Am 29.01.2023 um 16:14 schrieb Marcel Mueller:
> Am 29.01.23 um 15:30 schrieb Maik Koenig:
>> Wenn keine Luft (genauer: kein Stickstoff) entweicht ist nicht zwingend
>> die Membran hin, nur der Vordruck futsch, den kann man nachfüllen. Erst
>> wenn Wasser kommt ist eindeutig die Membran hinüber.
>
> Jein. Wenn die Membran langsam aufgibt, diffundiert der Stickstoff
> hindurch und erscheint dann nach und nach bei der Entlüftung der
> Heizungsanlage.
Stickstoff diffundiert nicht so wie Sauerstoff. Da wird einfach nur die
Membran im Laufe der Jahre spröde, das hat nichts mit Diffusion zu tun.
Man spricht typischer Weise von 10 Jahren Haltbarkeit, aber so oder so
sollte man ein MAG ohnehin mindestens einmal im Jahr testen. Am besten
direkt vor der Heizsaison, also zusammen mit der anstehenden Wartung der
Heizung. Ein anständiger Heizungsbauer macht das sowieso nebenbei mit,
dauert ja nur Minuten.
>> Wenn da die Anlage wirklich leer gelaufen ist zieht sie irgendwo Luft.
>
> Eher nicht. Aber Wasser kann größere Mengen von Stickstoff lösen. Lässt
> der Druck nach, gast es aus (wie bei der Taucherkrankheit).
> Das wird dann entlüftet, und irgendwann reicht der Druck mglw. nicht
> mehr, um das Wasser bis ins oberste Stockwerk zu drücken. Dann ist da
> oben Vakuum (genauer gesagt dünner Wasserdampf). Für mehr als 10m reicht
> der normale Luftdruck nicht.
Du solltest dringend mal deine Fakten überprüfen. Der normale Luftdruck
hat mit der Wassersäule im Heizungskreislauf nichts aber auch wirklich
überhaupt nichts zu tun.
>
> Der gelöste Stickstoff ist zusammen mit kleinen Lufteinschlüssen im
> Kreislauf auch das Problem beim Wechsel des MAG. Wäre nur Wasser im
> Kreislauf würde bei abgeschalteter Heizung nur eine minimale Menge
> Wasser austreten, wenn man das MAG entfernt.
Genau das passiert. Da läuft nur das Wasser raus das mit Luft ersetzt
werden kann. Bei entsprechenden Anlagen geht die Luft noch teilweise
durch die Verteilungsleitungen durch, aber das ist meistens nichtmal
genug für einen 10l-Eimer.
Selbst Trinkwasserleitungen saugen sich recht schnell fest, trotz der
dort tatsächlich gelösten Gase. Kannste selbst ausprobieren: Hauptventil
abdrehen, im Keller ein Zapfventil öffnen. Da laufen einige Liter raus,
bei vorhandenem MAG im WW-Kreis auch etwas mehr, und dann ist ruhe. Bis
irgendjemand weiter oben ein Ventil am Waschbecken öffnen, dann wirste
im Keller nass. Natürlich nur sofern da nicht irgendwo ein automatisches
Belüfterventil sitzt (was Rohrtrenner offensichtlich einschliesst).
>
>> Nicht nur angeblich. Du nimmst damit der Anlage ein wichtiges
>> Ausgleichsvolumen, MAGs dienen im Heizungsbereich der Sicherheit der
>> Anlage und sparen damit Geld für den Besitzer.
>
> Naja, normalerweise macht das Überdruckventil dann auf, und der Druck
> fällt schnell ab, sobald die Temperatur etwas sinkt.
Ja. Aber man muss laufend Wasser nachfüllen und führt damit immer wieder
frischen Sauerstoff zu. Das ist - vorsichtig ausgedrückt - Scheisse für
die Anlage. Der Wasserkreis in der Heizung ist spätestens nach einer
Heizperiode praktisch gasfrei, nur deshalb rosten ja die Stahlrohre und
Heizkörper etc nicht durch. Wenn man da wegen Wasserverlust dauernd
nachfüllt kann man schonmal den Versicherer anrufen, der Schaden ist
nämlich vorprogrammiert.
Nochmal: MAGs dienen der Sicherheit der Anlage und es ist eine dämliche
Idee die einfach nur abzuklemmen wenn sie defekt sind. Das
Sicherheitsventile die dauernd auslösen müssen auch noch nach
vergleichsweise kurzer Zeit undicht werden macht es nicht besser.