in unserer Frühstücksrunde im Büro, wo regional verschiedenen Personen
aufeinander treffen, diskutieren wir seit einiger Zeit über "Regionale
Bezeichnungen für Nahrungsmittel". Das Brötchen in Bayern Semmeln und in
Berlin Schrippen heißen, haben wir bereits erörtert.
Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen Namen
ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um Kuchenreste, die
ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit Kuvertüre
überzogen werden. Die Form ist wie ein Kegel, unten rund, ober spitz
zulaufend. In Köln nennt man sie Domspitzen, in Wuppertal Punschberge.
Wie heißen die Dinger im Norden der Republik????
Ich hoffe auf Antwort!
Ricarda
In article <35A9FF56...@hbz-nrw.de>,
Ricarda Hering <her...@hbz-nrw.de> writes:
> Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen Namen
> ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um Kuchenreste, die
> ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit Kuvertüre
> überzogen werden. Die Form ist wie ein Kegel, unten rund, ober spitz
> zulaufend. In Köln nennt man sie Domspitzen, in Wuppertal Punschberge.
>
> Wie heißen die Dinger im Norden der Republik????
Ich kenne diese Kalorienbombe unter dem Namen: Granatsplitter. Ob ich
das im Norden oder im Sueden der Republik aufgeschnappt habe, kann
ich allerdings nicht sagen.
Es gruesst
Verena
Bei uns in Stuttgart heissen die Dinger auch Granatsplitter
(Kalorienbomben waere wahrscheinlich treffender).
Gruesse
Martin
--
/ \/ __/\ Martin Engelhardt /
/ / / / _ /\/ Department of Food Technology /
/_/_/_/___/\/ University of Hohenheim /
\_\_\_\___\/ eMail: enge...@uni-hohenheim.de /
im mittleren Hessen, also eigentlich nicht in Norden, heisst sowas
'Granatsplitter'.
Frank
Ricarda Hering wrote:
> Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen Namen
> ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um Kuchenreste, die
> ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit Kuvertüre
> überzogen werden. Die Form ist wie ein Kegel, unten rund, ober spitz
> zulaufend. In Köln nennt man sie Domspitzen, in Wuppertal Punschberge.
>
> Wie heißen die Dinger im Norden der Republik????
>
> Ich hoffe auf Antwort!
>
> Ricarda
Hier in Bayern heißen sie Granatsplitter. Jemand muß unbedingt
den norddeutschen Namen posten, das wird sicherlich wieder ein
Brüller a la "Pinkel mit Grünkohl" oder so... :)
George
>Das Brötchen in Bayern Semmeln und in Berlin Schrippen heißen, haben
>wir bereits erörtert.
In SWDeutschland Wecken. Und die Granatsplitter heißen auch
Granatsplitter :-)
Es gibt Unmengen unterschiedlicher Bezeichnungen für Nahungsmittel.
Das meiste stirbt zugunsten des normierten Einheitsgelabers aus. In
Stuttgart werde ich bereits dumm angesehen, wenn ich einen Kipf Brot will.
>[...] In
>Stuttgart werde ich bereits dumm angesehen, wenn ich einen Kipf Brot will.
<selberdummausseh>
Sagst Du uns auch, was das denn nun ist, und wo diese bezeichnung
gebräuchlich ist? Ich würde es nämlich zugegebenermaßen auch nicht
verstehen.
</selberdummausseh>
Gruß, Diedrich
> >Wie heißen die Dinger im Norden der Republik????
> >
> >Ich hoffe auf Antwort!
> >
> >Ricarda
>
Endlich weiß ich es - GRANATSPLITTER, das Kuchengebäck meiner Kindheit! DANKE
für Eure zahlreichen Antworten. Meine Eltern haben es (in Norddeutschland
lebend) auch noch mal bestätigt!
> Hallo Ricarda,
> könnte es wohl sein, daß es diese Dinger hier im Norden gar nicht
> gibt? Sowas habe ich, wohnhaft in Hamburg, noch nie gesehen.
> Gruß,
> Christine
Ich komme aus Walsrode, was ja nicht allzuweit von HH entfernt ist. Aber
möglich wäre es schon, daß es Granatsplitter bei Euch nicht gibt. Oder sie
heißen wieder anders und sehen vielleicht auch ein bißchen anders aus.
Greeetings
Ricarda
> Hier in Bayern heißen sie Granatsplitter. Jemand muß unbedingt
> den norddeutschen Namen posten, das wird sicherlich wieder ein
> Brüller a la "Pinkel mit Grünkohl" oder so... :)
>
> George
Morgen allerseits
Ich bin zwar mit Backwaren nicht so bewandert, aber von diesen
Dingern kenne ich nur Rumkugeln, zumindest im Raum Hannover
habe ich solche Kegel noch nie gesehen.
Zu Grünkohl sagen wir übrigens Braunkohl und Pinkel isst hier kein
Mensch.
Viele Grüsse
Mikel
>Sagst Du uns auch, was das denn nun ist, und wo diese bezeichnung
>gebräuchlich ist?
Kipf = länglicher Brotlaib (im Gegensatz zu einem runden)
Gebräuchlich in den meisten Gegenden Südwestdeutschlands inclusive
Allgäu. Da gibts bzw. gab es auch Rahm (Sahne), Blaukraut (Rotkohl),
Brestling (Erdbeeren), Träuble (Johannisbeeren), Zibeben (Rosinen)...
noch mehr Bedarf :-) ?
></selberdummausseh>
Kein Grund dazu. Diese Ausdrücke verschwinden, wie ich schon schrieb.
Alles wird halt normierter und einfacher.
Ein Geschaeftskollege meines Vaters hat sich auch einmal
gewundert, als er in Berlin einen 'Kretter Breschtling' haben
wollte und bloss grosse Augen als Antwort bekam. Vermutlich
waehre er da mit dem 'Einheitsgelaber' doch etwas besser
bedient gewesen. :-)
Berno Langer schrieb:
> Ein Geschaeftskollege meines Vaters hat sich auch einmal
> gewundert, als er in Berlin einen 'Kretter Breschtling' haben
> wollte und bloss grosse Augen als Antwort bekam. Vermutlich
> waehre er da mit dem 'Einheitsgelaber' doch etwas besser
> bedient gewesen. :-)
Ich finde es eigentlich schade, dass die regionalen Bezeichnungen aussterben
und hoffe auch das dem nicht wirklich so ist. Aber es ist schon verstaendlich,
dass man das in Berlin nicht versteht. Daher gibt es ja die "Normsprache", also
eigentlich das Hochdeutsche. Obwohl ich in Norddeutschland 100g Mortadella
bestellen kann und dann Fleichwurst bekomme. Hier in Koeln muss ich
Fleischwurst sagen, wenn ich Fleischwurst will.
Eine Kollegin von mir hat allen ernstes die Einwohner der suedlichen Regionen
unseres Landes als bloed bezeichnet, wenn sie sie im Bäckerladen nicht
verstanden haben und ist ausserdem noch der Meinung, dass mindestens Abitur und
Studium notwendig sind, um das gewuenschte (ich glaube sie war in Bayern und
hat Broetchen bestellt) auch zu erhalten.
Dieser Ansicht bin ich ueberhaupt nicht und fordere dazu auf, regionale
Bezeichnungen weiterhin zu verwenden - und wenn man in ein anderes Bundesland
faehrt muss man sich halt den Ausdruecken dort anpassen.
Gruesse
Ricarda
Na ja, Essen ist auch noerdlicher als Wuppertal oder Koeln und ich
kenne diese Dinger in der beschriebenen Form als Rumberge.
Gruss,
Christian
in Kassel heißen die Dinger *Kasseler Brocken* und hier in Mainz habe
ich die Dinger noch nicht gesehen.
Aber die regionalen Bezeichnungen gehen ja noch weiter. Ich habe das bei
meinem Umzug von Kassel nach Mainz (von einem Dorf zum anderen) sehr oft
gemerkt:
Kassel: Nüßchen Mainz: Feldsalat
Kassel: Kochwurst Mainz: Fleischwurst (ist nicht gleich, eher ähnlich
und schlechter)
Kassel: magerer Speck Mainz: Dörrfleisch (Freundliche Verkäuferin in
Meenz: <Anpampen an> Speck ist nie mager, der ist immer fett !!!
<Anpampen aus !!>
Ciao, Jens
[...]
> Eine Kollegin von mir hat allen ernstes die Einwohner der suedlichen Regionen
> unseres Landes als bloed bezeichnet, wenn sie sie im Bäckerladen nicht
> verstanden haben und ist ausserdem noch der Meinung, dass mindestens Abitur und
> Studium notwendig sind, um das gewuenschte (ich glaube sie war in Bayern und
> hat Broetchen bestellt) auch zu erhalten.
Toll! Frag mal Deine schlaue Kollegin, was sie im 'Ausland' macht! Sind
die Italiener, Spanier, Franzosen auch bl"od, weil sie sie nicht verstehen,
wenn sie 'Br"otchen' haben m"ochte? (Wieso ko der bl"ode Depp an dera
Theken kei Deitsch?)
> Dieser Ansicht bin ich ueberhaupt nicht und fordere dazu auf, regionale
> Bezeichnungen weiterhin zu verwenden - und wenn man in ein anderes Bundesland
> faehrt muss man sich halt den Ausdruecken dort anpassen.
Eben, und notfalls hilft halt ein Draufzeigen.
Gru\3
Frank
--
WWW * http://igv113.igv.kfa-juelich.de/frank/ * WWW
WWW * Segeln - Motorrad - NetBSD * WWW
Frank Baur (eMail: f.b...@fz-juelich.de)
IGV - Forschungszentrum Jülich GmbH, D - 52425 Jülich
Hallo Mikel,
Pinkelwürste sind meines Wissens in der Hannover-Gegend auch nicht
üblich; sie sind vor allem in Ostfriesland und Umgebung zu finden.
Dafür gibt es bei Euch wohl die "Brägenwürste", die zum Grünkohl,
Braunkohl oder Krauskohl (ist alles dasselbe!) gereicht werden.
--
Gruß: Hans-Dieter
>Vermutlich
>waehre er da mit dem 'Einheitsgelaber' doch etwas besser
>bedient gewesen. :-)
Es muß ja nicht automatisch ein Entweder-Oder sein. Aber die Diskussion
kommt eh um Jahre zu spät, lokale Bezeichnungen sind bereits Folklore
und in ein, zwei Generationen ganz verschwunden.
Im Norden ist das wohl sogar schneller passiert als im Süden:
Wer kennt noch auf Platt Lebensmittelnamen :-) ?
Da hast du völlig recht, aber zum Braunkohl gibt es auch noch Kassler,
entweder als Braten oder im Kohl gegart, Bauchfleisch und die
Bregenwürste gibt es frisch oder geräuchert. Dazu kleine neue
Kartoffeln, in Zucker gewälzt und in der Pfanne braun gebraten.
Ein Superessen im Winter, also genau das richtige für diesen "Sommer"
:-)
Bis Bald
Mikel
Mikel Reichert wrote:
>
> George Ellis wrote:
>
> > Hier in Bayern heißen sie Granatsplitter. Jemand muß unbedingt
> > den norddeutschen Namen posten, das wird sicherlich wieder ein
> > Brüller a la "Pinkel mit Grünkohl" oder so... :)
[...]
> Zu Grünkohl sagen wir übrigens Braunkohl
Braunkohl?! Ist das nicht das Zeug zum Verheizen, das in der
Ex-Dädrr im Tagebau gewonnen wurde, wobei die Landschaft völ-
lig verschandelt wurde, und das beim Verbrennen sowohl Mensch
als auch Natur schwer schädigt? Sowas eßt ihr?
> und Pinkel isst hier kein Mensch.
Aber die Friesen, soweit ich weiß... Ob die Friesen allerdings
der menschlichen Art zugeordnet werden, entzieht sich meiner
Kenntnis.
> Viele Grüsse
> Mikel
Aus Lönneberga?
George
Hi Leute
Kann mir einer von Euch verraten, ob die Bregenwuerste in anderen
Gegenden Knacker genannt werden oder wie Knacker hier unten im sueden
heissen?
Tschau
KIDDI
George Ellis schrieb in Nachricht <35AC67DA...@dlr.de>...
>
>Braunkohl?! Ist das nicht das Zeug zum Verheizen, das in der
>Ex-Dädrr im Tagebau gewonnen wurde, wobei die Landschaft völ-
>lig verschandelt wurde, und das beim Verbrennen sowohl Mensch
>als auch Natur schwer schädigt? Sowas eßt ihr?
>
Braunkohl(e) kannst Du vielleicht auch gegen Durchfall einsetzen, aber
der Name "Braunkohl" rührt wohl daher, daß es früher tatsächlich eine
bräunliche, hochwüchsige Grünkohlsorte gab, die sich Mensch und Tier
friedlich miteinander teilten: Mensch verspeiste die kleinen zarten
Blätter vom oberen Teil der Pflanze, Tier bekam den Rest. Heute wird
diese Kohlsorte allerdings nicht mehr angebaut, lediglich der Name ist
noch geblieben.
>> und Pinkel isst hier kein Mensch.
>
>Aber die Friesen, soweit ich weiß... Ob die Friesen allerdings
>der menschlichen Art zugeordnet werden, entzieht sich meiner
>Kenntnis.
Warum so "rassenfeindlich"? Hast wohl noch nie diese köstliche Wurst
gegessen? Der merkwürdige Name dieser Wurst ist nämlich keineswegs von
unanständigem Charakter. Er leitet sich vielmehr davon ab, daß der
Wurstteig in Pinkel, den Mastdarm des Rindes, gestopft wird!
--
Gruß: Hans-Dieter
die Bezeichnung Knacker steht meiner Meinung nach für "gemeines
Knackwürstchen". Knackwürstchen wiederum werden auch als
"Bockwürstchen" bezeichnet. Die Bezeichnung Bockwürstchen wiederum ist
in den süddeutschen Gefilden allerdings nicht obligat. Hier im
Schwabenland gibt es jedoch sogenannte "Rote" oder "Rote Wurst"; die
kommt den Bockwürstchen/Knackwürstchen sehr nahe!
Brägenwürste haben zwar in etwa die Form eines Knackwürstchens;
allerdings werden Knackwürste nicht zum Grünkohl gereicht. Die
Bezeichnung "Brägen" kommt aus dem Plattdeutschen und heißt soviel wie
Gehirn, welches sich demzufolge als Schweinehirn auch in diesen
Würsten befindet. Optisch sieht eine Brägenwurst wie eine fette
Mettwurst aus; der Knacker hingegen sieht doch wohl eher aus wie ein
zu dick geratenes Wiener- oder Frankfurter Würstchen - oder?
--
Gruß: Hans-Dieter
CB>Ricarda Hering <her...@hbz-nrw.de> wrote:
CB>> Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen
CB>Namen ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um
CB>Kuchenreste, die ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit
CB>Kuvertüre überzogen werden.
CB>> Wie heißen die Dinger im Norden der Republik????
Ich kenne sie aus Süddeutschland als Granatsplitter.
Gruss Guenther
>Braunkohl(e) kannst Du vielleicht auch gegen Durchfall einsetzen, aber
>der Name "Braunkohl" rührt wohl daher, daß es früher tatsächlich eine
>bräunliche, hochwüchsige Grünkohlsorte gab, die sich Mensch und Tier
>friedlich miteinander teilten: Mensch verspeiste die kleinen zarten
>Blätter vom oberen Teil der Pflanze, Tier bekam den Rest. Heute wird
>diese Kohlsorte allerdings nicht mehr angebaut, lediglich der Name ist
>noch geblieben.
Doch doch, die braune Variante wird schon noch angebaut. Ich kenne
Leute, die die im Garten haben. Es stimmt aber, daß der ganz
überwiegende Teil die grüne Variante ist. Der in Dosen oder Gläsern
ist immer grün, hier in Hannover bekomme ich auf den Wochenmärkten
auch nur grünen, aber auf Wochenmärkten im Raum Bremen findet man
gelegentlich auch noch braunen.
Viele Grüße,
Ulf Neumann
Hallo George,
was Du meinst ist Braunkohle, das kann man natürlich nicht essen.
Silke
Hallo !
Also ich haette vielleicht dazu schreiben sollen, was ich unter Knacker
kenne, sorry. Kommen von Laenge und Dicke Den WienerWuerstchen fast
gleich. Ansonsten eher einer zu fetten Salami. Gereicht werden sie zu
allen moeglichen Eintoepfen oder auch mal einfach so zu Brot.
Tschau
KIDDI
> >Wer kennt noch auf Platt Lebensmittelnamen :-) ?
> >
> Graute Bohn!
Mmmh. Könnte ich direkt mal wieder machen. (direkt = man merkt gleich
den rheinischen Einfluss auf meine Sprache...)
> [...]
>
> Rosinenstuten (mit s-t !).
Auch nicht schlecht.
>
> Fußlappen mit Flöhe (Kohleintopf mit Kümmel)
Den Ausdruck kenne ich nicht...
>
> Töttchen
Was ist das noch?
>
> Stielmuß (was das ist, weiß nur der Münsterländer)
Die Soesterin aber auch. ;-))
Gruß Britta
Mandelplatz!
> >
> > Stielmuß (was das ist, weiß nur der Münsterländer)
>
> Die Soesterin aber auch. ;-))
Ruebstiel, oder?
Ich haette noch Aerpelschlot anzubieten. Und Kappes.
Bettina (aus Wuppertal)
> Hallo !
> Also ich haette vielleicht dazu schreiben sollen, was ich unter Knacker
> kenne, sorry. Kommen von Laenge und Dicke Den WienerWuerstchen fast
> gleich. Ansonsten eher einer zu fetten Salami. Gereicht werden sie zu
> allen moeglichen Eintoepfen oder auch mal einfach so zu Brot.
Du meinst doch nicht etwa Mettendchen? ;-)
Gruß Britta
>Stielmuß (was das ist, weiß nur der Münsterländer)
Sind das die Stengelchen einer Rübensorte (Kohlrüben?)?
Die kenn ich auch aus anderen Regionen. Überhaupt gabs da früher
einiges mehr aus Rüben, leider ebenfalls außer Mode.
"saure Räben" zum Beispiel - milchsaure Rübchen.
"Stielmus" oder "Rübstiele" ist ein typisch westfälisches Gericht und
kommt dort hauptsächlich im Frühling auf den Tisch, wenn die zarten
Stiele der Mairüben geerntet werden. Scherzhaft wird das Stielmus auch
als "Knisterfinken" bezeichnet; wenn nämlich die Rübstiele nicht
gründlich gewaschen werden, verursachen die Sandkörner beim Kauen ein
knirschendes Geräusch.
MMMMM----------MEAL-MASTER Format (B&S REZWIN Version 1.1.0.0)--------
Title: Stielmus mit Mettwurststreifen
Categories: Eintoepfe
Servings: 4
MMMMM--------------------------Zutaten--------------------------------
1,5 kg Ruebstiele (Stielmus)
Salz
2 tb Olivenoel
1 tb Butter
2 Zwiebeln
100 g geraeucherter Speck
1 tb Mehl
1 l Fleischbruehe
Pfeffer
Muskatnuss
1/4 l suesse Sahne
2 Mettwuerstchen
MMMMM--------------------------QUELLE---------------------------------
Unser Land und seine
-Kueche; ADAC
erfasst von H.-D. Bialek
Die Blaetter werden von den Stielen abgestreift, die Stiele werden
gruendlich gewaschen, in etwa 3 cm lange Stuecke geschnitten und fuer
3 bis 4 Minuten in einen Topf mit 3 Liter kochendem Salzwasser
gegeben. Dann giesst man das Wasser ab, schreckt die Stiele mit kaltem
Wasser ab und laesst sie gut abtropfen.
In einem Topf erhitzt man das Olivenoel und die Butter, braeunt darin
die geschaelten, in kleine Wuerfel geschnittenen Zwiebeln und den
ebenfalls gewuerfelten Speck an und bestreut alles mit dem Mehl. Dann
giesst man die Fleischbruehe hinzu und laesst das Ganze aufkochen.
Danach gibt man die Ruebstiele in den Topf, schmeckt mit Salz, Pfeffer
und geriebener Muskatnuss ab und kocht das Gemuese etwa 10 Minuten
lang auf kleiner Flamme.
Mit der Sahne wird das Gemuese verfeinert. Schliesslich schneidet man
die Mettwuerstchen in kleine Streifen und gibt sie kurz vor dem
Servieren zu dem Gemuese.
:Stichworte : Ruebstiele, Stielmus
MMMMM
MMMMM----------MEAL-MASTER Format (B&S REZWIN Version 1.1.0.0)--------
Title: Stielmus (Roebstillcher)
Categories: Rheinland
Servings: 4 Portionen
1 kg Stielmus
Salz
50 g Butter
30 g Mehl
1/4 l Milch
Muskat
Pfeffer, weiss
Die Blaetter von den Stielen abstreifen. Die Stiele in ca. 5 cm lange
Stuecke schneiden und in leichtem Salzwasser weich kochen (ca. 5
Minuten). Dann in einem Sieb gut abtropfen lassen. Aus Butter und
Mehl eine helle Mehlschwitze zubereiten und mit Milch abloeschen. Die
Schwitze einige Minuten durchkochen, mit Salz, Muskat und Pfeffer
abschmecken.
Zum Schluss den Stielmus in die Sosse geben und noch kurz durchziehen
lassen.
Servieren mit Salzkartoffeln, Frikadellen, Bratwurst
:Stichworte : Rheinland
:Notizen (*) : Quelle: nach: "Das Kochbuch aus dem Rheinland"
: : ISBN 3-88117-018-9
MMMMM
--
Gruß: Hans-Dieter
On Thu, 16 Jul 1998 06:54:12 GMT, "Konrad Wilhelm" <wil...@uni-muenster.de>
wrote:
>Und nicht vergessen, dass der Heidjer neben der Brägenwurst noch die
>Kopfwurst kennt: aus dem Fleisch des Rinderkopfes. Muss sehr heiß mit
>sauren Gurken und hinreichend Korn genossen werden.
Und - wenn wir schon bei den Würsten sind... - die berüchtigte Currywurst:
MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.04
Title: Die Curry-Wurst, Nachkriegs-Wurst
Categories: Fleisch, Wurst, Curry, Info, Deutschland
Yield: 1 Text
MMMMM--------------------NACH EINEM TEXT VON-------------------------
-- Susann Sitzler
-- Erfasst von Rene Gagnaux
Stilecht: Currywurst wird mit einem kleinen Plastikpicker gegessen...
Indisches Gewuerz, amerikanischer Ketchup und deutsche Wurst machen
die Currywurst zur deutschen Leibspeise...
In Berlin weiss man: Currywurst macht gluecklich. Hier, in der
deutschen Hauptstadt, ist diese Kalorienbombe zu Hause. Niemand weiss
genau, wer sie wo und wann erfunden hat.
Sicher ist nur, dass die Berliner Imbissbudenbesitzerin Hertha Heuwer
die Bruehwurst mit Gewuerzsauce auf Tomatenbasis am 4. September 1949
patentieren liess. Vermutlich entstand die abenteuerliche Mischung aus
amerikanischem Ketchup, indischem Curry und deutscher Wurst, weil der
Schwarzmarkt nach dem Krieg die Zutaten gerade bereithielt.
Eigentlich ist "Currywurst die falsche Bezeichnung fuer diesen
Klassiker. Denn Curry, die indische, scharfe Gewuerzmischung, spielt
dabei keine grosse Rolle. Eine richtige Currywurst ist nicht scharf,
sondern schmeckt wegen der Sauce fruchtig-mild. Grundlage der Sauce
ist Tomatenketchup, das mit einem Drittel Wasser verduennt und dann
mit Essig und Pfeffer abgeschmeckt wird.
Eine feinkoernige Dampfwurst - vergleichbar mit einer langen Cervelat
oder einem Basler "Aussteller" - oder eine feine Kalbsbratwurst
werden knusprig angebraten und in dicke Raedchen geschnitten. Einige
kraeftige Prisen aus dem Currystreuer geben den Namen. Dann wird mit
Sauce begossen, und zwar nicht zu knapp. Wer das barbarisch findet,
kann Ketchup mit gemahlenen Senfkoernern und einer Prise Zucker
verfeinern. Das ist allerdings untypisch.
In Berlin sieht man auch Damen im Pelzmantel oder schnittige
Handytraeger mit Aktenkoffer genussvoll eine "Curry" essen -
natuerlich im Stehen und nur mit einem kleinen Plastikpicker als
Gabel.
Die klassische Beilage zur Currywurst sind "Pommes rot-weiss", Pommes
frites mit zusaetzlichem Ketchup und Mayonnaise. Das klingt nicht sehr
verlockend. Trotzdem sollte man sich nicht davon abhalten lassen, die
Currywurst zu kosten. Wer es wagt, erlebt eine Ueberraschung: Sie
schmeckt wunderbar.
MMMMM
Salut ,
Rene
--
Gruß: Hans-Dieter
>>Wer kennt noch auf Platt Lebensmittelnamen :-) ?
>>
>Graute Bohn!
>Rosinenstuten (mit s-t !).
>Fußlappen mit Flöhe (Kohleintopf mit Kümmel)
>Töttchen
>Stielmuß (was das ist, weiß nur der Münsterländer)
Krautshäubchen
Duckefett
Kespern
Oder geräuchert?
Ich habe mit meinen Freund auch immer wilde Diskussionen duchzustehen, was es
zu essen gibt! Er kommt aus dem Schwarzwald, ich aus Westfalen. Sage ich,
Bratwurst meine ich diese leckeren vorgebrühten Würste zum Grillen etc. Er
versteht unter Bratwurst entweder Mett in der Dose (Warum BRATwurst???) oder
aber dünne geräucherte Würste, hier heißen die eher dünne Rauchendchen. ... ;-)
Bye, vanessa
>
> Krautshäubchen
> Duckefett
> Kespern
Boah,
zum ersten Mal in diesem Thread bin ich voellig abgehaengt worden!
Ich kenne keins der drei, was is´n das?
Dafuer steuere ich auch:
Puttes - Blutwurst
halven Hahn - Kaesebroetchen
Fla - Obstkuchen
Prummetaat - Pflaumenkuchen
Panhas - aeh, wie heisst das?
Gruß, Klaus
--
Klaus Littmann Ko...@bigfoot.de
http://privat.schlund.de/kolo/wein.htm
Ich weisz zwar nicht, was ein Mettendchen ist (kommt mir ziemlich
kakophon vor -- ist es ein Tippfehler), aber `Knackwurst' oder `Knacker'
(letzteres hat auch noch andere Bedeutungen) ist eine Wurst aehnlich wie
Frankfurter, aber wesentlich dicker. Wird kalt gegessen.
Gernot
: Hallo Konrad
: On Thu, 16 Jul 1998 06:54:12 GMT, "Konrad Wilhelm" <wil...@uni-muenster.de>
: wrote:
: Und - wenn wir schon bei den Würsten sind... - die berüchtigte Currywurst:
: MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.04
:
: Title: Die Curry-Wurst, Nachkriegs-Wurst
: Categories: Fleisch, Wurst, Curry, Info, Deutschland
: Yield: 1 Text
:
:
: MMMMM--------------------NACH EINEM TEXT VON-------------------------
: -- Susann Sitzler
: -- Erfasst von Rene Gagnaux
:
: ...
: [ currywurst = wurst + ketchup + nen hauch curry ]
: ....
:
also bei uns, d.h. im saarland, sieht die currywurst anders aus:
ne bratwurst in scheiben geschnitten, darauf nur nen klecks ketchup
und ordentlich dunkle sosse. diese sosse ist dabei recht duenn-
fluessig. und im gegensatz zu der obigen beschreibung kommt
kraeftig curry drauf. ne ordentliche curryuwurst ist daher auch
scharf... so ne labberige nur mit ketchup und nem hauch curry
ist ja wohl nix...
imho hab ich bisher eh nur in berlin und im saarland ordentliche
curry-wurste gegessen...
gruss uwe
--
___________________________________________________________________
Uwe Schmitt
Universitaet des Saarlandes Angewandte Mathematik
Geb. 38, Zi. 107, Postfach 151150, D-66041 Saarbruecken
Fax : +49 (0)681/302-4435 Phone: +49 (0)681/302-2468
EMail: sch...@num.uni-sb.de Private: +49 (0)681/373635
___________________________________________________________________
> Dafuer steuere ich auch:
> Puttes - Blutwurst
> halven Hahn - Kaesebroetchen
> Fla - Obstkuchen
> Prummetaat - Pflaumenkuchen
> Panhas - aeh, wie heisst das?
>
Fuer Panhas kenn ich auch keine hochdeutsche Bezeichnung.
Blutwurst heisst bei uns (in Wuppertal) allerdings Floens. Puttes
hab ich noch nicht gehoert. Aus welcher Gegend ist das?
Gruss
Bettina
> Fuer Panhas kenn ich auch keine hochdeutsche Bezeichnung.
Na, da kann sich ja noch jemand verdient machen... ;-)
> Blutwurst heisst bei uns (in Wuppertal) allerdings Floens. Puttes
> hab ich noch nicht gehoert. Aus welcher Gegend ist das?
Aachener Raum war das alles (mal ´n bisschen noerdlicher, mal ein
bisschen suedlicher), vergass ich zu erwaehnen.
Gruss, Klaus
Siehe hierzu auch das Buch von Uwe Timm "Die Erfindung der Currywurst".
Ich fand es ganz nett.
Tschüß
Carl
> >Du meinst doch nicht etwa Mettendchen? ;-)
> Oder geräuchert?
Mettendchen sind doch immer geräuchert. Oder? *verunsichert*
> Ich habe mit meinen Freund auch immer wilde Diskussionen duchzustehen, was es
> zu essen gibt! Er kommt aus dem Schwarzwald, ich aus Westfalen. Sage ich,
> Bratwurst meine ich diese leckeren vorgebrühten Würste zum Grillen etc.
Ich komme auch aus Westfalen, mache aber durchaus den Unterschied
zwischen Bratwurst (roh) und Rostbratwurst (vorgebrüht).
> Er
> versteht unter Bratwurst entweder Mett in der Dose (Warum BRATwurst???) oder
> aber dünne geräucherte Würste,
Sachen gibts. *kopfschüttel* Bratwurst bwz. Mett aus der Dose? Hab ich
ja noch nie gehört...
> hier heißen die eher dünne Rauchendchen. ... ;-)
Oder Mettendchen... *grins*
Gruß Britta
> >> Also ich haette vielleicht dazu schreiben sollen, was ich unter
> >> Knacker kenne, sorry. Kommen von Laenge und Dicke Den
> >> WienerWuerstchen fast gleich.
> >> Ansonsten eher einer zu fetten Salami. Gereicht werden sie
> >> zu allen moeglichen Eintoepfen oder auch mal einfach so zu Brot.
> >Britta schrieb
> >Du meinst doch nicht etwa Mettendchen? ;-)
> >
> Hallo!
> In welcher Ecke von Deutschland werden Mettendchen als Knacker
> bezeichnet? Zudem haben die typischen westfälischen Mettendken nicht
> die Form und Länge von Wiener-Würstchen - oder sehe ich das falsch?
ICH bezog meine Anmerkung Mettendchen auf das "Ansonsten eher einer zu
fetten Salami. Gereicht werden sie zu allen moeglichen Eintoepfen oder
auch mal einfach so zu Brot." Mettendchen könnte man durchaus auf den
ersten Blick mit Salami verwechseln, sie kommen in Eintöpfe und ich habe
sie auch schon auf Brot gegessen.
Knacker hießen in unserer Familie immer Heißwürstchen und das sind
dünne, lange Fleischwürste, die in siedendem Wasser erhitzt werden. Ich
glaube, sie laufen auch unter Bockwürstchen durch Deutschland
Imbißbuden. ;-)
Wo Mettendchen Knacker heißen möchte ich aber auch mal gerne wissen.
Gruß Britta
>> Krautshäubchen
>> Duckefett
>> Kespern
>Boah,
>zum ersten Mal in diesem Thread bin ich voellig abgehaengt worden!
>Ich kenne keins der drei, was is´n das?
Kespern - nordhessisch für Kirschen
Duckefdett (oder Dückefett) - Sauce aus Speck, Zwiebeln, Senf,
Essig und Schmand - wird zu Pellkartoffeln serviert
Krautshäubchen - in Süddeutschland gibt's ähnliches als Krautkuchen;
in der Wasserbadform gekochtes Gericht aus Wirsing, Mett und
Schmand (mjam)
außerdem aus Nordhessen (sprich: Nocht- (wie Nacht) Hessen)
Drüwwel - Stachelbeeren
Glüden - Weintrauben
Dückwerk - Sauce
Dieberchen - Kartoffelklöße mit Wurstfüllung
Petra - die Nordhessin im freiwilligen Hamburger Exil -
Kespern, hmmja. Und die sauce klingt lecker.... aehm, Du hast nicht
zufaellig ein Rezept mit ins Exil genommen?
>
> Krautshäubchen - in Süddeutschland gibt's ähnliches als Krautkuchen;
> in der Wasserbadform gekochtes Gericht aus Wirsing, Mett und
> Schmand (mjam)
Aha. Wirsing. Na da brauch ich kein Rezept, glaube ich. (Mein Fehler, ich
glaub Dir das mjam...)
Wirsing heisst hier uebrigens - Schaffour
> außerdem aus Nordhessen (sprich: Nocht- (wie Nacht) Hessen)
Ja, das taete sisch hier auch so schpresche...
> Drüwwel - Stachelbeeren
hier: Kruschele (mit stimmhaftem sch!!)
So langsam fallen mir die Sachen wieder ein - hach, das ist ja alles so
alltaeglich, meine Frau ergaenzt ein bisschen aus dem Hintergrund:
Wiemele - Johannisbeeren
Kumkummere - Gurken (ja, Holland ist nah!)
Oellisch - Zwiebeln (merke: sch und ch sind im Rheinland nicht immer
korrekt zu unterscheiden: Isch riesche Menchenfleich...)
Knudele - Dampfnudeln
Mostert - Senf
Rievvkooche - Reibekuchen
Klatschkies - Quark
bi_ere -birnen (getrenntes i_e!!, kein Pils ;-))
piersche - Pfirsiche
> Glüden - Weintrauben
Gibt s hier nicht, kaennt dae Buer nit!!
> Petra - die Nordhessin im freiwilligen Hamburger Exil -
Klaus, ein gebuertiger Aachener mit Wuppertaler Hintergrund im
Geilenkirchener naja-Exil...
Klaus Littmann
ko...@bigfoot.de
http://privat.schlund.de/kolo/wein.htm
Oh, sorry! Verwechselt!!!
>> Ich habe mit meinen Freund auch immer wilde Diskussionen duchzustehen, was
es
>> zu essen gibt! Er kommt aus dem Schwarzwald, ich aus Westfalen. Sage ich,
>> Bratwurst meine ich diese leckeren vorgebrühten Würste zum Grillen etc.
>Ich komme auch aus Westfalen, mache aber durchaus den Unterschied
>zwischen Bratwurst (roh) und Rostbratwurst (vorgebrüht).
Nee, die ungebrühte heißt bei uns 'Frische Bratwurst', nicht, daß die andere
alt und gammelig wäre ;-)
>> Er
>> versteht unter Bratwurst entweder Mett in der Dose (Warum BRATwurst???) oder
>> aber dünne geräucherte Würste,
>Sachen gibts. *kopfschüttel* Bratwurst bwz. Mett aus der Dose? Hab ich
>ja noch nie gehört...
ICH auch nicht!
Als ich das erst Mal da war und was von Bratwurst hörte und dann DAS vorgesetzt
bekam! Schmeckte gut, ja, aber... das war keine Bratwurst!!!
>> hier heißen die eher dünne Rauchendchen. ... ;-)
>Oder Mettendchen... *grins*
Lach!
Außerem heißen frikadellen im Schwarzwald Hackfleischküchle!!
Werde ich mich nie dran gewöhnen können!
Bye, Vanessa
On Fri, 17 Jul 1998 20:56:42 GMT, "Konrad Wilhelm" <wil...@uni-muenster.de>
wrote:
>> Eine feinkoernige Dampfwurst - vergleichbar mit einer langen Cervelat
>> oder einem Basler "Aussteller" - oder eine feine Kalbsbratwurst
>> werden knusprig angebraten und in dicke Raedchen geschnitten.
>
>Darauf hab ich schon gewartet!
;))
>Die süddeutsch/allemanische "Cervelat", "Servela" usw. sind dort
>Brühwürstchen.
Schon, aber nicht irgendeine! ;) Und hierzu eine kleine, nette Geschichte aus
der Schweiz...
MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.04
Title: Der Cervelat - die Nr. 1 aus dem eidg. Wurstkessel.
Categories: Fleisch, Wurst, Info, Schweiz
Yield: 1 Text
MMMMM-----------------NACH EINER GESCHICHTE VON----------------------
-- Rene Simmen
-- Erfasst von Rene Gagnaux
Des Schweizers liebste Wurst, der Cervelat (auch Cervela, Cervelas und
Servela geschrieben), ist eine Bruehwurst und besteht als solche zu 60
Prozent aus Wasser, aus Rind- und Schweinefleisch sowie Speck und
Schwarten; der Anteil an Fett liegt bei 25, der an Eiweiss bei 12
Prozent. Die restlichen Prozente entfallen auf Wuerzstoffe, Salze,
Zuckerarten, Nitrit und Phosphat, etwas mehr in der Romandie, etwas
weniger in der Deutschschweiz (sonst sind die verschiedenen Rezepte
praktisch ueberall etwa die gleichen).
Das liest sich zugegebenermassen ziemlich grauslieh - wie auch
anderes, das analysiert und in Prozente zerlegt wird: Der Mensch, das
angeblich edelste Produkt der Schoepfung, besteht aus 65 Prozent
Wasser, 30 Prozent Fett und Eiweiss sowie 5 Prozent Glukogen,
Mineral- und anderen Stoffen. Der Mensch ist abgepackt in oft
schrumplige, behaarte Haut; die Haut des Cervelats hingegen ist duenn
und wunderbar glatt. Sein appetitliches Aussehen verdankt der
Cervelat einer mit sich im Einklang stehenden Zubereitungsart:
Schnell rotierende Messer eines Cutters verarbeiten die Zutaten
(siehe oben, Fremdwasser in Form von Eis) zu einem homogenen Braet.
Prall wird dieses in den Naturdarm "gestossen", abgebunden oder mit
einer Metallklammer abgeclippt. Anschliessend wird der Cervelat, was
seiner Haltbarkeit und seinem Aussehen zugute kommt, waehrend 40 bis
45 Minuten heiss geraeuchert und in 75 Grad heissem Wasser gebrueht.
Das Resultat der ganzen Prozedur: eine etwa 110 Millimeter lange, um
die 35 Millimeter dicke und rund 100 Gramm schwere,
hellbraun-matt-glaenzende Schoenheit.
Doch nicht allein sein Aeusseres erhebt den Cervelat zur Nr. 1 der
typisch schweizerischen Wurstwaren. Populaer ist er auch wegen seiner
vielseitigen An- und Verwendungsmoeglichkeiten. Der Cervelat laesst
sich kalt am Stueck oder als Wurstsalat essen; auch warm aus dem Sud.
Oder als Wurst-Kartoffel-Eintopf, das heisst gewuerfelt und mit
Kartoffelwuerfeln und Zwiebeln gegart. Oder grilliert, zum Beispiel
mit einer Kaesescheibe zwischen den Haelften als Cordon bleu. Oder an
Stecken gesteckt und ueber flammendem Feuer zu Kohle verdorben. Oder
gewuerfelt und gebraten den Hoernli beigegeben.
Obzwar gemaess unserem verqueren Denken nur das Teure gut ist - und
der billige Cervelat somit schlecht zu sein hat -, schmeckt der
Cervelat den Betuchten wie auch knapp Betuchten.
Allein die Vielseitigkeit und der Preis vermoegen allerdings die
Spitzenposition des Cervelats noch nicht zu erklaeren. Denn bieten
andere Bruehwuerste wie Schueblig, Schuetzen- und Schweinswurst,
Wienerli nicht die gleichen oder aehnliche Vorteile? Argumente wie
der Hinweis auf vaterlaendische Gefuehle oder Erinnerungen an
Schulreise, Pfadi und Militaerdienst sind ebenfalls nicht allzu hoch
zu bewerten, denn davon profitieren ja auch Schueblig und Landjaeger.
So koennen wir nicht umhin, den Erfolg des Cervelats in einer hoeheren
Sphaere aufzuspueren, naemlich in der Kunst. Der Cervelat ist als
Gesamtkunstwerk zu betrachten, das alle fuenf Sinne anspricht: Auge
(Schoenheit), Gefuehl/Tastsinn (zart-fester Biss, Schmelz des
Braets), Nase (dezenter Gewuerz- und Rauchgeruch), Gaumen (Vielfalt
des Geschmacks), Ohr (zarter Knackton beim Hineinbeissen,
Brutzelgeraeusche beim Braten). Marcel Duchamp hatte seinerzeit den
Flaschenstaender zum Kunstwerk erklaert. Fuer Andy Warhol war die
Suppendose von Campbell die gegebene Kunstform. Roy Lichtenstein
erfasste im Hot dog das zeitgemaesse Kunstempfinden der Amerikaner.
Wo ist der zeitgenoessisch-eidgenoessische Kuenstler, der dem
Cervelat ein Denkmal setzt?
MMMMM
>Sollt' man etwas weiter nördlich sein, wird die "Servelatwurst"
>plötzlich zu einer Mettwurst-/Salamiartigen geräucherten
>Rohfleischwurst.
Sie heisst ja auch "Cervelatwurst", und nicht einfach "Cervelat" ;)
Salut ,
Rene
On Fri, 17 Jul 1998 20:56:43 GMT, "Konrad Wilhelm" <wil...@uni-muenster.de>
wrote:
>>> Töttchen
>>Was ist das noch?
>
>Grau, geheimnisvoll und den Münsterländern schmeckts. So ne Art Ragout
>fin.
Und hier ein Rezept dafür:
MMMMM----- Meal-Master via MMFIND (uf) v1.0
Title: Toettchen (Westfalen)
Categories: Fleisch, Kalb, Ragout, Deutschland
Yield: 4 servings
700 g Kalbsschulter; schier
1 Zwiebel; ganz
1 tb Zwiebelwuerfel
1 Lorbeerblatt
2 tb Pflanzenfett
1 Nelke
1 1/2 l ; Wasser
2 tb Mehl
1 ts ; Salz
1 tb Senf
Worcestersauce
MMMMM---------------------------QUELLE--------------------------------
- Nach: Muensterlaendische
- Kuechenschaetze
- Leicht abgewandelt und
- erfasst: Herbert Schmitt
- 23.03.95
Kalbsschulter oder -brust mit Zwiebel, Lorbeerblatt und Nelke in dem
Wasser garkochen (etwa 1 1/2 Stunden).
Das Fleisch aus dem Fond nehmen, etwas abkuehlen und von Fett und
Sehnen befreien. Den Kalbfleischfond durchsieben und zurueckstellen.
Das Fleisch in ca. 1-2 cm grosse Wuerfel schneiden.
Aus Pflanzenfett, Mehl und Zwiebelwuerfeln eine Mehlschwitze bereiten
und mit dem Kalbfleischfond auffuellen. Alles kurz aufkochen.
Das in Wuerfel geschnittene Fleisch hinzufuegen und mit Senf, Salz
und - je nach Geschmack - mit Worcestersauce abschmecken.
Dazu reicht man frische Broetchen und ein kuehles Bier.
MMMMM
Salut ,
Rene
On 17 Jul 1998 22:41:00 +0200, ko...@grummel.oche.de (Klaus Littmann) wrote:
>> Duckefdett (oder Dückefett) - Sauce aus Speck, Zwiebeln, Senf,
>> Essig und Schmand - wird zu Pellkartoffeln serviert
>
>Kespern, hmmja. Und die sauce klingt lecker.... aehm, Du hast nicht
>zufaellig ein Rezept mit ins Exil genommen?
Duckefett?! So kenne ich es, ganz einfach zuzubereiten:
MMMMM----- Meal-Master via MMFIND (uf) v1.0
Title: Duckefett
Categories: Backen, Pikant, Speck
Yield: 1 rezept
Speck
Zwiebeln
Schmand
Salz
MMMMM---------------------------QUELLE--------------------------------
- hessentext - 10.11.94
- Erfasst: Ulli Fetzer
Speck auslassen und Zwiebeln darin goldgelb braten. Den fest
geschlagenen Schmand zugeben und aufwallen lassen. Zum Schluss mit
Salz abschmecken.
Dazu suesssauer eingelegte Kuerbisse und Pellkartoffeln.
MMMMM
Mmmhhh....
Salut ,
Rene
> Blutwurst heisst bei uns (in Wuppertal) allerdings Floens. Puttes
> hab ich noch nicht gehoert. Aus welcher Gegend ist das?
>
Puttes = Blutwurst
stammt aus Aachen. Ich bin ein Öcher - Print !
Print = Printe Aachener National Gebäck (sehr lecker ) oopft kopiert und
nie erreicht !
Viele Grüsse vom Walter dem Koch vom Netz !
Heutkäs = Sülze
Brudschelle ongerree = Brennesel und Kartoffeln untereinander
Jechtezupp = Graupensuppe
7 Grönszupp = Grünzeugsuppe
Quellmänn met Öleschzauß = Pellkartoffeln mit Zwiebelsauce
Ärpel met SChlat = Kartoffeln mit Salat
Bonne Schlat = Bohnensalat
Döbbelkooche = Kartoffelkuchen
Kompes = Sauerkraut
So - das war's für heute. Rezepte sind jederzeit bei mir auf Nachfrage
zu erhalten.
Viele Grüsse von die Öcher Print Walter
>Die sauce klingt lecker.... aehm, Du hast nicht
>zufaellig ein Rezept mit ins Exil genommen?
Hallo Klaus,
Du hast Glück - meiner Schwiegermutter hat mich zu Weihnachten mit einem
regionalen Kuchbuch beschenkt ... :-))
*****
Duckefett (verfeinert)
250 g geräucherter Schinkenspeck
3 mittelgroße Zwiebeln
1 EL Senf
3 Becher saure Sahne
2 Becher Schmand
2 Becher Magermilchjoghurt
1 Prise Zucker
Salz, schwarzer Pfeffer
Cayennepfeffer
Essig, Öl, Milch (kein genaueren Angaben, sorry)
Speck und Zwiebeln würfeln und hellbraun anbraten. Alle übrigen
Zutaten dazugeben, aber nicht mehr aufkochen lassen.
Abschmecken und mit Pellkartoffeln servieren.
*****
Und dazu die Geschichte ...
Die ganze Familie saß um den Tisch und aß Pellkartoffeln mit
Duckefett. Jeder tunkte seine Kartoffel in dem Teil des
Tiegels ein, der ihm zugewandt war.
Der Knecht hatte sich beeilt und die Grieben in seinem Teil
schon gegessen. Nun schielte er nach denen der anderen.
"So rim geht dar Uhrzeiger" sagte er und drehte dabei den
Tiegel etwas weiter. Nachdem er auch hier das Beste
herausgefischt hatte, sagte er: "Un so rim zejet das Gewitter."
Wieder drehte er den Tiegel, um sich die besten Stücke zu
holen. Da riß dem Bauern die Geduld. Er schlug so mit dem
Löffel in den Tiegel, daß es dem Knecht um die Ohren
spritzte:
"Un so schlätt's in!"
****
Nach: Köstlichkeiten aus dem Werra-Meißner-Kreis
Gesammelt und kommentiert von den Landfrauen
Wartberg-Verlag, 1997 ISBN 3-86134-433-5
Grüße aus der nach wie vor verregneten Hansestadt
Petra
>Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen Namen
>ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um Kuchenreste, die
>ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit Kuvertüre
>überzogen werden. Die Form ist wie ein Kegel, unten rund, ober spitz
>zulaufend. In Köln nennt man sie Domspitzen, in Wuppertal Punschberge.
Kosakenzipfel ?!
Martin
** Martin .................. tap...@stud.uni-frankfurt.de
**
** Was mir recht ist, ist leider nie billig :-(
Hallo Konrad,
> Stielmuß (was das ist, weiß nur der Münsterländer)
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Bist Du da sicher?
Ausserdem, welches ist Dir denn lieber? Das frische Mai-Stielmus oder im
Winter das milchsauer konservierte aus dem Fass?
Gruesse vom Niederrhein
Gerd
Klaus Littmann schrieb:
> Panhas - aeh, wie heisst das?
Eine andere Bezeichnung kenne ich nicht, aber ich habe die
Zusammensetzung :-)
Ausprobiert habe ich dieses Rezept allerdings noch nicht.
Ich kenne Panhas nur in der Form, wie meine Mutter es in Scheiben vom
Metzger mitbrachte und dann zu Moehrendurcheinander briet.
Panhas
Zutaten fuer 4 Portionen:
3 Zwiebeln
2 EL Schweineschmalz
250 g gemischtes Hackfleisch
250 g frische Leberwurst
250 g frische Blutwurst
1 TL Majoran
Salz
Pfeffer
1 1/2 l Fleischbruehe (oder Wurstbruehe vom Fleischer)
1 Tasse Blut (beim Fleischer bestellen)
125 bis 200 g Buchweizenmehl
Die Zwiebeln pellen und fein wuerfeln. Dann in dem Schmalz glasig
braten. Das Hack und die aus der Pelle gedrueckte Wurst zugeben und
anbraten, dabei oefter wenden. Mit Majoran, Salz und Pfeffer wuerzen,
dann Bruehe und Blut zugiessen, kurz aufkochen lassen und dann mit dem
Buchweizenmehl andicken.
Man kann den Panhas warm zu Salzkartoffeln und Sauerkraut, aber auch
kalt und in Scheiben geschnitten zu frischem Brot essen.
Richtig westfaelisch ist das Schlachtfestgericht Panhas nur, wenn es mit
frischem Blut gemacht wird. Man kann aber auch darauf verzichten, nur
muß man dann die Buchweizenmehlmenge auf 400 g erhoehen.
aus: Unvergessene Kueche. Die schoensten Rezepte aus den deutschen
Landschaften. Herausgegeben von der Zeitschrift essen & trinken.
Hamburg: Gruner + Jahr, Sonderausgabe 1979, S. 109
Gruesse
Barbara
Hallo Britta!
Danke, das koennte es sein, ich werds mir beim naechsten Fleischer mal
anschauen...
Tschau
KIDDI
Hallo !
Also ob es wirklich Mettendchen sind kann ich noch nicht sagen, da ich
sie noch nicht probiert habe, aber wenn Ihr wissen wollt, wo ich
herkomme: von der Ostseekueste genauer gesagt Wismar...
Tschau
KIDDI
> Es gibt allerdings eine süße Spezialität, auf deren norddeutschen Namen
> ich einfach nicht kommen will. Es handelt sich dabei um Kuchenreste, die
> ähnlich wie bei Rumkugeln, zusammengepappt und dann mit Kuvertüre
> überzogen werden. Die Form ist wie ein Kegel, unten rund, ober spitz
> zulaufend. In Köln nennt man sie Domspitzen, in Wuppertal Punschberge.
Hallo,
bei uns in Hann Muenden heissen die Wesersteine, nach einem kleinen Denkmal
am Beginn der Weser. Den Namen hat es wohl nur fuer die Touristen bekommen.
In den Gemeinden ringsum heisst es Granatsplitter.
jens