Nachdem ich gestern mit unserem Hochdruckreiniger unseren Rasenmäher
sauber gemacht hatte, mußte ich heute leider feststellen, daß der
Kärcher Öl verliert - es war ein Ölfleck unter dem Gerät. Dabei ist
festzustellen, daß wir das Gerät schon gut zehn Jahre benutzen.
Hat jemand Erfahrung mit der Reperatur von Kärcher Hochdruckreinigern?
Was könnte kaputt sein, wenn Öl austritt? Im Wasser selbst habe ich
keinen Ölfilm bemerkt, allerdings habe ich auch mit Reinigungmittel
gearbeitet.
cu.
Jürgen
Hatte ich auch schon: Lösung: zum Kundendienst bringen, die zerlegen die
Hochdruckpumpe und erneuern einige Dichtungen. Ich habe anschließend
einen Feinfilter vor den Wasseranschluß geschraubt. Ob der was nützt
weiß ich nicht, aber bisher funktioniert das Ding noch.
Aber nach zehn Jahren Betrieb dürfen Dichtungen schon mal lecken.
Arne
> Jürgen
>
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Die Kolben werden der Reihe nach von einer im Ölbad laufenden Scheibe
aus dem Motorblock nach vorne ins Pumpengehäuse getrieben und von
einer Feder wieder in ihre Ausgangslage zurückgedrückt. Die Dichtungen
gibts nachzukaufen.
>Im Wasser habe ich keinen Ölfilm bemerkt
Wenn er noch gut Druck aufbaut, vermute ich daß die Abdichtung der
Kolben auf der Seite des Pumpengehäuses noch ok ist. Dann kann MMN
auch kein Öl ins Wasser gelangen.
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Ich habe selbst Probleme mit meinem Kärcher 695 (ca. 8 Jahre alt,
wenig benutzt), der baut keinen Druck auf. Habe das Ding mal
auseinandergenommen und aufgeschrieben was mir dazu einfiel. Hoffe es
ist einigermaßen nachvollziehbar:
<Zur Orientierung: Ventilator/Motor = hinten, Einlaß/Auslaß = vorne.>
Das Wasser strömt zunächst in die vordere Einlasskammer und von dort
über 3 Hülsen (d ca. 9mm), die durch weisse Plastikkolben unter
Federdruck gegen Rückschlag verschlossen werden, in 3 dahinterliegende
größere Hülsen (d ca. 15 mm) des Pumpengehäuses, in denen die 3
Druckkolben laufen.
2 dieser größeren Hülsen liegen außen oben, eine in der Mitte unten.
Die Kolben werden über eine im Ölbad laufende asymmetrisch drehende
Rotationsscheibe vom dahinterliegenden Motor der Reihe nach nach vorn
in ihre Hülse und von einer Feder wieder zurückgedrückt.
Durch diese waagerechte Hubbewegung saugen die Kolben über je 3
Öffnungen (2 im nach vorne zeigenden Boden der Hülsen, 1 an der Wand)
das Wasser an, komprimieren es und drücken es über je einen Kanal nach
oben. Dort sitzen 3 senkrecht stehende, quer nebeneinander angeordnete
Zylinder, auf einem davon (außen) befindet sich der Druckregler, die
beiden anderen sind durch Schrauben verschlossen, die ich erstmal
nicht geöffnet habe, weil mir da sonst wahrscheinlich irgendwelche
Federn entgegenspringen 8~§
In diesem System muss sich im oberen Bereich dieser Zylinder der
endgültige Druckaufbau vollziehen - bloß wie genau? Da müßte es ja
eigentlich noch einen Druckrückhaltemechanismus geben, damit bei
aufgebautem Druck überhaupt weiter angesaugt werden kann. Bzw. damit
der durch einen Kolben gerade erzeugte Druck nicht das Ansaugen des
nächsten Kolbens verhindert.
Letztlich steht der Druck dann anscheinend im Bereich des mittleren
Zylinders an und wird von dort nach vorne quer durch einen 4. größeren
ebenfalls senkrecht stehenden Zylinder (sitzt vor dem mittleren der 3
und etwa über der Einlaßkammer) der Auslaßöffnung zugeführt.
In diesem 4. Zylinder sitzt noch ein Ventil, anscheinend ein
Überströmventil, denn es verbindet bei Öffnung (dann wird ein
Dichtkopf gegen eine Feder nach unten in die Einlasskammer gedrückt)
die unten befindiche Einlasskammer mit dem Zylinder und damit mit der
Auslaßöffnung, die ja direkt von diesem 4. Zylinder nach vorn abgeht.
Dadurch wird bei geöffnetem Ventil das Druckaufbausystem überbrückt
und direkt Einlaß mit Auslaß kurzgeschlossen.
Das Ventil besteht aus einer abgedichteten Druckplatte (obenliegend),
die den Zylinder in 2 gegeneinander abgedichtete Hälften teilt
(oben/unten), dem Ventilschaft mit Feder und dem Dichtkopf
(untenliegend).
Bei Druckbetrieb strömt das Wasser unterhalb der abgedichteten
Druckplatte des geschlossenen Ventils (=Druckplatte oben), aber
oberhalb des Dichtkopfes, quer durch die untere Zylinderhälfte direkt
zur Auslaßßöffnung.
In dem Zylinderbereich oberhalb der Druckplatte kommt eine eine kleine
Bohrung aus dem Auslaßrohr an. Anscheinend wird hierüber der Überdruck
aus dem Auslaßrohr in den Zylinder rückgeführt und auf die Druckplatte
des Überströmventils übertragen. Der Überdruck im Auslaßrohr öffnet so
das Ventil.
Es sieht so aus als käme diese kleine Öffnung aus dem vorne quer
angesetzten Ansaugzylinder für die Zusatzchemie, ist aber nicht so.
Die Bohrung läuft über den Chemiezylinder in das Auslaßrohr. Der
Chemiezylinder muß eine nicht sichtbare Bohrung nach unten zum
Auslaßrohr haben, durch die die Chemie in das Auslaßrohr gesaugt wird.
WIDRS findet das Umschalten zwischen Hochdruckbetrieb und "Leerlauf"
durch das Überströmventil statt. Der Motor dreht immer mit der
gleichen Geschwindigkeit (das Lauterwerden bei Hochdruckbetrieb iat
anscheinend die Folge der Druckverhältnisse und des Gegendrucks auf
die Kolben). Bei geschlossener Handpistole öffnet das Überströmventil
infolge Überdruck im Auslassroht (Druckplatte geht nach unten) und
überbrückt die Druckkammer.
Bei Betätigen des Handgriffs fällt der Überdruck im Auslaßrohr ab, die
Druckplatte kommt durch Federdruck wieder hoch, das Ventil schließt
und der Wasserstrom läuft wieder ausschließlich über die
Druckzylinder, wo dann der Druck aufgebaut wird.
Demnach fallen mir folgende möglichen Fehlerquellen ein:
1. das Ventil hakt. Womit könnte man das fetten? Normales
Wasserpumpenfett scheint nicht so gut zu sein, wahrscheinlich gibt es
extra hochdruckfestes.
2. irgendwas innerhalb des Drucksystems (Druckkammer und die 3
Zylinder), vielleicht der Druckregler?
3. die Hülsen der Druckkolben am Pumpengehäuse sind nicht dicht (da
leckt minimal Wasser raus, möglicherweise reicht das schon).
4. Möglicherweise können auch die Plastikkolben der kleinen Hülsen
undicht sein, dann würde beim Vortrieb des Kolbens Wasser in die
Leitung zurückgedrückt anstatt nach oben Richtung Druckzylinder (?).
5. Da das Öffnen des Überströmventils anscheinend abhängig ist vom
Druck im Auslaßrohr, müßte ja eigentlich auch der Druckschlauch zur
Handpistole eine Rolle spielen (bei zu kleinem Querschnitt/ nach innen
aufgequollen öffnet das Ventil bei zu geringem Druck?).
Fragen:
- Macht es Sinn die Druckkolben zu belassen und nur die Dichtungen
auszuwechseln?
- Bei Kärcher wollten sie mir gleich das ganze Pumpengehäuse
verkaufen, kostet ca. 70,- DM. Für 100,- kriegt man aber schon ein
Gebrauchtgerät das auch funktioniert. Ich denke aber es macht aber
Sinn rauszufinden woran es liegt, die Dinger stehen sich anscheinend
kaputt, so daß man das Vergnügen öfter hat.
Vielleicht fällt ja noch jemandem dazu was ein.
Theo
>Hatte ich auch schon: Lösung: zum Kundendienst bringen, die zerlegen die
>Hochdruckpumpe und erneuern einige Dichtungen.
Aha. Ich denke, ich werde die Pumpe in einer ruhigen Stunde selbst
zerlegen. Ist doch kein Hexenwerk. Die Kärcher-Niederlassung sollte in
der Lage sein, mir die infrage kommenden Dichtungen und das Spezialöl
vorab zu verkaufen und - falls nötig - die Anzugsmomente zu nennen.
Ich betreibe den Hochdruckreiniger übrigens vorwiegend mit Regenwasser.
Wenn er das nicht abkann, hätte es kein HD-Reiniger werden sollen.
Andererseite kann ich mir nicht vorstellen, daß Schmutz im Wasser den
Öldichtungen zusetzt - schon eher, daß durch den Dreck mehr Verschleiß
an den Wasserdichtungen auftritt und der maximale Druck abnimmt.
cu.
Jürgen