wir haben vor, in unserem Altbau aus dem Jahre 1973
einen Heizkamin (Kachelofen) einzubauen. Unser Haus
ist massiv gebaut aus 30 cm Hohlblocksteinen, die auf der
Raumseite mit simplen Rigipsplatten verkleidet sind.
Auf das Rigips wurde ein Münchner Rauhputz
aufgetragen.
Unser zuständiger Schornsteinfeger hat nun nach
einer vor Ort Besichtigung gefordert, dass wir das
Rigips hinter der gesamten Kaminfläche abklopfen
müssen und dann das Mauerwerk mit Isoliermatten
verkleiden sollen.
Ich frage mich, seit wann Rigips brennbar ist, zumal
die komplette Fläche zwischen Kamin und Rauhputz
ohnehin isoliert wird.
Woher könnte diese abstruse Forderung kommen?
Und wie kann ich den Schornsteinfeger vom Gegenteil
überzeugen?
Ich hoffe auf viel Input.
Rainer
>
> Ich frage mich, seit wann Rigips brennbar ist, zumal
> die komplette Fläche zwischen Kamin und Rauhputz
> ohnehin isoliert wird.
schon seit immer..
besteht aus 2 mal pappe und einer gipsschicht darin, könnte also
anfangen zu glimmen
> Woher könnte diese abstruse Forderung kommen?
> Und wie kann ich den Schornsteinfeger vom Gegenteil
> überzeugen?
gar nicht, weil er recht hat!
steffen
--
Gruß aus der Eifel
(EMail: Nichts rauskürzen)
Der Gips nicht, aber die Pappe auf beiden Seiten sehr wohl.
Halt mal eine Loetlampenflamme auf ein Stueck Rigips....
jue
Hallo,
schau dir mal http://www.kaminoefen.com/kaminofen/anschluss2.htm
an und suche ggf. nach einem doppelwandigen Kamin, den man auch in 20cm
Abstand zu Möbeln aufstellen kann. Ggf. frage erneut den
Schonsteinfegermeister zu
"... Die meisten doppelwandigen Öfen dürfen mit mindestens 20cm Abstand
an tragendes Mauerwerk, brennbares Fachwerk oder an eine Türfüllung
etc. aufgestellt werden...."
>
> Ich frage mich, seit wann Rigips brennbar ist, zumal
> die komplette Fläche zwischen Kamin und Rauhputz
> ohnehin isoliert wird.
Das die Pappe eventuell brennt haben dir bereits andere gesagt,
Gipsfaserplatten wären Plan B gewesen. Was du oder er mit
"Isoliermatten" meint, weiß ich nicht, falls Glaswolle oder Steinwolle
gemeint ist, wird man die höchstwahrschenlich auch verkleiden wollen.
Ich würde mich erkundigen ob Gipsfaserplatten F30, F60, F90
(feuerhemmend oder feuerbeständig) geeignet sind, bzw. ob der
Schornsteinfegermeister das akzeptiert. Rigips u.a. bietet so etwas an:
http://www.rigips.de/produkte_systeme_trockenbau_brandschutz.asp
Interessant dabei ist, das Rigips mit RF und RFI
Gipskarton-Feuerschutzplatten im Angebot hat.
> Woher könnte diese abstruse Forderung kommen?
> Und wie kann ich den Schornsteinfeger vom Gegenteil
> überzeugen?
IMO Kamin spezieller Bauart oder geeignete Gipsfaserplatten.
Man kann Schornsteinfegermeister prinzipiell *nicht* von irgendetwas
überzeugen, ich nicht mal vom falschen Anredeschlüssel in den Rechungen.
Nochmal höflich fragen (dass er keine schlechte Laune bekommt),
schriftlich geben lassen, so machen.
Thomas
frag nach dieser Vorschrift und lies selber nach.
nach meiner Überzeugung ist die Forderung unberechtigt.
Aus Gipskartonplatten kann man Feuerbeständige Wände bauen. Da wird eine
Verkleidung nicht schaden. Mit gleicher "Begründung müsste man Tapeten
oder Dispersionsfarbenanstriche auf Putzoberflächen verbieten ... das
ist ein Schmarrn.
Wenn er nicht einsichtig ist frag nach dem Bezirkskaminkehrermeister
(das sollte er selber sein) oder seinem Kollegen aus dem Nachbarbezirk ect.
Oberste Instanz (in Bayern) ist die Baugenehmigungsbehörde. Das kann in
anderen Bundesländern anders geregelt sein.
mfg
Robert
Rainer Schmandt schrieb:
> ...
> Unser zuständiger Schornsteinfeger hat nun nach
> einer vor Ort Besichtigung gefordert, dass wir das
> Rigips hinter der gesamten Kaminfläche abklopfen
> müssen und dann das Mauerwerk mit Isoliermatten
> verkleiden sollen.
Dabei geht es eher darum, daß das Mauerwerk als tragendes Teil des
Schornsteines oder der Wand vor zu hohem Wärmeeintrag geschützt werden soll.
Udo
Servus
Ich habe bei mir den Zwischenraum mit Ytong
(Porenbeton/Gasbeton) aufgefüllt.
Der ist unbrennbar und muß nicht verkleidet werden.
mfg Ka Prucha
Hallo Robert,
scheinbar sind nun mehrere Kaminfeger dieser Ansicht. Bisher dachte
ich, mich hätte es als einzigen erwischt. Mein Meister will, dass ich
die Decke überm Rauchrohr unbrennbar gestalte und ich musste die
Gipskartonplatten (Fermacell, feuerfest bis 500°C) wieder entfernen.
Er verlangt nun Faserzementplatten oder vergleichbares...und ich werde
ihn nicht verärgern; Stichwort Altbau.
Reiner Überlebenstrieb (kann man jetzt so oder so interpretieren)!
Gruß
Martin
>Robert Pflüger wrote:
>> Hallo,
>>
>> frag nach dieser Vorschrift und lies selber nach.
>
>Hallo Robert,
>scheinbar sind nun mehrere Kaminfeger dieser Ansicht. Bisher dachte
>ich, mich hätte es als einzigen erwischt. Mein Meister will, dass ich
>die Decke überm Rauchrohr unbrennbar gestalte und ich musste die
>Gipskartonplatten (Fermacell, feuerfest bis 500°C) wieder entfernen.
Fermacell ist keine Gipskartonplatte, sondern eine Gipsfaserplatte...
was hast Du nun?
lt Hersteller-Homepage:
"Brandschutz:
FERMACELL Gipsfaser-Platten sind in Dicken 10; 12,5; 15 und 18 mm
gemäß allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung vom Institut für
Bautechnik, Berlin, als nicht brennbarer Baustoff A2 nach DIN 4102
Teil 1 eingestuft.
Prüfzeugnisse über Feuerwiderstandsklassen F 30 bis F 120 von
deutschen und europäischen Materialprüfämtern liegen vor und können
bei Bedarf angefordert werden. "
(bitte ggf. wieder zusammensetzen bzw. von www.xella.de aus
durchhangeln).
>Er verlangt nun Faserzementplatten oder vergleichbares...und ich werde
>ihn nicht verärgern; Stichwort Altbau.
>Reiner Überlebenstrieb (kann man jetzt so oder so interpretieren)!
Naja, wenn es wirklich Fermacell war, hätte ich es da schon freundlich
aber bestimmt darauf ankommen lassen,
meint
--
Peter Popp
www.peter-popp.de/bahn
Gruß
Martin
martin hansmann schrieb:
> ...
> scheinbar sind nun mehrere Kaminfeger dieser Ansicht.
entweder ich hab Deine Beschreibung gründlich missverstanden, oder "die
halten zusammen"
> Bisher dachte
> ich, mich hätte es als einzigen erwischt. Mein Meister will, dass ich
> die Decke überm Rauchrohr unbrennbar gestalte und ich musste die
> Gipskartonplatten (Fermacell, feuerfest bis 500°C) wieder entfernen.
> Er verlangt nun Faserzementplatten
Faserzementplatten sich schlechter, das die bei Hitzebeabspruchung
zerspringen ...
> oder vergleichbares...und ich werde
> ihn nicht verärgern; Stichwort Altbau.
> Reiner Überlebenstrieb (kann man jetzt so oder so interpretieren)!
Quatsch.
Welches Bundesland?
"Bauteile aus brennbaren Stoffen müssen ..."
eine Gipskartonplatte gilt nicht als brennbares Bauteil und eine
Gips-Faser-Platte (Fermacell) ebenfalls nicht.
Wer was anderes erzählt hat keine Ahnung.
mfg
Robert
>Faserzementplatten sich schlechter, das die bei Hitzebeabspruchung
>zerspringen ...
Ich werde deine Argumente nächstes Mal anbringen (falls ich anwesend
bin).
>Welches Bundesland?
Baden-Württemberg. Allerdings hängt es vielleicht mehr von der
Persönlichkeit des zuständigen Mannes ab.
Bis auf diesen Vorfall war der Meister immer tolerant und hat letzten
Herbst auch einen neuen (heimlich) installierten Ofen (natürlich
entdeckt), dann aber (fast) klaglos akzeptiert.
Nur bei der Decke im Erdgeschoß blieb er stur und bestand auf diesen
Faserzementplatten.
>entweder ich hab Deine Beschreibung gründlich missverstanden, oder "die
>halten zusammen"
Meinem Gefühl nach hätten normale Gipskartonplatten gereicht. Ich
gehe davon aus, dass auch das Papier zumindest Baustoffklasse 2 oder
besser erfüllt. Nur habe ich es verpasst die Platten vor seinem Besuch
zu verputzen... mein Fehler.
Gruss
Martin
"Jürgen Exner" <jurg...@hotmail.com> schrieb
> Der Gips nicht, aber die Pappe auf beiden Seiten sehr wohl.
> Halt mal eine Loetlampenflamme auf ein Stueck Rigips....
Wie gesagt, meine Gipskartonplatten sind mit
Münchner Rauhputz ca. 6 mm dick verputzt. Wenn
ich dort eine Lötflamme hinhalte passiert rein gar
nichts.
Rainer
"Thomas Einzel" <news-re...@einzel.de>
> Das die Pappe eventuell brennt haben dir bereits andere gesagt,
Selbst wenn der Rauhputz darüber ist?
> Gipsfaserplatten wären Plan B gewesen. Was du oder er mit
> "Isoliermatten" meint, weiß ich nicht, falls Glaswolle oder
> Steinwolle gemeint ist, wird man die höchstwahrschenlich auch
> verkleiden wollen.
Sorry, war ungenau. Ich meinte Promat-Platten vom
Kaminofenbauer.
Danke für die nützlichen Links
Rainer
Rainer Schmandt schrieb:
> ...
> Sorry, war ungenau. Ich meinte Promat-Platten vom
> Kaminofenbauer.
vermutlich wird es weniger auf das Plattenfabrikat ankommen als auf den
"Kaminofenbauer". Eventuell kennen sich der Herr Schornsteinfeger und
der Herr Kaminofenbauer besser als man annehmen möchte?
der eine dreht der andre schleift
auch Rigips hat Baustoffklasse A
http://www.irbdirekt.de/baz/
-> Fachgruppen -> (ABZ) -> Nr. 56.4
mfg
Robert
vielen Dank für Euren tollen Input. Ich konnte mich
mit dem Schornsteinfeger einigen, dass ich nur
20 cm um den Durchbruch für das Schornsteinrohr
das Rigips abklopfe und zumauere, damit kein
Wärmestau entsteht.
Für mich eine riesen Erleichterung, danke Euch.
Rainer