meine Frau ist leicht angepestet. Wir haben außen ein Geländer aus
feuerverzinktem Stahl im Eingangsbereich. Das hat beginnend mit dem
Einbau vor 20 Jahren immer wieder mal "bisschen weiße Farbe"
draufbekommen, so als Reparaturanstrich, wenn es irgendwo angestoßen war
oder etwas kleinflächig abblätterte. Wie es aussieht, kam da nie ein
geeigneter Primer drauf. Das alles war vor meiner Zeit mit ihr :-)
Nun möchte sie gern eine solide Grundsanierung und haltbare weiße
Beschichtung. Abbauen und sandstrahlen geht nicht, Abschleifen wird eine
Scheißarbeit, Abbrennen lädiert die Hausfassade.
Gibt es irgend eine möglichst dauerhaft etwas flexibel bleibende, aber
nicht gummiartig klebrige und damit schnell verdreckende, deckend weiß
pigmentierte Beschichtung, die man auf durchgehärteten Kunstharzlack
aufbringen kann?
Gruß Jo
Feuerverzinktes wird nicht gestrichen, es ist auch so korrosionsfest.
Es haelt auch keine Farbe auf Zink, weil der Flussmittel enthaelt.
Die alte Farbe abbekommen, ohne den Zink zu beschaedigen, verbietet
sandstrahlen oder schleifen, meist geht die versehentlich gestrichene
Farbe recht problemlos ab, wenn man sie mit einem Plastikspachtel
(Eiskratzer) abschiebt.
Wenn man feuerverzinktes streichen wollte, muesste man es erst mit
Samiakgeist anaetzen. Aber die Firmen verwenden wegen mangelhafter
Haltbarkeit von Farbe wohl nur noch aufgeschmolzene Pulverbeschichtung.
Ich wured's nicht streichen, denn du kannst nicht pulverbeschichten.
Eine Farbe wie Consolan, die eine gummiartige Oberflaeche
bildet, kratzt sich naemlich zu leicht ab (ist eben nur gummiartig).
--
Manfred Winterhoff
> Wenn man feuerverzinktes streichen wollte, muesste man es erst mit
> Samiakgeist anaetzen.
Und was spricht dagegen, das zu tun? Verdünntes Salmiakwasser reicht
übrigens. Schutzbrille nicht vergessen.
Gruß
Jochen
Genau. Er kann wahrscheinlich auch nicht verzinken, aber für beides gibt
es Dienstleister, gerade "ergoogelt"
http://www.farbpunkt.net/pulverbeschichtung.php
(ich habe keine Verbindungen mit/zu/von/... der Firma)
Und nein, meine privaten verzinkten Geländer, Zäune etc. sind in "Zink pur".
Was machen wenn etwas mit aufgemanschter Farbe versaut ist und man es
_trotz_ aller Tipps und Mühe einfach _nicht_ mehr sauber hinbekommt?
Schlimmstenfalls "abflexen", Ankerplatte dran schweißen, abstrahlen, neu
verzinken und wahlweise zusätzlich pulverbeschichten. Montage: Loch nach
Aufmaß in Beton/Fundament usw., Klebeanker, anschrauben.
IMO viel Arbeit und Geld (für die dumme Idee verzinkten Stahl "einfach
so" streichen zu wollen).
Thomas
wetten doch!
und dann das alte Teil entlacken. Entweder in einer Feuerverinkerei,
aber "nur" die einer "normalen Verzinkung" vorhergehenden
Reinigungsbäder ....
Wenn Abbauen tatsächlich nicht geht und auch die neue Oberfläche weisser
Lack sein soll, dann muss man auf die Zinkschicht nicht unbedingt sehr
großen wert legen. Drahtbürste in die Bohrmaschine (oder ähnlich) und
die nicht fest haftenden Anstriche beseitigt. Das damit nicht runter
geht einfach drauf lassen.
und dann mit einer Grundierung und Eisenglimmerfarbe lackieren (beides
vom gleichen Hersteller und entsprechend der Verarbeitungsempfehlung)
Denkbar wären da nicht nur weisser Lack oder beliebige andere Farben
nach RAL oder NCS sondern insbesondere auch die DB-Farbtöne
(Beschichtungen der Pfosten von Straßenlaternen, Brückengeländern ...
http://www.sika.de/con/con-korrosion.htm
http://www.sika.de/con-korrosion-detail?id=12&cat=3
--
mit freundlichem Gruß
Robert
Taupunktüberwachte Raumklimaregelung:
http://www.robertpflueger.com/DPC7.pdf
Es haelt trotzdem nicht so besonders.
--
Manfred Winterhoff
Wenn es immer nur Nitrolack war (kein 2K-Lack) dann kann man auch abbeizen:
Das geht am besten, wenn das komplette Geländer grob anschleift und es
dann mit Abbeizer einpinselt. Nach der Einwirkungszeit kann man die
Farbe einfach mit ner Spachtel runterschieben (Kein Kunststoffwerkzeug,
das löst sich sonst mit auf).
Michael
Hallo,
> meine Frau ist leicht angepestet.
Pech, für Dich.
_Gibt_ _es_ _nicht_.
Mmh, wenn die Grundsanierung in Sch***arbeit ausartet: Wieviel kostet
ein neues Geländer?
Peter
> Mmh, wenn die Grundsanierung in Sch***arbeit ausartet: Wieviel kostet
> ein neues Geländer?
Leider fernab jeder Diskussion! Das Geländer hat Andenkenwert an ihren
verstorbenen Vater, ist handgeschmiedet. Und einfach mal abbauen ist
auch nicht drin.
Frustgruß
Jo
Anschließendes Streichen mit einem Epoxydharzlack sollte klappen.
Auch mit Hammerite sollte es laut Dokumentation klappen:
http://www.hammerite.com/at/pdf_files/direk_auf_zink_folder.pdf
Hans-Jürgen
Wer die Beschreibung des Hammerrite liest, entdeckt, dass die Farbe
auf feuerverzinktem exakt genau so wie andere Farben zu verarbeiten ist.
Das deckt sich mit den bestehenden Erfahrungen zu Hammerite,
die ergeben, dass es eine ganz stinknormale Farbe ist ohne irgendwelche
'Wundereigenschaften', ausser dem Preis, und einer Werbung die dem FuD
Prinzip folgt.
--
Manfred Winterhoff
> Wer die Beschreibung des Hammerrite liest, entdeckt, dass die Farbe
> auf feuerverzinktem exakt genau so wie andere Farben zu verarbeiten ist.
Klar - denn außer Streichen oder Spritzen geht
mit flüssiger Farbe kaum etwas anderes.
Was aber nicht heißt, dass es in der Farbe nicht
etwas gibt, was - anders als bei 'stinknormaler'
Farbe - für eine bessere Haftung auf Zink ohne
vorherige Spezialgrundierung/Haftvermittler sorgt.
HJS
Klar, das ist der Werbung-bleibt-doch-kleben Anteil,
den du schliesslich teuer mit der Farbe mitbezahlt hast.
--
Manfred Winterhoff
;-) . :->
>
> Wenn man feuerverzinktes streichen wollte, muesste man es erst mit
> Samiakgeist anaetzen. Aber die Firmen verwenden wegen mangelhafter
> Haltbarkeit von Farbe wohl nur noch aufgeschmolzene Pulverbeschichtung.
>
> Ich wured's nicht streichen, denn du kannst nicht pulverbeschichten.
> Eine Farbe wie Consolan, die eine gummiartige Oberflaeche
> bildet, kratzt sich naemlich zu leicht ab (ist eben nur gummiartig).
dito.
Mit Spachtelmesser! und Schleifpapier! alles runterholen, was da drauf
ist. Mit scharf angesetztem Anlauger sorgfältig abwaschen.
(Gummihandschuhe tragen!)
Zinkhaftgrund (Verdünnt), 2x streichen.
Lackieren.
Zum Vorstreichen sind auch die etwas neueren 2K- Haftgründe
(wasserlöslich) geeignet. Dabei sollte man aber beachten, das man
innerhalb von 24Std. den Lack draufbringt. Falls man das nicht schafft
ist wieder schleifen angesagt.
Übrigens: Dick drauf hilft viel, ist total falsch. Man hat's dadurch
beim abkratzen evtll. etwas leichter.
Gruss Siggi
--
Der Maler. Garant für Schutz und Schönheit.
Hi,
"einfach so", ohne Sinn und Verstand, sollte man nie drauf los pinseln.
Die Berufsbezeichnung der zuständigen Fachperson lautet: Maler u.
Lackierer. Nicht Anstreicher, Pinselquäler o. ä.
Aaaah, das ist mein Geschmack. ;-)
Und da erinner ich mich an eine Fa. in Grevenbroich, die für RWE
arbeitet. ;-)
Aber die Farben sind echt nix für den Hausgebrauch.
Der Trick mit der verdünnten Fassadenfarbe steht. Ich habe das
allerdings noch nicht mit den heutigen Acrylat-, Silikon-, oder sonstwie
verstärkten, verschlimmbesserten Fassadenfarben ausprobiert.
Wie schon gesagt:
Zinkhaftfarbe gut verdünnt 2x. möglichst schnell den Lack drauf.
Immer bei einem Verdünnungsmittel bleiben.
Hallo Siggi, ist schon klar, aber im Kontext der Gruppe geht es IMO
weniger um "welche Firma rufe ich" sondern eher um "wie macht man es
selbst".
Mit verzinkten Stahl und lospinseln habe ich im Heimwerkerbereich schon
viel Unfug gesehen - die davon noch "gescheiteste" Variante war "vor dem
Anstrich erst mal ein paar Jahre angammeln lassen". Von Haftgrund/primer
hat da keiner etwas gewusst.
Für mich persönlich habe ich schon vor vielen Jahren entschieden, dass
ich meine verzinkten Stahlteile im Außenbereich entweder in verzinkt pur
lasse oder (momentan nur als theoretische Option) eine zusätzliche
Pulverbeschichtung.
Thomas
Bloss nicht, beides beschaedigt die Zinkschicht.
Wenn die Farbe sich nicht sowieso leicht abschieben laesst,
dann heissmachen wie von Hans-Jürgen beschrieben.
Immer weiche (Holzbrett, bei Hitze besser als Plastik) Werkzeuge
verwenden.
Ansonsten: Abbauen (notfalls mit Hammer und Meissel die in die Wand
eingepassenen Enden rauskloppen) und neu verzinken lassen.
Ihr Maler, wollt doch nur jedes Jahr einen neuen Auftrag "Siggi,
das rostet schon wieder, du musst mal kommen zum Streichen...",
bei ungeschaedigter Zinkschicht hat man 50 Jahre Ruhe.
--
Manfred Winterhoff
Hi,
jo, doch. Ist schon klar.
Habe ja auch schon manches da zu beigetragen und viele Tipps gelesen.
> Mit verzinkten Stahl und lospinseln habe ich im Heimwerkerbereich schon
> viel Unfug gesehen - die davon noch "gescheiteste" Variante war "vor dem
> Anstrich erst mal ein paar Jahre angammeln lassen". Von Haftgrund/primer
> hat da keiner etwas gewusst.
Doch, früher galt das "angammeln". Abwaschen mit geeigneten Mitteln geht
wohl schneller. ;-)
>
> Für mich persönlich habe ich schon vor vielen Jahren entschieden, dass
> ich meine verzinkten Stahlteile im Außenbereich entweder in verzinkt pur
> lasse oder (momentan nur als theoretische Option) eine zusätzliche
> Pulverbeschichtung.
Tja, was ist hier preiswerter?
Wenn so'n Geländer einzementiert ist, wohl der teuerste Maler?
Ach Gottchen.
> Wenn die Farbe sich nicht sowieso leicht abschieben laesst,
> dann heissmachen wie von Hans-Jürgen beschrieben.
> Immer weiche (Holzbrett, bei Hitze besser als Plastik) Werkzeuge
> verwenden.
>
Um Himmels Willen! Die stumpfen Seiten des Spachtelmessers (Metall).
80er Schleifpapier.
Der Haftgrund ist auch Korrosionsschutz.
> Ansonsten: Abbauen (notfalls mit Hammer und Meissel die in die Wand
> eingepassenen Enden rauskloppen) und neu verzinken lassen.
Siehe anderes Post.
>
>
> Ihr Maler, wollt doch nur jedes Jahr einen neuen Auftrag "Siggi,
> das rostet schon wieder, du musst mal kommen zum Streichen...",
> bei ungeschaedigter Zinkschicht hat man 50 Jahre Ruhe.
Jetzt willste mir aber auf die Füsse treten, wa ????!!!! ;-)
Nein, auch wenn ich bei Bekannten etwas mache: im guten Zeitrahmen
übernehme ich Garantie. Liegt also im Eigeninteresse, dass ich nicht
tausend Mal da hinkutschieren muss.
> bei ungeschaedigter Zinkschicht hat man 50 Jahre Ruhe.
Nein, und nochmal nein.
Liegt es an den Lieferfirmen, den Bauschlossern, ... ?
Ich kenne nur wenig nicht nach 5-10 Jahren angerostetes Metall.
> Aber die Farben sind echt nix für den Hausgebrauch.
Moin,
nun werde ich neugierig: Warum nicht? Bzw. wo kriegt man sowas in
geringeren Mengel als 20 l-Eimer?
Gruß Jo
> jo, doch. Ist schon klar.
> Habe ja auch schon manches da zu beigetragen und viele Tipps gelesen.
Hallo,
natürlich, vor allem mit beigetragen (ich lese die letzten Jahre fast
nur noch in d.r.h., früher schrieb ich deutlich mehr).
...
>> Für mich persönlich habe ich schon vor vielen Jahren entschieden, dass
>> ich meine verzinkten Stahlteile im Außenbereich entweder in verzinkt
>> pur lasse oder (momentan nur als theoretische Option) eine zusätzliche
>> Pulverbeschichtung.
>
> Tja, was ist hier preiswerter?
> Wenn so'n Geländer einzementiert ist, wohl der teuerste Maler?
Die Haltbarkeit einer (neuen) Feuerverzinkung dürfte auch die
sorgfältigste Beschichtung des "teuersten Maler" in Bedrängnis bringen.
Ich hatte geschrieben
| Was machen wenn etwas mit aufgemanschter Farbe versaut ist und man es
| _trotz_ aller Tipps und Mühe einfach _nicht_ mehr sauber hinbekommt?
| Schlimmstenfalls "abflexen", Ankerplatte dran schweißen, abstrahlen,
| neu verzinken und wahlweise zusätzlich pulverbeschichten. Montage:
| Loch nach Aufmaß in Beton/Fundament usw., Klebeanker, anschrauben.
was offenbar als Joke verstanden wurde, war es aber nicht. Wir haben
übrigens tatsächlich alle neueren verzinkten Teile mit Platten oder
Laschen an Klebeankern im Beton festgeschraubt.
BTW: vor einigen Jahren - Meisterbetrieb(e) im öffentlichen Auftrag:
Geländer an Zaunfeldern anbringen. Klar, schweißen, danach
Zinkstaubfarbe. ("hält wie verzinkt") Ihr glaubt mir bestimmt auch ohne
Fotos wie toll das mittlerweile rostet.
Thomas
> Ich kenne nur wenig nicht nach 5-10 Jahren angerostetes Metall.
Nur wenig ?
Holla.
Schau mal Laternenmaste, Strassenschilderpfosten an, alle
ordentlich feuerverzinkt (es gibt auch noch eine weitere
Methode die stumpfgrau hinterlaesst, ignorieren wir erstmal,
denn das hab ich bei privaten Metallteilen noch nie gesehen)
und halten meist 50 Jahre.
Wenn, dann wird mal ein Schild umgefahren, oder rostet im
Erdboden ab, weil dort die Zinkschicht beim reinrammen
verletzt wurde.
Auch meine Gitter und Gelaender hier, die aus billigstem
Baustahl sind, dann aber ordentlich feuerverzinkt wurden
(alle bei Wilhelm in Braunschweig) sind nach 30 und 40
immer noch Jahren rostfrei.
Wenn dir also verzinktes begegnet, das nach 5 Jahern schon zu
rosten anfaengt war das vielleicht Zinkspruehfarbe, die taugt
wirklich nicht (siehe Thomas Einzel seinen Beitrag), oder eben
mit Sandpapier 'angerauhtes' feuerverzinktes, da ist der
Oberflaechenschutz natuerlich kaputt.
Hier http://www.zinkpower.com/Feuerverzinken.html steht
"Unter normalen Bedingungen schützt eine Feuerverzinkung bis
zu 50 Jahre" und das kann ich so bestaetigen.
In Wikipedia steht "Ist der Luft- und damit der Kohlendioxid-
Zutritt eingeschränkt, entsteht der unerwünschte Weißrost."
und das ist ein klares Gegenargument, den Zink mit Farbe zu
streichen.
--
Manfred Winterhoff
Manni, ich hau dir auf die Schulter, und sage : machen wir ordentliche
Arbeit.
Du weisst, ich hasse lange Diskusionen. ;-)
Grüsse Siggi
(ist auch schon 00:40 ;-) )
15 kg und 30 kg sind die handelsüblichen Gebindegrößen. Wenn 15 kg zu
viel sind, dann einfach beim den nächstgelegenen Schlossereien anfragen
von welchen Farbtönen der entsprechenden Farbe Sie "Restbestände"
abgeben wollen.
z.B. SikaCor 6630 high-solid
"Für das Beschichten von verzinktem Stahl liegt ein Prüfzeugnis nach dem
AGK-Arbeitsblatt B 1 vor. Besonders geeignet auch für die Überholung
alter Beschichtungen. Prüfzeugnisse inklusive der Beschichtung von
Restrost liegen vor."