wie so oft erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist:
Ein Gründach gebaut, PE-Folie als Abdichtung. Nun ist die Frage des
Wasserablaufes. Ich wollte einen Attika-Ablauf (z.B.:
http://www.grumbach.net/produkte/flach/3-1-13.htm) nehmen. Den gibt es
mit Bitumen-, PVC- oder EPDM-Manschette. Tja, was klebt mit PE?
Nach Googelei weiß ich nun, daß PE sich gar nicht kleben läßt. Nur
Schweißen ist möglich.
Habt Ihr einen Rat?
Vielleicht gibt es auch eine Lösung ohne Attika-Auslauf? Einen
Wasserspeier selber basteln? Bloß wie den aus der Folie basteln und
dicht kriegen?
Etwas deprimiert, Thomas
> Attika-Ablauf
> mit Bitumen-, PVC- oder EPDM-Manschette. Tja, was klebt mit PE?
>
> Nach Googelei weiß ich nun, daß PE sich gar nicht kleben läßt.
Das ist als pauschale Aussage nicht korrekt.
> Nur Schweißen ist möglich.
...aber nur, wenn das zweite Fügeteil auch aus PE besteht.
> Habt Ihr einen Rat?
Es gibt einige Klebstoffe, die für Polyolefine geeignet sind, z.B.
Cyanacrylatklebstoffe mit speziellen Primern oder einige
Acrylatklebstoffe. Da die Cyanacrylate für dich wegen zu schneller
Härtung nicht geeignet sind, würde ich dir mal empfehlen, den DP-8005
von 3M anzuschauen (Datenblatt findest du im Internet). Ist aber nicht
ganz billig (aber eine Kartusche reicht dir ja).
Volker
> > Attika-Ablauf
> > mit Bitumen-, PVC- oder EPDM-Manschette. Tja, was klebt mit PE?
> >
> > Nach Googelei weiß ich nun, daß PE sich gar nicht kleben läßt.
>
> Das ist als pauschale Aussage nicht korrekt.
Was sprich eigentlich dagegen, einen Haftgrund auf PE aufzutragen und
dann die Haftgrundflächen zu verkleben? Haftgründe für PE gibt´s ja
mehr, auch welche die sich nur mechanisch mit Beschädigung des
Untergrundes entfernen lassen, für eine Verklebung sollte das doch
allemal reichen, oder?
Fragt sich
Horst
>> > Nach Googelei weiß ich nun, daß PE sich gar nicht kleben läßt.
>>
>> Das ist als pauschale Aussage nicht korrekt.
>
>Was sprich eigentlich dagegen, einen Haftgrund auf PE aufzutragen und
>dann die Haftgrundflächen zu verkleben? Haftgründe für PE gibt´s ja
>mehr, auch welche die sich nur mechanisch mit Beschädigung des
>Untergrundes entfernen lassen, für eine Verklebung sollte das doch
>allemal reichen, oder?
Wenn ich jetzt nur wüsste, was du unter Haftgrund verstehst. Meinst Du
Haftvermittler oder Primer? Falls ja: Ich kenne nur Polyolefinprimer
für den Einsatz von Cyanacrlyaten (Sekundenklebstoffe), z.B. den
PowerPrimer1 von Sichel oder Loctite 770.
Die Industrie kennt viele Möglichkeiten, um PE oder auch PP zum
anschließenden Verkleben zu präpariere: z.B. Beflammen,
Corona-Verfahren (Freistrahl- und Thermocorona), Plasmaverfahren
(Niederdruck-, Atmosphärendruckplasma), Fluorieren und Oxifluorierung.
Volker
>"Volker Borst" schrieb
>
>> > Attika-Ablauf
>> > mit Bitumen-, PVC- oder EPDM-Manschette. Tja, was klebt mit PE?
>> >
>> > Nach Googelei weiß ich nun, daß PE sich gar nicht kleben läßt.
>>
>> Das ist als pauschale Aussage nicht korrekt.
>
>Was sprich eigentlich dagegen, einen Haftgrund auf PE aufzutragen und
>dann die Haftgrundflächen zu verkleben? Haftgründe für PE gibt´s ja
>mehr,...
Wäre mir neu. Es gibt zwar haufenweise Haftgründe _in_ PE-Behältern,
aber PE gehört zu den Kunststoffen, auf denen kaum was haftet.
Aber gibt es da nicht Manschetten mit Verschraubung, die man in solche
Folien einsetzen kann,
denkt
--
Peter Popp
www.peter-popp.de/bahn
Bei Loctite mich umgesehen.
Es wird angegeben Primer 7239 mit Kleber 406 (ein Sofortkleber)
oder Primer 7251 mit Kleber 5220 für _fast_ alle Materialien.
Hm, den Partner kann ich mir noch auswählen. Als Gegenüber sind PUR,
PVC, ECB und EPDM möglich. Welcher ist optimal?
> Da die Cyanacrylate für dich wegen zu schneller
> Härtung nicht geeignet sind, würde ich dir mal empfehlen, den DP-8005
> von 3M anzuschauen (Datenblatt findest du im Internet).
Hm. Im Datenblatt steht "Das Produkt wurde für das strukturelle Kleben
von niederenergetischen Kunststoffen wie PE, PP und TPE
(Thermoplastische Elastomere) ohne Oberflächenvorbehandlung wie Korona,
Plasma etc. entwickelt." Sieht so aus als wäre dieser Kleber nicht mit
den oben genannten Klebepartnern vereinbar.
Grüße, Thomas
> Aber gibt es da nicht Manschetten mit Verschraubung, die man in solche
> Folien einsetzen kann,
Ein Klemmring wäre gut. Ist aber bei dem nötigen Abfluß auf Höhe Null
einfach nicht zu machen
(s. http://www.grumbach.net/produkte/flach/3-1-13.htm).
Oder doch?
Thomas
> Bei Loctite mich umgesehen.
> Es wird angegeben Primer 7239 mit Kleber 406 (ein Sofortkleber)
> oder Primer 7251 mit Kleber 5220 für _fast_ alle Materialien.
Für Polyolefine geeignet finde ich bei Loctite den Primer 770, den
lösungsmittelfreien 793 und den von Dir genannten 7239. Für alle wird
ein Cyanacrylat benötigt. Cyanacrylate fallen für dein Problem aber auch
schon wegen ihrer schlechten Feuchtigkeitsbeständig aus.
> Hm, den Partner kann ich mir noch auswählen. Als Gegenüber sind PUR,
> PVC, ECB und EPDM möglich. Welcher ist optimal?
EPDM eher vermeiden - sonst hast du schon wieder eine schwer verklebbare
Oberfläche. Zu ECB kann ich nichts sagen, PVC und PUR lassen sich in der
Regel eher gut verkleben (je härter sie sind, desto besser). Wenn ich
die Wahl hätte, würde ich PVC nehmen.
> DP-8005 von 3M
> Hm. Im Datenblatt steht "Das Produkt wurde für das strukturelle Kleben
> von niederenergetischen Kunststoffen wie PE, PP und TPE
> (Thermoplastische Elastomere) ohne Oberflächenvorbehandlung wie Korona,
> Plasma etc. entwickelt." Sieht so aus als wäre dieser Kleber nicht mit
> den oben genannten Klebepartnern vereinbar.
...weiter steht da, dass er sich für weitere Kunststoffe wie z.B.
Hart-PVC, ABS, PC, PMMA gut eignet, allerdings nicht für gummiartige
Elastomere. ECB und EPDM sind Elastomere, fallen also aus. PUR kann
sowohl Elastomer als auch Duroplast sein - kommt also drauf an. Beim PVC
kommt es jetzt halt darauf an, ob es PVC-U (Hart-PVC, weichmacherfrei)
oder PVC-P (weichmacherhaltig) ist. Für letzteres dürfte der Klebstoff
eher nicht geeignet sein.
Ehrlichgesagt befürchte ich, dass Du ohne spezielle
Oberflächenbehandlung hier nichts mit einem Klebstoff ausrichten kannst.
Volker
Volker Borst schrieb:
> Thomas Haedrich schrieb:
>
>
>> Bei Loctite mich umgesehen.
>> Es wird angegeben Primer 7239 mit Kleber 406 (ein Sofortkleber)
>> oder Primer 7251 mit Kleber 5220 für _fast_ alle Materialien.
>
>
> Für Polyolefine geeignet finde ich bei Loctite den Primer 770, den
> lösungsmittelfreien 793 und den von Dir genannten 7239. Für alle wird
> ein Cyanacrylat benötigt. Cyanacrylate fallen für dein Problem aber auch
> schon wegen ihrer schlechten Feuchtigkeitsbeständig aus.
Blöde Frage: sind alle Sofortkleber Cyanacrylate?
Weißt Du, ob der Kleber Loctite 5220 auch PE klebt?
> Ehrlichgesagt befürchte ich, dass Du ohne spezielle
> Oberflächenbehandlung hier nichts mit einem Klebstoff ausrichten kannst.
Meinst Du jetzt eine Oberflächenbehandlung, die auch der Heimwerker kann
(Primer, Aufrauhen, ....) oder ist das eine komplizierte?
Grüße, Thomas
> Blöde Frage: sind alle Sofortkleber Cyanacrylate?
Der Begriff "Sofortkleber" ist nicht per Norm definiert (das gleiche
hatten wir hier vor einigen Tagen mit dem "Montagekleber"), wohl
ebensowenig der Begriff "Sekundenkleber". Es ist halt ein Klebstoff, der
innerhalb weniger Sekunden handfest wird. Das trifft aber z.B. außer auf
die Cyanacrylate auch auf die meisten Strahlenhärtenden Klebstoffe zu
(UV-härtende Klebstoffe kennst Du möglicherweise vom Zahnarzt, falls Du
eine Kunststofffüllung hast).
> Weißt Du, ob der Kleber Loctite 5220 auch PE klebt?
Das Datenblatt gibt es sicher auch im Internet. Da ich wg.
Softwareproblemen hier z.Zt. keine pdf-Dateien lesen kann, musst Du
selber nachschauen.
> Meinst Du jetzt eine Oberflächenbehandlung, die auch der Heimwerker kann
> (Primer, Aufrauhen, ....) oder ist das eine komplizierte?
Primer fällt wie gesehen wohl aus, da es außer für CAs keinen gibt,
Aufrauhen bringt bei PE garnichts, weil es trotzdem nicht benetzt werden
wird. Beflammen braucht schon etwas Erfahrung und viel Gefühl.
Volker