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Rezept für Borscht

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Hans Eigenmann

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Feb 12, 1998, 3:00:00 AM2/12/98
to

Hallo

Ich suche ein Rezept für Borscht.
Meines wissens soll es sich um eine russische Suppe mit Randen handeln.

Vielen Dank Hans Eigenmann
hans.ei...@swissonline.ch

Bernd Werder

unread,
Feb 13, 1998, 3:00:00 AM2/13/98
to

Lieberrrr Gans, ehhh, Hhhanns,
dasss Ggerricht mit Name Borrschtsch (mit *Schtscha* nicht aus
Besserwisserei, sondern weils so schön klingt und dann nochmal so gut
schmeckt)
ist ein auf vielfältige Weise zubereitbarer Eintopf aus Roter Beete,
(Sauer)kraut und Fleisch. Es gibt ungefähr soviele Varianten wie Einwohner
in Mütterchen Russland.

Ein Grundrezept geht etwa so:

Du nimmst ein Stück Rindfleisch (Beischeibe, Suppenfleisch, Tafelspitz,
Rinderhaxe) in der Größe, die zu deinem Zweck und Geldbeutel passt und setzt
das gute Stück mit etwas Wurzelgemüse an. Je nach Geschmack oder Zuordnung
zu kulinarischen Lagern kannst Du das Stück mit dem Gemüse anbraten und mit
Wasser aufgießen, oder in kaltem Wasser ansetzten (historische Fraktion).
In jedem Fall musst Du nach dem Kochen den Eiweißschaum abschöpfen, um eine
ungetrübte Suppe zu erhalten.

Nun lässt Du das Ganze friedlich vor sich hin ziehen, bis das Fleisch gar
ist. Nun gießt Du das Produkt durch ein geeignetes Küchengerät (Sieb,
Durchlaß, Leinentuch etc.) in einen anderen, nicht zu kleinen Topf. Zu der
Brühe wird nun hinzugeben:

Reichlich in Würfel geschnittene Rote Beete, einige in Würfel
geschnitteneKarotten
(Kein muß), einige in Wuerfel geschnittene Pastinaken (Petersilienwurzel)
kein Muß aber lecker;
etwas in würfel geschnittener Sellerie (vermeidbar bei Einsatz von
Pastinaken) und einige Wacholderbeeren, etwa 10 Minuten kochen lassen, dann
hinzugeben etwa gleiche Menge geriebenes Weisskraut (oder Sauerkraut) wie
Rote Beete. Nochmals etwa 10 Minuten kochen lassen und abschmecken mit Dill
(unerläßlich) und schwarzem Pfeffer.

Nun gibst Du das inzwischen geschnittene Fleisch hinzu und servierst Deinen
wartenden Gaesten nicht ohne (Achtung obligatorisch) einen Eßlöffel saure
Sahne (Smetana - welch schöner Name)
Dazu frisches dunkles Schwarzbrot nicht vergeessen. Und natürlich Kwass und
Wodka.

Eine sehr leckere Variante habe ich im Baltikum gegessen, Sie wird dort im
Sommer an heißen Tagen serviert: Du stellst Deinen Fond her , schmurgelst
die Zutaten etwas an und gibst sie zu dem Fond, das ganze wird püriert.
Kaltstellen. Vor dem servieren frisch gehackten Dill, saure Sahne und (nach
Geschmack) gehackte, hart gekochte Eier hinzugeben.
Richtig kalt servieren.
Ich habe an einem heißem Tag niemals etwas erfrischenderes gegessen (na ja,
die andalusische Gazpatio vielleicht...)

Hans Eigenmann schrieb in Nachricht
<6bvqo5$gl...@news-sol-int.swissonline.ch>...

Ulf Neumann

unread,
Feb 14, 1998, 3:00:00 AM2/14/98
to

In <6c1vmc$na2$1...@grapool30.rz.uni-frankfurt.de> Bernd Werder wrote:

>Dazu frisches dunkles Schwarzbrot nicht vergeessen. Und natürlich Kwass und
>Wodka.

Liest sich gut, Dein Rezept. Eine Anmerkung, eine Frage:

Pastinaken sind doch nicht normale Pertersilienwurzeln, sondern die
Pastinake ist nur irgendein mit Petersilie verwandtes Kraut, oder?

Was ist Kwass?

Viele Grüße,

Ulf Neumann

Christina und Harald

unread,
Feb 14, 1998, 3:00:00 AM2/14/98
to

Hans Eigenmann <hans.ei...@swissonline.ch> schrieb im Beitrag

<6bvqo5$gl...@news-sol-int.swissonline.ch>...
> Hallo
>
> Ich suche ein Rezept für Borscht.
> Meines wissens soll es sich um eine russische Suppe mit Randen handeln.
>
Hallo,
ich habe hier ein Grundrezept für Belorussisches Borstsch (aus dem
russischen übersetzt durch Verlag für die Frau, Leipzig)

Belorussischer Borstsch

300 g Knochen
200 g Rindfleisch
Salz
1 Möhre
1 Zwiebel
1 Petersilienwurzel
20 g Schweineschmalz
2 Eßl Tomatenmark
5 Kartoffeln
2 rote Rüben
1 Eßl Mehl
2 Tl Zucker
2 Tl 3% iger Essig
60 g Wiener Würstchen
4 Tl saure Sahne

Die kleingehackten Knochen und das Rindfleisch in einem Topf mit kalten
Wasser ansetzen und zum Kochen bringen. Den Schaum abheben und auf kleiner
Flamme weiterkochen. Eine halbe Stunde vor Beendigung des Kochprozesses die
Brühe salzen. In Stifte geschnittene rohe Möhre, Zwiebelwürfel und
Peterslienwurzel in Schweineschmalz glasig anbraten, Tomatenmark dazugeben
und auf kleiner Flamme etwa 10 Min dünsten. Die in Würfel geschnittene
roten Rüben sowie das angeschmorte Wurzelwerk in die kochende Brühe geben.
Mit dem angerührten Mehl binden und alles garkochen.
Den Bortsch mit Zucker und Essig würzen. Das Fleisch und die Würstchen in
Stücke schneiden und in den Borstsch geben. Nochmals gut abschmecken und
beim Anrichten saure Sahne darübergeben.

Als Abwandlung stehen in meinem Kochbuch noch Belorussischer Borstsch mit
grünen Bohnen und Äpfeln
Borstsch mit Runkelrüben
Borstsch mit Pilztschen

bei Interesse tippe ich die Rezepte gerne ab.

Viel Spaß und guten Appo

Christina

Bernd Werder

unread,
Feb 14, 1998, 3:00:00 AM2/14/98
to

Hallo Ulf,
vollkommen korrekt, die Pastinake und die Petersilienwurzel sehen sich nur
ähnlich, sind aber keineswegs identisch, die beiden Pflanzen sind, glaube
ich, noch nicht mal miteinander verwand. Der Fehler passiert mir immer
wieder. Gleichwohl lassen sich beide für das Rezept verwenden.

Kwass ist für die Russen das, was für uns Frankfurter der Äppelwoi ist: Ein
mehr oder weniger alkoholisches Getränk, das aus Schwarzbrot gebraut wird
und kostlich und erfrischend schmeckt. Kann man einfach selbst machen, bei
Bedarf poste ich mal ein Rezept.
Na sdarowje i do swidanja

Bernd

Ulf Neumann schrieb in Nachricht
<6c2oo0$92g$1...@newsserver.rrzn.uni-hannover.de>...

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 14, 1998, 3:00:00 AM2/14/98
to

Hans Eigenmann schrieb:


>Ich suche ein Rezept für Borscht.
>Meines wissens soll es sich um eine russische Suppe mit Randen handeln.

Ein Rezept kann ich nicht anbieten, will aber darauf hinweisen, daß -
im Gegensatz zu den bisher hier angebotenen Rezepten - es auch
Bortschtsch-Varianten gibt, die nicht aus frischen roten Rüben,
sondern aus oder mit milchsauer vergorenen roten Rüben zubereitet
werden. (Ich vermute, das ist das, was in einem der Rezepte von René
als "Rübenkwass" erwähnt ist).

Mehr dazu z.B. bei Salcia Landmann, Gepfeffert und gesalzen - ein
streitbares Kochbrevier, erweiterte Ausgabe, Herbig-Verlag 1980, oder
Salcia Landmann, Bittermandel und Rosinen, erweiterte Ausgabe ,
Herbig-Verlag 1984. (Wirst Du wohl - wenn überhaupt - nur in
Bibliotheken finden, sind aber beide sehr lesenswert.)

Thomas Pfaffenbrot

unread,
Feb 14, 1998, 3:00:00 AM2/14/98
to

wer...@stud.uni-frankfurt.de meinte am 14.02.98 folgendes:

>Kwass: Ein mehr oder weniger alkoholisches Getraenk, das aus


>Schwarzbrot gebraut wird und kostlich und erfrischend schmeckt. Kann
>man einfach selbst machen, bei Bedarf poste ich mal ein Rezept.

Ja! Da hast Du mich eben auf die Idee gebracht, das Gebraeu mal
auszuprobieren, und was stelle ich fest? Ich habe kein Rezept.

Gruss
Thomas

--

## Schneutzpunkt v0.07 R ##

Jens Schmalzing

unread,
Feb 15, 1998, 3:00:00 AM2/15/98
to

Hi,

Ulf Neumann writes:

> Pastinaken sind doch nicht normale Pertersilienwurzeln, sondern die
> Pastinake ist nur irgendein mit Petersilie verwandtes Kraut, oder?

Wenn ich richtig informiert bin, sind Pastinaken eine Kreuzung aus
Petersilie und Steckruebe. Damit liesse sich auch der englische Name
`Parsnip' erklaeren - als Zusammenziehung von `Parsley' und `Turnip'.

Gruesse, Jens.

--
Ohtnunk? - Ohtnunk izd mih ekaj! Ixr wijj kans unt kah unohtentjixr
jiepen unt zdehpen! (Alexander Nikopol)
--
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Petra Hildebrandt

unread,
Feb 16, 1998, 3:00:00 AM2/16/98
to

Hans Eigenmann wrote:
>
> Hallo

>
> Ich suche ein Rezept für Borscht.
> Meines wissens soll es sich um eine russische Suppe mit Randen handeln.
>
> Vielen Dank Hans Eigenmann
> hans.ei...@swissonline.ch
Hallo Hans,

ich habe zwei völlig verschiedenartige Varianten von Borscht für Dich:

(1) Borschtsch

Quelle:
Alfred Biolek: Meine Rezepte; Verlag Zabert und Sandmann

2 Beinscheiben vom Rind
750 g Zwerchrippe oder anderes Suppenfleisch
2-3 Markknochen
1 Bund Suppengemüse
2 große Zwiebeln
2 Gewürznelken
1 Lorbeerblatt
7-8 Kartoffeln, mittelgroß
1 frische Rote Bete-Knolle (Rote Bete = Randen)
1/2 EL Essig
2 Knoblauchzehen
1 EL Butter
1 große Tomate
1 EL Tomatenmark
250 g Sauerkraut
15 Pfefferkörner
1 Becher Crčme fraîche
Salz, Pfeffer

Das Fleisch und die Markknochen waschen. Das Suppengemüse putzen, eine
der Zwiebeln schälen und mit den Nelken spicken. Fleisch, Gemüse und die
gespickte Zwiebel mit dem Lorbeerblatt in 2 ˝ l Salzwasser aufsetzen und
bei ganz kleiner Stufe sachte 2 Stunden köcheln lassen.
Nach 1 3/4 Stunden die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel
schneiden. Rote Bete auf einer groben Rohkostreibe raspeln (Vorsicht,
färbt ungemein!) und in einem Töpfchen mit ganz wenig Wasser und einem
kleinen Schuß Essig weich kochen. Die zweite Zwiebel und die
Knoblauchzehen schälen und fein würfeln.
In einer Pfanne in Butter die Zwiebelwürfel anrösten, ein wenig später
den Knoblauch dazugeben. Die Tomate überbrühen, häuten und klein
würfeln. Zusammen mit dem Tomatenmark unter die
Zwiebel-Knoblauch-Mischung rühren. Kurz dünsten und mit ein wenig von
der Fleischbrühe ablöschen. das gare Suppenfleisch aus dem Topf nehmen
und in Würfel schneiden. In der Brühe die vorbereiteten Kartoffelstücke
zusammen mit den Pfefferkörnern ca. 10 Minuten kochen, erst dann kommt
das Sauerkraut dazu (aber nicht früher, sonst bleiben die Kartoffeln
durch die Säure hart!). Die Zwiebel-Tomatenmischung und die vorgekochte
rote Bete zusammen mit dem Suppenfleisch in die Brühe geben, alles
nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Heiß servieren, jeden Teller mit einem Klacks Crčme fraîche krönen.
Dazu paßt Weißbrot.
(6 Portionen)


(2) Vegetarischer Borscht ("Classic Borscht")

Quelle:
The Complete Vegetarian Times Cookbook
- übersetzt von Petra Hildebrandt

2 EL Pflanzenöl
2 mittelgroße Zwiebeln, gehackt
1 große Möhre, gehackt
2 Stangen Sellerie, gehackt
1/4 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
1 cup Tomatenpüree (Fertigprodukt)
1 TL Dillspitzen
500 g rote Bete, geschält und geraspelt
250 g Kartoffeln, geschält und geraspelt
1/2 kleinen Kohlkopf, geraspelt
8 cups Wasser
Saft einer Zitrone
Tamari (oder Salz) nach Geschmack
frischer Dill zum Garnieren
Joghurt oder Sauerrahm (nach Wunsch)

Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen, bis
sie glasig werden. Möhrenwürfel, Sellerie und Pfeffer zugeben und
dünsten, bis die Gemüse weich sind (ca. 15 Minuten). Tomatenpüree und
Dill unterrühren. 10 Minuten köcheln lassen, dann rote Bete, Kartoffeln,
Kohl und Wasser zugeben.
Zum Kochen bringen, dann Hitze reduzieren und köcheln lassen, bis alles
weich ist. Mit dem Zitronensaft und Tamari abschmecken. Einzelne
Portionen nach Wunsch mit einem Klacks Joghurt und frischem Dill
garniert servieren.

(ca. 8 Portionen)

Guten Appetit! wünscht

Petra aus Hamburg

Sabine Becker

unread,
Feb 28, 1998, 3:00:00 AM2/28/98
to

Hallo Hans,

zu Deinem Artikel vom 12.02.98 muß ich noch was quaken:

HE>Ich suche ein Rezept für Borscht.
HE>Meines wissens soll es sich um eine russische Suppe mit Randen handeln.

Jau. Kömmt:

*** Reposting ***

MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.05

Title: Mitternachts-Borschtsch
Categories: Suppe, Gemuese, Buffet
Yield: 12 Servings

250 g Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
60 g Petersilienwurzel
250 g Moehren
75 g Schweineschmalz
4 Lorbeerblaetter
1 1/2 l Rindfleischbruehe
100 g Tomatenmark
750 g Weisskohl
800 g Rote Bete; Abtropfgewicht
2 tb Zucker
6 tb Zitronensaft
4 ts Speisestaerke
; Salz, Pfeffer
Petersilie; grob gehackt
Dillzweige
400 g Sauerrahm; oder Schmand

Zwiebeln, Knoblauch und Petersilienwurzel schaelen, fein wuerfeln.
Moehren putzen, 1 cm gross wuerfeln. Zwiebeln in heissem Schmalz
anduensten. Gemuese, Lorbeer, Bruehe und das Tomatenmark zufuegen. 20
Minuten koecheln.

Weisskohlblaetter vom Strunk loesen, waschen, in 2 cm grosse Stuecke
schneiden. Mit dem anderen Gemuese weitere 20 Minuten garen. Die roten
Bete abgiessen, in Streifen schneiden und im Borschtsch erhitzen.

Mit Zucker und Zitronensaft abschmecken. Staerke in etwas Wasser
abschmecken, unter den Borschtsch ziehen. Borschtsch zum Kochen
bringen. Mit Salz und Pfeffer wuerzen.

Borschtsch mit Petersilie und Dill bestreut servieren. Den Sauerrahm
dazu separat reichen.

Pro Portion: 170 kcal/700 kJ

Quelle: meine familie & ich, Nr. 12/94
erfasst: Sabine Becker, 30. August 1997

MMMMM

Einen schönen Gruß quakt der |||
|||
/ | \TARI-FROSCH

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