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JAR FCL Augenproblem Frage

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Carmine Bevilacqua

unread,
Nov 24, 2004, 5:52:45 AM11/24/04
to
Hallo,

abseits der Diskussion um das Für und Wider der "neuen" Richtlinien eine
Frage zum praktischen Ablauf.

Gesetzt den Fall man stellt fest, dass man gerade über die 5
Dioptrie-Grenze gerutscht ist und bei der demnächst anstehenden
Verlängerung die Tauglichkeitskriterien nicht mehr erfüllen würde. Da ja
für das Bearbeiten einer Sondergenehmigung mehr oder weniger viel Zeit
veranschlagt wird sind zwei Vorgehensweisen denkbar.

1. Jetzt zum Fliegerarzt gehen, sofort untauglich sein und damit die
Restlaufzeit des aktuellen Medicals einbüssen, dann den Ablauf mit
Augenarzt, AMC. LBA usw. durchziehen.

2. Bereits im Vorfeld zum Augenarzt gehen und sich dort untersuchen
lassen, natürlich mit dem ofiziellen Formular vom LBA-Server, damit dann
erst kurz vor Ablauf des jetzigen Medicals zum FA gehen und der Rest wie
oben.

Meine Frage: Kann ich überhaupt aus eigenem Antrieb zum Augenarzt gehen,
oder muss mich ein FA dorthin verweisen?

Für sachliche Tipps dankbar,
Carmine Bevilacqua

PPL C
ASEL
PPL A

E.-R. Bruecklmeier

unread,
Nov 24, 2004, 7:20:22 AM11/24/04
to
Carmine Bevilacqua wrote:
> Hallo,
Hallo Carmine,

>
> abseits der Diskussion um das Für und Wider der "neuen" Richtlinien eine
> Frage zum praktischen Ablauf.
>
> Gesetzt den Fall man stellt fest, dass man gerade über die 5
> Dioptrie-Grenze gerutscht ist und bei der demnächst anstehenden
> Verlängerung die Tauglichkeitskriterien nicht mehr erfüllen würde. Da ja
> für das Bearbeiten einer Sondergenehmigung mehr oder weniger viel Zeit
> veranschlagt wird sind zwei Vorgehensweisen denkbar.
>
> 1. Jetzt zum Fliegerarzt gehen, sofort untauglich sein und damit die
> Restlaufzeit des aktuellen Medicals einbüssen,

... hier ist Dein Denkfehler, Du wirst nicht durch den Gang zum
Fliegerarzt, sondern durch das Eintreten der Symptomatik untauglich. In
dem Moment, in dem Du Kenntnis von Deinem Problem hast, bist Du untauglich.

Safe Landings!


Eric.

cloudstormer

unread,
Nov 24, 2004, 1:06:23 PM11/24/04
to
Hier ist eine Webseite mit Information über diese Therapie:
http://www.fliegerdoc-muenchen.de/


cloudstormer

unread,
Nov 24, 2004, 1:03:35 PM11/24/04
to
Abgesehen davon gibt es noch ein Möglichkeit. Bei -5 Dioptrie würde ich mich
sofort laseren lassen. Allerdings darfst du danach ein Jahr nicht fliegen!
Eben dafür sorgen dass dein Schein nicht ablaufen kann.
Irgendwann habe ich das gelesen auf einer website von Dr. Friedrich Renner.
Er hatte eine Webseite http://www.fliegerarzt-münchen.de/ Ob der nog aktiv
ist?
Die Resultaten von laseren kannst du überall im Net aufsuchen. Die sind
nicht schlecht, aber ob das in 20 Jahre auch noch so ist, ist die Frage.
Abgesehen von der Fliegerei ist es schön mal wieder ohne Brille eine Dusche
zu nehmen....

"Carmine Bevilacqua" <carmineb...@t-online.de> schreef in bericht
news:1gnr7mx.wq9ttig9ko74N%carmineb...@t-online.de...

Carmine Bevilacqua

unread,
Nov 24, 2004, 2:19:30 PM11/24/04
to
E.-R. Bruecklmeier <une...@radio-eriwan.de> wrote:


Hallo Eric,

habe mich da vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Eigentlich wollt ich
im wesentlichen Wissen, ob ich aus eigenem Antrieb zu einem Augenarzt
meiner Wahl für die Untersuchung gehen kann oder ob ich an einen vom FA
verwiesen werden muss.

Gruss,
Carmine

Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 24, 2004, 2:36:31 PM11/24/04
to
Hallo Carmine,
in der 1. Durchführungs-Verordnung zur Luft-VZO, §4, Abs c, 5. Satz,
steht, dass der AME vertragliche Vereinbarungen mit den "Spezialärzten"
zu treffen hat.

Das heisst, Du könntest idealerweise bei Deinem Fliegerarzt anrufen,
fragen, mit welchen Augenärzten er zusammenarbeitet, und dann zu einem
von denen hingehen, würde es auch für den Fliegerarzt leichter machen,
fürs LBA wahrscheinlich auch.

Oliver, EDDH

www.doc-brock.de

Carmine Bevilacqua schrieb:

Andreas Maurer

unread,
Nov 24, 2004, 7:18:21 PM11/24/04
to
On Wed, 24 Nov 2004 20:19:30 +0100, carmineb...@t-online.de
(Carmine Bevilacqua) wrote:

>habe mich da vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Eigentlich wollt ich
>im wesentlichen Wissen, ob ich aus eigenem Antrieb zu einem Augenarzt
>meiner Wahl für die Untersuchung gehen kann oder ob ich an einen vom FA
>verwiesen werden muss.

Ich hatte diesen Sommer meine erste Untersuchung nach JAR-FCL3. Mein
(neuer) Fliegerarzt hat mir ausdrücklich bestätigt, daß eine
augenärztliche Untersuchung nicht mehr nötig ist (bisher habe ich
jedes Mal eine machen müssen). Er wollte auch keinerlei Informationen
über meine unkorrigierte Sehstärke. Ich habe ausschließlich
Zahlenreihen vorgelesen und Rot-Grün-Farbtafeln durchgesehen.

Praktisch alle mir bekannten Piloten suchen mittlerweile gezielt
Fliegerärzte auf, die für ihr pilotenfreundliches Verhalten bekannt
sind. Das Dealen mit den Adressen erinnert mich ein wenig an
Schwarzmarkt.
Unser langjähriger Fliegerarzt hat damit innerhalb eines Jahrs
praktisch seine gesamte Kundschaft verloren, nachdem er ein paar Mal
die neuen Regelungen ausgesprochen wortgetreu (um nicht zu sagen,
hirnrissig) umgesetzt hat.

Bye
Andreas

Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 25, 2004, 12:56:08 AM11/25/04
to
Hallo Andreas,


> Ich hatte diesen Sommer meine erste Untersuchung nach JAR-FCL3. Mein
> (neuer) Fliegerarzt hat mir ausdrücklich bestätigt, daß eine
> augenärztliche Untersuchung nicht mehr nötig ist (bisher habe ich
> jedes Mal eine machen müssen).

Dann hat dieser Fliegerarzt, mit Verlaub gesagt, keine Ahnung (falls das
wirkllich stimmt, was Du da behauptest).

Bei der ERST-Untersuchung nach JAR-FCL 3 MUSS eine augenärztliche
Untersuchung stattfinden, siehe hierzu auch JAR 3.335 Absatz b.
Das steht übrigens auch auf jedem Medical hinten drauf !!!

Er hat Recht, wenn er sagt, dass i.d.R. bei den NACHuntersuchungen KL. 2
kein Augenarzt mehr notwendig ist, ES SEI DENN, es sind bestimmte Dinge
am Auge passiert , s. JAR 3.335 Absatz c, Satz 4.
Das ist eindeutig geregelt. Ich nehme mal an, dass er den Augenarzt bei
der Erstuntersuchung noch macht, dann nicht mehr. Ansonsten müsste er
Dokumentenfälschung betreiben, indem er sich irgendwelche Zahlen
ausdenkt für die Akte.
So etwas ist schlichtweg unseriös und undprofessionell.

Er wollte auch keinerlei Informationen
> über meine unkorrigierte Sehstärke. Ich habe ausschließlich
> Zahlenreihen vorgelesen und Rot-Grün-Farbtafeln durchgesehen.

Ist bei der Nachuntersuchung ok, fall einmal die dpt bekannt sind und
keine OP oder Verschlechterung des Sehens eingetreten ist.


>
> Praktisch alle mir bekannten Piloten suchen mittlerweile gezielt
> Fliegerärzte auf, die für ihr pilotenfreundliches Verhalten

Ich halte das nicht für "pilotenfreundlich", weil Ihr damit über wahre
Tatsachen getäuscht werdet. Vom dann nicht vorhandenen präventiven
Aspekt einer solchen Untersuchung (es könnten ja noch andere
Erkrankungen erkannt werden, die evtl. mehr Leid erzeugen als eine
Brille zu tragen oder einen Sondergenehmigung zu beantragen) mal
abgesehen, setzt sich dieser Kollege dem Vorwurf unärztlichen Verhaltens
aus. Und bitte kommt mir jetzt nicht mit dem eid des Hippokrates, den
kenne ich sehr gut, ebenso wie unsere Standesregeln.

bekannt
> sind. Das Dealen mit den Adressen erinnert mich ein wenig an
> Schwarzmarkt.

So wie man mit gefälschten TÜV-Plaketten dealt....na super.

> Unser langjähriger Fliegerarzt hat damit innerhalb eines Jahrs
> praktisch seine gesamte Kundschaft verloren,

...woher weisst Du das?

nachdem er ein paar Mal
> die neuen Regelungen ausgesprochen wortgetreu (um nicht zu sagen,
> hirnrissig) umgesetzt hat.

Na super, jetzt kommt wieder diese Diskussion.

Andreas, sei doch so nett...meine Sehstärke hat sich leider verändert,
und ich brauche mal die Adresse eines "guten" Fliegerarztes...kannst Du
mir auch gern per email schicken...was willst Du dafür haben?

Oliver
>
>
>
> Bye
> Andreas

Andreas Pesch

unread,
Nov 25, 2004, 2:13:01 AM11/25/04
to
cloudstormer <erwin...@dasgrossenetz.de> schrieb:

> Eben dafür sorgen dass dein Schein nicht ablaufen kann.

Wie machst Du das denn, wenn Du ein Jahr + die Zeit bis zur OP nicht
fliegen darfst?

War da nicht irgendwas von "in den letzten 12 Monaten"?

Beste Grüße,
Andreas

--
~~~~~~~~~ ><(((°> <°)))>< ~~~~~~~~~

E.-R. Bruecklmeier

unread,
Nov 25, 2004, 3:39:38 AM11/25/04
to
Dr. Oliver Brock wrote:

>
> Ich halte das nicht für "pilotenfreundlich", weil Ihr damit über wahre
> Tatsachen getäuscht werdet. Vom dann nicht vorhandenen präventiven

> Aspekt einer solchen Untersuchung ...

... kommt jetzt wieder das Maerchen von der Tauglichkeitsuntersuchung
zum eigenen Besten? Wenn Du Dich gegen den Lobby Vorwurf wehrst, ist das
OK, aber bitte bitte, spar Dir Deine Maerchenstunde dann auch.

Safe Landings!


Eric.

Andreas Maurer

unread,
Nov 25, 2004, 8:46:32 AM11/25/04
to
On Thu, 25 Nov 2004 06:56:08 +0100, "Dr. Oliver Brock"
<obr...@gmx.net> wrote:

>
>> Ich hatte diesen Sommer meine erste Untersuchung nach JAR-FCL3. Mein
>> (neuer) Fliegerarzt hat mir ausdrücklich bestätigt, daß eine
>> augenärztliche Untersuchung nicht mehr nötig ist (bisher habe ich
>> jedes Mal eine machen müssen).
>
>Dann hat dieser Fliegerarzt, mit Verlaub gesagt, keine Ahnung (falls das
>wirkllich stimmt, was Du da behauptest).

Wie Du sicherlich gelsen hast, ging und geht es hier um eine
Nachuntersuchung.

Wozu also die Polemik?

>So etwas ist schlichtweg unseriös und undprofessionell.

[...]

>Ich halte das nicht für "pilotenfreundlich", weil Ihr damit über wahre
>Tatsachen getäuscht werdet. Vom dann nicht vorhandenen präventiven
>Aspekt einer solchen Untersuchung (es könnten ja noch andere
>Erkrankungen erkannt werden, die evtl. mehr Leid erzeugen als eine
>Brille zu tragen oder einen Sondergenehmigung zu beantragen) mal
>abgesehen, setzt sich dieser Kollege dem Vorwurf unärztlichen Verhaltens
>aus. Und bitte kommt mir jetzt nicht mit dem eid des Hippokrates, den
>kenne ich sehr gut, ebenso wie unsere Standesregeln.

LMAO.
Sorry, aber Du wirkst langsam lächerlich, weißt Du das?

Ich vergaß zu erwähnen, daß diese Untersuchung erheblich intensiver
war als alle anderen, die ich jemals hatte.


>> Unser langjähriger Fliegerarzt hat damit innerhalb eines Jahrs
>> praktisch seine gesamte Kundschaft verloren,
>
>...woher weisst Du das?

Weil ich und jeder andere unseren Leuten geraten haben, den
Fliegerarzt zu wechseln.


>Andreas, sei doch so nett...meine Sehstärke hat sich leider verändert,
>und ich brauche mal die Adresse eines "guten" Fliegerarztes...kannst Du
>mir auch gern per email schicken...was willst Du dafür haben?

Rieche ich hier das Wort "Denunzieren"?
Frag doch mal das LBA - mit meinem Namen und den dort gespeicherten
Daten sollte es doch einfach sein, diesem kriminellen Fliegerarzt ein
für alle Mal das Handwer zu legen!


<würg>

Bye
Andreas

Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 25, 2004, 12:55:23 PM11/25/04
to
Hi Andreas,

Andreas Maurer schrieb:

>>>Ich hatte diesen Sommer meine erste Untersuchung nach JAR-FCL3. Mein
>>>(neuer) Fliegerarzt hat mir ausdrücklich bestätigt, daß eine
>>>augenärztliche Untersuchung nicht mehr nötig ist (bisher habe ich
>>>jedes Mal eine machen müssen).
>>
>>Dann hat dieser Fliegerarzt, mit Verlaub gesagt, keine Ahnung (falls das
>>wirkllich stimmt, was Du da behauptest).
>
>
> Wie Du sicherlich gelsen hast, ging und geht es hier um eine
> Nachuntersuchung.

Wo stand was von "Nachuntersuchung" in Deinem Originalposting? Es war
Deine "erste Untersuchung nach JAR-FCL3"...kann also Erst- oder Nach-U.
sein, oder? Da dürften in solchen Foren doch Nachfragen erlaubt sein?
Dann hatte der Kollege ja Recht.


>
>
> LMAO.
> Sorry, aber Du wirkst langsam lächerlich, weißt Du das?

Indem ich auf geltendes Recht verweise? Dann bin ich ja glücklich mit
Heerscharen von Juristen einer Meinung!


>
> Ich vergaß zu erwähnen, daß diese Untersuchung erheblich intensiver
> war als alle anderen, die ich jemals hatte.

Das konnten wir hier in der NG doch nicht mal ahnen.


>
>
>
>>>Unser langjähriger Fliegerarzt hat damit innerhalb eines Jahrs
>>>praktisch seine gesamte Kundschaft verloren,
>>
>>...woher weisst Du das?
>
>
> Weil ich und jeder andere unseren Leuten geraten haben, den
> Fliegerarzt zu wechseln.

Das sind also Vermutungen... .

>
> Rieche ich hier das Wort "Denunzieren"?
> Frag doch mal das LBA - mit meinem Namen und den dort gespeicherten
> Daten sollte es doch einfach sein, diesem kriminellen Fliegerarzt ein
> für alle Mal das Handwer zu legen!

Nein, ich werde doch keinen denunzieren, ich möchte einfach nur mein
Medical bekommen, obwohl ich die Voraussetzungen dafür nicht erfülle....

> <würg>

Würg? Ist Dir schlecht? Vielleicht solltest Du mal zum Arzt gehen...*g*

Oliver

Manfred Schulz

unread,
Nov 25, 2004, 1:10:33 PM11/25/04
to
Dr. Oliver Brock schrieb:

>
> Nein, ich werde doch keinen denunzieren, ich möchte einfach nur mein
> Medical bekommen, obwohl ich die Voraussetzungen dafür nicht
> erfülle....
>
(Grübel..) Stellt sich ein fliegender Fliegerarzt eigentlich sein Medical
selbst aus oder muß der zu nem andern Fliegerarzt?
Frage ist ernsthaft, obwohls in dem Kontext hier nicht unbedingt so
erscheinen mag...
Maschel


Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 25, 2004, 1:31:00 PM11/25/04
to
Hi...

Manfred Schulz schrieb:


> (Grübel..) Stellt sich ein fliegender Fliegerarzt eigentlich sein Medical
> selbst aus oder muß der zu nem andern Fliegerarzt?
> Frage ist ernsthaft, obwohls in dem Kontext hier nicht unbedingt so
> erscheinen mag...
> Maschel
>

Er muss zu einem anderen Fliegerarzt.

Oliver

flieger_dieter

unread,
Nov 25, 2004, 7:46:04 PM11/25/04
to
"Dr. Oliver Brock" schrieb

ich lese schon seit geraumer Zeit mit (kopfschüttel), aber jetzt muß ich
leider doch mal meinen Senf dazu geben:

> > Praktisch alle mir bekannten Piloten suchen mittlerweile gezielt
> > Fliegerärzte auf, die für ihr pilotenfreundliches Verhalten
>
> Ich halte das nicht für "pilotenfreundlich", weil Ihr damit über wahre
> Tatsachen getäuscht werdet.

Über welche wahren Tatsachen sollte ich bitte getäuscht werden ? Daß ich
über 5 Dioptrien habe, weiß ich schon seit meiner Kindheit und bisher bin
ich damit bestens unterwegs gewesen. Ich halte es für Pilotenunfreundlich,
dass ich jetzt so einfach mir nichts dir nichts meinen Schein abgeben
soll.

> Vom dann nicht vorhandenen präventiven
> Aspekt einer solchen Untersuchung (es könnten ja noch andere
> Erkrankungen erkannt werden, die evtl. mehr Leid erzeugen als eine
> Brille zu tragen oder einen Sondergenehmigung zu beantragen) mal
> abgesehen,

Entschuldige, aber das ist jetzt wieder furchtbar weit hergeholt. Wer
behauptet denn, dass ein solcher
Fliegerarzt ansonsten keine gründliche Untersuchungen macht. Es ist doch
offensichtlich, dass alle Piloten (insbesondere neuerdings die älteren
Semester) bei weitem besser untersucht sind, als die große Masse der
Bevölkerung. Ich kann dir auf jeden Fall meinen Blutdruck und meine
Blutwerte schon vor der
Untersuchung sagen.

> setzt sich dieser Kollege dem Vorwurf unärztlichen Verhaltens
> aus. Und bitte kommt mir jetzt nicht mit dem eid des Hippokrates, den
> kenne ich sehr gut, ebenso wie unsere Standesregeln.

Es ist mir lieber, der Kollege setzt sich einem unhaltbaren Vorwurf aus,
als dass ich wegen blödsinniger Regelungen meinen Schein abgeben muss.
Entschuldige bitte die harte Ausdrucksweise, aber die neue JAR FCL 3
fordert eine solche Vorgehensweise seitens der Scheininhaber ja geradezu
heraus.

> So wie man mit gefälschten TÜV-Plaketten dealt....na super.

Ich denke mal, dass das was ganz anderes ist. Ich würde mich nicht
wissentlich in ein luftuntüchtiges Flugzeug setzen. Aber über meinen
Gesundheitszustand weiß ich aus vielen vielen Untersuchungen bestens
Bescheid.

> Andreas, sei doch so nett...meine Sehstärke hat sich leider verändert,
> und ich brauche mal die Adresse eines "guten" Fliegerarztes...kannst Du
> mir auch gern per email schicken...was willst Du dafür haben?

Das läuft nun mal so, ob du das für gut findest oder nicht. Ich habe auf
jeden Fall mehr Hochachtung vor einem Fliegerarzt, der sich wissentlich
über manch unsinnige Regelung hinwegsetzt, als einem der stur wie ein
deutscher Beamter ohne Nachzudenken seine Liste abarbeitet. Ich fühle mich
bei meinem Fliegerarzt auf jeden Fall gut aufgehoben, muß ihm nichts
vorlügen und bin sicher, dass er reale Gesundheitsgefahren bei mir sofort
finden würde.

Sorry, aber deine Haltung zu diesem Thema kann ich bald nicht mehr hören.
Gott seis gedankt, dass es noch vernünftige Fliegerärzte gibt.

Trotzdem Gut Flug

Dieter

Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 26, 2004, 1:44:46 AM11/26/04
to
Hallo Dieter


> Über welche wahren Tatsachen sollte ich bitte getäuscht werden ? Daß ich
> über 5 Dioptrien habe, weiß ich schon seit meiner Kindheit und bisher bin
> ich damit bestens unterwegs gewesen.

Leider weiss nicht jeder über seinen Gesundeheitszustand so gut Bescheid
wie Du, manche wollen es auch gar nicht wissen.
Wenn alle so gut über ihre Gesundheit Bescheid wüssten, und sich auch
noch entsprechend verhalten, dann wärs gut!
Aus meiner beruflichen erfahrung kann ich das leider nicht bestätigen.

Ich halte es für Pilotenunfreundlich,
> dass ich jetzt so einfach mir nichts dir nichts meinen Schein abgeben
> soll.
>

Kommt immer auf Deine Erkrankung an, obs wirklich "mir nichts, Dir
nichts" ist. Ich gehe davon aus, dass jeder Fliegerarzt in D (und jeder
Hausarzt in UK) erstmal prinzipiell den Piloten fliegen lassen möchte.
Durch die vorherige und aktuelle Gesetzeslage müssen aber alle (auch der
Hausarzt in UK) für etwas gegenzeichnen. Wenn das nicht mehr geht, gehts
halt nicht mehr. In UK hingegen ist dafür dann der Club-Vorstand in der
Pflicht, einen "auffälligen" Segelflieger evtl. sogar zugrounden (siehe
BGA).

> Es ist mir lieber, der Kollege setzt sich einem unhaltbaren Vorwurf aus,
> als dass ich wegen blödsinniger Regelungen meinen Schein abgeben muss.

Das St.-Florians-Prinzip.

> Entschuldige bitte die harte Ausdrucksweise, aber die neue JAR FCL 3
> fordert eine solche Vorgehensweise seitens der Scheininhaber ja geradezu
> heraus.

Ach ja? Und die STVO ist keine Verordnung? Oder provoziert die auch
dazu, dagegen zu verstoßen?

> Das läuft nun mal so, ob du das für gut findest oder nicht. Ich habe auf
> jeden Fall mehr Hochachtung vor einem Fliegerarzt, der sich wissentlich
> über manch unsinnige Regelung hinwegsetzt, als einem der stur wie ein
> deutscher Beamter ohne Nachzudenken seine Liste abarbeitet.

Persönliche Meinung. Was "unsinnig" ist, hast DU in diesem Fall
entschieden, doch leider bist Du nicht allein in diesem Spiel.

Ich fühle mich
> bei meinem Fliegerarzt auf jeden Fall gut aufgehoben, muß ihm nichts
> vorlügen und bin sicher, dass er reale Gesundheitsgefahren bei mir sofort
> finden würde.

So soll es auch sein! Kann ich nur unterstützen, s.o.


> Sorry, aber deine Haltung zu diesem Thema kann ich bald nicht mehr hören.
> Gott seis gedankt, dass es noch vernünftige Fliegerärzte gibt.

Definiere "vernünftig".

Habt Ihr noch nicht kapiert, dass ALLE Fliegerärzte an diese
Verordnungen gebunden sind? Dass Verstöße dagegen locker bis zum Entzug
der Untersuchungslizenz gehen? Wir sind auch über unsere nunmehr
eingeschränkte Entscheidungskompetenz nicht im Mindesten erfreut, vorher
wars deutlich besser!


Try walking in my shoes.

> Trotzdem Gut Flug

Ebenfalls, Oliver

flieger_dieter

unread,
Nov 26, 2004, 5:39:37 PM11/26/04
to
Hallo Oliver,

>> Ich halte es für Pilotenunfreundlich, dass ich jetzt so einfach mir
>> nichts dir nichts meinen Schein abgeben soll.
>
> Kommt immer auf Deine Erkrankung an, obs wirklich "mir nichts, Dir
> nichts" ist.

Wie gesagt, die "Erkrankung" besteht bei mir und bei vielen anderen
Betroffenen darin, dass ich seit meiner Kindheit etwas über der 5
Dioptrien-Grenze liege. Ich verstehe das nicht als Erkrankung, sondern als
Behinderung, die ich mittels geeigneter Hilfsmittel vollständig
kompensieren kann. Das gilt in ähnlicher Form z.B. auch für die Geschichte
mit der Farbsehschwäche. Und wie viele andere auch nervt mich, dass jetzt
ohne stichhaltige Grundlagen verschärfte Regelungen erlassen werden, die
ausschließlich dazu geeignet sind, u.a. den Privatpiloten (nicht nur den
Segelfliegern) ihr Hobby abspenstig zu machen. Darüber wurde in anderen
Threads schon mehr als ausgiebig diskutiert und ich möchte das jetzt nicht
weiter vertiefen.

> Ich gehe davon aus, dass jeder Fliegerarzt in D erstmal


> prinzipiell den Piloten fliegen lassen möchte.

Sorry, aber bei dir habe ich manchmal nicht diesen Eindruck. Bei allen
Diskussionen um dieses Thema kommen regelmäßig Einwände, die versuchen,
selbst unsinnige Regelungen zu rechtfertigen.

> Durch die vorherige und aktuelle Gesetzeslage müssen aber alle für etwas


> gegenzeichnen. Wenn das nicht mehr geht, gehts halt nicht mehr.

Ich verstehe ja deinen Konflikt, aber mir geht es eher um deine innere
Haltung zu diesem Thema (siehe oben).

>> ... aber die neue JAR FCL 3 fordert eine solche Vorgehensweise seitens


>> der Scheininhaber ja geradezu heraus.

> Ach ja? Und die STVO ist keine Verordnung? Oder provoziert die auch
> dazu, dagegen zu verstoßen?

Manchmal schon. Kennst du jemanden, der sich auf der Autobahn an eine 60
km/h Beschränkung hält, die ohne ersichtlichen Grund erlasssen wurde? Ich
nicht. Und es gibt noch einige solcher Beispiele. Ich will damit natürlich
nicht sagen, dass man grundsätzlich Regelungen ignorieren soll, nur fällt
es halt machmal schwer.

> Persönliche Meinung. Was "unsinnig" ist, hast DU in diesem Fall
> entschieden, doch leider bist Du nicht allein in diesem Spiel.

Ich verweise auf die schon seit Wochen laufende Diskussion um die JAR FCL
3. Und da bin ich bei Gott nicht der einzige, der so denkt.

Ein schönes Wochenende

Dieter

Dr. Oliver Brock

unread,
Nov 26, 2004, 7:03:42 PM11/26/04
to
Hi Dieter...


> Sorry, aber bei dir habe ich manchmal nicht diesen Eindruck. Bei allen
> Diskussionen um dieses Thema kommen regelmäßig Einwände, die versuchen,
> selbst unsinnige Regelungen zu rechtfertigen.

Dann hast Du Dir meine Postings offenbar nicht genau durchgelesen...denn
die Frage stellt sich immer, von welcher Seite aus gesehen etwas
"unsinnig" ist.
Du wirst es kaum glauben, aber auch ich möchte meine Piloten fliegen
sehen (wie Du sicher weisst, bin ich selbst Pilot und kann den Wunsch zu
fliegen, nur zu sehr nachvollziehen...allerdings weiss ich, dass es noch
viele schönen andere Hobbies für mich gibt, wenn ich einmal nicht mehr
tauglich sein sollte). Für sie (die Piloten) lügen werde ich aber nicht,
dafür nehme ich meinen Beruf zu ernst. Ich berate Sie, so wie Dein
Fliegerarzt es auch macht.


> Ich verstehe ja deinen Konflikt, aber mir geht es eher um deine innere
> Haltung zu diesem Thema (siehe oben).

IN NG´s wie dieser sollten wir doch möglichst sachlich bleiben und nicht
zu persönlich werden, oder? Deshalb habe ich auch noch keine Kommentare
zur "inneren Haltung" der JAR-FCL 3-Gegner abgegeben...und würde mich
freuen, wenn wir persönliche Angriffe und Unterstellungen möglichst
unterlassen. Einverstanden?

> Manchmal schon. Kennst du jemanden, der sich auf der Autobahn an eine 60
> km/h Beschränkung hält, die ohne ersichtlichen Grund erlasssen wurde?

Kann das Otto-Normal-Autofahrer voll und ganz beurteilen? Klar, kann
auch sein, dass die Strassenarbeiter vorm WE bloß vergessen haben, die
Schilder abzubauen (ich weiss, dass das passiert!). Kann aber auch sein,
dass tatsächlich noch gebaut wird?! Ist bloß schwer im Voraus zu
beurteilen...also erstmal durchkacheln? Jedem das Seine....aber das ist
jetzt echt OT.

Ich will damit natürlich
> nicht sagen, dass man grundsätzlich Regelungen ignorieren soll, nur fällt
> es halt machmal schwer.

Klar...einsame Kreuzung auf dem Land, null Verkehr, rote Ampel, 3 Uhr
nachts. Ebenfalls OT, sorry, deshalb Schluss damit.

> Ein schönes Wochenende

Dir auch....

Oliver

cloudstormer

unread,
Nov 28, 2004, 1:29:14 PM11/28/04
to
Ich habe zwischen mein Sachen noch was gefunden was ich irgendwann kopiert
hatte.

RefraktiveAugenoperationen zur Besserung der Sehfähigkeit

Vorab ein Tipp für alle Augenuntersuchungen - müde Piloten sehen schlechter
!!! - also nur ausgeruht zum Augentest erscheinen.
Auch sollte immer optimales Licht bei der Untersuchung herrschen.

Refraktiv-chirurgische Eingriffe am Auge machen erstmal 12 Monate
untauglich.
Refraktive Eingriffe werden primär bei einer Myopie, d.h. Kurzsichtigkeit
angewandt.
Es werden dabei mit dem Laser Hornhautschichten entfernt, so dass sich
insgesamt die Brechkraft unseres optischen Apparates verändert.

Es gibt mehrere Verfahren:
Bei der PRK (Photorefractive Keratectomie) wird mit dem Excimer-Laser ein
Teil der oberflächlichen Schicht der Hornhaut abgetragen.
Im Vergleich zur Lasik und Lasek ist die PRK risikoärmer, es werden pro
Dioptrie, die zu korrigieren ist, circa 15 Mikrometer Hornhaut abgetragen.
Bei einer durchschnittlichen Gesamtdicke von über 500 Mikrometer werden also
bei z.B. 5 Dioptrien Korrektur 75 Mikrometer abgetragen, es bleiben also
über 425 Mikrometer übrig, das würde auch die Anforderung der Bundeswehr an
Jetpiloten noch erfüllen.
Die PRK ist mit größeren postoperativen Schmerzen verbunden und die Heilung
dauert länger als bei nachfolgenden Methoden.

Bei der Lasik (Laser in situ Keratomileusis ) wird zuerst ein Hornhautlappen
(sogenannter Flap) abgetragen, darunter Hornhautgewebe entfernt und dann der
Hornhautlappen zurückverpflanzt. Im Gegensatz zur PRK führt die Lasik zu
schnellerer Wiederherstellung des Sehvermögens und ist weniger schmerzhaft.
Aber der technische Aufwand ist wesentlich grösser und daraus resultiert
eine höhere Komplikationsrate.
Das Hornhaut-Epithel ist circa 70 Mikrometer, der Flap circa 130 Mikrometer
dick, die Gewebsentfernung für 5 Dioptrien Korrektur circa 75 Mikrometer, so
dass die Dicke der Resthornhaut über 230 Mikrometer beträgt. Der
wiederaufgesetzte Flap zählt nicht mehr zur Hornhautdicke, da er über viele
Jahre nicht einwächst und so nicht zur Stabilität der Hornhaut beitragen
kann.
Das Problem der dünnen Resthornhaut besteht unter anderem in der Gefahr
einer Keratokonus-Bildung, dabei wird die Hornhaut durch den Augeninnendruck
nach außen hin ausgebeult, was unter anderem wieder die Brechkraft
verändert. Erhöhter Augeninnendruck tritt auch bei gesunden Personen wie zum
Beispiel bei Pressatmung, Geburt, Achterbahnfahren etc. auf.

Bei der Lasek (Laser epithelial keratomileusis) wird im Gegensatz der Lasik
kein Schnitt in die Hornhaut gemacht, sondern nur die oberflächliche Schicht
(Epithel) beiseite geschoben und nach der Abtragung von Hornhautgewebe durch
den Laser wieder an Ort und Stelle gebracht. Die Lasek- Methode ist das
neueste Verfahren und verbindet die Vorteile der beiden anderen Methode bei
gleichzeitiger Vermeidung der Nachteile von Lasik und PRK.
Der effektiver Hornhautverlust beträgt hier circa 70 Mikrometer für das
Epithel und 75 Mikrometer für die Korrektur von 5 Dioptrien, so dass eine
Resthornhaudicke von über 360 Mikrometer bleibt.

Prof. Seiler, Leiter der Abteilung für refraktive Chirurgie der Universität
Zürich und profunder Kenner der Materie weist darauf hin, dass durch die
refraktiven Eingriffe zwar die Sehschärfe verbessert wird, aber die
Sehqualität unter den obigen Standardverfahren vermindert wird. Zum Beispiel
das Dämmerungssehen wird verschlechtert, die Blendung durch Licht wird
verstärkt etc. Dies ist leicht nachvollziehbar, da es durch den Eingriff zu
induzierten(also durch den Eingriff verursachten) zusätzlichen Abberationen
kommt.
Das menschliche Auge weist, wie alle optischen Apparate- neben
Kuerz-Weitsichtigkeit und Astigmatismus - zusätzlich noch weitere Fehler
höherer Ordnung auf, so genannte optische Aberrationen, wie zum Beispiel die
sphärische Aberration und die Koma. Fallen parallele Lichtstrahlen in ein
Auge, dann werden sie im idealen, aberrationsfreien Fall in genau einem
Punkt fokussiert, der im normalsichtigen Auge in der Netzhaut liegt. Bei
normalen Augen ist dies allerdings fast nie der Fall, der Bildpunkt ist
unscharf und verzogen.

Erst seit etwa zehn Jahren ist es möglich, die Verzerrungen mit so genannten
Aberrometern (Wellenfrontanalysern) quantitativ zu vermessen und seit kurzem
mit Hilfe des Excimerlasers auch zu korrigieren.Größere Studien an Augen mit
normalem Sehvermögen zeigten, dass das Durchschnittsauge eine im
technisch-optischen Sinne bei normaler Pupillengröße eine gute Optik
aufweist. Bei weiten Pupillen, wie sie zum Beispiel nachts auftreten,
spielen aber die Aberrationen eine gewichtigere Rolle, was dazu führt, dass
bei vergrößerter Pupille die größten Visusverluste zu verzeichnen sind.


Nachtsehschärfe mit Aberration versus Nachtsehschärfe ohne Aberration

Seit 1999 wird daher die topographiegeführte und oder wellenfrontgeführte
Lasik durchgeführt, die laut Prof. Seileer als neuer Standard gilt . Durch
diese Methode wird die induzierte Abberation wesentlich vermindert. Es wird
individuell für das Auge an jeder Stelle eine unterschiedlich dicke
Hornhautschicht abgetragen.

Was nun die Piloten interessiert ist die Tauglichkeit nach diesen
Eingriffen.
Vor Einführung der JAR-FCL 3 wurden Sondergenehmigungen nach PRK und Lasik
erteilt.
In Anhang 13 Absatz 6 JAR-FCL werden die Bedingungen für die Erteilung einer
Lizenz durch die prüfende Behörde nach PRK beschrieben.
Lasik und Lasek werden nicht erwähnt. Dies hat dazu geführt, dass Bewerber
nach Lasik-Eingriffen ohne nähere Prüfung abgelehnt worden sind. Seit kurzem
hat man sich daruf geeinigt, dass alle 3 Operationsmethoden als gleichwertig
vom LBA anerkannt werden. Sowohl die Schweizer als auch die Engländer
erteilen nach Lasik nach kürzerer Wartezeit eine Lizenz als nach PRK. Bei
uns ist für alle Verfahren eine Wartezeit von 1 Jahr vorgeschrieben.
Dr. Brandl, der sehr erfahrene flugophtalmologische Leiter des
flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck -gleichzeitig
AMC- sieht in Bezug auf Tauglichkeit auch alle 3 Verfahren als gleichwwertig
an. Auch gibt es für ihn kein bestimmtes Minimum der Rest-Hornhaudicke für
die Tauglichkeit. Aber die Gefahr der Entstehung eines Keratokonus
(Vorwölbung der Hornhaut) bei zu dünner Resthornhaut muss beachtet werden -
siehe oben.

Zu dem Thema Laser nachflogend ein Artikel von Dr. Matthias von Mülmann vom
medizinischen Dienst der Lufthansa in Frankfurt

Laserbehandlung der Fehlsichtigkeit

Kurz- oder Weitsichtigkeit ist lästig. Jeder, der eine Brille trägt wäre
sicherlich froh, wenn er sie nicht benötigte, insbesondere zum Beispiel beim
Sport. Die medizinische Technik bittet hier Lösungen an, sich der Brille
dauerhaft zu entledigen, die faszinierend erscheinen. Viele Institute bieten
heute eine Laserbehandlung des Auges an und versprechen eine wieder völlig
normale, teilweise sogar schärfere Sicht als zuvor. Der Werbung ist Tür und
Tor geöffnet - doch Vorsicht ist geboten, nicht alles ist Gold, was da so
glänzt!

Zuvor ein paar anatomische Grundlagen. Fast immer handelt es sich um eine
Kurzsichtigkeit (Myopie), nur selten um die Weit- oder Übersichtigkeit
(Hyperopie), sodass dieser Fall nicht zum Tragen kommt. Das kurzsichtige
Auge ist im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu lang gebaut. Dadurch treffen
sich die gebündelten Lichtstrahlen schon in einem Brennpunkt vor der
Netzhaut und weichen danach wieder auseinander. So entsteht ein unscharfes,
verschwommenes Bild auf der Netzhaut.

Mit Hilfe einer Zerstreuungslinse in der Brille wird also die Brechkraft des
Auges reduziert und die scharfe Abbildung jetzt auf der Netzhaut fokussiert.
Besonders wichtig und dem Laien nicht bekannt ist, dass die Netzhaut, das
lichtaufnehmende Nervengeflecht, leider nicht im gleichen Maße das vererbte
überschießende Längenwachstum des Augapfels mitgemacht hat und somit dem
Augapfel von innen jetzt nur unter Spannung auskleidet. Wenn es nun, wie es
sehr häufig geschieht, zwischen dem 28. und 30. Lebensjahr zu einem weiteren
Wachstumsschub des Auges kommt, die Kurzsichtigkeit also stärker wird, hält
die Netzhaut der Spannung nicht mehr stand - sie reißt ein und löst sich ab.
Die Folge sind hier blinde Stellen, die keinen Seheindruck mehr erzeugen.

Die Hornhaut selbst ist ein klares, durchsichtiges, etwa 0,5mm dickes Organ.
Sie ist vorne und hinten von einer Gewebeschicht (Epithel) bedeckt und
verfügt über keine eigene Blutgefäßversorgung. Der Stoffwechsel, also
Sauerstoff- und Nährstoffaufnahme, sowie Abgabe der Stoffwechselprodukte
erfolgen nur durch Diffusion. Damit befindet sich die Hornhaut eigentlich
immer in einem Zustand der Unterversorgung. Es ist sicher verständlich, dass
so ein Organ äußerst empfindlich auf jegliche Eingriff reagiert

Was geschieht nun beim oft angesprochenen Lasern des Auges eigentlich?
Vereinfacht gesagt wird von der Hornhaut durch unterschiedliches Laserlicht
eine Schicht abgetragen, die Hornhaut dünner gemacht. Dadurch tritt eine
Abflachung ein, die in ihrer Wirkung mit der Zerstreuungslinse der Brille
vergleichbar ist, die Brechkraft nimmt ab und es wird wieder ein scharfes
Netzhautbild erzeugt.

Die Lasertechniken haben sich in den letzten Jahren erheblich verfeinert.
Trotzdem gibt es keine zufriedenstellende Lösung und in der Regel
verschwindet die als ultimativ letzter Schrei angepriesene Technik in der
Regel nach ein paar Jahren wieder, um einer neuen Methode Platz zu machen.
Bei der Laserung, heutzutage LASIK, wird die Hornhaut in ihrer Dicke bis auf
die Hälfte, also ¼ mm, verdünnt. Damit verliert sie erheblich an Stabilität.
Dies tritt insbesondere unter den Bedingungen des Flugdienstes auf, denn der
milde Sauerstoffmangel, der in der Kabine herrscht, ist ein wesentlicher
Faktor dafür. So mag man am Boden vielleicht normal ohne Brille zu sehen,
braucht sie dann aber beim Flugdienst. Zudem ist die Laserung auf
Kurzsichtigkeiten bis maximal etwa sechs bis sieben Dioptrien beschränkt,
darüber hinaus würde die Hornhaut übermäßig in ihrer Stabilität geschwächt.
Und diese relativ geringen Werte lassen sich problemlos mit einer Brille
oder Kontaktlinsen ausgleichen.

Durch den Eingriff wird der ohnehin im Vergleich zu anderen Organen recht
schlechte Stoffwechsel der empfindlichen Hornhaut weiter geschwächt. So ist
es heute nicht gesichert, ob der Patch, also der Hornhautlappen, der vor der
Behandlung abgetrennt und später wieder zurückgeklappt wird, wieder mit ihr
verwächst oder nur lose aufliegt und durch Wischbewegungen oder Fremdkörper
wieder verlagert werden kann. In jedem Fall stellt die Laserung aber einen
entzündliche Reiz dar und dies kann langfristig zur Bildung von Blutgefäßen
auf der Hornhaut bzw. Trübungen führen - dann hilft auch die Brille nicht
mehr, sondern nur noch eine Hornhauttransplantation.

Welche Schlußfolgerungen ergeben sich für unser fliegendes Personal? Die
Tauglichkeitsbestimmungen lassen eine Laserbehandlung ohnehin nur bis zu dem
gesetzlich erlaubten maximalen Wert der Brillenkorrektur zu. Danach tritt
eine mindestens zwölfmonatige Fliegeruntauglichkeit ein. Danach kann, wenn
nachgewiesen wird, dass die Hornhaut stabil ist und keine tägliche
Schwankung des Brechwertes vorliegt, eine Sondergenehmigung beantragt
werden. Dies ist sowohl zeit- als auch kostenintensiv. Gleichzeitig belegen
diese gesetzlichen Bestimmungen, dass die Laserbehandlung letztendlich nur
ein kosmetischer Eingriff ist, denn an der eigentlichen Ursache, dem zu
langen Bau des Auges und der Gefahr späterer Netzhautrisse, kann damit nicht
vorgebeugt werden.

Das Auge ist eine äußerst empfindliches, sehr kostbares Organ. Wir haben nur
zwei und sollten sie sorgsamst behandeln. Eine Brille vor dem Auge ist die
beste, zugegebenermaßen gelegentlich störende Lösung. Kontaktlinsen,
immerhin auch bei noch so modernen Linsen, sind und bleiben ein Fremdkörper,
der auch nur in Ausnahmefällen, z,B. zum Sport, aber nicht routinemäßig
verwendet werden sollten, schon gar nicht die sogenannten
24-Stunden-Langzeitlinsen. Die medizinisch schlechteste Lösung, allerdings
raffiniert als das Non-Plus-Ultra angepriesen, ist die Laserbehandlung.
Warum ist das so? Ein Gerät zur Laserbehandlung ist sehr, sehr teuer und es
muß wirtschaftlich betrieben werden, damit es sich amortisiert! Man braucht
also viele Klienten täglich und da liegt es nahe, nur die angenehmen Seiten
zu schildern und nicht so sehr auf die Risiken einzugehen. Wäre so eine
Laserbehandlung wirklich das Optimum, so gäbe es sicher keinen Augenarzt
mehr, der eine Brille trüge, oder?

Es gibt nur ganz wenige Gründe, die eine Laserbehandlung medizinisch
begründet erscheinen lassen. In diesen Fällen werden die Kosten auch von den
Krankenversicherungen übernommen. Beim fliegenden Personal ist aber auf
Grund gesetzlicher Bestimmungen hierfür ein Grund nicht gegeben. Zweifellos
gibt es sehr gute Ergebnisse - von diesen hört man immer wieder.
Langzeiterkenntnisse, also über eine Generation hinweg, liegen nicht vor -
wollen Sie Versuchskaninchen sein? Wollen Sie Ihre Tauglichkeit für ein
Verfahren riskieren, das sich letztendlich immer noch im Versuchsstadium
befindet? Ich persönlich, selber stark kurzsichtig, bin mit meiner Brille
zwar zufrieden, nicht aber unbedingt glücklich. Trotzdem lasse ich gern
anderen den Vortritt, wenn es um das Lasern geht!


Dr.med, Matthias v.Mülmann
Med. Dienst FRA PM/F


Andreas Pesch

unread,
Nov 29, 2004, 5:34:28 AM11/29/04
to
"Dr. Oliver Brock" <obr...@gmx.net> schrieb:

>> Manchmal schon. Kennst du jemanden, der sich auf der Autobahn an eine 60
>> km/h Beschränkung hält, die ohne ersichtlichen Grund erlasssen wurde?
>
> Kann das Otto-Normal-Autofahrer voll und ganz beurteilen? Klar, kann
> auch sein, dass die Strassenarbeiter vorm WE bloß vergessen haben, die
> Schilder abzubauen (ich weiss, dass das passiert!). Kann aber auch sein,
> dass tatsächlich noch gebaut wird?! Ist bloß schwer im Voraus zu
> beurteilen...also erstmal durchkacheln? Jedem das Seine....aber das ist
> jetzt echt OT.

Zwar OT, aber flieger_dieter hat ja schon selber geschrieben "ohne
_ersichtlichen_ Grund".
Er gehört wohl zu den überheblichen Fliegern, wo man sich das mitfliegen
am liebsten verkneift.

Beste Grüße,
Andreas

--
Wenn 'Windows' die Antwort ist,
dann muss es eine verdammt saubloede Frage gewesen sein...!

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