bei der Vorbereitung zu meiner theoretischen Prüfung (nächste Woche,
haltet mir die Daumen!) ist mir eine Frage "aufgestoßen".
Navigationsaufgabe 2 (Hannover), Frage 2.13
(Flug von Kassel nach Hannover):
Welche Halbkreisflugfläche ist die niedrigste benutzbare?
Die richtige Lösung ist zwar nachschlagbar (FL 75), aber m.E. nicht
begründbar. Was spricht gegen FL 55? Airspace C in Hannover bis FL
60 kann es nicht sein, denn ich will ja eh in Hannover landen und
darf nicht durch C hindurchfliegen.
Fehler im Fragenkatalog? Oder sehe ich vor lauter Wald die Bäume
nicht?
Gruß
Andreas, den Kopf schwer vom angestau(b)ten Wissen
viel glueck
> Navigationsaufgabe 2 (Hannover), Frage 2.13
> (Flug von Kassel nach Hannover):
> Welche Halbkreisflugfläche ist die niedrigste benutzbare?
> Die richtige Lösung ist zwar nachschlagbar (FL 75), aber m.E.
> nicht begründbar. Was spricht gegen FL 55? Airspace C in Hannover
> bis FL 60 kann es nicht sein, denn ich will ja eh in Hannover
> landen und darf nicht durch C hindurchfliegen.
>
> Fehler im Fragenkatalog? Oder sehe ich vor lauter Wald die Bäume
> nicht?
War bei dieser frage noch ein QNH mit angegeben ?
Je nach druck kan der transition fl (ab der "hoehe" beginnen FL,
wird nach standard-druck gemessen) hoeher liegen.
> Gruß
> Andreas, den Kopf schwer vom angestau(b)ten Wissen
Thomas
--
Thomas Wimmer | When you're in a fight with an idiot,
tho...@wimmer.net | its difficult for other people
Stuttgart, Germany | to tell which one the idiot is.
Danke!
>
> > Navigationsaufgabe 2 (Hannover), Frage 2.13
> > (Flug von Kassel nach Hannover):
> > Welche Halbkreisflugfläche ist die niedrigste benutzbare?
> > Die richtige Lösung ist zwar nachschlagbar (FL 75), aber m.E.
> > nicht begründbar. Was spricht gegen FL 55? Airspace C in Hannover
> > bis FL 60 kann es nicht sein, denn ich will ja eh in Hannover
> > landen und darf nicht durch C hindurchfliegen.
> >
> > Fehler im Fragenkatalog? Oder sehe ich vor lauter Wald die Bäume
> > nicht?
>
> War bei dieser frage noch ein QNH mit angegeben ?
>
> Je nach druck kan der transition fl (ab der "hoehe" beginnen FL,
> wird nach standard-druck gemessen) hoeher liegen.
QNH 990, Wolken SKC
Daran sollte es eigentlich nicht liegen, denn wenn ich 1013,2 hPa
einstelle und 5500 auf dem Höhenmesser habe, fliege ich per
definitionem FL 55, egal wie groß der real existierende Luftdruck
ist - könnte höchstens bei Hindernissen in 5300 ft Höhe über MSL
interessant werden :-)
Gruß
Andreas
die Sache ist eigentlich ganz einfach:
Durch das QNH von 990 hPa "sinkt" auch die Druckfläche ab:
1013 - 990 = 23 hPa
23 hPa * 30 ft = 690 ft
5500 ft - 690 ft = 4810 ft
(30 ft = barometrische Höhenstufe je 1 hPa)
Die wahre Höhe von FL55 liegt mit 4810 ft unterhalb der Transition Altitude
(Übergangshöhe), die in Deutschland 5000 ft beträgt. Daher ist FL75 die
niedrigste mögliche Flugfläche.
Merke:
- Ist das QNH kleiner als 1013, ist die wahre Höhe einer Flugfläche
niedriger als die Höhe, die sich durch Multiplikation der FL mit 100
errechnet.
- Ist das QNH größer als 1013, ist die wahre Höhe einer Flugfläche größer.
Aus dieser Tatsache resultiert auch dieser "merkwürdige" Spruch, "vom Hoch
ins Tief geht's schief". Und analog dazu "im Winter sind die Berge höher" -
weil aufgrund der niedrigen Temperatur der absolute Abstand zwischen zwei
Druckflächen geringer ist.
Viel Erfolg bei der Prüfung!
Gruß Hans
Fluglehrer
Andreas Iwanowitsch schrieb in Nachricht <37CBBAC3...@t-online.de>...
Uff. Stimmt. Vielen Dank für die Hilfe und die guten Wünsche.
Gruß
Andreas
Andreas Iwanowitsch schrieb:
...
> >
> > > Navigationsaufgabe 2 (Hannover), Frage 2.13
> > > (Flug von Kassel nach Hannover):
> > > Welche Halbkreisflugfläche ist die niedrigste benutzbare?
> > > Die richtige Lösung ist zwar nachschlagbar (FL 75), aber m.E.
> > > nicht begründbar. Was spricht gegen FL 55?
...
> > War bei dieser frage noch ein QNH mit angegeben ?
> >
> > Je nach druck kan der transition fl (ab der "hoehe" beginnen FL,
> > wird nach standard-druck gemessen) hoeher liegen.
>
> QNH 990, Wolken SKC
> Daran sollte es eigentlich nicht liegen, denn wenn ich 1013,2 hPa
> einstelle und 5500 auf dem Höhenmesser habe, fliege ich per
> definitionem FL 55, egal wie groß der real existierende Luftdruck
> ist - könnte höchstens bei Hindernissen in 5300 ft Höhe über MSL
> interessant werden :-)
>
> Gruß
> Andreas
viel Glueck zur Pruefung!
Die Geschichte mit transition level gilt fuer das Zurueckumstellen von
FL nach QNH und wird vom jeweils gerufenen Flughafen vorgegeben. Ist der
relativ hoch (elevation) und das QNH niedrig, wird transition level von
normal FL50 nach z.B. FL60 hochgelegt.
Fuer Deine Frage koennte folgendes interessant sein: Der Uebergang von
QNH beim Start und Steigflug erfolgt in 5000ft MSL oder 3500ft GND(?),
je nachdem, welcher Wert groeszer ist (interessant bei Gebirgslagen).
Wie hoch bist Du denn ueber MSL, wenn Du beim angenommenen Flug im
Steigflug diese Grenze erreichst? Wie hoch bist Du dann noch, wenn Du
vorschriftsmaeszig auf Standarddruck umstellst? Muszt Du dann noch
steigen bis FL55, dann waere sie moeglich, muszt Du sinken, ist FL65
richtig.
So, und jetzt die Kurzfassung fuer die direkte Pruefungsvorbereitung:
Start -> Steigflug bis 5000ft MSL (also nach QNH) -> Umstellung
Hoehenmesser von 0990 nach 1013 (=Anzeige aendert sich um +23 hPa *
26ft/hPa (barometrische Hoehenstufe, also um ca. 600ft auf FL56) -> Du
muszt weitersteigen auf FL65!
Nochmals: Viel Erfolg!
Grusz Steffen
(Uebrigens Segelflieger, der viel lieber in Metern fliegt ...)
von mir auch ...!
> Grusz Steffen
> (Uebrigens Segelflieger, der viel lieber in Metern fliegt ...)
ich FLIEGE lieber, als dass ich mathematische Kopfnuesse im Flugzeug zerbreche
... *grummel*
naja ...
Martin, der am 17.10. nach USA abhaut fuer 2 Wochen ....
--
gebrauchte Teile muessen raus:
http://www.hotze.com/data/zuverkaufen.htm
Steffen Sziedat wrote
> Die Geschichte mit transition level gilt fuer das Zurueckumstellen von
> FL nach QNH und wird vom jeweils gerufenen Flughafen vorgegeben. Ist der
> relativ hoch (elevation) und das QNH niedrig, wird transition level von
> normal FL50 nach z.B. FL60 hochgelegt.
Transition Level 50 gibt es *nie*.
Der Transistion Layer (die Schicht zwischen Transition Altitude und
Transition Level) muß immer mindestens 1000 Fuss gross sein.
Da die Transition Altitude in Deutschland auf 5000ft festgelegt ist, ist der
kleinste Transition Level 60.
Der Transition Level ist auch nicht von der Elevation des Flughafens
abhängig, sondern ausschliesslich vom dort herrschenden Luftdruck (QNH).
Transition Level 60 z.b. ist festgelegt, wenn das QNH zwischen 1014-1050 hPa
betraegt.
Bei 990 hPa waere demnach FL70 der Transition Level.
>Fuer Deine Frage koennte folgendes interessant sein: Der Uebergang von
>QNH beim Start und Steigflug erfolgt in 5000ft MSL oder 3500ft GND(?),
>je nachdem, welcher Wert groeszer ist (interessant bei Gebirgslagen).
Auf 1013,2 wird geschaltet, wenn man eine Hoehe von 5000ft MSL bzw. 2000ft
GND ueberschreitet.
>muszt Du sinken, ist FL65
>richtig.
Bei einem Flug von Kassel nach Hannover sollte man wohl in etwa 10° steuern.
Gehen wir davon aus, dass 10° auch der Magnetic Track ist, den Du fliegst,
geht FL65 nicht, da FL65 laut Semicircular Cruising Level System even ist.
Bei 10° Magnetic Track ist aber "odd" angesagt.
Gruesse
Benjamin
EDHL TWR
>Transition Level 50 gibt es *nie*.
Hm na ja, kleine Revision:
Sollte das QNH tatsaechlich mal hoeher als 1050 sein, dann gibt es auch TRL
FL50.
Gruss
Benjamin
interessante Sache auch für Scheininhaber. Man kramt in seinem alten
Wissen - und kommt auf folgendes: Hintergrund der Aufgabe ist der
Umstand, dass es zwischen Altitude (also QNH-Höhe) und Flight Level
(Standard-Luftdruck 1013 hPa) immer einen Layer von mind. 1000 Fuß geben
muß.
Du hast zwar recht, daß Du bei 1013,2 immer in FL 55 bist (wenn das Dein
Höhenmesser tatsächlich anzeigt ;-), aber wie hier kann es sein, daß
dieser Level nicht nutzbar ist.Wenn Dein Flieger die 5000 Fuß (QNH)
durchsteigt, drehst Du den Höhenmesser auf 1013,2 - und findest eine
Anzeige von 5690 Fuß. Angenommen, jemand flöge auf Basis QNH in Altitude
5000, dann wäre der schon über der Flugfläche 55! Das geht
offensichtlich nicht - und deswegen ist die FL 55 wohl "real
existierend", aber nicht nutzbar. Daß FL 65 wegen des mißweisenden
Kurses von Kassel nach Hannover ausscheidet, ist sicher klar.
Für die Prüfung alles Gute; die Antwort stumpf auswendig lernen - und
beim Fliegen später viel Spaß. Fliegen lernt man nur durch Fliegen,
sagte mein Fluglehrer.
Condor niner- four - tree turn right heading 300 cleared ILS 27 R -
maintain 170 knots to the outer marker - to tower 120.17............
>Hi!
>
>Steffen Sziedat wrote
>> Die Geschichte mit transition level gilt fuer das Zurueckumstellen von
>> FL nach QNH und wird vom jeweils gerufenen Flughafen vorgegeben. Ist der
>> relativ hoch (elevation) und das QNH niedrig, wird transition level von
>> normal FL50 nach z.B. FL60 hochgelegt.
>
>Transition Level 50 gibt es *nie*.
>Der Transistion Layer (die Schicht zwischen Transition Altitude und
>Transition Level) muß immer mindestens 1000 Fuss gross sein.
>Da die Transition Altitude in Deutschland auf 5000ft festgelegt ist, ist der
>kleinste Transition Level 60.
Ergänzend: ... für IFR (da die vertikale Mindeststaffelung zu nach QNH
fliegendem IFR-Verkehr 1000 ft beträgt).
VFR hat da mehr Freiheit - sonst wäre FL 55 außer bei starkem
Hochdruck nicht benutzbar. Der Transition Level spielt dort keine
Rolle.
>Der Transition Level ist auch nicht von der Elevation des Flughafens
>abhängig, sondern ausschliesslich vom dort herrschenden Luftdruck (QNH).
>Transition Level 60 z.b. ist festgelegt, wenn das QNH zwischen 1014-1050 hPa
>betraegt.
Im Flachland (< 3000 ft) stimmt das. Allerdings nimmt die
Höhendifferenz pro mb Druckunterschied nach oben hin zu, und im
Gebirge kommt noch die 2000-ft-GND-Regel dazu.
Letzteres bedeutet, daß bei Plätzen in >3000 ft und mit
Bodenerhebungen/Hindernissen > 1000ft über Flugplatzhöhe der TL
generell angeoben sein müßte, damit in unmittelbarer Flugplatznähe
nach QNH geflogen werden kann (MSAs sind doch immer in ft MSL, oder?)
Kennt jemand einen Platz, wo das Gelände einen höheren TL erforderlich
macht, oder ist das nur Theorie? Wie sieht das am Alpenrand oder in
A/CH aus?
>[schnipp]
Grüße
Christof
vielen Dank fuer Deine Korrekturen.
Ich war eigentlich immer der Meinung, wenn Ihr kein transition level im
ATIS angebt, mueszte man beim Sinken in FL50 nach QNH umstellen. Ist das
falsch? Wie gesagt, wird mir als Segelflieger eher kaum passieren,
interessiert mich aber.
Ich dachte auch immer, dasz das Anheben des transition level passieren
soll, wenn der Druck sinkt und/oder das terrain hoch ist, weil sonst
Unterschreitungen der safety altitude programmiert waeren. Stimmt das?
Umschalten von QNH nach Standarddruck beim climbing in 5000ft MSL oder
erst in 2000ft GND ist natuerlich richtig! Ich hatte erst 2000ft im
Posting stehen, wollte noch mal nachsehen und hatte die Hoehengrenzen
fuer empfohlene Transponderschaltung erwischt (peinlich-peinlich!)
Auch FL75 von Kassel nach Hannover ist natuerlich richtig, ich hatte auf
die Strecke gar nicht mehr geschaut, nachdem ich die Erklaerung fuer
Andreas geschrieben hatte. Ich gebe zu, das war auch peinlich. Am
besten, ich grabe mich erstmal ein - aber mit Sicherheit ohne Flugzeug
:-)
Benjamin Schmidt schrieb:
>
> Benjamin Schmidt wrote:
>
> >Transition Level 50 gibt es *nie*.
>
> Hm na ja, kleine Revision:
> Sollte das QNH tatsaechlich mal hoeher als 1050 sein, dann gibt es auch TRL
> FL50.
>
> Gruss
> Benjamin
MfG
Steffen