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Was tun gegen Uebelkeit beim Segelfliegen?

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Alex Dommnich

unread,
Jul 25, 2001, 1:39:53 PM7/25/01
to

Guten Abend,

heute hatte ich zum ersten Mal das Vergnügen, von einem
Bekannten zum Segelfliegen mitgenommen zu werden. Es war
tatsächlich ein faszinierendes Vergnügen, auch wenn ich mich
zwischenzeitlich mehrmals übergeben mußte. Es war ein
ziemlich kurzer (knapp anderthalb Stunden), nach Auskunft
meines Bekannten recht sanfter Flug in den Voralpen, und ich
konnte alles genießen bis auf die kleinen Turbulenzen, in
die man vor allem beim "Kurbeln" gerät und die mir gar nicht
gut bekamen (die Kurven an sich waren eigentlich kein
Problem). Ich möchte gerne diese Erfahrung noch öfter
wiederholen, um dann eventuell sogar die entsprechenden
Kurse zu belegen, um Segelflieger zu werden, aber ich
befürchte, daß mich eine zu häufige Wiederholung der
negativen Erfahrungen von heute davon abbringen könnte. Mein
Bekannter versicherte mir einleuchtend, daß solche Probleme
kaum auftauchen, wenn man erst mal selber fliegt. Schön und
gut, doch wie lange dauert das?

Was kann ich tun, um dieser Übelkeit von vornherein
entgegenzuwirken? Leider habe ich weder bei Deja noch im
restlichen Web etwas dazu gefunden.

Schöne Grüße,

Alex


Klaus Leitner

unread,
Jul 25, 2001, 2:18:24 PM7/25/01
to
Hi, meine Tips:

1.) Nicht auf die Instrumente starren, sondern die Gegend beobachten.
2.) Nicht mit vollem Magen mitfliegen.
3.) Kaugummi während des Fluges kauen. Gekühltes Trinkwasser mitnehmen.
4.) Sich bei einem Flug im Sommer nicht zu warm anziehen.
5.) Falls trotzdem Übelkeit auftritt: Selber steuern probieren!

Fliegergruß, Klaus (bei dem schon seit 11 Tagen kein Fluggast mehr
gekotzt hat!)


kle500.vcf

Eggert Ehmke

unread,
Jul 25, 2001, 2:39:41 PM7/25/01
to
On Wed, 25 Jul 2001 19:39:53 +0200, "Alex Dommnich" <aleks.@gmx.de> wrote:

>heute hatte ich zum ersten Mal das Vergnügen, von einem
>Bekannten zum Segelfliegen mitgenommen zu werden. Es war
>tatsächlich ein faszinierendes Vergnügen, auch wenn ich mich
>zwischenzeitlich mehrmals übergeben mußte. Es war ein
>ziemlich kurzer (knapp anderthalb Stunden), nach Auskunft
>meines Bekannten recht sanfter Flug in den Voralpen

ich glaube, fürs erste mal ist das ein recht langer Flug. Ich kenne Leute,
denen schon nach 5 Minuten schlecht wird, und auch erfahrene Piloten fühlen
sich nicht immer wohl, wenn sie nicht selbst steuern dürfen.

>, und ich
>konnte alles genießen bis auf die kleinen Turbulenzen, in
>die man vor allem beim "Kurbeln" gerät und die mir gar nicht
>gut bekamen (die Kurven an sich waren eigentlich kein
>Problem).

Bei den "kleinen Turbulenzen" wird es sich um die Thermik gehandelt haben,
die euch 90 Minuten oben gehalten hat...sprich nicht schlecht über sie, sie
ist dein Freund !

>Ich möchte gerne diese Erfahrung noch öfter
>wiederholen, um dann eventuell sogar die entsprechenden
>Kurse zu belegen, um Segelflieger zu werden, aber ich
>befürchte, daß mich eine zu häufige Wiederholung der
>negativen Erfahrungen von heute davon abbringen könnte. Mein
>Bekannter versicherte mir einleuchtend, daß solche Probleme
>kaum auftauchen, wenn man erst mal selber fliegt. Schön und
>gut, doch wie lange dauert das?

Grundsätzlich hat er recht. In der Ausbildung fliegst du ab dem ersten Start
selber (jedenfalls geradeaus), und die Flüge dauern nicht so lange.

>Was kann ich tun, um dieser Übelkeit von vornherein
>entgegenzuwirken? Leider habe ich weder bei Deja noch im
>restlichen Web etwas dazu gefunden.

Such dir doch einen Verein in deiner Nähe und frag, ob du ein
Schnupperwochenende machen kannst. Dann machst du das ganze Programm mit und
sitzt nicht passiv 90 Minuten hinter deinem Freund, sondern vor einem
Fluglehrer, der die Zeit entsprechend einteilt und der schon ein paar
Grundübungen mit dir macht. Danach kannst du das alles besser beurteilen.

Nicht gleich aufgeben ! Aber Vorsicht, wenn's dich erst mal gepackt hat,
kann das eine Sucht werden !

Happy Flying

--
Eggert Ehmke
Email: eggert...@berlin.de

Peter Wawoczny

unread,
Jul 25, 2001, 3:04:50 PM7/25/01
to
Hallo,

das ist ein Typisches Syndrom,

gut, Du hast auf jeden fall solange überstanden.

Vielen wird es beim fliegen deshalb schlecht weil sie sich zuviel mit sich
selbst beschäftigen, abgesehen von den Turbulenzen .Dieses Syndrom hat man
eigentlich dann, wenn man nicht selber Steuert, also das Flugzeug selber
unter Kontrolle hat.Das Problem liegt darin, dass man als Passagier nicht
vorher weiss, welche Flugbewegung der Pilot als nächstes durchführt.Wenn man
selber den Flieger steuert, dann weiss man es.Das ist eine Sache der Psyche.
Das Problem sollte oder bessergesagt, müsste eigentlich dann weg sein, wenn
Du die Volle Kontrolle über den Flieger hast.
Ansonsten gibts schöne Mittel.(Paspertin,und ganz krass Fortecortin, was
aber als Verantwortlicher Flugzeugführer nicht ganz legal ist2Zu Risiken und
Nebenw..........)


Viel Spass beim Fliegen.


Peter
"Alex Dommnich" <aleks.@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:9jn0h0$251$01$1...@news.t-online.com...

Thomas Borchert

unread,
Jul 25, 2001, 3:55:21 PM7/25/01
to
Alex,

mir ging's genauso, nach 25 Minuten. 90 Minuten ist extrem lang, für's
erste Mal. Zwei Ideen:

- Wenn man selbst steuert, geht's eigentlich immer weg. Ein Fluglehrer
hat damals, vor 20 Jahren, lange auf mich eingeredet, dass das so ist.
Ich habe die Segelflug-Ausbildung dann begonnen, mich noch einmal
übergeben, als ich dem Fluglehrer beim Thermikfliegen zusehen musste
anstatt dass er mich schult (auch nach 25 Minuten) - und das war's.
Seitdem nie wieder.

- Schau mal unter
http://www.aeromedix.com/products/reliefba/rb_motion.html Diese
Armbänder, die einen speziellen Nerv elektrisch stimulieren, helfen
tatsächlich - und zwar extrem effektiv und ohne müde zu machen wie die
meisten Medikamente. Eine gute Investition, auch, um den
psychologischen Druck zu nehmen, den Du jetzt sicherlich aufbaust.

Gib nicht auf!

--
Thomas Borchert


Gerhard Hussnaetter

unread,
Jul 25, 2001, 4:08:15 PM7/25/01
to

> Fliegergruß, Klaus (bei dem schon seit 11 Tagen kein Fluggast mehr
> gekotzt hat!)
Bist du zufällig im Bayrischen Alpenraum? Dann hätte ich da ein
freiwilliges Testobjekt! ;-))))

Gerhard


Ernst-Peter Nawothnig

unread,
Jul 26, 2001, 4:35:27 AM7/26/01
to
Gilt auch beim Auto fahren: Nur Mitfahrern wird gelegentlich
übel, dem Fahrer nie!

Christian Brunner

unread,
Jul 26, 2001, 7:53:45 AM7/26/01
to
Hi,

mir ging es beim ersten Mal auch so. Ich habe dann dreimal ein
pflanzliches Mittel gegen Reisekrankheit genommen, welches das
vegetative Nervensystem beruhigt. Danach -ich hatte dann einige länger
Schulflüge gemacht- ist mir nicht mehr schlecht geworden.

Hoffentlich hilft es Dir...

Christian

Alex Dommnich wrote:
[snip]


> Was kann ich tun, um dieser Übelkeit von vornherein
> entgegenzuwirken? Leider habe ich weder bei Deja noch im
> restlichen Web etwas dazu gefunden.
>
> Schöne Grüße,
>
> Alex

--
CSK Computer Services Kaisha (Deutschland) GmbH
Christian Brunner | Tel: +49 69 50952-234
Holzhausenstrasse 44 | Fax: +49 69 50952-299
D-60322 Frankfurt/Main | cbru...@csksoftware.de

Alex Dommnich

unread,
Jul 26, 2001, 8:52:45 AM7/26/01
to

Christian Brunner <cbru...@csksoftware.de> schrieb:

> mir ging es beim ersten Mal auch so. Ich habe
> dann dreimal ein pflanzliches Mittel gegen
> Reisekrankheit genommen, welches
> das vegetative Nervensystem beruhigt.
> Danach -ich hatte dann einige länger
> Schulflüge gemacht- ist mir nicht mehr
> schlecht geworden.

Danke für den Tip. Weißt Du vielleicht noch den Namen?

Grüße,
Alex

Alex Dommnich

unread,
Jul 26, 2001, 9:03:52 AM7/26/01
to

Klaus Leitner <kle...@sbox.tu-graz.ac.at> schrieb:

> Hi, meine Tips:
>
> 1.) Nicht auf die Instrumente starren, sondern die Gegend
> beobachten.

Gut. Mein Blick war ziemlich oft auf den Geräten. Aber man
will sie ja schließlich auch kennenlernen...

> 2.) Nicht mit vollem Magen mitfliegen.

Klar, Magen war so gut wie leer.

> 3.) Kaugummi während des Fluges kauen. Gekühltes
> Trinkwasser mitnehmen.

OK.

> 4.) Sich bei einem Flug im Sommer nicht zu warm anziehen.

Hm. Hatte nur ein T-Shirt an, einen Pullover zusätzlich
dabei. Als es in "größere" Höhen ging, wurde es natürlich
plötzlich erheblich kälter. Das war nicht angenehm, mich
fror, die Hände schliefen mir ein und (zum ersten Mal in
meinem Leben, dachte nicht, daß das überhaupt möglich wäre)
die Brust (Kreislaufprobleme? Die habe ich normalerweise
nicht. Bin auch Bergwanderer und größere Höhen gewöhnt.).

> 5.) Falls trotzdem Übelkeit auftritt: Selber steuern
> probieren!

Ja, das werde ich dann, wenn es hoffentlich ein nächstes Mal
gibt. Allerdings ist das ja sicher für einen Anfänger nicht
ständig möglich.

>
> Fliegergruß, Klaus (bei dem schon seit 11 Tagen kein
> Fluggast mehr gekotzt hat!)

Toitoitoi und danke,

Alex

Alex Dommnich

unread,
Jul 26, 2001, 9:15:09 AM7/26/01
to

Hallo Eggert,

Eggert Ehmke <eggert...@berlin.de> schrieb:

> auch erfahrene Piloten fühlen
> sich nicht immer wohl, wenn sie nicht selbst steuern
> dürfen.

Sehr beruhigend.

>
> >, und ich
> >konnte alles genießen bis auf die kleinen Turbulenzen, in
> >die man vor allem beim "Kurbeln" gerät und die mir gar
> >nicht gut bekamen (die Kurven an sich waren
> >eigentlich kein Problem).
>
> Bei den "kleinen Turbulenzen" wird es sich um die Thermik
> gehandelt haben, die euch 90 Minuten oben gehalten
> hat...sprich nicht schlecht über sie, sie
> ist dein Freund !

:-) Schon klar, daß das die Thermik war. Ich kenne die
Fachbegriffe noch nicht richtig und hatte mich
wahrscheinlich unklar ausgedrückt. Ich meinte eben die
plötzliche Höhenveränderung, die durch Erreichen oder
Verlassen eines "Bartes" (so sagt man doch?) eintritt.

> Such dir doch einen Verein in deiner Nähe und frag, ob du
> ein Schnupperwochenende machen kannst. Dann machst
> du das ganze Programm mit und sitzt nicht passiv 90
> Minuten hinter deinem Freund, sondern vor einem
> Fluglehrer, der die Zeit entsprechend einteilt und der
> schon ein paar Grundübungen mit dir macht. Danach
> kannst du das alles besser beurteilen.

Ja. Mein Bekannter ist aber auch Fluglehrer, hat vierzig
Jahre Segelfliegererfahrung. Der Verein ist auch relativ in
der Nähe und gut ausgestattet. Er hatte mir auch gleich
gestern angeboten, mal selbst zu steuern, aber ich fühlte
mich noch nicht danach ;-). Nach Euren Tips hätte ich das
wohl getan...

> Aber Vorsicht, wenn's dich erst mal gepackt hat,
> kann das eine Sucht werden !

Oje, bin sowieso suchtgefährdet ;-).

Schöne Grüße,

Alex

Alex Dommnich

unread,
Jul 26, 2001, 9:25:47 AM7/26/01
to

Peter Wawoczny <peter.w...@addcom.de> schrieb:

> Vielen wird es beim fliegen deshalb schlecht weil sie sich
> zuviel mit sich selbst beschäftigen, abgesehen von
> den Turbulenzen.

Ja, so war es auch bei mir. Dazu kommt: Man beschäftigt sich
vielleicht mit zu vielen ungewohnten Dingen auf einmal
(Apparate, Ausblick, Gespräch mit dem Flugkameraden, man
selbst, Kennenlernen des Fliegers), während gleichzeitig
starke Veränderungen der äußeren Bedingungen auf den Körper
(=> die Psyche) einwirken. Vielleicht kann einen das
überfordern.

> Ansonsten gibts schöne Mittel.(Paspertin,und ganz krass
> Fortecortin, was aber als Verantwortlicher Flugzeugführer
> nicht ganz legal ist2Zu Risiken und Nebenw..........)

Ich meide aus bestimmten Gründen Medikamente, wo ich nur
kann, und wenn es sich dann noch um dubiose handelt...

>
>
> Viel Spass beim Fliegen.

Danke, da müßte die Übelkeit wirklich schon beharrlich
werden, um mir die zu nehmen.

Viele Grüße,

Alex

Rainer Walda

unread,
Jul 26, 2001, 11:01:15 AM7/26/01
to
>
> Was kann ich tun, um dieser Übelkeit von vornherein
> entgegenzuwirken? Leider habe ich weder bei Deja noch im
> restlichen Web etwas dazu gefunden.

Hi,
als ich 1974 mit der Segelfliegerei anfing hatte ich die gleichen Probleme;
konnte im ersten Jahr auch beim alleine fliegen nicht ohne Medikamente
auskommen.
Aber der Körper ist trainierbar und dann legen sich die Probleme. Inzwischen
fliege ich fast nur noch zu Zweit und habe auch am zweiten Sitz über viele
Stunden (bis zu 9 Stunden Flugzeit) keine Probleme mehr.
Viele Kollegen haben hier ja schon die wichtigsten Tipe gepostet.
Meine Freundin hat leider auch immer wieder mit "Flugkrankheit" zu kämpfen
und hat recht gute Erfolge mit dem "TRAVELGUM" Kaugummi. Wenn man diesen
Kaugummi rechtzeitig kaut, lassen sich die meisten Probleme vermeiden. Nur
wenn´s richtig zur Sache geht (Turbulenz wo nichts mehr im Cockpit liegen
bleibt) dann hilft auch dieser Kaugummi nicht mehr.

Von dem Armband von Aeromedix.com habe ich auch schon gelesen und bin auch
recht neugierig geworden.
Wenn Jemand der heir mitlesenden Kollegen dazu Erfahrungen bringen könnte
wäre ich recht dankbar.

Grüße aus Graz,
Rainer

Thomas Borchert

unread,
Jul 26, 2001, 11:51:04 AM7/26/01
to
Rainer,

> Von dem Armband von Aeromedix.com habe ich auch schon gelesen und bin auch
> recht neugierig geworden.
> Wenn Jemand der heir mitlesenden Kollegen dazu Erfahrungen bringen könnte
> wäre ich recht dankbar.
>

Ja. An mir selbst und zwei extrem empfindlichen Passagieren. Ist super.

--
Thomas Borchert


Michael Bätzler

unread,
Jul 27, 2001, 5:25:10 AM7/27/01
to

> Was kann ich tun, um dieser Übelkeit von vornherein
> entgegenzuwirken? Leider habe ich weder bei Deja noch im
> restlichen Web etwas dazu gefunden.
>
> Schöne Grüße,
>
> Alex
>
>

Was tun ??? Kotzen :)

Nein, mal im ernst, mir und vielen Leute die mit mir geflogen
sind ging es ebenso. Mein Rat ist, einfach fliegen und abwarten.
Ich glaube der Körper (speziell der Gleichgewichtssinn) gewöhnen sich
nach ein paar Stunden daran.

Bei mir war es so, dass die ersten 5 Stunden echt schwer waren, danach
ging es.
Als mein Fluglehrer dann ein paar Figuren geflogen ist, war mir wieder
übel, das hat sich aber auch schnell gelegt.

Die Erfahrung bingt das Resultat, also Geduld, das wird.

Michael

Alexander Willberg

unread,
Jul 27, 2001, 6:58:36 PM7/27/01
to
Ich kenne eine ganze Reihe von Flugschülern, die fliegen selbst, trotzdem
wird ihnen manchmal schlecht. Der Tipp mit dem leeren Magen ist nach meiner
Erfahrung eher problematisch, denn dann grummelt es im Bauch und man kotzt
etwas früher. Daher, halbvoller Magen und auf jeden Fall: keine
Medikamente!!!!!!!!!!
Flugschüler muss man bei Laune halten. Meinen sage ich daher, sie sollen
anständig fliegen, so dass ihnen nicht vom eigenen Flugstil schlecht wird.
Auf der anderen Seite sind Schulflüge meist kurz, man ist so konzentriert,
dass Übelkeit eigentlich keine Rolle spielt.
Die Schwierigkeit für die leidenschaftlichen Segelflieger unter uns liegt
darin, dass wir uns nicht selbst zusammenreissen, einen Bekannten als
Fluggats mittnehmen (wir tun im ja was Gutes!), ihn anderthalb Stunden die
schöne Aussicht genießen lassen und nachher das Flugzeug reinigen.
Leider vergessen die Profis und Flugbegeisterten, dass sie nicht als Piloten
auf die Welt gekommen sind und selbst einen Lernprozess hinter sich haben.
Als Fluglehrer habe ich auch schon mich übergeben müssen (Fluglehrergang mit
Anwärtern, es wurde die Gefahreneinweisung trainiert und nach dem 7 Anwärter
war es dann soweit, glücklicherweise erst nach der Landung).
Patentrezepte gibt es wohl nicht, wenn die Segelfliegerei gefällt, dann sind
zwei Dinge sinnvoll:
1.) Es ist ein toller Sport, daher mitmachen und die Segelfliegerei lernen
2.) Wenn ich mich für diesen Sport entscheide (auch wenn ich nur erst mal
schnuppern möchte), dann tue ich dies aus freien Stücken und muss niemandem
was beweisen (wie gut ich z.B. das Kotzen vermeiden kann). Wenn ich selbst
bestimme, bis an welche Grenze ich gehe, behalte ich den Spaß und Übelkeit
spielt keine Rolle.

Der Trick liegt darin, dass jeder von uns so einen kleinen Mann im Ohr
eingebaut hat, der meist Recht mit dem hat, was für mich gut oder schlecht
ist. Ratschläge sind meist blöd, denn sie kommen nicht von mir selbst und
der Magen hört auch nicht darauf.


Alexander Willberg


Marc Rohling (auswaerts)

unread,
Aug 1, 2001, 5:09:31 AM8/1/01
to
Hallo,

Peter Wawoczny schrieb:


>
> Dieses Syndrom hat man
> eigentlich dann, wenn man nicht selber Steuert, also das Flugzeug selber

> unter Kontrolle hat. Das Problem liegt darin, dass man als Passagier nicht


> vorher weiss, welche Flugbewegung der Pilot als nächstes durchführt.

Bei mir persönlich ist es zusätzlich so, daß ich Thermikfliegen mit
einem Fluglehrer hinter mir nicht vertrage. Irgendwie verhält man sich
unter Beobachtung anders, aber woran das genau liegt, habe ich noch
nicht herausbekommen.

> Ansonsten gibts schöne Mittel.(Paspertin,[...]

Paspertin (Metoclopramid) würde ich gegen _Reise_übelkeit nicht
empfehlen, ja, es ist dafür denkbar ungeeignet, da es zwar u.a. eine
Wirkung aufs Brechzentrum besitzt, aber nicht auf den Ort des Problems:
das Gleichgewichtsorgan. In meiner unwissenden Zeit (als Zivi) habe ich
das auch mal ausprobiert, und es hat jämmerlich versagt.

> und ganz krass Fortecortin [...]

Was Fortecortin mit der Bekämpfung von Übelkeit zu tun hat, müßtest Du
mir aber jetzt mal erklären.

>, was
> aber als Verantwortlicher Flugzeugführer nicht ganz legal ist [...]

_Keines_ der Medikamente gegen Übelkeit ist da ganz bedenkenlos
einsetzbar. Die meisten dieser Wirkstoffe bewirken nebenbei noch eine
gewisse Müdigkeit und ein vermindertes Reaktionsvermögen, wobei die
benötigte Dosis zum Erreichen der erwünschten Wirkung (gegen Übelkeit)
und die zum Erreichen spürbarer Nebenwirkungen (Müdigkeit,
Reaktionsvermögen) unterschiedlich ist.

Als sinnvoll würde ich Vomex(r) [Dimenhydrinat] einstufen. Dieser
Wirkstoff sollte eine ausreichende Wirkung gegen "reise"bedingte
Übelkeit haben (noch nicht selbst ausprobiert), außerdem gibt's das Zeug
als Retardkapseln, und ich kann mir vorstellen, daß der dort
stattfindende langsame Anstieg der Blutkonzentration zu verminderten
Nebenwirkungen führt. Allerdings ist das Spekulation meinerseits.

Ein weiterer Schritt, der aber nur über den Arzt machbar ist, wäre das
Verschreiben(lassen) von Scopolamin-Pflastern. Scopolamin ist gegenüber
Übelkeit äußerst wirksam, und die Aufnahme per Pflaster über die Haut
sollte hier ebenfalls für geringer ausgeprägte Nebenwirkungen sorgen,
auch wenn Scopolamin ansonsten ein ausgesprochener pharmakologischer
"Hammer" ist. Scopolamin-Pflaster werden z.B. von Notärzten auf
Hubschraubern eingesetzt, soweit mir bekannt ist. Dies wurde mir
gegenüber als äußerst effektiv beschrieben.

Für mich selbst werde ich auf jeden Fall die verschiedenen Varianten
testen und bei Interesse hier die Erfahrungen posten. Ich kann aus
eigener Erfahrung sagen, wie furchtbar es ist, wenn man begeisterter
Flieger ist und immer wieder Rückschläge durch Reiseübelkeit erfährt.
Nach meiner Einschätzung ist das gerade beim Fliegen mit der Gewöhnung
so schwierig, weil hier die Beschleunigungen sehr viel schlechter
vorauszuahnen sind, als es z.B. beim Autofahren oder sogar beim Segeln
(Wasser) der Fall ist. Ich persönlich habe bei den beiden letztgenannten
Forbewegungsarten keinerlei Probleme mehr (früher war das mal ganz
anders), beim Fliegen dauert es wohl aber noch...

> Viel Spass beim Fliegen.

Dito und

CU Marc

Marc Rohling (auswaerts)

unread,
Aug 1, 2001, 5:16:21 AM8/1/01
to
Tach,

Thomas Borchert schrieb:



> - Schau mal unter
> http://www.aeromedix.com/products/reliefba/rb_motion.html Diese
> Armbänder, die einen speziellen Nerv elektrisch stimulieren, helfen
> tatsächlich - und zwar extrem effektiv und ohne müde zu machen wie die
> meisten Medikamente.

Kannst Du untermauern, daß das so ist? Hast Du da eigene Erfahrungen,
die von Bekannten, oder unabhängige Untersuchungen anzubieten? Das würde
mich brennend interessieren.

Vielen Dank,

CU Marc

Thomas Borchert

unread,
Aug 1, 2001, 8:10:56 AM8/1/01
to
Marc,

wie gesagt: ReliefBand - ohne Nebenwirkungen, aber sehr wirksam.

--
Thomas Borchert


Thomas Borchert

unread,
Aug 1, 2001, 8:10:57 AM8/1/01
to
Marc,

Ja, Selbsterfahrung und drei Bekannte. Funktioniert demnach auf Schiff,
Boot und Flugzeug. Ich kenne eine MIT-Studentin, die's im
NASA-Vomit-Comet (Parabelflüge mit Kurzzeit-Schwerelosigkeit) mit hatte
und nicht kotzte, als alle anderen schon dabei waren.

Mein Tipp: Ausprobieren! Die 50 Dollar wären für eine
Medikamenten-freie Lösung des Problems wenig Geld - und deshalb lohnt
der Versuch.

--
Thomas Borchert


Thorsten Föge

unread,
Aug 3, 2001, 7:52:04 AM8/3/01
to

Ernst-Peter Nawothnig schrieb:

> Gilt auch beim Auto fahren: Nur Mitfahrern wird gelegentlich
> übel, dem Fahrer nie!

Hallo Ernst-Peter,
wir haben einen Fluglehrer, dem ist früher von seiner eigenen
Überlandfliegerei schlecht geworden. Also gilt Deine Aussage nicht (oder
nur fürs Auto).

Gruss

Thorsten

Iryna Bolbas

unread,
Aug 7, 2001, 1:42:20 PM8/7/01
to
Stimmt !

Beim Autofahren habe ich es auch so empfunden. Beim fliegen wirken
meistens jedoch andere Kräfte als beim Auto. Besonders zur thermisch
aktivsten Zeit in einer entsprechenden Region kann es schonmal ganz
schöne Fliehkräfte geben und dann kann es auch schon mal dem Piloten
schlecht werden. Ist aber kein großes Problem, da es nach dem K....n mit
"etspannung" weiter geht.

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