Am 26.06.2020 um 07:38 schrieb Rolf Meyer:
> On Thu, 25 Jun 2020 20:05:34 +0200, "Michael S." <
mich...@bigfoot.de>
>> Die haben das Fahrwerk eingefahren, in der Intention, den Anflug
>> abzubrechen. Irgendwie haben Sie den Anflug dann aber doch
>> weitergeführt, wohl auch, weil der Controller da Mist gebaut hat bzw.
>> inkonsequent war und dann haben sie es einfach nicht mehr rausgemacht.
>
> Wie gesagt, da habe ich meine Zweifel.
Ja, nach genauerem Lesen des Berichts ist man da auch nicht schlauer.
>> Die Idee am Ende durchzustarten war natürlich auch Banane, aber hier
>> könnte ich mir vorstellen, dass das gar nicht so wenigen Piloten
>> passieren würde, denn Piloten werden darauf trainiert, bei
>> Unregelmäßigkeiten bei der Landung durchzustarten. Diese Entscheidung
>> wird in Sekunden gefällt und können deshalb keine wohl überlegten
>> Entscheidungen sein. Das kann ein Mensch so schnell einfach nicht.
>
> Jein. Ein Durchstarten nach Betätigen der Reverser (Schubumkehr) ist
> in jedem Fall verboten. Und das wird auch im Training immer wieder
> stark betont. Klar, die Reverser gingen in diesem Fall nicht auf,
> genauso wie das Betätigen der Bremse nichts brachte, für beides fehlte
> das ausgefahrene Fahrwerk. Aber ob das im Cockpit registiert wurde ist
> eine andere Sache.
Wenn ich die FDR-Daten richtig interpretiere, haben die mit ca. 200kts
den Flare gemacht. Das eigentliche Aufsetzen erkennt man daraus nicht.
Eventuell haben Sie beim Rutschen dann gemerkt, dass die Bahn niemals
reicht und sind deshalb durchgestartet.
Aber unglaublich was da vorher alles schief ging. Ein Flare mit 200kts
im A320? Wie kommt man dahin ohne das zu bemerken? Das wäre vermutlich
grundsätzlich nichts geworden, auch mit Fahrwerk draußen.
>
>> Habs bisher aber auch nur überflogen. Tragisch ist auch, dass am Ende
>> nur wenige Meter bis in unbewohntes Gebiet gefehlt haben.
>
> Ja, wenn man die 25R angeflogen hätte wäre man in einem Feld gecrasht.
> Was die technischen Details angeht die zum Versagen der Triebwerke
> führen gibt es ganz interessante Erkenntnisse aus einem Unfall beim
> Landetraining einer europäischen Airline im vorletzten Jahr (Smartlynx
> in Tallin, 28.02.2018).
Dieser Bericht ist echt lesenswert. Die haben Schwein gehabt, riesen
Schwein, mehr Schwein kann man gar nicht haben.
Richtig dumm gelaufen.
>
> Viele der notwendigen Nebenaggregate des Triebwerks sitzen halt leider
> an der Unterseite des Triebwerks, wenn man darauf aufsetzt können
> diese zerstört werden. Das Triebwerk stoppt deswegen nicht sofort,
> aber relativ bald.
>
--
Michael