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Haro Parkett ist schlechter als billige Baumarktqualität?

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Customer

unread,
Jun 11, 2003, 3:08:51 PM6/11/03
to
Habe mir vor kurzem Haro Parkett (Amerikanische Kirsche, Sortierung
Trend, Schiffsboden, geölt (biotec) mit Clic der Serie 4000, Preis 75
Euro pro m²) gekauft.

Fazit:
Nutzschicht entspricht nicht den Angaben (10% dünner)
Tiefe Kratzer auf den Oberflächen
Schiefe Holzelemente auf den Brettern
Halbe Bretter in der Verpackung
Schiefe Fräsung der Schnittkanten
Unterschiedlicher Oberflächenglanz
Ausschussquote bei rund 50%
das alles ist Made in Germany und ISO 9001-Zertifiziert

Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!

Doch hier nun die ganze Geschichte:
Die erste Lieferung von ca: 35m² war gekommen. Ich habe dann diese
Pakete liebevoll unter grossen Anstrengungen in die erste Etage
geschleppt. Dort angekommen öffnete ich ein Paket, und was fällt mir
als erstes auf, dort sind 2 halbe Bretter an oberster Stelle.
Das hatte mir kein Verkäufer gesagt, dass so etwas passieren kann.
Nach Studium der Verpackung entdeckte ich einen kleinen Hinweis
diesbezüglich, naja! Für Leute die das Glück haben diese halben
Bretter zu benötigen, mag es prima sein, ich konnte die Dinger nicht
gebrauchen.
Das zweite Brett dieser Verpackung hatte einen großen und tiefen
Kratzer auf der Oberfläche. So tief und fett, dass das Brett nicht
verlegt werden konnte, es wäre sofort aufgefallen.
Das dritte Brett barg dann die nächste Überraschung für mich. Die
einzelnen Kirschholzstücke auf dem Parkett waren derart liederlich
zusammengefügt worden, dass es an den Längsseiten unterschiedlich
breite Abstände gab. Dadurch waren die Kopfseiten der betroffenen
Holzstücke auch schief, was ziemlich beschissen aussah.
Und was alle Bretter bisher gemeinsam hatten war, das die Nutzschicht
nicht einmal die ohnehin mageren 3,6 mm aufwiesen.
Fast alle anderen Anbieter bieten eine Nutzschicht von 4 mm. Haro
suggeriert mit der Typkennzeichnung 4000 ebenfalls diese Stärke, hat
es aber nicht.
Die Nutzschicht schwankte zwischen 3,0 mm und 3,4 mm.
(Gibt auch einen Test der Zeitschrift Öko-Test, die genau das gleiche
Problem mit Haro hatten.)
(http://www.oekotest.de/cgi/ot/otgs.cgi?suchtext=&doc=29021&pos=1&splits=0:2457:4328:5764)
Habe mir dann noch den Rest des Paketes angesehen und 2 weitere
Pakete.
Hatte dabei eine Ausschußquote von ca. 45% - 55% (ohne Betrachtung der
Schichtstärke).
Tja, gleich einige Beispielbretter eingeladen und zum Verkäufer. Dort
angekommen wurden meine Eindrücke bestätigt, und der Harovertreter
wurde informiert.
In meiner Abwesenheit besichtigte der Harovertreter meine Ware und mir
wurde eine Ersatzlieferung zugesagt.
Diese kam nach einer Woche bei mir an.
In weiser Sicht auf die Dinge die da kommen würden, wurde die alte
Ware aber nicht gleich wieder abgeholt, sondern ich hatte plötzlich
die doppelte Menge vor Ort.
WAS FÜR EIN GLÜCK, denn die neue Ware war genauso beschissen. Nach dem
Öffnen der Verpackung stellte sich ein gleiches, minderwertiges und
trübes Qualitätsbild.
(So was bekommt man für 150 DM pro m², ist ja fast ein Schnäppchen)
Anruf bei meinem Verkäufer!
Nach einigem hin-und-her habe ich dann einen fetten Preisnachlass
bekommen.
Hätte mir auch neue Ware eines anderen Herstellers (noch teurer und
ohne Garantie das die Ware perfekt ist) besorgen lassen können, doch
langsam drängte die Zeit.
Nun ging es an das Verlegen.
Mit Erstaunen stellte ich fest, das die erst Lieferung schon stark
nachgedunkelt war. So stark, das ich diese Bretter schon einmal nicht
mehr verwenden konnte.
Das Nachdunkeln soll aber ein normaler Vorgang sein. Sagt einem auch
keiner.
Bedeutet aber, dass in den ersten 14 Tagen nichts auf dem Parkett
stehen sollte, wenn man keine krassen Farbunterschiede bei jeglicher
Möbelumstellung haben möchte. Zum Glück waren das nur die obersten
Bretter der jeweils geöffneten Pakete.
Kinderleichtes Verlegen, na ja, man muss ganz schön mir dem Hammer
(500g) auf den Schlagklotz dreschen. Nur so gehen die Bretter
zusammen. Und das mit der einfachen Demontage ist auch noch eine
Marketingarsche. Wie das geschehen soll, steht auch nur im Internet
und nicht in der Packungsbeilage. Ich habe die Dinger nur mit größter
Kraft (brachial) auseinander bekommen. Die Clic-Verbindungen wurden
dabei größtenteils zerstört.
Brett nehmen , gegen das Licht halten, Kratzer suchen, schiefe
Holzelemente suchen, Mist!, wieder nen mieses Brett, rauf auf den
Haufen mit dem Ausschuss.
So habe ich 3 Tage gebraucht mit dem Verlegen für die 35m² die es
waren.
Und was stellte sich jetzt noch raus, neben den objektiven Fehlern
sind die Schnittkannten der Bretter teilweise schief gefräst worden.
Somit ließ sich das Parkett nicht sauber verlegen. (Liegt nicht an
mir, sind wirklich die schiefen Bretter) Habe nun auch teilweise noch
Ritzen in den Kanten der Kopfseiten.
Spätestens jetzt habe ich bereut, nicht einen weiteren Versuch mit
einem anderen Hersteller zu wagen, aber die Zeit...
Ach, was ich auch noch habe sind unterschiedliche glänzende
Oberflächen (pro Brett). Sieht nicht besonders toll aus, wenn das
Licht so auf den Boden fällt.
Bin schon am überlegen gewesen, den Boden gleich abzuschleifen. Dann
wären die Ritzen nach der neuen "Öelung" wenigstens versiegelt und die
Oberfläche würde Einheitlich aussehen.
Ja ja, das Wort "Fertig"parkett bekommt so eine ganz neue Bedeutung.

Am Ende hatte ich alle Pakete geöffnet und alle Bretter in der Hand.
Habe es gerade so geschafft, für meine Fläche Bretter ohne Kratzer und
ohne die schiefen Kirschholzpassagen herauszufinden.

Diese Zeilen schreibe ich Euch um vor dieser Art von Ware zu warnen.
Die Zeit habe ich mir gerne genommen, nachdem ich heute die bestellten
Rosetten für die Heizungsrohre erhalten habe. Das die farblich
natürlich nicht optimal passen kann ja leider bei Holz so sein (bei
Haro ist das vermutlich Programm), aber das die Dinger nicht einmal
passen schießt den Vogel ab.
Bei Haro werden vermutlich bei den Rosetten erst die Löcher in
Rohrgrösse gebohrt. Danach werden die Rosetten durchgesägt.
Und was ist das Resultat. Die Dinger passen nicht und müssen
nachgearbeitet werden. Genau darum habe ich mir die auch gekauft, um
nachzuarbeiten, toll!.

Leider bin ich mit meinen Erfahrungen kein Einzelfall. Selbst ein
Verkäufer der Firma Holzland bestätigte mir, dass es mit Haro sehr
große Qualitätsprobleme gibt. Und das bei Made in Germany und ISO
9001-Zertifizierung.

Nick Mueller

unread,
Jun 11, 2003, 3:43:41 PM6/11/03
to
Customer <Laestig...@gmx.de> wrote:

> Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!

Kann ich zumindest tw. bestätigen:

1/2 Bretter:
Das braucht niemand, und wenn, dann soll man mir das bitte selbst
überlassen wo und wie ich schneide. Ich will deren Abfall (aus 2
kaputten werden durch Absägen zwei 1/2 die man verkauft) nicht.

Kratzer:
Ca. jedes 2. Brett hatte feine Kratzer. Scheinbar bröselt bei denen der
Putz von der Decke und fällt in die Verpackung.

Dresch^WClickConnect:
Selbst Billigware geht leichter zusammen. Wenn man keine Erfahrung mit
hartnäckigen Fertigparkett hat, bekommt man das Haro stirnseitig nie
zusammen.


Gruß,
Nick
--
Never use force, just go and get a bigger hammer.

Jochen Kriegerowski

unread,
Jun 12, 2003, 12:51:18 AM6/12/03
to
"Customer" <Laestig...@gmx.de> schrieb

> das alles ist Made in Germany und ISO 9001-Zertifiziert
>
> Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!

Formulieren wir's mal sarkastisch:
Wenn ein Unternehmen einen Haufen Geld und Zeit in
diesen ISO-Quatsch investiert, bleibt eben weder Geld
noch Zeit übrig, um Qualität zu produzieren.

Im Zweifel bekommt bei mir *immer* ein nicht-ISO-
Unternehmen den Zuschlag.

Gruß
Jochen

Jürgen Exner

unread,
Jun 12, 2003, 4:04:10 AM6/12/03
to

Da hast du was nicht ganz verstanden.
Zertifiziert nach ISO9001 besagt, dass die Firma einen formalen Plan/Prozess
zur Qualitaetssicherung hat. Nicht mehr und nicht weniger. Insbesondere sagt
die Zertifizierung nichts, aber auch _absolut nichts_, darueber aus, wie
dieser Plan aussieht, oder ob er ueberhaupt brauchbar ist.

Insofern ist die ISO9001 nuetzlich fuer Gross/Geschaeftskunden, weil die
sich den Qualitaetssicherungsplan zeigen lassen koennen und dann selber
evaluieren koennen ob der beschriebene Prozess ihren eigenen Anspruechen
genuegt.

Fuer den Endkunden ist das natuerlich voellig unmoeglich, vor allem weil er
von der Materie selber ja normalerweise gar keine Ahnung hat. Wie sollte
Otto Normalverbraucher beurteilen koennen, ob die aufgefuehrten Methoden zur
Messung der Laufruhe der Nockenwelle seines Rasenmaehermotors brauchbar sind
oder nicht?

jue


Carsten Schaudel

unread,
Jun 12, 2003, 7:01:13 AM6/12/03
to
Hallo !

> Und das bei Made in Germany und ISO
> 9001-Zertifizierung.

Da bist du dann einem der größsten Missverständnisse bezügl. ISO9000 erlegen die es gibt:
ISO 9000 sagt so rein gar nichts darüber aus ob etwas gut oder schlecht ist, nur das der Prozess und somit die zu erwartende
Qualität gleichbleibend ist.
Deine Erfahrung mit den zwei gleichmäßig miesen Lieferungen bestätigt ein einhalten dieser Norm.

Jochen Kriegerowski

unread,
Jun 12, 2003, 6:58:08 AM6/12/03
to
"Jürgen Exner" <jurg...@hotmail.com> schrieb

> Da hast du was nicht ganz verstanden.
> Zertifiziert nach ISO9001 besagt, dass die Firma einen formalen Plan/Prozess
> zur Qualitaetssicherung hat. Nicht mehr und nicht weniger.

Das habe ich durchaus verstanden und vor einiger Zeit sogar in einem
Unternehmen mit erleben dürfen (müssen?)
Mehr als eine teure Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für diverse Beraterfirmen
und 'Lizenzierer' ist das nicht.
Aber der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge. Selbst der Glaube an irgend
welche ISO-Nummern <veg>

Gruß
Jochen

Christian Stechow

unread,
Jun 12, 2003, 7:36:10 AM6/12/03
to
> [Stichwort ISO zertifizierung ]

Die ISO zertifizierung ist tatsächlich nur ein Marktingaspekt.
Eine hübsche ISO Norm auf einem Produkt sagt nichts (...nicht ein
bisschen!) über die Qualität des Produkts aus, sondern lediglich das
der Produzent seine (Produktions-)Prozess im Griff hat...

Auch wenn es albern klingt: Es ist theoretisch möglich das sich ein
Hersteller von _bleigefüllten_ Schwimmwesten zertifizieren läßt.
Hauptsache die Produkte kommen in einer konstanten Qualität aus der
Produktion und die Prozesse sind nahtlos dokumentiert. Ob die
Schwimmweste hinter als "Lebensretter" taugt steht auf einem anderen
Blatt... :)

Insofern würde ich ähnlich verfahren wenn es um ISO zertifizierte
Bodenbeläge geht. Erstmal einen genauen Blick drauf werfen und dann
kaufen. Bei HARO bedeutet die ISO Norm wohl tatsächlich das schlechte
Ware das Werk verläßt - ich mag ja garnicht dran denken wie es um die
Qualität bestellt sein wird wenn die Ferienzeit anfängt und HARO dann
Schüler und Studenten als Aushilfen einstellt... :(

Chris

Andrea Glatthor

unread,
Jun 12, 2003, 8:33:54 AM6/12/03
to
"Jürgen Exner" <jurg...@hotmail.com> schrieb:

> Jochen Kriegerowski wrote:
>> "Customer" <Laestig...@gmx.de> schrieb

>>> das alles ist Made in Germany und ISO 9001-Zertifiziert
>>>
>>> Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!

>> Formulieren wir's mal sarkastisch:
>> Wenn ein Unternehmen einen Haufen Geld und Zeit in
>> diesen ISO-Quatsch investiert, bleibt eben weder Geld
>> noch Zeit übrig, um Qualität zu produzieren.
>>
>> Im Zweifel bekommt bei mir *immer* ein nicht-ISO-
>> Unternehmen den Zuschlag.
>
> Da hast du was nicht ganz verstanden.
> Zertifiziert nach ISO9001 besagt, dass die Firma einen formalen Plan/Prozess
> zur Qualitaetssicherung hat. Nicht mehr und nicht weniger. Insbesondere sagt
> die Zertifizierung nichts, aber auch _absolut nichts_, darueber aus, wie
> dieser Plan aussieht, oder ob er ueberhaupt brauchbar ist.

ISO 9001 hat mit der objektiven Qualität der Produkte auch nichts zu
tun, sondern nur mit ihrer Gleichmäßigkeit und ihrer Übereinstimmung
mit den herstellereigenen Spezifikationen.
Wennich mir als Hersteller also ins ISO 9001-Handbuch schreibe, dass
ich schiefes Parkett mit einer Nutzschichtdicke von 2 bis 4 mm
produzieren will, dann ist das okay. :-)) ... :-((

Andrea

Monica Ladberg

unread,
Jun 15, 2003, 2:03:22 PM6/15/03
to
Customer wrote:

> Fazit:
> Nutzschicht entspricht nicht den Angaben (10% dünner)
> Tiefe Kratzer auf den Oberflächen
> Schiefe Holzelemente auf den Brettern
> Halbe Bretter in der Verpackung
> Schiefe Fräsung der Schnittkanten
> Unterschiedlicher Oberflächenglanz
> Ausschussquote bei rund 50%
> das alles ist Made in Germany und ISO 9001-Zertifiziert
>
> Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!
>
> Doch hier nun die ganze Geschichte:

Ich hab alles gelesen, und finde Deinen Beitrag gut und wichtig.
Melde Dich doch bei www.doyoo.de an, und bring das dort ein,
da wirst Du wahrscheinlich viel mehr Menschen erreichen.

Smufry


Dirk Salva

unread,
Jun 15, 2003, 5:27:00 PM6/15/03
to
yfr...@gmx.de (Monica Ladberg) schrieb am 15.06.03:


> > Finger Weg von dem Mist kann ich nur sagen!
> > Doch hier nun die ganze Geschichte:
> Ich hab alles gelesen, und finde Deinen Beitrag gut und wichtig.
> Melde Dich doch bei www.doyoo.de an, und bring das dort ein,
> da wirst Du wahrscheinlich viel mehr Menschen erreichen.

Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder!? Ich habe zugegebenermassen ziemlich
wenig mit dieser Art Plattform zu tun, aber was ich bisher dort gelesen
habe, war grenzenlose Lobhudelei bis neutral-positiv. Kritik ist mir dort
noch nie untergekommen, und ich bin auch ueberzeugt davon, dass dort
zensiert wird.


ciao, Dirk

--
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