Am 11.07.2022 um 18:04 schrieb Ludger Averborg:
> On Mon, 11 Jul 2022 12:36:03 +0200, Hans-Jürgen Meyer <
hansjuer...@web.de>
> wrote:
>
>> Am 11.07.2022 um 12:18 schrieb Heinrich Pfeifer:
>>> Wenn ich nach "Wärmepumpe und PV" google, erhalte ich zahlreiche
>>> Treffer, aber alle gehen davon aus, dass ein zusätzlicher Stromspeicher
>>> benötigt wird. Das möchte ich in Frage stellen.
>>>
>> Ich nicht. Ich würde immer einen Stromspeicher berücksichtigen.
>
> Das macht den Strom ganz deutlich teurer. Siehe z. B.
> "Stromgestehungskosten erneuerbare Energien"
>
https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/DE2021_ISE_Studie_Stromgestehungskosten_Erneuerbare_Energien.pdf
>
> PV auf dem eigenen Dach ist sowieso schon doppelt so teuer wie großflächige PV
> auf ebener Fläche.
>
Nur haben die wenigsten Privatleute eine Wiese auf der Sie Strom ernten
können. Bleibt nur das Dach.
>> Ansonsten wäre mir das zu unflexibel. Damit kann dann der Strom auch
>> genutzt werden wenn keine Sonne zur Verfügung steht. Die Wärmepumpe
>> benötigt für den Betrieb auch Strom. Viele Haushalte sind tagsüber wenn
>> der "günstige" Strom zu Verfügung steht auch nicht anwesend.
>>
> Tagsüber ist die Außenluft-Temperatur (und damit der Wirkungsgrad einer
> Wärmepumpe) auch deutlich besser, und die Wärmeenergie zu speichern ist ganz
> erheblich einfacher und billiger als Elektroenergie.
>
Die Wärmepumpe läuft mit Luft und Liebe oder doch durch Handauflegen?
Eine Luftwärmepumpe hätte gern so um die 4000 kWh für Heizung und
Warmwasser. Wasserwärmepumpen so um die 2000kWh.
Auch Waschmaschine, Gefrierschrank und viele andere Geräte hätten gern
Strom.
Ich könnte mit einer Solar-Anlage rund 75% meines jährlichen
Strombedarfs decken. Invest ca. 20.000 Euro (IKEA) Einsparung rund 2.000
Euro p.A. So die Werte stimmen. Aber selbst wenn ich eine Worst-Case
Betrachtung mache wird es sich bei ca. 15 Jahren einpendeln. Stand
heute. Günstiger wird der Strom wohl eher nicht mehr werden. Zukünftig
müssen ja auch -zig Millionen PKW mit Strom betankt werden. Keine Ahnung
wo der herkommen soll. Vermutlich aus ausländischen AKWs. Ist ja egal
von wem man abhängig ist...
>> Unter dem Strich ist alles eine Frage der Kosten- Nutzenrechnung und des
>> Verbraucherverhaltens. Nur wenn das passt lohnt sich das Invest.
>>
> Das ist absolut richtig. Und kommt leider selten vor.
> Selbst nackte Solarthermie rechnet sich oft nicht.
>
Sieht mein Bruder völlig anders. Der schaltet die Heizung im Frühjahr ab
und im Spätherbst wieder ein. Die Solarthermie versorgt seit über 15
Jahren ein 2 Familienhaus vollständig mit Heißwasser und Heizung in der
Übergangszeit. Und das im Norden. Die Investitionskosten haben sich
schon längst amortisiert.
>>> Wärmepumpen zur Hausheizung werden gemeinhin zusammen mit
>>> Fußbodenheizungen installiert wegen des geringen Bedarfs an
>>> Vorlauftemperatur.
>>>
>> Das ist falsch. Mit modernen Wärmepumpen kann auch ein Vorlauf von 65
>> Grad realisiert werden.
>
> Ja. Mit miserablem Wirkungsgrad und ohmscher Zusatzheizung.
>
Nein. Viessmann z.B. liefert bis 70 Grad bei bis zu -10 Grad.
COP 5,3 (lt. Werbung).
> Derzeit kostet (bei mir) Strom 2,5 mal so viel wie Gas.
> Um wirtschaftlich zu sein, muss da ein Wirkungsgrad von 4 her (Abschreibung plus
> Einsparung)
>
Das hilft dir nix wenn kein Gas da ist. 100% Unabhängigkeit erzeugen ist
das Ziel (nein, geht nicht mit übersichtlichem Aufwand).
>> Damit ist das auch für ältere Häuser bzw.
>> Heizanlangen möglich.
>
> Aber nicht wirtschaftlich.
>
Sehe ich anders. Wirtschaftlichkeit ist schon längst nicht mehr die
Frage. Die lautetet eher warm oder Arsch abfrieren...
> Mit niedrigem Aufwand kann man die Heizkörper gegen viel wirkungsvollere
> tauschen.
Wenn man das selbst macht, dann ist das so. Aber wenn der Handwerker -
so du einen findest - die Rechnung schreibt, dann brauchst keine Heizung
weil du warm angezogen sein musst ;)
> Es gibt wohl mittlerweile auch schon welche mit Zwangsbelüftung, die
> die nötige Energie auch schon bei viel niedrigerer Vorlauftemp. liefern.
>
Nicht wohl. Die gibt es. Name: Niedertemperaturheizkörper (und noch ein
paar Namen mehr). Aber eben auch nicht für ümme. Der Austausch im ganzen
Haus ist da schon spürbar.
>
>>
>> [...]
>>>
>>> Und wenn sich dadurch doch eine minimale Temperaturschwankung ergäbe,
>>> käme diese dem Wärmebedarf vieler Menschen entgegen, die es morgens zum
>>> Frühstück nicht ganz so warm brauchen wie abends nach Feierabend.
>>>
>> Naja, auf ein kaltes Badezimmer am morgen stehe ich nicht.
>>
> Da sind vielleicht 10 min ohmscher Heizstrahler günstiger als das ganze Haus auf
> 24 C heizen.
>
Wie kommst du auf die Idee das das ganze Haus auf 24 Grad aufgeheizt
werden muss? Das kann man je Raum sehr genau Regeln. Ich mache das z.B.
mit dem Fritz Dect 301
> Gilt wohl auch für richtig kalte Tage. Letzten Winter hatten wir (hier im
> Münsterland) 2 Eistage, da ist es unsinnig die Anlage auf -15 C auszulegen.
>
Und wie sieht es nächsten Winter aus. Oder wann war noch mal die längere
Kälteperiode? Vor 3 Jahren oder so?
Wer heute vor der Wahl steht etwas machen zu *müssen* der sollte sehr
wohl überlegen wie er für seine Bedürfnisse am sinnvollsten kombiniert.
Dabei gilt es auch die Glaskugel über die Zukunft zu befragen.
Wenn wir hiern in ein paar Jahren im großem Stil Zitronen und Bananen
anbauen dann lohnt sich sicher keine größere Investition.
Hans-Jürgen