viel gibt es über alte Wanduhren mit Schlagwerk nicht zu finden im
Netz.
Nun habe ich aber doch den alten Familienregulator geerbt und mein
Vater hat das Geheimnis dieser Uhr (oder ne Gebrauchsanleitung) mit ins
Grab genommen.
Nun habe ich sie in meiner Wohnung aufgehängt, sie tickt, geht zwar ne
Minute zu schnell am Tag, aber das Pendeleinstellen (und Lernen) kommt
noch.
Nun aber meine Frage: das dumme Ding schlägt immer eine Stunde zuviel.
Wie muss ich die Zeiger drehen, und wann, damit das Schlagwerk diese
Stunde vergisst?
Sie schlägt zu halb und voll und ist mindestens 80 Jahre alt (Original
Gustav Becker steht hinten noch drauf).
Kann mir da jemand helfen?
Vielen Dank im Voraus
Angelika
> geht zwar ne Minute zu schnell am Tag, aber das
> Pendeleinstellen (und Lernen) kommt noch.
Eine minute ist wenig, also Das Gewicht nur minimal weiter
nach unten.
> Nun aber meine Frage: das dumme Ding schlägt immer eine
> Stunde zuviel.
d.h. um 12 schlägt sie ein mal, um 5 sechs mal?
> Wie muss ich die Zeiger drehen
Genau eine Stunde weiter, und zwar recht zügig damit sie
nicht schlägt während du drehst. Ich vermute, sie wurde
zum Umstellen auf Sommerzeit mal eine Stunde zurück-
gestellt, statt mit viel Geduld 23 Stunden vor (dabei jedes
Mal schlagen lassen, damit das Schlagwerk sich nicht
verschluckt)
Gruß
Jochen
> statt mit viel Geduld 23 Stunden vor
Blödsinn! (Schieben wir's auf die Temperatur <g>)
Das sind natürlich nur 11 Stunden!
Gruß
Jochen
>
> Genau eine Stunde weiter, und zwar recht zügig damit sie
> nicht schlägt während du drehst. Ich vermute, sie wurde
> zum Umstellen auf Sommerzeit mal eine Stunde zurück-
> gestellt, statt mit viel Geduld 23 Stunden vor (dabei jedes
> Mal schlagen lassen, damit das Schlagwerk sich nicht
> verschluckt)
>
Ich kenne natürlich Deinen Regulator nicht, aber meiner schlägt auch
wenn man den Zeiger schnell weiterdreht.
Bei meinem Regulator ist innen ein Schnürchen. Wenn man dran zieht
schlägt er das nächste mal. Man kann damit die Schlagzahl wieder
einstellen, indem man sooft dran zieht bis es wieder passt.
Als Kinder haben wir so immer die Schlagzahl verstellt und mussten dann
"zur Strafe" wieder 23x läuten lassen...
Vielleich hilft das weiter?
Gruß,
Andi
> Nun aber meine Frage: das dumme Ding schlägt immer eine Stunde zuviel.
> Wie muss ich die Zeiger drehen, und wann, damit das Schlagwerk diese
> Stunde vergisst?
Wenn man es korrekt machen will - für Laien problematisch...
Das zügige Vordrehen hilft nicht immer. Die meisten Uhren bekommen
das trotzdem mit.
Eigentlich hilft es nur, wenn man an das Uhrwerk dran kommt.
Am Schlagwerk düfte eine mechanische Arretierung mit einem dickeren
Draht sein, der in ein Zahnrad einreift. wenn man diesen Draht kurz
anhebt, läuft das Schlagwerk zur nächsten Schlagoption weiter.
Das wäre jetzt eine (häufige) Möglichkeit. Da die mechanischen
Konstruktionen aber vielfältig sind, kann man da keine Patentantwort
geben. Ein Link zu einem guten Bild des Uhrwerkes wäre hilfreich!
Andre
> "zur Strafe" wieder 23x läuten lassen...
Ist das ansteckend?
Oder tickten die Uhren früher anders?
*gg*
Grüße,
Kai
>
>viel gibt es über alte Wanduhren mit Schlagwerk nicht zu finden im
>Netz.
>
>Nun aber meine Frage: das dumme Ding schlägt immer eine Stunde zuviel.
>Wie muss ich die Zeiger drehen, und wann, damit das Schlagwerk diese
>Stunde vergisst?
Den Stundenzeiger eine Stunde vorstellen, er ist normalerweise nicht starr mit
der Achse verbunden, das Werk anhalten und nach einer h wieder laufen lassen,
oder den Minutenzeiger rückwärts drehen(anstelle des Anhalten), haben die Uhren
oft nicht gerne.
Ernst
--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
Wenn der Stundenzeiger nicht auf einem Vierkant sitzt (ist meist so),
dann einfach das Werk mit einem Finger blockieren und den Zeiger auf
seiner Achse eine Sunde verdrehen.
Gruss Matthias
> Bei meinem Regulator ist innen ein Schnürchen. Wenn man dran zieht
> schlägt er das nächste mal.
So auch hier. Das Teil ist aus 1895. Das Schnürchen sieht aber
selbst-angebunden aus, und unten dran hängt als Griff ein Kragenknopf.
Nichtsdestotrotz funktionieren die Dinger m.E. so, daß das Uhrwerk zur
vollen Stunde das Schlagwerk auslöst. Dieser Auslösehebel sollte
notfalls auch ohne Schnürchen dran zu ermitteln und zu betätigen sein.
Zeiger versetzen halte ich für wenig sinnvoll, zumal man das dann
jedesmal, wenn man mal vergessen hat, das Schlagwerk aufzuziehen,
wiederholen muß; die Befestigung wird davon nicht besser.
Sigi
--
Nicht darauf kommt es an, dass ich etwas anderes meine, als der andere,
sondern darauf, dass der andere das Richtige aus Eigenem finden wird,
wenn ich etwas dazu beitrage. [Rudolf Steiner]
--> deutsche Uebersetzung links vom @ : email wird regelmäßig gelesen <--
Ich habe das Schnürchen gefunden, auch die Schräubchen, die das ganze
Uhrwerk festhalten im Gehäuse. Die nach unten geschraubt, Uhrwerk
besichtigt, Hämmerchen kurzerhand nach hinten gedreht (geschraubt
natürlich) und nu is Ruhe und auch mein Ehefrieden ist wieder
hergestellt...;-)))
Nochmal ein dickes DANKE!
Liebe Grüße
Angelika
An meiner alten Uhr habe ich so eine Schnur erst angebracht. Wenn man
die mit einer kleine Schlaufe versieht zieht und irgendwo festmacht,
läutet die Uhr nicht. Löst man die Schnur, läutet die Uhr wie gehabt.
Irgendwann kriegen's die Kinder 'raus ...
--
JoergI
> Schweinerei! So'n Ding muss läuten! :-)
Eben. Da tüfteln Menschen Jahre an einem Mechanismus,
und Angelika legt den einfach still.
> Irgendwann kriegen's die Kinder 'raus ...
Logisch. So lernt man, wie die Welt funktioniert: Indem
man herumprobiert und an Schnürchen zieht ;-)
Gruß
Jochen
Nein, aber sie schlägt auch zur halben Stunde...
*ggg*
Jadoch, aber dazu muss ich auch mal genügend Zeit und Platz haben, um
mich damit in Ruhe (die brauch ich dann auch) auseinander zu setzen.
Mir ging es je erst mal nur darum, die Uhr an der Wand zu haben und
wenigstens das Ticken regelmäßig hinzukriegen - dsa habe ich ja recht
schnell geschafft, auch wenn sie jetzt ein wenig schief hängt.
> Eben. Da tüfteln Menschen Jahre an einem Mechanismus,
> und Angelika legt den einfach still.
Ich hab schon immer gern gebastelt..;-)
> > Irgendwann kriegen's die Kinder 'raus ...
Die sind glücklicherweise mittlerweile so erzogen und groß, dass sie
nicht an Mamas Sachen spielen...
> Logisch. So lernt man, wie die Welt funktioniert: Indem
> man herumprobiert und an Schnürchen zieht ;-)
Eben so habe ich es gelernt...;-)
Aber trotzdem noch mal danke für die guten Tipps...:-)
Liebe Grüße
Angelika
>> > Schweinerei! So'n Ding muss läuten! :-)
> Jadoch, aber dazu muss ich auch mal genügend Zeit und Platz haben, um
> mich damit in Ruhe (die brauch ich dann auch) auseinander zu setzen.
> Mir ging es je erst mal nur darum, die Uhr an der Wand zu haben und
> wenigstens das Ticken regelmäßig hinzukriegen - dsa habe ich ja recht
> schnell geschafft, auch wenn sie jetzt ein wenig schief hängt.
Da hast Du wohl beim raus- und reinschrauben des Uhrwerks dieses ein
kleines bißchen verdreht gegenüber dem Kasten festgeschraubt.
Normalerweise sind die Uhrwerke auch extra so befestigt, dass sie sich
gegenber dem Gehäuse etwas verdreht festschrauben lassen.
Du hast sicherlich das Gehäuse jetzt so gehängt, dass die Uhr nicht
"hinkt". Das ist auch richtig so. Wenn Dich die schiefe Uhr nicht stört
kann es so bleiben. Wenn Du es jedoch mal richten willst und das
Uhrwerk wieder gegenüber dem Gehäuse so zurückdrehst, dass die Uhr
nicht hinkt und trotzdem gerade hängt, stimmt die Ganggenauigkeit nicht
mehr so ganz und Du musst auch das noch mal nachjustieren
(Pendellänge). Ich weiß, dass die Schräglage _eigentlich_ nichts mit
der Ganggenauigkeit zu tun hat, aber in der Praxis ist es dennoch so.
Aber mit Ruhe und Liebe zur alten Technik stört das Herumgestelle
eigentlich nicht.
--
JoergI
>> > Schweinerei! So'n Ding muss läuten! :-)
>
>Jadoch, aber dazu muss ich auch mal genügend Zeit und Platz haben, um
>mich damit in Ruhe (die brauch ich dann auch) auseinander zu setzen.
>Mir ging es je erst mal nur darum, die Uhr an der Wand zu haben und
>wenigstens das Ticken regelmäßig hinzukriegen - dsa habe ich ja recht
>schnell geschafft, auch wenn sie jetzt ein wenig schief hängt.
>
Der Ankermechanismus ist beweglich montiert, bei manchen Uhren stellt er sich
automatisch richtig wenn man das Pendel auf einer Seite voll ausgeschlagen
loslässt, bei Anderen muss man es von Hand machen, es ist so eine Wiege die man
links oder rechts drückt bis es stimmt.