Andreas Oehler (
andreas...@gmx.de);
>
> >Die Soft-Touch-Beschichtungen sind Polyester- oder Polyether-basierte
> >Polyurethan-Lacke, die in Zwei-Komponenten-Systemen aus Isocyanat und
> >einem Polyol aufgebracht werden. Dabei wird die Cross-Polymerisierung
> >bewusst unvollständig belassen, so dass ein Pseudo-Elastomer verbleibt.
>
> Ich kenne das Problem eher von massiven Weich-Kunststoff-Bauteilen, nicht
> von "Beschichtungen". Sowohl Fahrrad-Griffe, soften Griff-Bauteilen an
> Akkuschraubern, soften Griff-Bauteilen an Schraubendrehern oder
> Soft-Tasten von Fernbedienungen. Also in erster Linie Bauteile, die
> längere Zeit mit Handschweiß und Hautfett in Kontakt sind.
Gleicher bis ähnlicher Mechanismus. Wasser/Luftfeuchtigkeit reicht bereits
aus. Die Hände sorgen nur für mechanische Einarbeitung.
Aber bei den Gummi-Ersatzstoffen sollte es besser werden, weil die REACH-
Verordnung Isocyanat-Einsatz mit etwas Aufwand seitens der
Inverkehrbringer verbindet. Daher wird man auf einfacher zu importierende
Polymere ausweichen.
> >Durch Luftfeuchtigkeit oder UV-Licht dringt entweder Wasser in das
> >Material ein und verusacht eine Hydrolyse oder es findet UV-Zerfall statt,
>
> UV-Licht und Wasser mögen bei Fahrrad-Griffen ein Problem sein.
> Akkuscharuber und Schraubendreher und Fernbedienungen werden aber auch
> klebrig, wenn Sie nie die Werkstatt verlassen haben.
>
> >bei dem das Polyurethan unter Verlust der Kohäsion in Monomere und
> >organische Säuren zerfällt. Letztere beschleunigen den Vorgang.
>
> Ich hätte Handschweiß (Säure?) und Fett als begünstigend oder gar
> auslösend vermutet.
Schweiß hat Haut-pH, die Azidität reicht bei weitem nicht.
Humanes Hautfett ist nicht so interessant bei Kunststoffen.
> >"Richtiges" TPU auch nicht, da auspolymerisiert und nicht (in dem Maße)
> >hygroskopisch.
>
> Bei TPU will man ja bisweilen sogar eine gewisse "Griffigkeit" gegenüber
> glattem Gummi.
"man" ja - ich nicht.
> >Trocken und Dunkel lagern.
>
> Das ist halt eher was fürs Museum, wo das "soft-touch" ohnehin irrelevant
> ist - und wenig hilfreich für ein real genutzes Produkt.
Ich habe immer Trockenmittel in den L-Boxxen bei den selten genutzten
Maschinen.
> >Alle Soft-Touch-Oberflächen, die durch Eintauchen oder Aufsprühen
> >aufgebracht werden, sind betroffen.
>
> Denke mal an die Tastaturen von billigen Taschenrechnern oder
> Fernbedienungen. Da ist nix "aufgesprüht" - ausser vielleicht der
> Beschriftung.
Da habe ich hier langzeitüberlebende Exemplare (Casios) aus den frühen
90ern, aber sonst haben alle in der Sammlung Knickfroschtasten. Der Satz
sollte aber darauf hinaus, dass diese auf ein an sich hartes Material
*aufgebrachten* Softtouch-Oberflächen alle betroffen sind, wenn man
Produkte meiden will.
Bei anderen kann man es nicht sicher sagen.
Falk D.