was ist das?
In der Anleitung zu meinem Ölbrenner steht, dass mit einer 45 Grad S Düse
eine lange schlanke Flamme entsteht und bei Umkehrflamme die besten
Ergebnisse erzielt werden können.
MfG
Matthias
Matthias Mueller-Reineke schrieb:
> In der Anleitung zu meinem Ölbrenner steht, dass mit einer 45 Grad S Düse
> eine lange schlanke Flamme entsteht und bei Umkehrflamme die besten
> Ergebnisse erzielt werden können.
Jedoch nur wenn viele andere, erforderliche Einstell-
Bedingungen und Anlagen-Voraussetzungen gegeben sind.
Allein die richtig gewählte Öldüse besagt noch nichts.
In dem von Dir beschriebenen Herstellerhinweis, wird
nur einer von vielen Feuerraum-Typen erwähnt.
45 Grad kennzeichnet den kegelförmigen Sprühwinkel
einer Düse für Öldruck-Zerstäuber (Gebläse-Ölbrenner).
.
___ . ____ .
\ . \ .
\ . \ .
/ . / .
__ / . ____/ .
.
45° im ungefähren Vergleich zur 60° Düse
(wobei es u.a. noch 30°, 50° u. 80° gibt)
Der Buchstabe nach der Gradzahl bezeichnet die innere
Charakteristik des zerstäubten Ölnebels. Bspw. kenn-
zeichnet 'S' eine Vollkegel-Düse, wobei 'H' das Zeichen
für eine Hohlkegel-Düse sein kann.
_
. . . .
. . . . . .
. . . . . . .
. . . . . . .
. . . . . .
. . . .
-
z.B. Zerstäubungs-Muster Voll-Kegel
_
. . . .
. . . .
. . . .
. . . .
. . . .
. . . .
-
z.B. Zerstäubungsmuster Hohl-Kegel
Umkehrflammen bilden sich bspw. in Feuerräumen, bei
welchen die innere Brennkammer mit einem isolierten
Boden verschlossen ist. Wurde früher auch als heisse
Brennkammer bezeichnet.
In dieser Art Brennkammer läßt sich nur mit einer
schlanken bzw. relativ langen Flamme, dem entsprechen-
den Düsen-Sprühwinkel und der vom Brennerhersteller
empfohlenen Düsenbezeichnung ein guter Ausbrand des
zerstäubten Öles erzielen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~\
'''''' > |
' ~~~~~~~~| |
___ '<'''''. | ~~~~~
Brenner |'>'''''''''''''' | Abgas
___|'>''''''''''''''. | ------>
'<''''' | ~~~~~~
' ~~~~~~~~| |
'''''' > |
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~/
Mit einer 60 oder 80° Düse (kurze Flamme) könnte u.U. im
obigen Feuerraumkonzept teils unverbrannter Brennstoff
(Russ / Ölderivate) im Abgas enthalten sein sowie eine
zu hohe Abgastemperatur zur Folge haben.
Selbstverständlich war das nur ein sehr kurzer, unvoll-
ständiger Ausschnitt bezüglich Ölfeuerungstechnik.
Gruss
Peter
vorher:
Abgasverlust: 20 %
nachher:
Abgasverlust: 11,9 %
Restsauerstoff: ca. 4 %
Brennerleistung: ca. 32 kW (nach angegebenen Öldruck u. Düsentabelle)
Schuld daran war der Abic Brenner BJ 1980.
Da der Heizkessel allerdings schon 11 Jahre alt ist, wollte ich nicht mehr
so viel in einen ersatz Brenner investieren und so habe ich mir für 50 DM
einen gebrauchten Weishaupt WL 20/2 BJ 1989 mit Ölvorwärmung gekauft,
montiert und vom Heizungsbauer einstellen lassen.
Abgasverlust: 6,9 %
Restsauerstoff: 3,9 %
Abgastemperatur: 155°
Rußzahl: 0 1 0
Brennerleistung: ca. 22 kW (nach angegebenen Öldruck u. Düsentabelle)
Die geringere Leistung reicht für unser kleines Häuschen mit 148 m^2
aus. Der Brenner schaltet weniger häufig an und aus.
Wenn man die Leistung des alten Brenners genauso reduziert hätte, hätte er
warscheinlich auch unter 8 % Abgasverlust gehabt. Jetzt habe ich aber für
50 DM + 200 km Autofahrt + 20 DM f. Brennerflanschdichtung
* eine Ölvorwärmung und damit nicht nur kurz nach der Einstellung gute
Ergebnisse
* eine Montage und Einstellanleitung
* Einen Brenner mit Umweltengel
* Einen Ersatzbrenner
Und nun zurück zum Thema Umkehrflamme:
On Thu, 4 Jan 2001, Peter Kutzki wrote:
> Der Buchstabe nach der Gradzahl bezeichnet die innere
> Charakteristik des zerstäubten Ölnebels. Bspw. kenn-
> zeichnet 'S' eine Vollkegel-Düse, wobei 'H' das Zeichen
> für eine Hohlkegel-Düse sein kann.
H-Düsen wurden in der Brenneranleitung (meiner ist ein Weishaupt WL 20/2
BJ 1989) (Gelbbrenner) nicht erwähnt. Sinngemäß steht da:
60° R : kurze buschige Flamme
60° S : lange schlanke Flamme
45° S : lange schlanke Flamme, besonders gute Ergebnisse in Feuerräumen
mit Umkehrflamme
Andere Düsen wurden nicht erwähnt.
> Umkehrflammen bilden sich bspw. in Feuerräumen, bei
> welchen die innere Brennkammer mit einem isolierten
> Boden verschlossen ist. Wurde früher auch als heisse
> Brennkammer bezeichnet.
>
> In dieser Art Brennkammer läßt sich nur mit einer
> schlanken bzw. relativ langen Flamme, dem entsprechen-
> den Düsen-Sprühwinkel und der vom Brennerhersteller
> empfohlenen Düsenbezeichnung ein guter Ausbrand des
> zerstäubten Öles erzielen.
>
> ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~\
> '''''' > |
> ' ~~~~~~~~| |
> ___ '<'''''. | ~~~~~
> Brenner |'>'''''''''''''' | Abgas
> ___|'>''''''''''''''. | ------>
> '<''''' | ~~~~~~
> ' ~~~~~~~~| |
> '''''' > |
> ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~/
So ähnlich sieht das in meinem Heizkessel aus. Er ist ein 25-32 kW
Wolf Niedertemperaturstahlheizkessel BJ 1989.
Der kessel ist ein ca 120 cm langer Zylinder mit ca. 50 cm Durchmesser.
Innen sind im Abstand von ca. 2 cm Rippen mit ca. 3 cm höhe angeschweißt
(damit die Wärme besser übertragen wird).
Das Abgasrohr sitzt an dem einem Ende des Zylinders und der Brenner an dem
anderen.
In diesem brippten Zylinder ist eine "Blechtonne" mit einem
Boden der nach Stein aussieht (angefasst habe ich ihn bei
der letzten Gelegenheit nicht) hineingesteckt (nimmt man zur
Kesselreinigung heraus). Die Tonne füllt den Innenraum aus und sie ist
vielleicht 40 cm kürzer als der Kessel, so dass auf der Brennerseite das
Verbrennungsgas zwischen die Rippen geleitet wird und es auf der Seite mit
dem Abgasrohr aus den Rippen austreten kann.
Der Boden der Tonne befindet sich allerdings nicht ganz am Ende, sondern
ca. 30 cm davon entfernt (bleiben ca. 50 cm auf der Brennerseite).
Ich nehme jetzt an, dass mein Heizkessel für Umkehrflamme gebaut ist.
> Mit einer 60 oder 80° Düse (kurze Flamme) könnte u.U. im
Ich vermute, dass der Heizungsbauer eine 60° S-Düse eingebaut hat, weil
er eine Düsenverpackung mit entsprechender Aufschrift zurückgelassen hat.
> obigen Feuerraumkonzept teils unverbrannter Brennstoff
> (Russ / Ölderivate) im Abgas enthalten sein sowie eine
> zu hohe Abgastemperatur zur Folge haben.
Das ist laut seinem Messprotokoll nicht der Fall. Ist 3,9 % Restsauerstoff
nicht viel?
MfG
Matthias
11,9% Verlust bei einem O2 von 4% entspricht einer Abgastemperatur
von netto nahezu 250°C. Auch bei einem übermäßigen Restsauerstoff
von 7 - 8 % waren es zuvor (bei ETA 80%) aber noch um die 350°C,
also ergab sich eine um 100° verbesserte Abgastemperatur!
> Schuld daran war ... ./.
> ... montiert und vom Heizungsbauer einstellen lassen.
>
> Abgasverlust: 6,9 %
> Restsauerstoff: 3,9 %
> Abgastemperatur: 155°
> Rußzahl: 0 1 0
> Brennerleistung: ca. 22 kW (nach angegebenen Öldruck u. Düsentabelle)
Prima, fast nochmal 100°C weniger.
Besser wäre nun nur noch eine Russ-Messung von 3 x Null ;-).
In dem Zusammenhang wäre es interessant welche Emmisionswerte
sich z.B. bei CO (Kohlenmonoxid) und NOx (Stickoxide) in ppm
bzw. mg/kW ergeben. Aber wen interessiert schon, was da noch
so alles zusammen kommt :-(.
> Die geringere Leistung reicht für unser kleines Häuschen mit 148 m^2
> aus. Der Brenner schaltet weniger häufig an und aus.
Ja das ist möglich, weil die Brenner-Leistung entsprechend
reduziert wurde bzw. zurückgenommen werden konnte.
> Wenn man die Leistung des alten Brenners genauso reduziert hätte,
> hätte warscheinlich auch unter 8 % Abgasverlust gehabt.
Das ist normalerweise nicht möglich. Wahrscheinlich hätte das mit
dem alten Brenner (weil noch ohne Ölvorwärmung) nicht funktioniert.
Eine zwanzig Jahre alte Mischeinrichtung ist i.d.R. für eine stark
verminderte Leistungs-Reduzierung nicht geeignet und sogesehen auch
nicht betriebsicher/russfrei einstellbar (jedenfalls nicht auf die
von Dir angebenen guten Werte).
Eine russfreie Einstellung ist früher (bei vielen Brennern) nur
durch die höherer Kesselbelastung machbar gewesen; was aber nicht
erst aus heutiger Sicht zu den extrem hohen Abgastemperaturen bzw.
zu einem unzureichenden Wirkungsgrad führen musste.
Dein Kessel hat eine Feuerraum-Geometrie die ja eigentlich für eine
Aufnahme von ca. 2,7 - 3,5 kg/h konzipiert ist. Der Heizkessel ver-
fügt also über eine relativ große Wärmeaustauschfläche, was bei den
älteren Brennerkonstruktionen u.a. eine extreme Flammenauskühlung
und somit zwangsläufig Russ produziert. Der jetzt jüngere Brenner
kann das besser ein gegenwärtig Moderner Feuerspucker noch besser.
Und in weiteren 10 Jahren ist das wieder alles Schnee von gestern ;-).
> Jetzt habe ich aber für
> 50 DM + 200 km Autofahrt + 20 DM f. Brennerflanschdichtung
> * eine Ölvorwärmung und damit nicht nur kurz nach der Einstellung gute
> Ergebnisse
> * eine Montage und Einstellanleitung
> * Einen Brenner mit Umweltengel
> * Einen Ersatzbrenner
Demnach ist das wertvollste Teil die Brennerflanschdichtung ;-)).
Allerdings sind die Anforderungen an das Umweltzeichen (Umweltengel)
noch aus einer anderen Zeit. Das UZ wurde zwischenzeitlich mehrmals
erheblich verschärft. Aber immerhin, Deine Anlage arbeitet mit gerin-
gem Aufwand jetzt wesentlich umweltschonender und bestimmt auch spar-
samer als das zuvor möglich war.
> Und nun zurück zum Thema Umkehrflamme:
./.
> 60° R : kurze buschige Flamme
> 60° S : lange schlanke Flamme
> 45° S : lange schlanke Flamme, besonders gute Ergebnisse in Feuerräumen
> mit Umkehrflamme
>
> Andere Düsen wurden nicht erwähnt.
Es werden grundsätzlich nur die für den Ölbrenner geeigneten
bzw. die bei der Bauartzulassung geprüften Düsen empfohlen.
Auch 'R' oder 'B' sind wie 'S' Vollkegeldüsen; jedoch jeweils
von einem anderen Düsen-Hersteller. R = Monarch, B = Danfoss,
S = Steinen, SF = Fluidics ...
./.
> So ähnlich sieht das in meinem Heizkessel aus. Er ist ein 25-32 kW
./.
> Ich nehme jetzt an, dass mein Heizkessel für Umkehrflamme gebaut ist.
Ja.
> > Mit einer 60 oder 80° Düse (kurze Flamme) könnte u.U. im
>
> Ich vermute, dass der Heizungsbauer eine 60° S-Düse eingebaut hat, weil
> er eine Düsenverpackung mit entsprechender Aufschrift zurückgelassen hat.
Auch mit einer 60°-Düse läßt sich bei guten Brennern (bei 80° nicht)
eine schlanke Flamme einstellen. Ein Vorteil der 60°- Düse 'kann'
(ist wie gesagt u.a. von der Mischeinrichtung des jeweiligen Ölbren-
ners abhängig) u.U. das Erreichen einer besseren Brennstoff-Luft-Ver-
mischung sein. Durch die 60°-Düse ergibt sich u.U. eine etwas bessere
Zündfreudigkeit und die Flamme hängt stabiler am Brenner-Mischkopf.
Muß aber nicht so sein, denn sie Düsenwahl ist auch von der spezifi-
schen Geometrie also von den Maßen der Brennkammer sowie von den Zug-
und Druck-Verhältnissen im Feuerraum abhängig (um nur wenige Fakten
zu nennen). Der 60°-Sprühwinkel kann also für die gegebenen Verhält-
nisse durchaus richtig oder falsch gewählt sein. Die zurückgebliebene
Düsendose besagt also nicht viel.
Du solltest auch davon ausgehen, dass der Hersteller in seiner Mon-
tage- und Betriebsanleitung einen ausgebildeten Feuerungsmonteur
voraussetzt; sonst müßten jedem Brenner einige Fachbücher beigepackt
werden ;-). Nicht nur die korrekte Düsen-Zuordnung ist eine Frage
beruflicher Erfahrung.
> > obigen Feuerraumkonzept teils unverbrannter Brennstoff
> > (Russ / Ölderivate) im Abgas enthalten sein sowie eine
> > zu hohe Abgastemperatur zur Folge haben.
>
> Das ist laut seinem Messprotokoll nicht der Fall. Ist 3,9 %
> Restsauerstoff nicht viel?
Nein, damit ist m.E. das realistisch Machbare erreicht. 3,9% O2
entspricht einem CO2-Gehalt von ca. 12,6 % bzw. einem Luftüber-
schuss von um die 20%; was bei einer Abgastemperatur von 155°C
einen sehr guten feuerungstechnischen Wirkungsgrad (93%) also
einen sehr geringen Abgasverlust (7 %) ergibt. Für das Alter
Deiner Anlage entsprechend gute Werte. Einschränkend muss ich
hinzufügen, dass es sich um Messwerte nach einer frisch durch-
geführten Kesselreinigung handelt. Interessant ist bspw. der
jährliche Verschmutzungsgrad des Kessels bzw. der Temperatur-
anstieg der Abgastemperatur in den ersten Wochen der strenge-
ren Heizperiode.
Wie weiter oben angedeutet, sind in den vergangenen Jahren
die verbrennungstechnischen Anforderungen enorm gestiegen.
Inzwischen sind Reduzierungen bezüglich Schadstoffe gefordert,
die sehr nahe an der Nachweisgrenze liegen. Der gegenwärtig hohe
Maßstab orientiert sich zudem an einem minimierten Stromverbrauch
sowie auch an möglichst geringen Geräuschemissionen.
Qualitativ gute Ölbrenner konnten das heute Geforderte bereits
vor über zehn Jahren zuverlässig erfüllen. Andere wieder nicht.
Entscheidend für eine Top-Heizung ist m.E., dass auch bei Höchst-
Anforderungen an Energie-Einsparung und Schadstoff-Reduzierung,
die Betriebssicherheit, d.h. ein möglichst störungsfreier Heizbe-
trieb, ohne größeren (Kosten)-Aufwand zuverlässig gegeben ist.
Häufige Störungen (durch eine vielleicht überzüchtete Technik)
verursachen nach meiner Erfahrung oft mehr Schmutz und Ärger als
als das bei einer solid ausgereiften Brenner-Technik der Fall ist.
Gruss
Peter
>Umkehrflammen bilden sich bspw. in Feuerräumen, bei
>welchen die innere Brennkammer mit einem isolierten
>Boden verschlossen ist. Wurde früher auch als heisse
>Brennkammer bezeichnet.
>In dieser Art Brennkammer läßt sich nur mit einer
>schlanken bzw. relativ langen Flamme, dem entsprechen-
>den Düsen-Sprühwinkel und der vom Brennerhersteller
>empfohlenen Düsenbezeichnung ein guter Ausbrand des
>zerstäubten Öles erzielen.
Deine Skizze erinnert mich stark an unseren Öl-Heizkessel. Allerdings
kommt es mir so vor, als wäre der Abstand zwischen dem Ende der
Brennraumkammer am Brenner und der Kesseltüre relaltiv gering, vor allem
bezogen auf die etwa 60 Zentimeter lange Brennkammer. Der Brenner ist
übrigens mit einer 40er Düse 60°S von Steinen bestückt. Wenn ich durch
das Schauglas schaue, kommt es mir so vor. als wäre die Flamme deutlich
kürzer als die Brennkammer.
Als ich neulich über unserer Heizkostenabrechnung saß, habe ich mir mal
die Meßprotokolle unseres Schornsteinfegers angeschaut. Was mich sehr
wunderte: Sowohl bei 190 °C als auch bei 240 °C Abgastemperatur (bei
letzterem war der Kessel extrem dreckig) standen 14 % Abgasverlust auf
dem Protokoll. Erstaunt hat mich auch, dass sowohl im Dezember als auch
im April die Lufttemperatur im Heizraum 20°C betragen haben soll.
cu.
Juergen
--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\ Freie Bits für freie Buerger \
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
Juergen Kamm schrieb:
> Deine Skizze erinnert mich stark an unseren Öl-Heizkessel. Allerdings
> kommt es mir so vor, als wäre der Abstand zwischen dem Ende der
> Brennraumkammer am Brenner und der Kesseltüre relaltiv gering, vor allem
> bezogen auf die etwa 60 Zentimeter lange Brennkammer.
Ja, früher (bis vor einigen Jahren) reichten die Brennkammern
sehr nahe an die Kesseltür. Das stammt aus der Zeit, bei der
Schadstoff-Emissionen wie NOx noch kein größeres Thema war.
Die heissen Brennkammern (wie man sie auch nannte) hatten u.a.
den besonderen Vorteil, dass sich darin Heizöl oder auch Gas
nahezu russfrei verbrennen ließ. Die äusserst geringen Kohlen-
monoxid-Anteile im Abgas waren damals etwas sehr besonderes.
Man entdeckte aber bald, dass sich durch die heissen Flammen
relativ viel Stickoxide bilden. Es hatte damals dann etwas
länger gedauert, bis die genaueren Bildungsmechanismen der
unterschiedlichen Feueräume vollständig geklärt waren.
Inzwischen (seit über 10 Jahren) haben sich die Feuerraumkon-
struktionen dahingehend verändert, dass sich möglichst wenig
heisse Zonen in den Flammen ergeben um so die thermische NOx-
Bildung bestmöglich einzudämmen. Manche Brennkammern und einige
Gebläsebrenner, haben eine raffinierte Abgas-Rezirkulations-
Technik, um den sehr problematischen Schadstoff in der Flammen-
wurzel zu unterbinden.
> Der Brenner ist
> übrigens mit einer 40er Düse 60°S von Steinen bestückt. Wenn ich durch
> das Schauglas schaue, kommt es mir so vor. als wäre die Flamme deutlich
> kürzer als die Brennkammer.
Ja, kann gut sein. Es ist, wie ich bereits schrieb, von sehr
vielen Faktoren, die wir hier unmöglich im einzelenen klären
können.
> Als ich neulich über unserer Heizkostenabrechnung saß, habe ich mir mal
> die Meßprotokolle unseres Schornsteinfegers angeschaut. Was mich sehr
> wunderte: Sowohl bei 190 °C als auch bei 240 °C Abgastemperatur (bei
> letzterem war der Kessel extrem dreckig) standen 14 % Abgasverlust auf
> dem Protokoll. Erstaunt hat mich auch, dass sowohl im Dezember als auch
> im April die Lufttemperatur im Heizraum 20°C betragen haben soll.
Zufall? Kann aber sein, dass hier ein geringfügiger (unbedeutender)
Messfehler besteht. Bei der Toleranz wird es sich allenfalls um
+ / - 5° C handeln. Das kann daher kommen, weil im Winter aus Sicher-
heitsgründen das Abgas-Analysegerät im Warmen stehen soll oder weil
es kurz vor der Messung im warmen Fussraum des Auto gestanden hat?
Gruss
Peter
>
>Entscheidend für eine Top-Heizung ist m.E., dass auch bei Höchst-
>Anforderungen an Energie-Einsparung und Schadstoff-Reduzierung,
>die Betriebssicherheit, d.h. ein möglichst störungsfreier Heizbe-
>trieb, ohne größeren (Kosten)-Aufwand zuverlässig gegeben ist.
>Häufige Störungen (durch eine vielleicht überzüchtete Technik)
>verursachen nach meiner Erfahrung oft mehr Schmutz und Ärger als
>als das bei einer solid ausgereiften Brenner-Technik der Fall ist.
>
Gibt es bei modernen Brenner unterschiede in der Stöhrungshäufigkeit,welches
sind die Betriebssichersten, noch wichtiger, welches sind die
Stöhrungsanfälligsten?
Ernst
>
>
>
>> Als ich neulich über unserer Heizkostenabrechnung saß, habe ich mir mal
>> die Meßprotokolle unseres Schornsteinfegers angeschaut. Was mich sehr
>> wunderte: Sowohl bei 190 °C als auch bei 240 °C Abgastemperatur (bei
>> letzterem war der Kessel extrem dreckig) standen 14 % Abgasverlust auf
>> dem Protokoll. Erstaunt hat mich auch, dass sowohl im Dezember als auch
>> im April die Lufttemperatur im Heizraum 20°C betragen haben soll.
>
>Zufall? Kann aber sein, dass hier ein geringfügiger (unbedeutender)
>Messfehler besteht. Bei der Toleranz wird es sich allenfalls um
>+ / - 5° C handeln. Das kann daher kommen, weil im Winter aus Sicher-
>heitsgründen das Abgas-Analysegerät im Warmen stehen soll oder weil
>es kurz vor der Messung im warmen Fussraum des Auto gestanden hat?
>
Dann hat er nicht vorschriftsgemäss gemessen.Er müsste es zur Angleichung
rechtzeitig in den Heizraum stellen.
Ernst
>Dann hat er nicht vorschriftsgemäss gemessen.Er müsste es zur Angleichung
>rechtzeitig in den Heizraum stellen.
Steht eigentlich etwas in den Vorschriften, wann gemessen werden muss?
1998 erfolgte die Messung im Mai, 1999 im Juni. Da es bei uns eine reine
Heizung ohne Warmwasserspeicher ist, bestehen da je nach Witterung gute
Chancen, dass Kessel und Wasser beim Meßbeginn recht kalt sind,
spätestens Anfang Juni schalte ich die Steuerung auf
"Frostwächterbetrieb" um, dann wird der Brenner nur noch bei weniger als
4°C Außentemperatur angesteuert.
Die Inbetriebnahme einer kalten Heizung müßte doch zu deutlich
geringeren Abgastemperaturen führen, als wenn im Februar gemessen wird,
während draußen Frost ist und die Vorlauftemperatur von der Steuerung
tagsüber ständig über 50°C gehalten wird (wobei ich leider nicht weiss,
wie hoch dann die Rücklauftemperatur ist). Wenn ich das richtig
beobachtet habe, ist der schwarze Mann binnen einer viertel Stunde
wieder aus dem Heizraum draußen.
#
>
>Die Inbetriebnahme einer kalten Heizung müßte doch zu deutlich
>geringeren Abgastemperaturen führen, als wenn im Februar gemessen wird,
>während draußen Frost ist und die Vorlauftemperatur von der Steuerung
>tagsüber ständig über 50°C gehalten wird (wobei ich leider nicht weiss,
>wie hoch dann die Rücklauftemperatur ist). Wenn ich das richtig
>beobachtet habe, ist der schwarze Mann binnen einer viertel Stunde
>wieder aus dem Heizraum draußen.
>
In einer viertel h ist unser Kessel höchstens vorgewärmt.Ich glaube ich musste
ihn vorher einschalten.
Ernst
>In einer viertel h ist unser Kessel höchstens vorgewärmt.Ich glaube ich musste
>ihn vorher einschalten.
Das ist bei unserem wohl nicht anders. Nur - wie soll ich ihn vorher
einschalten, wenn der Schornsteinfeger die Messung zuvor schriftlich
noch telefonisch ankündigt?
> In dem Zusammenhang wäre es interessant welche Emmisionswerte
> sich z.B. bei CO (Kohlenmonoxid) und NOx (Stickoxide) in ppm
CO: 6 ppm
CO: 7 ppm unverd. (ich nehme an, "unverd." steht für unverdünnt?)
NO(x?): 97 ppm
> bzw. mg/kW ergeben. Aber wen interessiert schon, was da noch
> so alles zusammen kommt :-(.
Mein Auto erzeugt sicher viel mehr von beiden Stoffen (CO ca. 1 Vol.%).
Es ist ja auch zwei Jahre älter als der Brenner ;-).
> Auch 'R' oder 'B' sind wie 'S' Vollkegeldüsen; jedoch jeweils
> von einem anderen Düsen-Hersteller. R = Monarch, B = Danfoss,
> S = Steinen, SF = Fluidics ...
Sicher?
Auf der von Monteur zurückgelassenen Düsenpackung stand nicht nur "60°S",
sondern auch noch "Danfoss".
> Wie weiter oben angedeutet, sind in den vergangenen Jahren
> die verbrennungstechnischen Anforderungen enorm gestiegen.
> Inzwischen sind Reduzierungen bezüglich Schadstoffe gefordert,
Wie sind denn die Grenzwerte und ab wann müssen sie eingehalten werden?
MfG
Matthias
>
>Das ist bei unserem wohl nicht anders. Nur - wie soll ich ihn vorher
>einschalten, wenn der Schornsteinfeger die Messung zuvor schriftlich
>noch telefonisch ankündigt?
>
Ich bin jetzt am 2.Ort mit eigener Heizung, an beiden Orten wird abgesprochen
wann er kommen kann.
Ernst
Matthias Mueller-Reineke schrieb:
>
> On Fri, 5 Jan 2001, Peter Kutzki wrote:
>
> > In dem Zusammenhang wäre es interessant welche Emmisionswerte
Ohje, schönen Gruss von Emmi |:o{
da habe ich wohl 'Emissionswerte' mal
wieder mit Flatterfingern eingedroschen.
Die Wechstaben total verbuchselt ;-)
> > sich z.B. bei CO (Kohlenmonoxid) und NOx (Stickoxide) in ppm
>
> CO: 6 ppm
Ausgezeichnet!
> CO: 7 ppm unverd. (ich nehme an, "unverd." steht für unverdünnt?)
Ja, ohne Sauerstoffanteil.
> NO(x?): 97 ppm
NO + NO2 = NOx. NO = Stickoxid + NO2 = Stickdioxid = NOx
NO2 wird bei manchen Geräten nicht gemessen oder automa-
tisch eingerechnet.
97 ppm, entspricht einem durchschnittlich guten Wert.
In erster Linie ist dieser Wert vom Brennstoff (vom Ge-
halt der Stickstoffoxide des Heizöles) abhängig. Heizöl
kann je nach Förderland des Erdöles von 100 bis zu 400
mg/l Stickstoffanteil beinhalten.
Ein relativer NOx-Anteil entsteht bei der Verbrennung bei
der thermisch bedingte NOx-Bildung (z.B. Flammentemperatur)
bzw. aus der jeweiligen Geometrie des Kessel-Feuerraumes.
Zudem bedingen sich CO- und NOx-Messwerte gegenseitig. Je
mehr CO um so weniger NOx oder umgekehrt, u.a. ist eine
Frage der Sauerstoff-Antele in der Flammenwurzel u.v.m..
Bei 12,5 % CO2 bzw. 4 % Restsauerstoff ergeben sich rech-
nerisch bei 97 ppm cirka 210 mg/kW. Bei Deiner Heizung
ergeben bei ca 22 kW um die 4,6 g/h. Bei einer jährlichen
Brennerlaufzeit (1100 - 1700 h/a) können sich so gesehen
5 bis 8 kg NOx ergeben. Der CO-Anteil ist relativ gering.
6 ppm entspricht ca. 7,2 mg/kWh, also + 0,8 bis 1,2 kg/a.
> > bzw. mg/kW ergeben. Aber wen interessiert schon, was da noch
> > so alles zusammen kommt :-(.
>
> Mein Auto erzeugt sicher viel mehr von beiden Stoffen (CO ca. 1 Vol.%).
> Es ist ja auch zwei Jahre älter als der Brenner ;-).
Ja, aber mit der Art Vergleich mit einer Heizung dürfte
ein Auto schnell um die 500 - 1000 Jahre alt sein ;-)).
Übrigens = PPM = ~ 'P'reusse 'p'ro 'M'ünchen :o)
> > Auch 'R' oder 'B' sind wie 'S' Vollkegeldüsen; jedoch jeweils
> > von einem anderen Düsen-Hersteller. R = Monarch, B = Danfoss,
> > S = Steinen, SF = Fluidics ...
>
> Sicher?
> Auf der von Monteur zurückgelassenen Düsenpackung stand nicht nur "60°S",
> sondern auch noch "Danfoss".
Jia, einigermaßen bin ich da sicher ;-). Mit 'S' bezeichnet Danfoss
nur eine ihrer Vollkegel-Serien, weil auch Vollkegel eine (je nach
Düsen-Hersteller) unterschiedlich spezifische Sprüh-Charakteristik,
für unterschiedliche Mischköpfe haben/können/müssen/brauchen/wollen.
> > Wie weiter oben angedeutet, sind in den vergangenen Jahren
> > die verbrennungstechnischen Anforderungen enorm gestiegen.
> > Inzwischen sind Reduzierungen bezüglich Schadstoffe gefordert,
>
> Wie sind denn die Grenzwerte und ab wann müssen sie eingehalten werden?
Die Emissions-Grenzwerte der Heizgeräte werden in D bei der Bau-
artzulassung nach sehr strengen DIN EN-Maßstäben geprüft. Für das
Inverkehrbringen ist, wie für viele andere Geräte, inzwischen das
europäische CE-Zeichen gefordert.
Brenner welche vom RAL-Güte-Institut mit einem aktuellen Umwelt-
zeichen (bei Ölbrennern RAL-UZ 9) ausgezeichnet wurden, sind bei
speziell genormten (verschärften) Bedingungen in der Lage,
NOx-Werte =/< 110 mg/kW/h bzw. 55 ppm/kW/h zu unterschreiten.
Je nach Alter des UZ 9 (blauer Engel für Ölgebläsebrenner) können
dies aber auch noch 120, 140 oder mehr mg/h gewesen sein, was nur
durch die unterschiedliche, kreisförmige Randbeschriftung am UZ
festzustellen ist. Der blaue Engel selbst blieb unverändert.
Die amtlich geprüften Emissions-Werte werden wie andere Eigen-
schaften (z.B. Stromaufnahme, Geräuschpegel etc.),jedoch an den
Hausheizungen nicht geprüft; da es in D m.W. 'noch' keinen, ent-
sprechenden Grenzwert für den NO-Gehalt von Heizölen gibt.
Der Schonsteinfeger prüft bei Ölheizungen (bis 400 kW) nach der
Kleinfeuerungsverordnung, auf Grundlage der gültigen BImSchV,
also nur den feuerungstechnischen Wirkungsgrad der Anlage bzw.
den Russgehalt in den Abgasen.
Gruss
Peter