Am 11.07.2023 um 10:52 schrieb Ulf Kutzner:
> Michael S. schrieb am Dienstag, 11. Juli 2023 um 09:43:09 UTC+2:
>> Am 11.07.2023 um 09:27 schrieb Ulf Kutzner:
>>
>>>> Aber wenigstens verhinderst Du im Anflug den gefährlichen
>>>> Low-Energy-State durch frühzeitiges "Reinschieben des Gashebels".
>>>
>>> Bei einer anderen Art von ganz blödem Wind, nämlich CAT,
>>> hatten wir ja erwähnt, daß schnelles und heftiges Hin- und
>>> Herreagieren mit rudder zum Totalverlust führen kann.
>> Ist aber ein ganz anderes Thema.
>
> Im einen Fall reagierte der Pilot, im anderen
> die Automatik des Fluggeräts selbst.
>
> in beiden Fällen gerät man so in Zustände,
> die einem möglichst sicheren Flugverlauf abträglich sind,
> und zwar durch schnelles "Gegenwirken", wo
> Unterlassen desselben (ggf.) tunlicher gewesen wäre.
Ich fliege ja auch, allerdings nur kleines Zeugs mit maximal 2 Sitzen.
Turbulenz im Reiseflug steuere ich im ersten Ansatz nicht aus. Ein
ausgetrimmter Flieger fliegt im Mittel meist doch geradeaus und der
Horizont und die Fahrt stellt sich automatisch wieder ein.
Manchmal bleibt ne Fläche unten und der Kurs stimmt dann nicht mehr oder
die Thermik katapultiert einen 300 Fuß nach oben. Das muss man halt
korrigieren.
Das wird bei den großen nicht viel anders sein. Es gibt ja inzwischen
massig YT-Videos, in denen die tollen Piloten wie wild am Steuerhorn
rütteln, um den Flieger in der Turbulenz zu landen. Ich bin überzeugt
davon, dass es genauso gut mit halb so großen Ausschlägen geht.
Das wirklich kritische ist die Fahrt, geht die aus dem sicheren Bereich
raus, sind beherzte Steuereingaben erforderlich, außerdem in
unmittelbarer bodennähe im Flare. In allen anderen Fällen sollte man
eine gewisse Gelassenheit an den Tag legen. Der Flieger will fliegen und
kann das alleine.
Verkehrsflugzeuge sind aerodynamisch stabil ausgelegt und finden alleine
in einen stabilen Flugzustand zurück.
>> Beim letzten Landeversuch bei Treibstoffmangel gelten dann eh nur noch
>> die Regeln, die sich der Capitain gerade selbst macht, weil einfach die
>> Optionen ausgehen. Aber das ist glücklicherweise extrem selten.
>
> Wird derlei mit Lizenzentzug geahndet? Immerhin
> ist der Pilot am Zustandekommen der Bedingungen
> von Treibstoffmangellandungen in der Regel nicht
> völlig unbeteiligt.
Das kannst Du nicht verallgemeinern.
Manchmal kommen einfach mehrere Dinge zusammen, die nicht vorhersehbar
waren, z.B.
Du fliegst zum Alternate, weil das Wetter am Ziel nicht passt und am
Alternate bleibt mit ne 172er Cessna mit einem Plattfuß auf der Bahn liegen.
Michael