Am 29.12.2023 um 15:02 schrieb Jörg Barres:
> Hallo,
>
> gegeben ist ein großer Raum, 6m hoch, 40qm Fläche. In einer Ecke ist
> ein offener Kamin, Baujahr '80. Ca. 60x40 Brennfläche. Der Boden ist
> gekachelt, darunter ist vermutlich alles mögliche, aber sicher keine
> Isolierung. Ergo: Der Boden ist im Winter saukalt und warm ist es nur
> 1-2m vor'm Kamin.
Als erstes: Zuluftquelle näher an den Kamin bringen. Danach dann die
Decke abhängen. Das kannste ja provisorisch mit Tüchern o.ä. machen und
im Frühjahr wieder demontieren.
> Erhalten bleiben muss die Möglichkeit, den (neuen) Kamin offen zu
> betreiben.
Warum?
> Meine Idee: Passenden Kaminofeneinsatz mit Türen inkl.
> Wasserwärmetauscher. Einen Teil der Fußbodenkacheln raus,
> Fußbodenheizung verlegen Einfache (manuelle?) Regelung, darf ruhig
> rustikal sein :-)
>
> Probleme: Massive Trägheit des Systems - damit kann ich leben
> Sicherheit - Überdruck? Zu heiß am Boden?
Man sollte auch den kalten Zulauf zum Kamin vorheizen können. Also
sozusagen als "Vorlaufanhebung". Das verlängert die Lebensdauer des
Kamineinsatzes da sonst durch rabiate Temperatursprünge das Material
schneller versprödet und damit bricht.
> Vermutlich geht es nicht ohne irgendeine Form von Pufferspeicher. Ach
> ja, Wasseranschluß ist keiner vorhanden, Steckdose schon.
>
> Wie groß müsste so ein Pufferspeicher + Ausgleichsbehälter für 30qm
> etwa sein?
Für das MAG pi mal Daumen vielleicht 18 Liter. Die Grösse des Puffers
hängt davon ab wie lange Du nur aus dem Puffer heizen können willst. Je
grösser der Puffer, desto grösser natürlich dann auch das MAG.
> Wie heiß darf eine Fußbodenheizung werden? Vorlauf ist, glaub ich, so
> um 40°, aber wenn's mal 60 werden? Oder 80°? Sicherheit halt.
Den Leitungen ist das relativ egal (abhängig vom Material natürlich)
aber glaub mir, Du willst keine 60°C oder mehr in der FBH haben. Vom
Estrich (der da böse reagiert) mal ganz abgesehen.
Du brauchst also per Fühler geregelte Ventile. Und da kommt dann direkt
das nächste Problem: Du willst keine platzenden Leitungen haben, also
muss es eine Möglichkeit geben notfalls das Wasser in den Leitungen zu
kühlen. Sonst macht das Sicherheitsventil auf und bläst den Dampf ab, Du
verlierst also dauernd Wasser.
> Schafft
> das der Kamin überhaupt? 30qm Fläche wärmen sollte das wasser doch
> ausreichend abkühlen. Und provozieren tu ich sicher keine 80°, just
> for fun ;-)
Der Kamin hat genug Leistung um ein ganzes EFH zu heizen.
> Ach ja, Schornsteinfeger gibt's hier nicht, ist alles privat, ich
> kann also bauen, was ich will :-)
Denk nur dran, dass zuviel Wärmeentnahme im Kamin dafür sorgen kann,
dass der Zug nicht mehr funktioniert. Dabei ist der Rauch noch nichtmal
das Problem da man das ja wenigstens sofort merkt, CO aber schon.
Weshalb ich da von einem offenen Kamin abrate. Entweder wasserführend
oder offen, beides ist eher eine dumme weil gefährliche Idee. Es kann
Dir auch passieren, dass der Kamin versottet wenn die Leistung durch
Wärmeentnahme reduziert wird. Aber ist ja dein Haus.
> Für die sicherheitsbewussten Leser: Selbstverständlich werde ich
> einen erfahrenen Ofenbauer hinzuziehen
Wenn Du das eh machst: Der kann Dir doch alles verraten was Du hier
wissen willst.
Greetz,
MK
--
Kopp-Verlag-Gläubige, Religionsdeppen, rechte Vollidioten
und ähnlicher Bio-Abfall werden ohne Hinweis ignoriert!
triple-negatives NST - das Leben ist ein Arschloch