Da ich mich nun einmal dafür interessiere, wie die "Kleinen Leute"
oder die "Kleineren Leute" (Bürger und niedriger Adel) früher gelebt
haben, würde ich gerne wissen, ob es aus der Zeit des 17.
Jahrhunderts Kochrezepte gibt.
Natürlich weiß ich, daß viele Menschen in Deutschland während der
Zeit des 30jährigen Krieges froh waren, wenn sie überhaupt etwas zu
beißen hatten; aber es muß doch aus dieser Zeit wenigstens ein paar
Quellen geben. Eine Google-Suche brachte nicht viel; aber vielleicht
habe ich die falschen Stichworte gebraucht.
Ich würde auch gerne mal ein paar Rezepte aus dieser Zeit
nachkochen, um den "Geschmack des 17. Jahrhunderts" zu spüren.
Auf jeden Fall bin ich dankbar für jeden Hinweis.
Manfred Gross
Hallo Manfred, schau mal auf
http://www.mittelalterlich-kochen.de/index_links.html
Gruß
Holger
>
Die Essgewohnheiten haben sich damals nicht so schnell gewandelt, also kann
man vieles auch gültig für das 17. Jahrhundert annehmen - allerdings
spiegelt es nicht unbedingt die Küche des kleinen Untertanen (da gilt noch
lange Brei, Brot, Eintopfgerichte, Mehlspeisen und ein langer Löffel).
Der 30-Jährige Krieg sorgte ua. für grosse Hungersnöte - schlechte Zeit, um
nach Kochrezepten zu suchen (Fürstens wie immer ausgenommen).
Gruss,
Karla
Hallo Manfred, eine weitere Sammlung mittelalterlicher Kochbücher,
teilweise auch zum herunterladen, findest du hier
http://staff-www.uni-marburg.de/~gloning/kobu.htm
Gruß
Holger
"Holger Drechsel" <hdre...@gmx.net> tippselte:
>> Ich würde auch gerne mal ein paar Rezepte aus dieser Zeit
>> nachkochen, um den "Geschmack des 17. Jahrhunderts" zu spüren.
>>
>> Auf jeden Fall bin ich dankbar für jeden Hinweis.
>>
>
>Hallo Manfred, schau mal auf
>
>http://www.mittelalterlich-kochen.de/index_links.html
Danke für den Link. Der ist echt gut. Ich habe grad mal ein Rezept
erfasst, welches uns heute auch nicht ganz unbekannt ist.
Grüsse
Rolf und Hera
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.96
Titel: Graue Erbsen
Kategorien: Mittelalter, Erbsen, Eintopf
Menge: 1 Rezept
2 groß. Zwiebeln,
Speck zum Anbraten,
2 Scheib. Schweinebacke,
250 Gramm Getrocknete Erbsen,; ca.
2 Kartoffeln,
Wurst nach Geschmack (z.B. Pinkel),
1 Becher Sahne.
Ein Rezept aus dem 30jährigen Krieg, aus der Gegend von Wilster:
Getrocknete Erbsen über Nacht einweichen, am nächsten Tag die Erbsen
mit Schweinebacke kochen.
Dazu Zwiebeln und Speck in Butter anbraten, dann gekochte Erbsen und
die (aufgeschnittene) Schweinebacke dazugeben. Je kürzer die Erbsen
vorher gekocht sind und je länger sie mit der "Backe" kochen, desto
besser schmecken Erbsen und Suppe.
Später kleingewürfelte vorgekochte Kartoffeln und Wurst zufügen, und
Sahne, Sahne, Sahne. Die macht die Erbsen so grau.
"Früher haben das die Bauern zum Frühstück gegessen, das langte für
den ganzen Tag."
-- NDR, 18:45 DAS, 11.01.2002
-- Erfasst *RK* 21.04.2003 von
-- Rolf Hartwig
=====
Mittelalter? Dann leben wir aber jetzt im Rokoko.
Christoph (höchstens Rezepte aus dem Universal-Lexikon der Kochkunst;
Leipzig 1890 anbieten könnend.)
"Christoph von Nathusius" <usenet...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:87d6jgugsc....@ID-1210.user.dfncis.de...
Na, dann biete doch mal welche an. Wäre doch schön zu sehen, was man da um
1890
gegessen hat.
Gruß
Holger
Hallo Rolf und Hera, finde ich auch. Anbei noch 2 Rezepte:
===== Titelliste (2 Rezepte) =====
Nonnenfürzle
Torte von König Manfred
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.96
Titel: Nonnenfürzle
Kategorien: Suppe, Ei, Mittelalter
Menge: 1 Rezept
=================== ALS SUPPENEINLAGE FÜR 4 PERSONEN ===================
2 Eier
1 Eigelb
150 Gramm Mehl
Salz
100 Gramm Schmalz zum Ausbacken (oder 1 Rinderbrühe)
================================ QUELLE ================================
www.mittelalterlich-kochen.de
-- Erfasst *RK* 21.04.03 von
-- Holger Drechsel
Info:
Unter dem beziehungsreichen Namen Nonnenfürzle sind eine ganze Reihe
sehr unterschiedlicher Rezepte überliefert. Das Mondseer Kochbuch aus
der Mitte des 15 Jahrhunderts beschreibt eine Suppeneinlage, die
entfernt an Backerbsen erinnert, doch sind die Nonnenfürzle nicht aus
Brandteig sondern aus einem Eierteig hergestellt:
Gebackene Bohnen oder Nonnenfurz in Tunke: Für ein "Gemüse" roll einen
Eierteig mit einer Kuchenrolle etwa einen halben Finger dick aus und
schneide ihn in Würfel wie Bohnen. Wirf diesen Teig in heisses Schmalz,
er ist schnell gebacken. Giess das Schmalz ab und lass die
(ausgebackenen Würfel) trocknen. Und gib sie in eine Tunke oder sonst
eine Sauce, und lass die Weinsauce aufkochen bevor du die Bohnen
hineingibst. Bewahr es vor dem Naschen; so kannst du es lange Zeit
aufbewahren.
Zubereitung: Aus Eiern, Eigelb, Mehl und Salz einen festen Teig
herstellen, etwa 1/2 Finger dick ausrollen und in feine Würfel
schneiden. Das Schmalz in einem Topf erhitzen die Würfel darin
ausbacken und hernach als Suppeneinlage verwenden. Man kann die Würfel
auch gleich in der Brühe garen, für die man sie haben will; das dauert
etwa 5-10 Minuten.
=====
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.96
Titel: Torte von König Manfred
Kategorien: Fleisch, Torte, Mittelalter
Menge: 1 Rezept
============================== MÜRBETEIG ==============================
200 Gramm Mehl
100 Gramm Butter
Entsprechend Salz und Wasser
=============================== FÜLLUNG ===============================
250 Gramm Geflügelleber
250 Gramm Geflügelmägen
250 Gramm Frischer Schweinebauch oder frische Schweinebrust
2 Walnussgrosse Stücke Schweineschmalz
4 Eier
1 Teel. Gemahlener Pfeffer
Salz
================================ QUELLE ================================
www.mittelalterlich-kochen.de
-- Erfasst *RK* 21.04.03 von
-- Holger Drechsel
Einige Stunden zuvor (oder sogar am Vorabend) den Mürbeteig zubereiten
und kalt stellen. Das Fleisch durch den Wolf drehen. Nach Geschmack
pfeffern und salzen und in Schmalz anbraten. Beiseite stellen und
abkühlen lassen. Nacheinander die Eier in die kalte Masse einarbeiten.
Den Teig ausrollen und eine Kuchen- oder Terrinenform auslegen, die
Füllung hineingiessen und mit einer zweiten Teigplatte bedecken. Im
heissen Ofen (225 Grad oder Stufe 6) 3/4 bis 1 Stunde backen. Heiss
oder kalt servieren.
=====
Gruß
Holger
Wollte man dem Kochbuch von Henriette Davidis aus der Zeit wirklich
glauben schenken, war die Küche in Deutschland damals durchaus auch
britisch beeinflußt.
Hab die fünfte Auflage von 1851 und eine überarbeitete von 1901, da
findet man z.B. wie Selbstverständlich auch englische Puddings, Pasteten
und jede Menge Gesottenes.
Damals waren das englische Königshaus und seine deutsche Verwandtschaft
wohl noch ein Herz und eine Seele. Der spätere Wilhelm II soll ja sogar
der Lieblingsenkel von Queen Victoria gewesen sein.
Tschau,
Werner
Besonders spannend fand ich ja die Backwaren, bei denen man
die Triebkraft oft noch mit viel guter mechanischer
Arbeit erzeugte.
Da die Rezepte häufig sehr wenig Mengenangaben enthalten,
was _mir_ sehr gut passt, sind sie - ungetestet - wohl
wenig sammlungsgeeignet. Ich will aber mal ein kleines
Rezept posten:
CvN
--E
Hahnenkämme
~~~~~~~~~~~
Man bedarf derselben zuweilen als Bestandtheil zu sehr feinen Ragouts
(s.z.B.: Fianci`ere, Ragout `a la), und behandelt sie in folgender Weise.
Sie werden in ein Casserol mit kaltem Wasser gelegt und über gelindem Feuer
unter fortwährendem Umrühren mit einem Kochlöffel so weit erhitzt, daß sich
die feine Haut leicht zwischen den Fingern abstreifen läßt, jedoch darf
das Wasser nicht zu heiß werden, sonst sind die Kämme verbrüht, erhalten
eine schlechte Farbe und lassen sich nicht abhäuten. Wenn man von allen
Kämmen die Haut abgerieben hat, wirft man sie in frisches Wasser, stellt
dasselbe an eine mäßig warme Stelle und wechselt es sehr häufig, bis die
Hahnenkämme schneeweiß geworden sind, worauf man sie in einer kräftigen
Braise oder in sehr guter heller Fleischbrühe mit etwas Citronensaft
langsam weichdünstet, auch braucht man sie nur in reichlich Wasser mit
Salz und Citronensaft zu kochen.
gebackene Hahnenkämme
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die auf eine dieser Arten weichgekochten Hahnenkämme werden in einen
Ausbackteig (s.d.) getaucht, in heißer Schmelzbutter hellbraun gebacken,
mit etwas Salz bestreut und mit ausgebackener Petersilie garnirt als
hors d'oeuvre aufgetragen.
Könnte sich aber vielleicht um 961. *Königskuchen* handeln?
Tschau,
Werner
955. *Napfkuchen*. 500 Gramm feinsten Mehls, welches gesiebt werden muß,
400 Gramm abgeklärter Butter, 250 Gramm durchgesiebten Zuckers, 15 Eier,
abgeriebene Schale einer Zitrone, 1 Stückchen feingeschnittener Sukkade
und 30 Gramm frischer Hefe. Nachdem alle Zutaten gehörig durchwärmt
sind, auch die Eier in warmem Wasser erwärmt worden und die Hefe in
etwas warmer Milch und 1 Teelöffel Zucker aufgelöst, reibe man die
Butter zu Schaum, rühre allmählich den Zucker, 1/2 Teelöffel Salz und
Zitronenschale hinzu, sowie auch abwechselnd 1 Eßlöffel Mehl, ein ganzes
Ei und fahre damit fort, bis alles verrührt ist, wo alsdann die Hefe
durchgemischt wird. Dann schlage man den Teig mit der runden Seite des
Rührlöffels so lange, bis derselbe überall Blasen wirft, lasse ihn in
der zugerichteten Form langsam, etwa 1 1/2 Stunden, zugedeckt, an einem
zugfreien Orte aufgehen und backe den Kuchen bei guter Mittelhitze
1 Stunde. Man kann bei dieser und den nachfolgenden Vorschriften nach
Gefallen etwas Zucker weglassen und geriebenen Zucker über den Kuchen
geben.
956. *Napfkuchen*. 250 Gramm Butter, 200 Gramm Zucker, 7 Eier, das Weiße
zu Schnee geschlagen, 500 Gramm Weizenmehl, 1 Päckchen Dr. Oetkers
Backpulver, 100 Gramm Korinthen, 100 Gramm Rosinen, 50 Gramm Sukkade,
das abgeriebene Gelbe einer halben Zitrone, 1/8 bis 1/4 Liter Milch. Die
Butter rühre schaumig, gib Zucker, Eigelb, Milch, Mehl, letzteres mit
dem Backpulver gemischt, hinzu und zuletzt die Korinthen, Rosinen,
Sukkade, das Zitronengelb und den Eischnee. Fülle die Masse in eine
gefettete und mit Mandeln ausgestreute Form und backe den Kuchen in etwa
1 1/2 Stunden. - Man gibt zu dem Teig so viel Milch, daß er dick vom
Löffel fließt.
957. *Napfkuchen* ohne Hefe. 250 Gramm Butter werden mit nach und nach
dazugefügten 200 Gramm Zucker zu Sahne gerührt, dann gibt man,
unausgesetzt nach derselben Seite rührend, nach und nach 8 ganze Eier,
3 Eßlöffel feinsten Rums, 30 Gramm feingeschnittenen Zitronats, 70 Gramm
gereinigter Korinthen und 375 Gramm feinsten Mehls dazu, füllt den Teig
in eine mit Butter ausgestrichene, mit geriebener Semmel bestreuten Form
und läßt den Kuchen eine Stunde im mäßig heißen Ofen backen.
958. *Altdeutscher Napfkuchen*. 250 Gramm ausgewaschener Butter wird zu
Sahne gerührt, nach und nach unter beständigem Rühren 375 Gramm feinsten
Mehls dazugefügt. Während dieser Zeit hat eine zweite Person 250 Gramm
feinen Zuckers mit 8 Eidottern, 75 Gramm geriebener, süßer und 20 Gramm
geriebener, bitterer Mandeln dick und schaumig geschlagen, nun wird
beides, kräftig rührend, zusammengemischt, die auf Zucker abgeriebene
Schale einer Zitrone dazugefügt, zuletzt der recht steife Schnee der
8 Eiweiße gut daruntergezogen, die Masse in einer mit Butter
bestrichene,
mit geriebener Semmel bestreute, altdeutsche Form gefüllt, und eine
reichliche Stunde bei guter Hitze gebacken.
961. *Königskuchen*. Man rührt 500 Gramm geklärter Butter zu Sahne, fügt
nach und nach unter kräftigem, ununterbrochenem Rühren nach der selben
Seite 10 Eidotter, 500 Gramm Zucker, die abgeriebene Schale einer
Zitrone, 90 Gramm geschälter, geriebener, süßer und 25 Gramm bitterer,
geriebener Mandeln dazu und schlägt die Masse auf diese Art 45-50
Minuten, dann gibt man 500 Gramm feinsten Mehls, 70 Gramm
kleingeschnittenes Zitronat, 200 Gramm gereinigter Korinthen und den
Schnee der Eier dazu, füllt die Masse in eine mit Butter bestrichene,
mit feiner, gesiebter Semmel bestreute, längliche Blechform und läßt ihn
bei mäßiger Hitze eine gute Stunde backen.
"Holger Drechsel" <hdre...@gmx.net> tippselte:
>> >http://www.mittelalterlich-kochen.de/index_links.html
>>
>> Danke für den Link. Der ist echt gut. Ich habe grad mal ein Rezept
>> erfasst, welches uns heute auch nicht ganz unbekannt ist.
>>
>
>Hallo Rolf und Hera, finde ich auch. Anbei noch 2 Rezepte:
Da ist gleich noch eins.
Grüsse
Rolf und Hera
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.96
Titel: Rheingauer Hühner - Hünre von Rinkauwe
Kategorien: Mittelalter, Huhn, Eierspeise
Menge: 1 Person
Für den Teig:
50 Gramm Mehl
125 ml Milch
1 Prise Salz
1 Ei
Für die Füllung:
1 Hähnchenbrustfilet
2 Teel. Schmalz
1 groß. Birne
Zucker und Zimt
1 Scheib. Brötchen
Oder 3-Korn Toast
Salz, Pfeffer, Ingwerpulver
Für die Sauce:
100 ml Weißwein
Gerne sauer o. würzig
4 Essl. Honig,
Gerne Wildkräuterhonig
1 Messersp. Anis, möglichst
Frisch gemörsert
Schwarzer Pfeffer oder
Bunte Pfeffermischung
Man sol ein hun braten un röste ein umme sniten von semmeln und
backe diz rot in smaltze unsnit bizzen - als zu einem brot muse zu
lide daz hun clein und brat sehs birn mache ein codimente von wine
un von honige di rip denne würze in pfeffer und anisun mache ein
blat von fünf eyern flach sie in die pfannen un lege denne ienz dor
in sünderlichen un lege denne daz blat zu samene un decke ein
schüzzeln dor uf un kere denne die pfannen um me snir oben durch daz
blat un guz daz codiment dor in un beguz daz blat niht - diz
heizzent hünre von rinkauwe un gibz hin. Das Orginalrezept ist, so
gut es mit den heutigen Buchstaben eben geht, abgeschrieben aus:
"Das Buch von guter Speise - Daz buch von guter spise" Das Rezept
ist meine Version der Adaption von Trude Ehlert in: "Das Kochbuch
des Mittelalters"
Einen Pfannkuchenteig machen: dazu das Mehl in eine Schüssel sieben
und die Milch zügig hineinrühren, salzen, die Eier aufschlagen und
unterrühren.
Die Birnen schälen, das Kerngehäuse daraus entfernen und in Scheiben
schneiden.
Die Filets in einer Pfanne in der Hälfte des Schmalzes anbraten und
bei geschlossenen Deckel in ca. 20 min garen.
Währenddessen das Brot toasten, die Rinde entfernen, die Scheiben in
Würfel schneiden. Die Birnen in halbzentimeter dicke Scheiben
schneiden, von einer Seite mit der Zucker/Zimt Mischung bestreuen.
Das Fleisch aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Nun die
Birnenscheiben kurz anbraten, auf die Zuckerseite wenden und noch
etwas weiter dünsten, nicht zerfallen lassen. Dann ebenfalls warm
stellen.
Wieder Schmalz in die Pfanne geben und pro Person 2 Pfannkuchen
backen oder einen einzigen riesengroßen wenn man die Pfanne dazu hat.
Nebenbei den Wein mit dem Honig erhitzen, bis dieser sich ganz
aufgelöst hat, mit dem Anis und einer guten Mühlenumdrehung Pfeffer
würzen. Das Fleisch in Scheiben schneiden.
Jeweils zwei Pfannkuchen halb überlappend in einen tiefen Teller
oder eine flache Schüssel legen. Darauf die Brotwürfel, das Fleisch
und die Birnenscheiben verteilen, mit einer Prise Inwer würzen und
dann die Pfannkuchen darüber zusammenklappen. Nun einen zweiten
Teller darüberstürzen, beides gut zusammenhalten und mit einer
schwungvollen Bewegung umdrehen. Jetzt in die ehemalige Unterseite
des Pfannkuchens ein Loch schneiden und die Weinsauce hineingießen. -
Fertig!
-- www.mittelalterlich-kochen.de
> 958. *Altdeutscher Napfkuchen*. 250 Gramm ausgewaschener Butter wird zu
> Sahne gerührt, nach und nach unter beständigem Rühren 375 Gramm feinsten
Was bedeutet "ausgewaschene Butter (ist das geklärte Butter?) wird zu Sahne
gerührt"?
--
Gruß aus dem schönen Rodgau
Manfred
<www.bunte-fotos.de>
Scheint sich immer um gute Butter zu handeln, die in allen Rezepten zur
Anwendung kommt, die braucht man heutzutage sicher nicht mehr extra zu
behandeln?
<zitat>
Man wende nur gute Butter an und entferne durch Waschen und Kneten die
salzigen und wässerigen Teile. Wo man genötigt ist, geringere Butter
anzuwenden, reicht jedoch das Auswaschen nicht hin - sie muß nach
langsamen Schmelzen vom Bodensatze, welcher dem Gelingen des Backwerkes
hinderlich ist, abgefüllt werden.
<\zitat>
Solch geklärtes Butterfett kann man dann - laut Henriette Davidis -
durchaus auch sparsamer verwenden, nur so ca. 3/4 der angegebenen Menge
an guter Butter in den jeweiligen Rezepten.
Zu Sahne gerührt --> schaumig gerührt?
Am besten tippe ich einfach doch mal die *Grundregeln beim Backen* aus
den beiden Büchlein ab und poste sie hier? Da sind wirklich ganz
interessante Hinweise dabei, allein das richtige Rühren mit der Hand
will anscheinend erlernt sein und wird da ganz genau erklärt. ;)
--
W.S.
> was das bedeutet haben ja die anderen schon geklärt, nur so viel, der
> Kuchen funzt wunderbar mit weicher Butter, cremig aufgeschlagen.
Danke, ich werde mal ein paar aus der Liste ausprobieren. Zuerst fang ich
mit dem 955 an. Falls ich mich von diesem 15Eier Kuchen wieder erhole gehts
weiter :-)
für die tollen Hinweise.
Manfred Gross
Holger Drechsel wrote:
>
>
> Hallo Manfred, schau mal auf
>
> http://www.mittelalterlich-kochen.de/index_links.html
>
> Gruß
> Holger
Danke, Holger, das ist ja eine wirkliche Fundgrube, da kann man sich ja
endlos damit beschäftigen.
Liebe Grüße, Monika
--
Monika Schleidt
Mon...@schleidt.org
www.schleidt.org/mskeramik
Hallo Monika,
freut mich, das er dir gefällt. Einen weiteren Link zu diesem Thema ist noch
http://staff-www.uni-marburg.de/~gloning/kobu.htm
Es ist eine Sammlung mittelalterlicher Kochbücher, vielleicht ist es zu
akademisch,
schau ihn dir mal an.
Gruß
Holger
[...]
> Eier sollen übrigens überhaupt nicht schädlich
> sein. Angeblich verhindert das Lecithin die Aufnahme des Cholesterins im
> Darmtrakt (nur bei denen , die nicht genetisch mit einem gestörten
> Fettstoffwechsel vorbelastet sind) ansonsten nur gesund (eben grad wieder
> in Quarks&Co gesehen- Sendung mit der Maus für Grosse).
Das habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Selbst nach einem
monatelangen Konsum von 12 Eiern (!) pro Tag waren keine signifikant
höheren Cholesterinwerte messbar. Lief im Fernsehen, leider weiß ich
die Sendung nicht mehr.
Da haben wir es wieder: was gestern ungesund war, ist heute gesund!
Was ist eigentlich aus Acrylamid geworden? Jahrzehntelang kein
Handlungsbedarf und auf einmal mordsgefährlich? Auch dazu habe ich
schon gegenteilige Untersuchungen gesehen.
Ich habe inzwischen den Eindruck, man lässt sich von der ganzen
Hysterie besser nicht aus der Ruhe bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
> Da haben wir es wieder: was gestern ungesund war, ist heute gesund!
> Was ist eigentlich aus Acrylamid geworden? Jahrzehntelang kein
> Handlungsbedarf und auf einmal mordsgefährlich?
Nicht Jahrzehnte. Jahrtausende!
Es war halt gerade zu dem Zeitpunkt keine andere Sau verfügbar, die
durchs Dorf getrieben werden konnte.
Unseren täglichen Skandal gib uns heute - und wenn es keinen gibt,
suchen wir irgend eine Studie aus irgend einer Schublade. Studien
gibt es für alles und jedes, mit jedem beliebigen Ergebnis.
Nachteil: Durch dieses Vorgehen glaubt man auch nichts mehr, wenn
mal irgend etwas gefährliches entdeckt wird.
Gruß
Jochen
> Sprichst du jetzt auf Alkohol an?
Eher nicht.
Aber Auwei, da könnte man sich ja auf etwas gefasst machen.
Das ist ja schlimmer als Hühnerpest und SARS zusammen!
Gruß
Jochen
Ein kleiner Unterschied ist da: Alkohol kann ich vermeiden, wenn ich will,
vieles andere nicht. Weder Tschernobyl noch Passivrauchen, Antibiotika im
Fleisch, Pestizide, Quecksilber ...
Wobei ich Dir, was die Relationen angeht, bestimmt nicht widerspreche.
Gruß,
Eddie