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Minimales Gefälle für Abwasserrohr ?

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Reiner Baumann

unread,
Aug 10, 2000, 3:00:00 AM8/10/00
to
Hallo ihr Experten,

was ist das minimale Gefälle für ein Regenwasserabflußrohr (HT-Rohr,
Durchmesser 125mm) ?
Ist 1cm pro Meter ausreichend ?

Michael Wolf

unread,
Aug 10, 2000, 3:00:00 AM8/10/00
to
Reiner Baumann <Rainer....@de.bosch.com> wrote:

Hallo,

> was ist das minimale Gefälle für ein Regenwasserabflußrohr (HT-Rohr,
> Durchmesser 125mm) ?
> Ist 1cm pro Meter ausreichend ?

Na aber sicher doch. Das ist 1%.
Es gibt da auch ganz schlaue Tabellen für. Ich habe mich erst letztens
damit rumschlagen müssen. Da gibt es die Grenzwerte für ablagerungsfreien
Betrieb (von Entwässerungsrohren), die sagt, allerdings nur bis DN 200
(drunter gibts keinen Wert in der Tabelle), Icrit, also critischer Wert
ist 0,2%.
Ich habe beim letzten Projekt eine (allerdings Regenwasserleitung) Leitung
DN 100 (PE) mit 0,25% verlegt (ging nicht anders).

Alles klar? Wenn nicht, nochmal nachfragen.

gruss michael

--
http://www.la-wolf.de

Martin Rohner

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Aug 11, 2000, 3:00:00 AM8/11/00
to
Hallo,
RB>was ist das minimale Gefälle für ein Regenwasserabflußrohr (HT-Rohr,
RB>Durchmesser 125mm) ?
RB>Ist 1cm pro Meter ausreichend ?
Das sollte bei Regenwasser doch unkritisch sein.

Gruß Martin

Josef Tremmel

unread,
Aug 13, 2000, 3:00:00 AM8/13/00
to Reiner Baumann
Hallo Reiner,

eine alte Bauregel spricht von einem Mindestgefälle von 2 % bei
Abwasser- und Regenrohren.
Flacher würde ich auch bei einem reinen Regenrohr nicht gehen, denn
falls doch mal Schmutz (Laub, Staub) in die Leitung kommt, macht sie im
Laufe der Zeit zu....

Reiner Baumann schrieb:
>
> Hallo ihr Experten,


>
> was ist das minimale Gefälle für ein Regenwasserabflußrohr (HT-Rohr,

> Durchmesser 125mm) ?

Steffen H.

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to

"Josef Tremmel" <Josef....@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:39968860...@t-online.de...

> Hallo Reiner,
>
> eine alte Bauregel spricht von einem Mindestgefälle von 2 % bei
> Abwasser- und Regenrohren.
> Flacher würde ich auch bei einem reinen Regenrohr nicht gehen, denn
> falls doch mal Schmutz (Laub, Staub) in die Leitung kommt, macht sie im
> Laufe der Zeit zu....

ist genau umgekehrt! das passiert wenns zu steil wird! grund: das wasser
läuft weg, die dicken teile bleiben liegen. das problem haben auch die
städte mit ihren abwasserrohren in gefällestrecken (straßen) die
rohrreinigungstruppen sind hier sehr viel öfter als in der ebene.

steffen

Matthias Mueller-Reineke

unread,
Aug 14, 2000, 3:00:00 AM8/14/00
to
On Sun, 13 Aug 2000, Josef Tremmel wrote:

> eine alte Bauregel spricht von einem Mindestgefälle von 2 % bei
> Abwasser- und Regenrohren.

Soweit ich weiß muss das Gefälle 1% oder senkrecht sein. Zu viel gefälle
ist doch auch nicht gut?


Matthias


Peter Kutzki

unread,
Aug 15, 2000, 3:00:00 AM8/15/00
to

Matthias Mueller-Reineke schrieb:

>
> > On Sun, 13 Aug 2000, Josef Tremmel wrote:

> > eine alte Bauregel spricht von einem Mindestgefälle von 2 % bei
> > Abwasser- und Regenrohren.

Nein, nicht Mindestgefälle.



> Soweit ich weiß muss das Gefälle 1% oder senkrecht sein.

1 % kann richtig sein, muß aber nicht. Senkrecht (Fallstrang)
bei Abwässern und/oder Regenwasser welches in Mischsysteme
eingeleitet wird. Oder senkrecht auch dann, wenn z.B. mehr
als 2% Gefälle zu einem Abfluss-Problem führen können.

> Zu viel gefälle ist doch auch nicht gut?

Das stimmt. Mehr als 2% (2 cm/m) sind fachlich gesehen i.d.R.
das höchste der Gefühle. Das Gefälle ist u.a. vom Rohrdurch-
messer bzw. von der maximal anfallenden Abwassermenge abhängig.
Für Regenwasser gibt es zu den unterschiedlichsten Regionen
schlaue Dimensions-Tabellen, zur Bestimmung der Rohrweite, die
sich u.a. auf die Niederschlagmengen pro m² Dachfläche beziehen.

Bei einem Ortshauptkanal wird oft nur ein Gefälle von 0,6% ver-
legt, da sich in einem großen Rohr-Querschnitt ein niedriges
Wasserbett ergeben kann. Eine zu hohe Fließgeschwindigkeit
(bei zu starkem Gefälle / zu großem Durchmesser) führt bei-
spielsweise dazu, dass das Wasser wegschießt und die auszu-
schwemmenden Stoffe im Rohr liegen bleiben (Verstopfung).
Deshalb werden große Abwasserrohre (Beton) auch in Eiform
gefertigt. Und sehr große Hauptkanäle sind in der Sohle mit
einem separaten Wasserlauf (zusätzliche Rinne) ausgebildet,
damit geringere Abwassermengen auch abgeleitet werden können.

Bei einem dagegen zu kleinem Rohrdurchmesser bzw. zu starkem
Gefälle wäre eine Rohrvollfüllung möglich. Die Vollfüllung
würde Unterdruck im Abwassersystem erzeugen und dieses Vakuum
kann nähergelegene Geruchverschlüsse (Siphons) leersaugen.
Zudem führt der Unterdruck zu einer zu geringen Fließgeschwin-
digkeit.

Regenwasser wird je nach kommunaler Bestimmung in eine Ver-
sitzgrube (im eigenen Grundstück), in einen öffentlichen
Mischkanal oder ein Trennsystem geleitet. Sogesehen kann in
einem Mischkanal (der für fäkalhaltiges Abwasser und Regen-
wasser bestimmt ist) die Regenrohr-Vollfüllung zu einem
stinkenden Problem werden.

Eine kurzzeitige Vollfüllung (bei vorhander, eigener Sicker-
grube), kann man natürlich ausser Acht lassen, wenn man in
kauf nimmt, dass einem dann bei jedem Platzregen die Dach-
rinne überläuft. Wobei ein Regenrohrgefälle bei DN 125 von
0,5 bis 25 Prozent (m.E.) kaum ein Problem machen dürfte.

Gruß Peter


Martin Kienass

unread,
Aug 22, 2000, 3:00:00 AM8/22/00
to
Fri, 11 Aug 2000 17:35:00 +0200 meinte Martin Rohner:


>-A16273@HB2

Wie kommst Du darauf? Blätter, Sand und andere von Dächern /
Hofflächen abgeschwemmte Feststoffe müssen auch in "Regen"abflußleitungen
sicher weitertransportiert werden.

Zur Ausgangsfrage: Im Prinzip ja.

>
>Gruß Martin

Genau! :-)

--
______________
/schüüüüüüüß Martin Kienaß
Hamburg (Germany)

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