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Bonn: Der entfesselte Fidelio oder Das Blut der Freiheit.

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Ignatios Souvatzis

oläst,
12 okt. 2011 08:05:502011-10-12
till
Merkwürdig. Und Merk-würdig.

Als im Erweiterungsbau des Landesbehördenhauses tätiger sind mir schon
früh die AKtivitäten im Originalbau aufgefallen, die über die
gelegentlichen Polizei- Abseilübungen hinausgingen. Dann tauchte das
Ankündigungsplakat quer über der alten Feuerwehrzufahrt auf, später noch
eine Schafherde, die die Wiesen (ehemals Rasenflächen) abweidete.

Die Ankündigung erklärt, aber dann doch nicht wirklich. Gespannt
gingen wir also von der Olof-Palme-Allee die sonst gesperrte Auffahrt
hoch.

Die Funktion der zwei Pferde im Innenhof ward nicht klar - Amtsschimmel
vielleicht? Ein Rokoko-Paar - der Namen "Leonore und Florestan" huschten
zwischen den wartenden Zuschauern umher. Dann taucht ein Chor in Polizei-
uniformen auf, "O welche Lust" singend, und geleitet die Zuschauer eine
Betontreppe zur Tiefgarage hinunter, wo er entschwand. An den Säulen
wurden Texte deklamiert, während aus umherfahrenden Autos heraus
Kriegsbilder auf vorangetragene Lein-Wände projiziert wurden.

Sodann wurden mir im zweiten Innenhof zu fünf Gruppen zusammengetrieben,
zur Illustration trabten die Schafe ebenfalls vorbei. Die Gruppen wurden
dann zu verschiedenen Ausgangsstationen geführt. Nach dem Genuß der
jeweiligen Szene konnten dann frei einige der anderen besucht werden
(für den erschöpfenden Besuch aller Szenen reichte die Zeit einer
Vorstellung nicht):

ein Zellentrakt, eine von einem biederen, aber doch (zumindest Kaninchen-)
blutrünstigen alten Paar bewohnte Hausmeisterwohnung; eine Turnhalle, in
der eine Art militärischer Drill stattfand; ein brutales Psychoverhör;
ein Gang, in dem uniformierte Angestellte mit ihren fiktiven Telefonpartnern
die Grundlagen von Herrschaft und Gewalt diskutierten, ein paar Räume
weiter eine zerstörte Telefonzentrale; eine Bildschirminstallation mit
Aufnahmen von Berlusconi und Flüchtlings- Aufnahmelagern; zwei Volkslieder
singende Frauen am Rand einer Bar, wo die Zuschauer gleich Bier, Wein,
Limonade, und sonstige Theaterpausenverpflegung erwerben konnten.
Dort fanden sich dann Schauspieler und Zuschauer nach zwei Stunden zum
Schlußbild zusammen.

Eine interessante Idee, deren Spielzeit leider in ein paar Tagen zu Ende
geht. Vorstellungen nur noch am 12., 14., 15. und 16. Oktober

Weiteres unter:
<http://www.theater-bonn.de/production.asp?ShowtimeID=1969>


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