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Was ist Kunsthonig?

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Kerstin Geiger

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Nov 20, 2000, 3:00:00 AM11/20/00
to
Hallochen!

Ich wurde neulich gefragt was Konsthonig ist, und konnte keine Antwort
darauf finden. Meine Bekannte wollte wissen, warum bei manchen Lebkuchen
Rezepten Kunsthonig verwendet wird, den man NICHT mit normalem Honig
ersetzen soll.
Weiß jemand bescheid?

Danke!
Kerstin

Max Thiell

unread,
Nov 20, 2000, 3:00:00 AM11/20/00
to
Moin, moin,
Kunsthonig wird aus Wasser, Zucker und ein bisschen Milchsaeure erzeugt.
Zumindest das weiss ich, warum das bei manchen Lebkuchen besser sein
soll? Das koennte vielleicht ein Chemiker sagen, einen 'vernuenftigen'
Grund sehe ich da nicht, als der Lebkuchen erfunden wurde, gab es noch
keinen Kunsthonig.
Gruss
max

Kerstin Geiger schrieb:

Simone Dockhorn

unread,
Nov 20, 2000, 3:00:00 AM11/20/00
to

Max Thiell schrieb:


>
> Moin, moin,
> Kunsthonig wird aus Wasser, Zucker und ein bisschen Milchsaeure erzeugt.
> Zumindest das weiss ich, warum das bei manchen Lebkuchen besser sein
> soll? Das koennte vielleicht ein Chemiker sagen, einen 'vernuenftigen'
> Grund sehe ich da nicht, als der Lebkuchen erfunden wurde, gab es noch
> keinen Kunsthonig.
> Gruss
> max

Meine Vermutung ist, dass normaler Honig einfach viel zu wertvoll war
oder ist, als ihn zum backen zu verwenden.
Ich hab letztes Jahr auch Kekse mit Kunsthonig gemacht und die sind
prima gelingen und waren heiss begehrt :)
Den normalen Honig schmier ich mir lieber aufs Brot. *miam*

Frohes Backen

Simone, die langsam auch mal anfangen sollte mit der Plätzchenbackerei

Frank Viktorin

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Nov 20, 2000, 3:00:00 AM11/20/00
to
Simone Dockhorn wrote:

> Den normalen Honig schmier ich mir lieber aufs Brot. *miam*


iiiihhh, Bienenkotze ;-)
da sieht man mal wieder wie verschieden die Geschmaecker sind,
fuer mich gibt's kein wiederlicheres Lebensmittel als Honig,
allein bei dem Geruch (Gestank?) wuergts mich. Vielleicht liegts
daran, dass ich als Kleinkind bei jedem Pseudokrupp-Anfall
heisse Milch mit Honig trinken musste *whuuaa* *schuettel*

lass Dir aber von mir net den Appetit verderben ;-)

Gruss,
Frank

Simone Dockhorn

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Nov 20, 2000, 3:00:00 AM11/20/00
to
Hallo Frank,

nein nein, den Appetit lass ich mir nicht verderben.

Mein Vater ist selber Imker und ich weiss, wie der Hoig entsteht. Soll
ich noch einen Draufsetzen ? *grins*
Waldhonig entsteht dadurch, dass die Bienen die Läuse auf den Tannen
melken und dann ihre Ausschreidungen fressen.
Zu Hause im Stock k... sie das Ganze dann in die Waben und verdeckeln es
:))))

Ich mochte Honig früher auch nicht (auch ohne Pseudokrupp), aber
mitlerweile sterbe ich für ein Honig-Mohnbrötchen am Wochenende zum
Frühstück. :)
Milch mit Honig mag ich allerdings auch nur in kleinen Mengen, da wirds
mir dann irgendwann auch zuviel :)

Simone

Steffen Looke

unread,
Nov 21, 2000, 3:00:00 AM11/21/00
to
Hi
Auch auf die Gefahr hin als doof abgestempelt zu werden meine Frage:
Was zum Teufel ist "Pseudokrupp"???
Dank

--
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet
darf sie behalten.
S.L...@gmx.de

NMS

unread,
Nov 21, 2000, 3:00:00 AM11/21/00
to
Hey Steffen,
Stichwort ist hier falsches Thema. Frag mal in einem Gesundheitsportal.

Gruß
NMS


Jenny Florstedt

unread,
Nov 21, 2000, 3:00:00 AM11/21/00
to

Reaktion auf "Re: Was ist Kunsthonig?"
von S.L...@t-online.de
vom 21.11.00


> Auch auf die Gefahr hin als doof abgestempelt zu werden meine Frage:
> Was zum Teufel ist "Pseudokrupp"???

Eine Kinderkrankheit. Durch den voellig verschleimten Kehlkopf koennen die
armen Wuermer kaum atmen und - wie meine Aerztin sagt - sogar sterben,
wenn sie aus Atemnot in Panik geraten. Pseudo-Krupp ist eigentlich nur
richtig gefaehrlich, wenn es haeufiger auftritt und chronisch wird. dann
seien wohl die Uebergange zu Asthma flieszend. Angaben ohne Gewaehr. meine
Tochter war erst einmal betroffen <auf Holz haemmer> und ich finde die
kleine Broschuere nicht mehr.

ta


--
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24 h qrv
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Kerstin Geiger

unread,
Nov 22, 2000, 3:00:00 AM11/22/00
to
Danke für die Antworten!

Kerstin

Mark Eggenstein

unread,
Nov 22, 2000, 3:00:00 AM11/22/00
to

Simone Dockhorn wrote:
> mitlerweile sterbe ich für ein Honig-Mohnbrötchen am Wochenende zum
> Frühstück. :)
Wie kannst Du nur? Honig gehört auf Sesambrötchen! Auf Mohnbrötchen
gehört Nutella! Bei dunkler Läusekotze (Waldhonig) würd ich aber
nochmal ne Ausnahme machen ;)

Gruß,mic.

matthias porst

unread,
Nov 22, 2000, 3:00:00 AM11/22/00
to
On Mon, 20 Nov 2000 08:47:05 +0100, Kerstin Geiger
<kerstin...@rhein-main.net> wrote:

>Hallochen!
>
>Ich wurde neulich gefragt was Konsthonig ist, und konnte keine Antwort
>darauf finden. Meine Bekannte wollte wissen, warum bei manchen Lebkuchen
>Rezepten Kunsthonig verwendet wird, den man NICHT mit normalem Honig
>ersetzen soll.
>Weiß jemand bescheid?
>
>Danke!
>Kerstin
>
>

... ein wenig gekramt in der chemie:

gewoehnlicher zucker (der im kuechenschrank) ist ein molekuel, dass
aus einem teil fructose und einem teil saccharose besteht (also ein
disaccharid),
wird dieses in wasser gespalten, gibt das eine "masse", die die reinen
monomere enthaelt

bienenhonig enthaelt "naturgemaess" diese monomere

eine loesung aus normalem zucker dreht einfallendes (polarisiertes)
licht nach rechts, die loesung aus den monomeren tut das gerade
andersherum, daher kommt der name inverszucker

warum der kunsthonig jetz besser sein soll ist nicht zu sagen, aber
vielleicht ist das ja nur eine pr-massnahme der zuckerindustrie :)


Wulff Niedner

unread,
Nov 23, 2000, 3:00:00 AM11/23/00
to
Kerstin Geiger wrote:
Ich wurde neulich gefragt was Konsthonig ist, und konnte keine Antwort
> darauf finden.
> Weiß jemand bescheid?

Hallo Kerstin, hallo Mampfer;
da kommt man mal ein paar Tage nicht zum Lesen, da bereut man's auch
schon wieder... 8-)
Jetzt also die Antwort aus dem "Belitz/Grosch", der Bibel der
Lebensmittelchemie:
"Invertzuckercreme (Kunsthonig)
Unter Invertzuckercreme versteht man aus mehr oder weniger stark
invertierter Saccharose (Rüben- oder Rohrzucker) mit oder ohne
Verwendung von Stärkezucker oder Stärkesirup hergestellte,
aromatisierte, in Aussehen, Geruch und Geschmack dem Honig ähnliche
Erzeugnisse, die von ihrer Herstellung her organische Nichtzuckerstoffe,
Mineralstoffe und Saccharose ... enthalten".

"Invertiert" heisst, dass das Disaccharid Saccharose in seine
Bestandteile, die Monosaccharide Glucose und Fructose gespalten wird.
Dabei kehrt sich der Drehwinkel von linear polarisiertem Licht, welches
durch den Zucker geleitet wird, um; deshalb spricht man von "Inversion".
Die Spaltung der Saccharose geschieht meistens mit Anorganischen oder
organischen Säuren (deshalb war der Hinweis auf die Milchsaeure ganz
gut, meist wird aber wohl doch Salz- oder Schwefelsäure verwendet),
welche hinterher neutralisiert werden.

Wer noch mehr wissen moechte, moege a.a.O. nachlesen (S. 803) oder mich
fragen.

HTH
Gruss
Wulff Niedner

Kerstin Geiger

unread,
Nov 24, 2000, 3:00:00 AM11/24/00
to
Danke, Wulff!
Kerstin

Kerstin Geiger

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to

matthias porst wrote:
>

> ... ein wenig gekramt in der chemie:
>
> gewoehnlicher zucker (der im kuechenschrank) ist ein molekuel, dass
> aus einem teil fructose und einem teil saccharose besteht (also ein
> disaccharid),
> wird dieses in wasser gespalten, gibt das eine "masse", die die reinen
> monomere enthaelt
>
> bienenhonig enthaelt "naturgemaess" diese monomere
>
> eine loesung aus normalem zucker dreht einfallendes (polarisiertes)
> licht nach rechts, die loesung aus den monomeren tut das gerade
> andersherum, daher kommt der name inverszucker

danke!


>
> warum der kunsthonig jetz besser sein soll ist nicht zu sagen, aber
> vielleicht ist das ja nur eine pr-massnahme der zuckerindustrie :)

Bin mir da nicht so sicher. Die Rezepte mit Kunsthonig sind in einem
Buch über Plätzchen, 'Die feinsten Plätzchen Rezepte" von Olli Leeb. Das
kam im Original 1977 heraus, ich habe die 14.Auflage jetzt vor mir, ©
1995. Nachdem ich über das Wochenende ein bischen darin gelesen habe,
habe ich eine mögliche Antwort gefunden:
Bei den Lebkuchenrezepten sind einige mit Kunsthonig, und es gibt keine
weitere Erläuterung außer daß man Kunsthonig nicht mit Honig austauschen
soll, wenn Honig nicht als Ersatz angegeben ist. Mir leuchtet das nur
bei den 'Kunsthonigschnitten' ein. Allerdings schreibt die Autorin, daß
die gesammelten Rezepte teilweise aus alten handgeschriebenen
Familienrezepten stammen. Um dem Originalrezept treu zu bleiben, ergibt
die o.g. Anweisung Sinn.

Kerstin


Gunter Thierauf

unread,
Nov 27, 2000, 3:00:00 AM11/27/00
to
Hallo Kerstin!
"Kerstin Geiger" <kerstin...@rhein-main.net> schrieb im Newsbeitrag
news:3A22268A...@rhein-main.net...

> habe ich eine mögliche Antwort gefunden:
> Bei den Lebkuchenrezepten sind einige mit Kunsthonig, und es gibt keine
> weitere Erläuterung außer daß man Kunsthonig nicht mit Honig austauschen
> soll, wenn Honig nicht als Ersatz angegeben ist. Mir leuchtet das nur
> bei den 'Kunsthonigschnitten' ein.

Dann erläutere ich mal: ;-)

Invertzucker, 'Invertzuckercreme' (Kunsthonig) und auch Invertzuckersirup
sind wichtige Bäckereigrundstoffe und dienen vorwiegend als
Frischhaltemittel für Marzipan, Pralinen, Leb- und Sandkuchen und zur
Verhinderung des unerwünschten auskristallisierens (Absterben) von
Rübenzucker in Glasuren, Füllungen usw. Ferner ist er bräunungsfördernd
(Keks, Makronen, Sandgebäck, Zwieback, Toastbrot und weitere Gebäcke).

Jetzt ist der Sinn klarer.Warum Honig nicht immer Verwendung finden kann
auch?

MfG Gunter

Kerstin Geiger

unread,
Nov 28, 2000, 3:00:00 AM11/28/00
to

Gunter Thierauf wrote:

>
> Dann erläutere ich mal: ;-)
>
> Invertzucker, 'Invertzuckercreme' (Kunsthonig) und auch Invertzuckersirup
> sind wichtige Bäckereigrundstoffe und dienen vorwiegend als
> Frischhaltemittel für Marzipan, Pralinen, Leb- und Sandkuchen und zur
> Verhinderung des unerwünschten auskristallisierens (Absterben) von
> Rübenzucker in Glasuren, Füllungen usw. Ferner ist er bräunungsfördernd
> (Keks, Makronen, Sandgebäck, Zwieback, Toastbrot und weitere Gebäcke).

Aha! Jetzt kommen wir der Sache schon näher.
Danke, Gunter.

Kerstin

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