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Wie macht man Sülze?

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S.Weissmann

unread,
Feb 29, 2000, 3:00:00 AM2/29/00
to
Hallo zusammen,
ich bin ein grosser Liebhaber von Sülze jeglicher Art. Am liebsten gelegten
Schweinskopf oder sowas in der Art aber es muss ja nicht gleich das
schwerste sein (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)
Hat jemand von euch ein leckeres Rezept für z.B. Bauernsülze oder sowas
ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
schmeckt es besser?
Liebe Grüsse
Susanne

Guido Kastner

unread,
Feb 29, 2000, 3:00:00 AM2/29/00
to
Tach...

"S.Weissmann" schrieb:


> (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)

Kann dir der Metzger deines Vertrauens sicher besorgen. Zusammen mit den
Schweinspfoten, Ohren etc. was man zum Sülze kochen benötigt.

> Hat jemand von euch ein leckeres Rezept für z.B. Bauernsülze oder sowas
> ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
> schmeckt es besser?

Ich hab zwar noch nie selber Sülze gemacht, aber meine Mutter. Und das
Ergebnis war spitzenmäßig, vergleichbares gabs - wenn überhaupt - bisher
nur in Restaurants.

Guido

Herbert Maier

unread,
Feb 29, 2000, 3:00:00 AM2/29/00
to

S.Weissmann schrieb in Nachricht <89g1qv$20m87$1...@fu-berlin.de>...

>ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
>schmeckt es besser?

>Liebe Grüsse
>Susanne
>
Hi Susanne,

es schmeckt allerdings besser.
Du nimmst ca. 1 kg mageres Schweinefleisch (aus der Nuß) und ein bis zwei
Schweinefüße und ggfs. einen Schweineschwanz. Das ganze in einem passenden
Topf mit Wasser bedecken. Halbe Zwiebel, ein paar Pfefferkörner ein
Lorbeerblatt und eine halbierte Möhre rein. Aufkochen, mehrfach abschäumen
und ca. 1,5 Stunden köcheln lassen.
Alle Feststoffe raus und erkalten lassen. Danach gründlich abfetten.
Nochmals erhitzen und Sülzenpulver dazugeben. Dieses Pulver bekommst Du zwar
nicht in jedem Supermarkt, aber vielleicht hast Du ja Glück. Ggfs. hast Du
einen guten Metzger, der Dir 'ne Handvoll davon verkauft.
So, wo war ich jetzt: ah ja, das abschmecken. Die warme Brühe kräftig mit
Salz und Essig abschmecken, denn in kaltem Zustand läßt der Geschmack nach.
Etwas warten, bis die Brühe lauwarm ist und in Teller abfüllen, die Du mit
dem geschnittenen Schweinefleisch, Tomaten, gekochtem Ei, Essiggurken,
Petersilie oder oder oder ausgelegt hast. Das ganze erkalten lassen, am
besten im Kühlschrank (ca. 4 Stunden).
Sollte die Sülze partout nicht fest werden, nochmals aufkochen und mit noch
mehr Sülzenpulver versehen.

Mit frischem Pfeffer bestreut, unzählige Scheiben gutes Bauernbrot dazu
schmeckt es hervorragend.

Gruß Herbert

S.Weissmann

unread,
Feb 29, 2000, 3:00:00 AM2/29/00
to
jetzt muss ich nochmal blöd fragen, was mach ich mit den schweinefüssen,
kann man die auch kleinschneiden oder nimmt man die nur zum gelieren? Kann
man evtl auch einen schweinekopf verarbeiten, wobei man dazu ja wohl einen
gigantischen topf bräuchte, oder?
Liebe Grüsse
Susanne


Marion Albrecht

unread,
Feb 29, 2000, 3:00:00 AM2/29/00
to
On Tue, 29 Feb 2000 10:00:13 +0100, "S.Weissmann" <S.Wei...@pcom.de>
wrote:

>Hallo zusammen,
>ich bin ein grosser Liebhaber von Sülze jeglicher Art. Am liebsten gelegten
>Schweinskopf oder sowas in der Art aber es muss ja nicht gleich das

>schwerste sein (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)

Hallo Susanne,

wir haben mal ein halbes Schwein beim Bauern gekauft, und als wir den
Kopf vom Metzger haben wollten, meinte der ganz von oben herab: was, den
will doch keiner "!
Aber wir ! (und sonst wahrscheinlich gerne er !)
Ich habe den Kopf -vom Schwein, nicht den des Metzgers ;-) -
mit Lorbeerblatt, Wachholder, Nelken und viel Suppengrün und Wasser im
Backofen so lange gekocht, bis er schön gar war. Die Sülze hast Du dann
ganz von selbst, allerdings ziemlich weiche und auch recht fettig. Auf
ein richtiges Rezept bin ich daher auch sehr gespannt.
Geschmeckt hat es übrigens um entliches besser, als gekaufte Sülze. Und
man weiß genau, welches Fleisch man reingetan hat. Und welches nicht.
Gruß
Marion


MichaEppendorf

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hallo Susanne,
also, ganz klar, eine selbstgemachte Sülze sollte eigentlich jeder
Konfektionsware überlegen sein. - Was natürlich letztendlich auch ein wenig
am Koch liegt ;-)
Es fängt bei den Zutaten an und geht über eine liebevolle Zubereitung bis
hin zum Abschmecken nach persönlich Vorlieben. Das kann keine Wurstfabrik!
Und einen Schweinskopf mußt Du auch nicht gleich kaufen (obwohl Du ihn
sicher beim Metzger Deines Vertrauens bestellen könntest). Er verkauft Dir
aber bestimmt Schweinebäckchen, Schnute, Öhrchen. Also schlicht:
Kopffleisch.
Und damit Du damit zurechtkommst, stelle ich Dir hier 3 Rezepte her:

MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.06

Title: "AGI'S TELLERSUELZE
Categories: Suelze, Schwein, Gelatine
Yield: 4 Portionen

600 g Schweinefleisch gekocht
-- oder gebraten
3/4 l Fleischbruehe, gut gewuerzt
4 Karotten
1 sm Stange Lauch
2 Zwiebeln
1 Gewuerzbeutel (Lorbeer,
-- Wacholder,
-- Pfefferkoerner, Nelken,
-- Kuemmel)
1 c Obstessig
Salz
Pfeffer a.d.M
1 pn Zucker
16 Blatt Gelatine, weiss
4 Eier, hartgekocht
Kraeuterzweige zum Garnieren
.q(Quelle)
-- aus meiner Sammlung

MMMMM----------------ERFASST *RK* AM 01.03.00 VON---------------------
-- Micha Eppendorf

Das Schweinefleisch in feine Scheiben schneiden und auf 4-8 Teller
verteilen. Die Fleischbruehe in einem Topf erhitzen. Die geschaelten
und in feine Scheiben geschnittenen Karotten dazugeben und bei
maessiger Hitze bissfest garen. Den Lauch gruendlich waschen, gut
abtropfen lassen und in Scheiben schneiden. Mit den geschaelten und
in Scheiben geschnittenen Zwiebeln und dem Gewuerzbeutel in den Sud
geben und weitere 8-10 Min. garen. Den Essig in den Sud geben. Das
Ganze mit Salz, Pfeffer und Zucker suesssauer abschmecken. Die
gewaesserte und gut ausgedrueckte Blattgelatine im Sud aufloesen
lassen. Den Gewuerzbeutel herausnehmen. Das Gemuese mit dem Sud und
den geschaelten, in Scheiben geschnittenen Eiern dekorativ auf die
Fleischscheiben verteilen. Mit Kraeuterzweigen ausgarnieren und im
Kuehlschrank vollstaendig erkalten lassen, anrichten und servieren.

MMMMM

MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.06

Title: RINDFLEISCHSUELZE
Categories: Suelze, Rind, Aspik
Yield: 4 Portionen

600 g Gekochte Ochsenbrust
3/4 l Gemuese- oder Fleischbruehe
1 Zwiebel
1 Rote Paprika
1 Gruene Paprika
100 g Gruene Erbsen
100 g Mais
1 c Obstessig
Salz
Pfeffer
Muskat
Cayennepfeffer
1 pn Zucker
Zitronensaft
Worcestershiresauce
1/2 bn Estragon
1/2 bn Kerbel
16 Blatt Gelatine, weiss
Kraeuterzweige zum Garnieren
.q(Quelle)
-- aus meiner Sammlung

MMMMM----------------ERFASST *RK* AM 01.03.00 VON---------------------
-- Micha Eppendorf

Die Ochsenbrust in mundgerechte Wuerfel oder Scheiben schneiden. Die
Gemuese- oder Fleischbruehe in einen Topf geben und zum Kochen
bringen. Die Zwiebel und die Paprikaschoten putzen. In feine Wuerfel
oder Scheiben schneiden. In den Sud geben und bissfest garen. Die
Erbsen und den Mais mit dem Obstessig in den Sud geben und einmal
aufkochen lassen. Den Sud mit Salz, Pfeffer, Muskat, Cayennepfeffer,
Zucker, Zitronensaft und Worcestershiresauce wuerzen. Die
frischgehackten Kraeuter untermischen. Die Ochsenbrustwuerfel mit der
eingeweichten und gut ausgedrueckten Gelatine in den Sud geben und
die Gelatine vollstaendig aufloesen lassen. Das Ganze dekorativ in
tiefen Tellern anrichten und im Kuehlschrank vollstaendig erkalten
lassen. Mit Kraeuterzweigen ausgarnieren, anrichten und servieren.

MMMMM

MMMMM----- Recipe via Meal-Master (tm) v8.06

Title: SCHWAEBISCHE TELLERSULZ MIT KRAEUTERMARINADE
Categories: Suelze, Schwein, Aspik, Schwaben
Yield: 4 Portionen

500 g Schweinebug
2 Schweineschnaeuzle
2 Kalbsfuesse (gesaegt und
-- gut gewaessert)
Salz
Pfeffer
Muskat
1 Karotte
1/4 Sellerie
1/2 Stange Lauch (Porree)
1 Gekochtes Ei

MMMMM----------------------KRAEUTERMARINADE---------------------------
5 tb Weinessig
Salz
Pfeffer
12 -15 EL Oel
1 Schalotte
1 Hartgekochtes Ei
Petersilie
Schnittlauch

MMMMM--------------------ZUM KLAEREN DER SULZ-------------------------
200 g Fettfreies Fleisch von der
-- Rinderwade
1 Karotte
1 Zwiebel
1/2 Tomate
1/4 Sellerie
2 Lorbeeblaetter
Pfefferkoerner
1 Lauchstange
3 Eiweiss
6 -8 Eiswuerfel
.q(Quelle)
-- aus meiner Sammlung

MMMMM----------------ERFASST *RK* AM 01.03.00 VON---------------------
-- Micha Eppendorf

Schweinebug, Schnaeuzle und Kalbsfuesse wuerzen und mit dem Gemuese
langsam weichkochen. Fleisch aus der Bruehe nehmen und erkalten
lassen. Dann in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden, in Suppenteller
legen und mit duenn geschnittenen Scheiben aus dem mitgekochten
Gemuese und dem Ei garnieren. Bruehe erkalten lassen.

Zum Klaeren der Bruehe: Fleisch und Gemuese durch die grobe Scheibe
des Fleischwolfes drehen, Eiweiss und Eiswuerfel untermengen. Von der
erkalteten Bruehe das Fett abschoepfen und die entfettete Bruehe
zugeben. Nochmals kurz aufkochen, dann ziehen lassen und vorsichtig
durch ein Tuch passieren. Die Fleischteller mit der geklaerten Bruehe
aufgiessen und kalt stellen.

Kraeutermarinade: Essig, Salz und Pfeffer mit dem Oel gut vermengen.
Feine Wuerfel der Schalotte und dem Ei sowie gehackte Petersilie und
feingeschnittenen Schnittlauch beigeben.

MMMMM

Gruß

Micha

S.Weissmann <S.Wei...@pcom.de> schrieb in im Newsbeitrag:
89g1qv$20m87$1...@fu-berlin.de...


> Hallo zusammen,
> ich bin ein grosser Liebhaber von Sülze jeglicher Art. Am liebsten
gelegten
> Schweinskopf oder sowas in der Art aber es muss ja nicht gleich das
> schwerste sein (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)

> Hat jemand von euch ein leckeres Rezept für z.B. Bauernsülze oder sowas

Jochen Terasa

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to

"S.Weissmann" wrote:

> ich bin ein grosser Liebhaber von Sülze jeglicher Art. Am liebsten gelegten
> Schweinskopf oder sowas in der Art aber es muss ja nicht gleich das
> schwerste sein (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)

Bekommst du beim Metzger, notfalls auf Bestellung für ein paar Mark.

>
> Hat jemand von euch ein leckeres Rezept für z.B. Bauernsülze oder sowas
> ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
> schmeckt es besser?

Ich finde schon, daß es sich lohnt:

MMMMM----- Meal-Master - Rezept von Mahlzeit/322.0 - Beta Release 1

Title: Schweinskopfsuelze
Categories: Schwein, Kalt
Yield: 10 Portion(en)

1 Schweinskopf
2 tb Korianderkoerner
6 Pimentkoerner
6 Lorbeerblaetter
3 Knoblauchzehen
1 tb Pfefferkoerner, zerdrueckt
4 tb Salz
1 tb Pfefferkoerner, ganz
1 Zwiebel
2 Gewuerzgurken

MMMMM--------------------------QUELLE-------------------------------
- Erfasst von:
- Jochen Terasa
- j.te...@coming-it.de
- Erfasst am: 01.03.2000

Den Schweinskopf vom Metzger laengs durchhacken lassen. Beide Haelften mit dem
Koriander, dem zerdrueckten Pfeffer, dem Knoblauch dem Salz und jeweils der
Haelfte der
Lorbeerblaetter und Pimentkoerner einreiben und etwa 1 Tag poekeln. Den Kopf
gut
abwaschen und 1 Stunde waessern um ihm ueberschuessiges Salz zu entziehen.
Den Kopf in einen passenden Topf geben, knapp mit Wasser bedecken, aufkochen,
abschaeumen und mit den restlichen Gewuerzen etwa 2 Stunden koecheln. Wenn 1-2
Schweinsfuesse mitgekocht werden, geliert die Suelze spaeter besser.
Alles als essbar erachtete Fleisch und Schwarten vom Knochen abloesen und in
einer Schuessel gepresst erkalten lassen. Den so entstandenen Presskopf in
Wuerfel schneiden.
1 Glas Weisswein zum Sud geben und das ganze etwas reduzieren, mit etwas
Weinessig
abschmecken und durchsieben.
Das Fleisch, die gehackte Zwiebel und die gewuerfelten Gewuerzgurken zugeben,
gut
vermengen und in einer Schuessel erkalten lassen.
Dazu passt frisches Brot oder Bratkartoffeln.

MMMMM


Gruß
Jochen


Herbert Maier

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to

S.Weissmann schrieb in Nachricht <89gk8e$2em0e$1...@fu-berlin.de>...


Die Schweinfüsse wie auch ein Schweinschwanz und sonstige Schwarte- daher
auch der Kopf- sind in erster Linie zum gelieren da.
Speziell an den Füßen und am Schwanz ist nicht allzuviel Fleisch dran. In
der Sülze würde ich dieses Fleisch nicht verarbeiten, da es fett ist. Und
wie kaltes Fett in Sülze schmeckt kannst Du Dir sicher selbst ausmalen.
Thema Kopf: ein ganzen Schweinekopf nimmst Du sowieso nicht. Tip: einen
halben Spanferkelkopf, der ist nicht gar so groß und Schwarte ist genügend
dran.

Noch Fragen? Dann frage!

Gruß Herbert

Roswita Kemper

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
Hi Susanne,

ich mache für uns, wir sind 2 Personen, die Süzle bzw. Sauerfleisch immer
selber.
Ich habe noch ein Rezept von meiner Großmutter, kann es also nur so
wiedergeben, wie ich es mir mal notiert habe.
1 kg Schulterfleisch
Schweineohren, Pfötchen, Schweineschwänzchen u. Schweineschnauze

Das Fleisch mit Suppengrün, Lobeerblatt, Salz und Pfeffer, Thymian,
Majoran in kaltem Wasser aufsetzen und langsam_sehr_ weich kochen.
Das gekochte Fleisch samt Brühe kalt werden lassen, wenn es erkaltet ist,
Fett abnehmen.
Fleisch entweder in Scheiben (dann nicht so weich kochen) oder sehr klein
schneiden in die vorbereiteten Gefäße tun, vorher die Gefäße nur beim
Sauerfleisch
garnieren (Petersilie, Gruke, Ei, Möhren usw).
Die Brühe aufkochen abschmecken mit Salz, Pfeffer, Zucker und Essig, es muß
sehr sauer aus dem Topf richen, es sollte in der Nase beißen, beim Erkalten ist
es dann richtig. 6 Blatt Gelantiene auflösen, einweichen in kaltem Wasser,
ausdrücken und in der heißen Brühe auflösen. Die Brühe über die vorbereiteten
Gefäße geben und ca. 6 Stunden erkalten lassen.
Dieses Sauerfleisch bzw. Sülze kommt immer gut an. Ich habe auch gute Erfahrung
mit dem einfrieren dieser o.a. Sülze gemacht.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Nachkochen.

Lieben Gruß
Roswita


Gerald Endres

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to
"S.Weissmann" <S.Wei...@pcom.de> schrieb:


>ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
>schmeckt es besser?

>Liebe Grüsse
>Susanne

Hallo Susanne,
es rentiert sich, und einen Schweinekopf kriegst Du zumindest auf
Bestellung beim Metzger. Ich habe auch schon halbe Schweineköpfe im
Sonderangebot aus dem Supermarkt mitgenommen. (- und meiner Liebsten
vorher nichts gesagt, als sie den Einkauf auspackte)

Nach meiner Meinung gibt es zwei Grundtypen von Sülze: Die
norddeutsche Schweinskopfsülze und die süddeutsche Teller- oder
Bratensulz. Dazu gibt es noch zwei Herstellungsmethoden: Man kocht
entweder genügend gelatinehaltige Stücke wie Schwarten, Schwänzchen,
Ohren, Füße etc aus, - oder man nimmt einfach Gelatine aus dem
Supermarkt.

Bei der Schweinskopfsülze fällt ohnehin genug Geliermaterial an
(Rezepte sind hier ja schon gepostet worden). Anders sieht das bei der
bayrischen Tellerzulz aus. Die besteht ja aus einer Scheibe
Schweinebraten mit ein paar Zugaben, die auf einem tiefen Teller im
Glibber liegt. Wollte man hier den Glibber selbst herstellen, müßte
man zusätzliches Material auskochen. Ich bin ja meistens gegen die
Verwendung von Fertigzutaten, aber in diesem Fall lohnt sich das
Auskochen eher nicht, - da kann man auch zur gekauften Gelatine
greifen. Schon meine Großmutter - sie ruhe in Frieden -, die noch eine
großen ländlichen Haushalt managte, hat das so gemacht.

Bei ihr ging das so:
Man braucht in Scheiben geschnittenen Schweinebraten und gute
Fleischbrühe (die muß wirklich echt sein). Die Fleischbrühe wird
entfettet und noch mal gewürzt, vor allem kräftig mit Essig. In der
Brühe wird die Gelatine aufgelöst.
Die Bratenscheiben werden mit Scheiben von hartgekochtem Ei und
Gewürzgurke in Suppenteller gelegt, darüber kommt die Gelatinebrühe,
und dann stellt man das Ganze kühl, bis der Glibber gestockt hat.
Fertig ist eine wunderbare Brotzeitvor allem im Sommer, - oder wenn
man viele Gäste hat, und den Imbiss schon vorher vorbereiten will.

Man kann bei der Gelatinemethode allerdings auch einiges falsch
machen: Viele Leute tun zuviel des Guten. Bei der Auskochmethode kommt
es fast automatisch zu der Konsistenz, die ich mag, nämlch noch
verhältnismäßig weich, - eben glibberig. Mit gekaufter Gelatine macht
man schnell etwas Hartgummiähnliches. Und natürlich ergibt die
Gelatine allein keinen Geschmack. Geschmäcker, die früher durch das
Auskochen in die Sülze kamen, müssen bei der Gelatinemethode durch die
gute Brühe und den Schweinebraten beigesteuert werden.
Abschreckendes Beispiel, wie man es nicht machen sollte, ist die
"Sülze", die man in einer nierenförmigen Verpackung im Supermarkt
kaufen kann. Da liegt nichtssagendes Pökelfleisch in einer
geschmacklosen durchsichtigen Gummimasse.

Natürlich kann man bei einer selbstgemachten Tellersulz noch beliebig
mit den Beilagen experimentieren. Fast jede Art gekochtes Gemüseist
dabei verwendbar (Spargel mach sich sehr gut). Meine Großmutter gab
meistens noch einen Schnitz frische Tomate zu, aber das hat mir als
Kind nicht geschmeckt.

Gruß
Gerald

--
www.snafu.de/~endres/

Herbert Maier

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to

Gerald Endres schrieb in Nachricht <89is22$cii$1...@unlisys.unlisys.net>...

>Hallo Susanne,
>es rentiert sich, und einen Schweinekopf kriegst Du zumindest auf
>Bestellung beim Metzger. Ich habe auch schon halbe Schweineköpfe im
>Sonderangebot aus dem Supermarkt mitgenommen. (- und meiner Liebsten
>vorher nichts gesagt, als sie den Einkauf auspackte)
>

Hi Gerald,

Haha, das habe ich auch mal gemacht. Der halbe Spanferkelkopf im Topf hat
eine monstermäßige Krise herbeigeführt. Ihr Gesicht, als sie in Topf
geschaut hat ("...mmmh, das riecht aber gut, was machst Du denn
da....AAAAARGH.!!!..") werde ich wohl nie vergessen. Egal, die Sülze war
hervorragend. Meine damalige Frau hat sie allerdings nur mit Widerwillen
probiert (aber immerhin für gut befunden!).


Gruß
Herbert

Hans Schlaepfer

unread,
Mar 1, 2000, 3:00:00 AM3/1/00
to

S.Weissmann <S.Wei...@pcom.de> schrieb in im Newsbeitrag:
89g1qv$20m87$1...@fu-berlin.de...
> Hallo zusammen,
> ich bin ein grosser Liebhaber von Sülze jeglicher Art. Am liebsten
gelegten
> Schweinskopf oder sowas in der Art aber es muss ja nicht gleich das
> schwerste sein (keine Ahnung wo ich einen Schweinskopf herkriege :-)
> Hat jemand von euch ein leckeres Rezept für z.B. Bauernsülze oder sowas
> ähnliches? Rentiert sich das überhaupt, wenn man das selbermacht, sprich,
> schmeckt es besser?


Hallo Susanne, Hallo Mampfer

Hier noch ein Rezept! (Musste es erst ausgraben und erfassen)..hat mich
dafür wieder auf andere Gedanken gebracht :-)))))))


MMMMM----------- MEAL-MASTER Format (Uwe's Kochbuch, V3.11) ----------

Title: Schweinsschwartenmagen - porc ä la gelée
Categories: Schwein, Gelée, Vorspeisen, Grossmutters Küche N
Yield: 10

1 kg Schweineschulter m.Schwarte
500 g Gnagi, (Haxe gesalzen)
1 ea Schweinszunge
2 ea Schweinsfüsse halbiert
1 ea Zwiebel
3 ea Knoblauchzehen
1 ea Lorbeerblatt
5 ea Nelken
Salz
Pfeffer
Bouillonpaste
0.5 dl Essig
250 g Karotten gekocht
5 ea gekochte Eier
5 ea Salzgurken in Würfel
2 ea Tomaten roh gewürfelt

MMMMM-------------------------------Quelle--------------------------
Rezept meiner Grossmutter

Die verschiedenen Fleischstücke in eine Pfanne geben, mit Wasser bedecken
und aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und der Bouillonpaste nach Belieben würzen.
Die Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeerblatt und Nelken beigeben und ca. 1 Stunde
sieden. Dann den Essig beigeben und weitere 3 Stunden bei kleinstem Feuer
weitersieden.

Das Fleisch aus dem Sud nehmen und auskühlen lassen. Anschliessend das
Fleisch in Würfel schneiden, (wo nötig zuerst von den Knochen lösen.)
(Grösse nach Belieben).

Diese Würfel in eine Cakeform legen. Die gewürfelten Karotten, Salzgurken
und Tomaten unter das Fleisch mischen. Die Eier ganz, oder halbiert der
Reihe nach in der Mitte der Form längswegs anordnen.

Den Sud noch einmal kurz aufkochen und passieren. Damit die Form ausfüllen.
Das ganze auskühlen und über Nacht im Frigor erstarren lassen.

Anmerkung: Je länger der Sud "köcherlt", desto besser geliert anschliessend
die Masse.

Die Fleischmenge muss die Flüssigkeitsmenge überwiegen!

MMMMM


Grüssli Hans


janu...@my-deja.com

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to
Moin Herbert!

In article <89ge2e$gmn$1...@proxy.fe.internet.bosch.de>,
Herbert Maier <Herber...@de.bosch.com> wrote:

> Danach gründlich abfetten.
> Nochmals erhitzen und Sülzenpulver dazugeben. Dieses Pulver bekommst
Du zwar
> nicht in jedem Supermarkt, aber vielleicht hast Du ja Glück. Ggfs.
hast Du
> einen guten Metzger, der Dir 'ne Handvoll davon verkauft.

> Das ganze erkalten lassen, am besten im Kühlschrank (ca. 4 Stunden).


> Sollte die Sülze partout nicht fest werden, nochmals aufkochen und mit
> noch mehr Sülzenpulver versehen.


Du siehst schon, einiges gelöscht - weil verstanden ;-)

Es bleiben mir einige Fragen, ehe ich loslegen kann:

Was heißt abfetten? Fett entfernen? Wegwerfen?????

Wozu Sülzenpulver? Mein Vater erzählte mir, wenn man genug Schwearte und
Knorpel verwendet, wird das sowieso fest. Was ist drin im Sülzenpulver,
auch Gewürze oder nur Gelatine? Was ist das für ein Pülverchen?

Und abkühlen im Kühlschrank, na ja.... gerade keine stromsparende
Methode ;-) Wohl denen, die Balkon oder Speisekammer haben!

Auch Sülze machen wollend:

Januschka


Sent via Deja.com http://www.deja.com/
Before you buy.

Herbert Maier

unread,
Mar 6, 2000, 3:00:00 AM3/6/00
to

janu...@my-deja.com schrieb in Nachricht <8a047c$hl4$1...@nnrp1.deja.com>...
>Moin Herbert!
>

>
>Du siehst schon, einiges gelöscht - weil verstanden ;-)
>
>Es bleiben mir einige Fragen, ehe ich loslegen kann:
>
>Was heißt abfetten? Fett entfernen? Wegwerfen?????
>
>Wozu Sülzenpulver? Mein Vater erzählte mir, wenn man genug Schwearte und
>Knorpel verwendet, wird das sowieso fest. Was ist drin im Sülzenpulver,
>auch Gewürze oder nur Gelatine? Was ist das für ein Pülverchen?
>
>Und abkühlen im Kühlschrank, na ja.... gerade keine stromsparende
>Methode ;-) Wohl denen, die Balkon oder Speisekammer haben!
>
>Auch Sülze machen wollend:
>
>Januschka
>
>
>Sent via Deja.com http://www.deja.com/

>Before you buy.^


Servus Januschka,

also der Reihe nach:

Abfetten: wenn die Sülze erkaltet, wird das Fett auf der Oberfläche fest.
Dieses Fett abnehmen und wegwerfen.
Sülzenpulver: ist schnöde Gelatine mit ein paar Gewürzen drin.
Festwerden der Sülze: es geht natürlich auch mit genügend Schwarte, aber Du
brauchst ganz einfach Unmengen davon. Ein bißchen Starthilfe (Gelatine) ist
hier erlaubt.
Abkühlen im Kühlschrank: Sorry, unklar ausgedrückt, natürlich erst in den
Kühlschrank, wenn sie bereits Zimmertemperatur hat. Die Sülze wird im
Kühlschrank noch fester und schmeckt auch besser, wenn sie gekühlt ist.


Gruß
Herbert

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