Detlef Meißner schrieb:
> Aufgeweckte Kinder verstehen es, wenn man ihnen sagt, dass man nichts
> (außer einem Stecker) in die Steckdose zu stecken hat. Die benötigen
> auch keine Kindersicherung.
Kinder kommen auf alles und nicht alle Kinder glauben jeder Warnung.
Manche können offenbar nicht anders und müssen unbedingt selbst
ausprobieren, wie es sich anfühlt, die heiße Herdplatte anzufassen.
Für entsprechend gelagerte Kinder mit Forscherdrang sind
Kindersicherungen allenfalls zusätzliche Herausforderungen.
Ich musste z.B. mal verhindern, dass der Stecker eines alten Kabels von
einem Bügeleisen, das am Ende abisoliert war, von einem aufgeweckten
Kind mit Forscherdrang in die Steckdose gesteckt wird.
Der Kurze trug immerhin dicke Gummihandschuhe. Auf meine Frage hin,
was genau er da vorhat, erhielt ich die Auskunft: "An die blanken
Enden des Kabels will ich die Drähte eines Lämpchens der Modelleisenbahn
dranhalten und sehen, ob das dann leuchtet. Die Handschuhe brauche ich,
weil das sonst gefährlich ist."
Ein andermal kam mir beim Abholen eines Zöglings von einer
Kindergeburtstagsfeier zu Ohren, dass es ein Debakel gegeben hatte,
weil eine der anderen kleinen Damen auf die Idee gekommen war, den
Kassettenrecorder des Geburtstagskindes zu erforschen und dabei den
Kaltgerätestecker vom Gerät abzuziehen, während der Stecker des anderen
Kabelendes noch in der Steckdose steckte. Als nächstes kam sie auf die
Idee, eine dieser metallenen Webnadeln, die bei diesen Kinderwebrahmen
dabei sind, in eins der Löcher des Kaltgerätesteckers zu stecken und bekam
ordentlich eine gewischt. Meine Frage, warum sie auf diese Idee gekommen
war, beantwortete sie mit "Weil das so ausgesehen hat, als ob das da
reinpassen könnte." Ich habe ihr daraufhin gesagt, dass ja nicht
alles irgendwo reingesteckt werden muss, nur weils vielleicht
reinpasst. Und dass sie sich das unbedingt auch für später merken
soll.
Mit freundlichem Gruß
Ulrich