Hi Ralph,
> Naja, wenn man nach "Mondlandung erfunden" und "9/11 Inside Job" googlet
> findet man sicher auch Ergebnisse ;)
So kann man natürlich alles kleinreden. Erstens sehe ich Quellen, wie
Finanztest und auch n-tv nicht gerade im Lager der Verschwörer und
zweitens hab ich es selbst im Kundenkreis mitbekommen. Der ist nicht
wirklich groß und schon gar nicht repräsentativ, aber wenn es da schon
vorkommt, dann glaub ich das im größeren Stil berichtete sofort.
> Nein, ernsthaft, daß Gebäudeversicherungen nach Schadensfällen kündigen
> glaube ich durchaus. Daß man keine neue mehr findet glaube ich nicht
> wirklich.
Nicht umsonst empfiehlt der Bund der Versicherten in diesem Fall
sofortige Verhandlungen mit dem Ziel, die Kündigung des Versicherers in
eine eigene Kündigung umzuwandeln- Warum glaubst Du, fragt jedes
Unternehmen, wer den letzten Vertrag gekündigt hatte?
> Unter anderem auch, weil gerade die Gebäudeversicherung neben
> der KFZ-Versicherung, die in manchen Gegenden (mit weniger Autos ;) immmer
> weniger Leute haben, die "Einstiegsdroge" für den Versicherungsverkäufer
> ist.
Klar, bei jungen Bauherren ist da ohne viel Risiko viel zu holen. Gerne
gesehen auch die 1000 € BU mit Endalter 55. Die ist sehr billig zu
haben, braucht aber eben eigentlich keiner wirklich.
Gerne genommen auch Hausrat. Da wird nämlich im Schadensfall erst mal
rumgemacht und bezweifelt, was denn im Haus war... Ohne aktuelle
Inventarliste geht dann wenig.
>> Doch schon, aber ohne Leitungswasser.
> *Das* habe ich in der Tat noch nie gehört.
Das haben einzelne Gesellschaften durchaus zugegeben, dass sie die
Bestände regional abhängig (Wasserhärte) auf Baualter durchsieben und
Risiken gezielt abstoßen.
> das kann ich mir
> nicht wirklich vorstellen und hätte ich in meinem Bekanntenkreis
> auch noch nie gehört.
Was Du Dir nicht alles nicht vorstellen kannst. Ein Gesprächsthema im
Biergarten ist die gekündigte Police auch meist nur dann, wenn der
Gegenüber ein Makler oder Versicherungsagent ist.
> Realistischerweise ist mein Inventar kaum was wert,
Deswegen lässt sich eine Hausrat ja so gut verkaufen ;-)
Nee - Spaß beiseite. In meinem Haushalt gibts da auch wenig. Wenn man
aber mal wirklich Inventur macht, stellt man fest, dass Kleinvieh
verflixt viel Mist macht. Allein der Wiederbeschaffungswert der CD- und
Schallplattensammlung ist bei manchen Zeitgenossen nicht ohne. Auch
Bücherregale zählen dazu. Aber wer hat die so katakogisiert, dass er dem
Versicherer den Schaden belegen kann?
> Das worum es mir geht sind so Sachen wie Böden, Decken, Wasserschäden,
> Brandschäden,
Das ist dann aber nicht mehr Hausrat, sondern Gebäude.
> oder auch die Privathaftpflicht.
Das ist wieder eine ganz andere Baustelle, an der zum Glück nicht ganz
so restriktiv sortiert wird.
> Ich hab vor kurzem
> an die 90m2 Boden gemacht, das war weder lustig noch billig.
Ruiniert es Dich, wenn das kaputt geht?
>> Ich hab selbst einen Fuß in der Branche. Es gibt Dinge, da reagiert die
>> Branche extrem sensibel. Kritisch fragende Kunden (und erst recht
>> Makler) gehören zu den absoluten no gos in dieser Szene.
>
> Naja, die Versicherungsmakler werden ja auch irgendwas auf die
> Reihe kriegen, sonst gäbe es sie wohl nicht mehr.
Jeden Tag stehen Dumme auf ;-)
> Gerade in Zeiten
> in denen immer mehr Leute direkt übers Internet Versicherungen
> bestellen kann ich mir nicht vorstellen daß es sich "die Branche"
> leisten kann "sensibel" zu reagieren, was auch immer das heißen soll
> (diskriminieren nach persönlichem Sympathiefaktor?).
Da bekomm ich allen Ernstes den Rat von mehreren Maklerbetreuern
diverser Gesellschaften, ich möge den Kunden der das so genau wissen
will doch besser gar nicht als meinen Kunden haben. Erfahrungsgemäß
machten diese mehr Arbeit, als dass es Einkommen bringt... und im
Schadensfall nur Scherereien. Solange es genug normale (=unkritische)
Kunden gäbe, sollte ich meine Zeit nicht mit kritischen Kunden vergeuden.
> OK, aber das sind nicht die typischen Situationen in einem Haushalt.
> Ich habe keine Lagerhallen etc. und ich vermute auch die wenigsten anderen
> Leute.
Ich sagte ja bereits, dass das eine eigene Geschichte für sich ist...
> Mit der typischen Wohnung oder
> dem typischen Einfamilienhaus hat das aber wenig gemein.
Richtig. Ausser dass eben Risiken bei Versicherungen gerne gezielt
aussortiert werden. Diese Unternehmen sind nämlich in erster Linie dazu
da, Geld einzunehmen und potentielle Geldentgegennehmer sind da eher
störend in den Bilanzen. Auf gut Deutsch: Auf der einen Seite
Neukundenaquise mit entsprechender Selektion und
Wahrscheinlichkeitsanalyse in der Bestandspflege ;-)
Marte