Hauke Reddmann <
hauke.r...@studium.uni-hamburg.de> wrote:
> Am 25.10.2021 um 09:58 schrieb Ludger Averborg:
>> Kochst du für eine ganze Schulklasse oder so?
> Nicht eigentlich gewollt :-)
> "Ach komm, Romanesco ist kein Blumenkohl, rein mit dir in die
> Pfanne, und noch ne Möhre zum Knabbern, und Paprika und Zwiebel,
> weil ich es scharf mag...nehmen wir mal keine Instantnudeln,
> sondern diese prächtige Süßkartoffel, und dieser Patzinake*
> kommt auch noch rein für das besondere Drogenerlebnis**,
> und zur Krönung dieses Minzblättchen...scheiße, wieso brauche
> ich eine zweite Pfanne für das Fleisch?!"
> Vorteil: Ich muß nur 1x pro Woche kochen, das spart Zeit :-)
Nachteil: Das Kochen (Schnibbeln) dauert Dir eigentlich zu lange.
Und aufgewärmtes Essen von den Vortagen schmeckt auch nicht immer
besser als frisch gekocht, außer bei Eintöpfen, Ragouts, usw.
Hast Du ausprobiert, weniger und dafür häufiger zu kochen und was
spricht dagegen?
>> zwei oder drei Möhren hat man mit Messer und Schneidbrett in
>> nullkommanix zur Julienne geschnitten.
> Hab mir durchaus überlegt, einen Sparschäler und einen Juliennehobel
> zuzulegen, doch ach, ich fürchte, nicht Julienne wird gehobelt,
> sondern der tattrige Hauke. Der Tatter verstärkt sich, wenn ich
> wütend werde, weil alles in Verletzung des Energieerhaltungssatzes
> in unerreichbare Ecken hopst.
Warst Du mal beim Arzt deswegen? Zittern ist bei Älteren nicht selten.
Es muss ja nicht gleich Parkinson sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tremor
Der Arzt kann Dir dann vielleicht auch sagen, was sinnvoll ist. Wenn
die Gefahr einer Selbstverletzung besteht, würde ich Abstand nehmen
von scharfen Gemüsehobeln oder -messern und mir eine Küchenmaschine
mit Schnitzelwerk zulegen. Ich habe eine Bosch aus der MUM 4 oder
MUM 4000 Reihe (Bezeichnung hat öfter gewechselt). Neu kostet sie
mit Schnitzelwerk IIRC unter 100 Euro, gebraucht bekommt man sie oft
für einen Bruchteil.
Nachteil dieser Maschinen: Das Reinigen dauert auch seine Zeit und
die Schnitzelscheiben sind teilweise auch recht scharf. Außerdem
bleiben teilweise größere Reste übrig, die die Scheibe nicht greift.
Aber gegenüber einem scharfen Messer oder Gemüsehobel ist die Gefahr,
sich zu verletzen, doch deutlich geringer.
Wenn so eine Maschine auch zu gefährlich oder unpraktisch ist, bliebe
noch tiefgefrorenes Gemüse, das gibt es fertig geschnibbelt.
> Um mal ne Hausnummer zu haben: Heute hab ich bestimmt wieder eine
> halbe Stunde nur geschnippelt.
Das ist doch nicht viel für frisch zubereitet. So lange dauert es bei
mir meist auch, und ich koche nicht auf Vorrat.
> * Aus "Röde Orm". Eigentlich Petschenegen, aber mit 5 Jahren
> kannte ich nur Pastinaken.
> ** Es war ein Aha-Erlebnis, als ich zum ersten Male Zeuch, was
> ich nur als ekliges verkochtes Suppengemüse kenne (Sellerie!
> Porree!), scharf gebraten zu essen. Sogar Kohlrabi, dieser
> Alptraum meiner Kindheit, schmeckte...interessant. Ultrabitter,
> aber durchaus essbar. Wenn ich komplett wahnsinnig werde,
> versuche ich mich vielleicht mal an "Sieht aus wie schon mal
> gegessen" Grünkohl.
Gemüse ist geschmacklich schon sehr vielseitig. Heute gab es bei mir
ein improvisiertes "rotes Curry" im thailändischen Stil aus dem, was
an Gemüse noch da war. Wen es interessiert:
Pro Person:
2 Möhren
1 Paprika (rot oder gelb)
1 kleine Gemüsezwiebel (oder 1/2 große)
1/2 Dose Kokosmilch
Öl
100 g Reis
Gewürze: Ingwer, Knoblauch, Curry, Salz
Ingwer und Knoblauch am Besten frisch. Aus dem Streuer geht aber auch.
Wer will, gibt weitere Gewürze dazu (Chili, Cumin, Garam Masala,
gehobelte Mandeln, Thai-Basilikum). Ingwer und Curry sind aber am
Wichtigsten für den Grundgeschmack.
Zubereitung:
1. Ingwer und Knoblauch in 1 cm lange, sehr feine Streifen schneiden.
Das Gemüse in 3-4 cm lange, schmale Streifen schneiden und getrennt
voneinander halten.
2. Reis aufsetzen.
3. In einem großen Topf die Gewürze in Öl leicht andünsten. Dann in
dieser Reihenfolge Möhren, Paprika und Zwiebeln mit etwas zeitlichem
Abstand dazu geben. Das Gemüse soll nicht bräunen. Kokosmilch und
Wasser dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Ein
paar Minuten leicht köcheln. Nochmal mit Salz abschmecken. Mit Reis
servieren.
Man kann die Gewürze auch nach dem Gemüse dazugeben, dann ist die
Gefahr geringer, dass sie verbrennen. Schmeckt dann etwas milder.
Grüße
Martin