Am 02.05.2022 um 08:33 schrieb Der Habakuk.:
> Wenn du morgen aufwachst, weil 50 Km von dir entfernt eine Atombombe
> (eine von wahrscheinlich vielen weiteren) hochgegangen ist, dann
> brauchst du das zeug eigentlich gar nicht mehr.
Ja, da wäre ich auch alleine drauf gekommen. ;-)
> Was willst du denn dann machen? Das hilft doch nur, falls die
> Infrastruktur bei uns den Bach runtergeht, die kriegsbedingten
> Zerstörungen eher woanders stattfanden und vor allem: wenn der Krieg
> schon wieder vorbei ist.
Wenn ich mir ansehe, wie Schüler in einem bayerischen Kuhdorf die
Glocken über das Internet läuten lassen oder die Heizung in einer
Grundschule in Kiel auf 35° C stellen, dann kann ich mir die
Sicherheitslage in der deutschen IT-Infrastruktur in etwa vorstellen.
Ich rechne nicht damit, dass ich nach einem Atomschlag da sitze und
meine Konserven mümmele. Aber ich rechne damit, dass in Deutschland nach
einem Cyberangriff oder einem Fall-Out tagelang Strom, Gas und Wasser
ausfallen und wir dann auf Nahrungs- und Wasserzuteilung warten müssen.
Dafür sind die Vorräte gedacht.
Auch für meinen Nachbarn übrigens, der einen Krieg gegen eine Atommacht
in irgendeiner Art und Weise für "gewinnbar" hält.
> Ein atomarer Krieg auf unserem Boden wird zwar möglicherweise sehr
> schnell vorbei sein, möglicherweise dann sogar weltweit vorbei sein,
> aber die massiven Schäden sind dann ja schon passiert. Ich bin mir
> nicht sicher, ob dann nicht der Spruch: die Lebenden werden die
> Toten beneiden von den noch Überlebenden erst so richtig begriffen
> wird.
Ja, allerdings gibt es wesentlich gefährlichere Atomwaffen als die
großen ICBMs: das sind die kleinen "taktischen" Waffen. Man könnte so
beispielsweise Kiew (oder Berlin) zerstören, ohne die Nachbarschaft
unbewohnbar zu machen. Das macht einen Einsatz viel wahrscheinlicher.
> Aber so ganz generell ist Vorratshaltung nicht schlecht. So für
> kleinere, lokale Katastrophen z.B.
Cyberangriffe gibt es laut BSI etwa 100.000 pro Tag. Ein Durchbruch
sollte bei dieser Zahl nur eine Frage der Zeit sein.
> Früpher hat das ja jede gute Hausfrau so gemacht. Eingeweckt für den
> Winter. Vorräte für weit mehr als 2 Wochen, einfach, weil im Sommer
> und herbst eben viel Obst und Gemüse anfiel, was ja verarbeitet
> werden mußte. Die Bauern hatten alle im Rauchfang oben ihre Würste,
> Speckseiten usw hängen. Heute müssens halt Konserven tun. Aber daß
> das für/gegen einen Atomkrieg hilft, wäre meine allerletzte
> Hoffnung.
Die Landwirte, so meine Oma, waren im Krieg die Könige. Die bekamen
alles, was sie wollten: Geld, Waren, Frauen, Alkohol. Sie waren nämlich
die einzigen, die ausreichend Nahrungsmittel hatten.
Das würde wieder so sein.
FW