Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt wenn ich da so Nachts durch die
Gegend geflogen bin. Was wäre, wenn unter einem Landesweit der Strom
ausfällt. Und das mit unterschiedlichen „Systemtiefen“.
D.H. Nur ein „banaler“ Ausfall des Flughafenstroms. Also, kein Licht und
keine FunkNav mehr am Airport. Also auch des Ausfall des Flughafen BackUps.
In dem Fall würde man wohl zurück zu der letzten Frequenz gehen, also Radar
Kontrolle und zum Alternate fliegen.
Aber was ist, wenn plötzlich alles unter einem dunkel ist. Landesweiter,
möglicherweise sogar grenzenüberschreitener Stromausfall. Plus Sabotage der
BackUp Generatoren.
Nun ja, Tagsüber würde man sich mit den anderen Flugzeugen untereinander
absprechen und am Ende gemäß dem Funkausfall Protokoll seinen Flugplan
abfliegen und an seinem Zielflugplatz landen. Möglicherweise auch woanders,
Hauptsache man kann den Flughafen finden, die Runway sehen und festlegen,
daß die RWY zum Zeitpunkt der Landung nicht durch ein anderes Flugzeug
belegt ist.
Nachts ist dies natürlich etwas anders. Wenn ich noch ein valides GPS habe,
dann ist das aber auch nicht so schwierig. Dann kann ich immer noch mich
gut über der RWY positionieren. Der Rest mit Landescheinwerfer.
Jetzt ist zusätzlich aber auch GPS defekt und ich muss rein visuell
fliegen. Nun ja, hängt sehr stark vom Wetter ab. Und von dem Mond, aber
auch natürlich, wie gut man sich in der Gegend auskennt. Anhand von Flüssen
kann man sich ja ganz gut orientieren. Bsp. Hamburg. Da stelle ich mir z.B.
gut vor, daß ich anhand der Straßen, die ja dann immer noch von Autos mit
Lichtern befahren werden, irgendwie den Flughafen finden kann. Wenn Ich
weiß wo der Flughafen ist, dann weis ich wo grob die RWY ist. Um dann am
Ende die RWY die richtig zu treffen habe ich Landescheinwerfer. Trotzdem
eine Herausforderung. Das Reden mit anderen Flugzeugen über die Notfall
Frequenz ist unerlässlich.
Wenn aber alles unter Wolken ist. Nun ja, dann hoffen, das GPS noch gut
funktioniert und einen Anflug machen. Oder dann dahin fliegen wo das Wetter
gut ist. Hoffentlich.
Nun ist aber GPS auch gehackt/gestört. Massiver Sonnenwind z.B.
Je nach Spritmenge an Bord kann man ja vielleicht ins Holding gehen und den
Sonnenaufgang abwarten, oder diesem Entgegenfliegen Richtung Osten.
Man kann zwar auch mit dem Wetterradar grob navigieren, aber, mehr als
Küstenlinien oder markante Berge/große Seen ist nicht wirklich drin.
Sprich, ich könnte die Küste von Dover durch die Wolken erkennen, aber so
richtig exakt auch nicht. So ein bisschen grobes Navigieren mit
Kreuzpeilung anhand von Karten. Auf einem Segelboot kein Problem, mit einem
schnell fliegenden Jet schon wirklich anspruchsvoll dort etwas verwertbares
zu bekommen. Am Ende hätte man einen diffusen Punkt auf der Karte. Man
wüsste vielleicht ungefähr wo man den Kanal nach England überquert.
Jetzt der Supergau: ein EMP haut alles elektrische kaputt. Inklusive auf
dem Flugzeug: Das lässt die Anzahl der noch funktionierende Modelle ganz
klein werden. Bei der B737-Classic z.B. würden die Motoren und die
Flightcontrols noch funktionieren, d.H. der Flieger wäre noch steuerbar.
Aber, ohne Strom keine Instrumente, klare Sicht wäre überlebensnotwendig.
Die meisten Flugzeugmodelle ab Design 1990 oder mit FBW sind sowieso
doomed.
Grüße Steffen
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