder weich / warm wirkt indirekt. Dabei geht es nicht um die
Temperatur an sich, sondern um das Eiweißgerüst, das Gluten. Das ist eine tolle Sache,
wenn man u.a. Rührteig macht. Deshalb rührt man da länger als lang. Nur bei Mürbeteig
(Sreusel sind ein Mürbeteig) will man das nicht, sonst wird der brandig, zäh.
Das Klebergerüst braucht Feuchtigkeit. Warmes / flüssiges Fett erfüllt dieses Kriterium.
Knetet man dann zu lange (und "lange" ist hier ziemlich kurz), ist das ungünstig. Auch
Hände erfüllen das Kriterium warm.
Deshalb: Bei kalter Butter hat man etwas Spielraum, allerdings knetet die sich schlecht. Daher
hilft viel hacken mit großem Messer auf den Zutaten. Dadurch wird die Butter nicht nur kleiner, sondern man
vermischt auch gleichzeitig. Bei warmer Butter hilft, diese erst einmal mit dem Zucker zu
vermengen. Rührgerät oder Hände ist wurscht, weil das Gluten-Problem erst mit dem Mehl kommt.
Selbiges zum Schluss locker untermengen und zwar so, als ob man locker Händewaschen würde.
Warme Hände vorher unter kaltes Wasser halten.
Im Prinzip nicht verkehrt. Allerdings sind die eigentlichen Ursachen nicht drin und damit auch
falsche (ist zu hart) suboptimale Rückschlüsse.
Zum Ausgangsproblem: Es liegt wohl am Verhältnis Fett zu Mehl, das sich dann besonders
zeigt, wenn zu warmes Fett verwendet wird und - worst case - kalter Ofen. Bei Streuseln vorwärmen!
Vor ein paar Wochen habe ich Streuselkuchen gemacht auf kurz angedünsteten Äpfeln. Damit wurden
die Streusel warm - und den Ofen hatte ich nicht vorgeheizt. Bei ansonsten gleichem Rezept hatten wir
"einen" Streusel. Alles war komplett verlaufen. Schmeckte aber super, so gut, dass aus dem Bug ein
Feature werden könnte.
Zum Mürbeteig und den Zusammenhängen für den, den es interessiert:
https://goccus.com/campus/onlinekurse/backen-onlinekurse/muerbeteig/
Ich nehme für Streusel 3:2:1 (Mehl:Fett:Zucker), weil wir eh Zucker reduzieren.
Kulinarische Grüße
Birgit
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Goccus - der Genießertempel
www.goccus.com