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Nassen Keller verfüllen, womit?

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Robert Latest

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Jun 14, 2016, 2:37:38 PM6/14/16
to
Hallo Leute,
ein Kollege ist vor ein paar Jahren in eine faszinierende Dauerbaustelle
gezogen, und jetzt hat er gerade ein unterhaltsames Projekt am Wickel, zu dem
ich Euch (da er selbst völlig Inter- und Usenet-unaffin ist) befragen
wollte.

Situation: Verwinkeltes und anscheinend immer wieder stückchenweise
erweitertes Bauernhaus ca. 80 Jahre alt. Neben der Küche eine ca. 10m² große
Waschküche im Souterrain, deren Fußboden ca. 1m tiefer liegt als die Küche.
Darüber eine nicht genutzte Rumpelkammer.

Bei feuchtem Wetter läuft durch alle Ritzen Wasser in die Waschküche,
weswegen dort mal jemand den Betonboden aufgehackt und eine Tauchpumpe in
das Loch gestellt hat (natürlich ist der Boden dadurch inzwischen auf ein
paar qm unterhöhlt).

Mein Kumpel hat jetzt vor, den nassen Keller bis auf Niveau der Küche
aufzufüllen und einen ebenerdigen Durchgang zu schaffen. Mit dem Verfüllen
hat er insofern bereits angefangen, als die Waschküche schon voll mit den
Ziegeln aus der eingerissenen Zwischendecke zur Rumpelkammer liegt. Die
Frage ist:

Mit welchem Material lässt sich so was preiswert verfüllen (ca. 10m³), so
dass man da normalen Estrich und Fußbodenbelag draufmachen kann? Wie
verhindert man, dass Feuchtigkeit nach oben aufsteigt? Meine Idee wäre:
Einfach Erde nehmen, mit so einem motorgetriebenen Stampfer ordentlich
verdichten, 10cm Beton draufgießen (Braucht's Armierung?), dann Estrich.

Oder anders?

Grüße
robert

MaWin

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Jun 14, 2016, 2:49:16 PM6/14/16
to
"Robert Latest" <bobl...@yahoo.com> schrieb im Newsbeitrag
news:dsb17g...@mid.individual.net...

> Neben der Küche eine ca. 10m² große Waschküche im Souterrain,
> deren Fußboden ca. 1m tiefer liegt als die Küche.

Das war sicher keine Waschküche, sondern ein Keller, kühl und
feucht wie es sich gehört. Im Frühjahr Eis und Stroh rein hält
der bis zum Sommer die Kälte wie ien Kühlschrank ganz ohne Strom.
Blöd, so was erst zur Waschküche zu machen und dann aufzufüllen.

> Einfach Erde nehmen, mit so einem motorgetriebenen Stampfer ordentlich
> verdichten, 10cm Beton draufgießen (Braucht's Armierung?), dann Estrich.

Erde ist immer schlecht, denn Erde ist organisch mit Humus und der
verrottet weiter und wird dabei kleiner, also sackt alles nach.
Daher verwendet man anorganisches Material, z.B. Sand.
Das ist aber auch schlecht, weil dort schon Ziegel liegen mit
Hohlräumen und durch rütteln alleine bekommst du die Hohlräume nicht
verfüllt. Der Sand wird also langsam in die Hohlräume geschwemmt,
es sackt nach und dein Fussboden sackt mit. Läge dort kein Bauschutt
könnte man es mit Sand versuchen, schichtenweise feststampfen, in
der Hoffnung daß er nicht ausgeschwemmt wird.

Baut lieber einen Fussboden über dem Stück, so wie der Fussboden
in der Küche schon ist, also wohl Holzbalken eventuell mit Estrich
und Fliesen belegt, und lasst dem Raum dadrunter frei oder füllt
ihn mit nicht-gammelndem Dämmmaterial (Kork, Blähton, Schaumglas).
--
MaWin, Manfred Winterhoff, mawin at gmx dot net

Robert Latest

unread,
Jun 14, 2016, 3:30:39 PM6/14/16
to
MaWin wrote:
> "Robert Latest" <bobl...@yahoo.com> schrieb im Newsbeitrag
> news:dsb17g...@mid.individual.net...
>
>
> Das war sicher keine Waschküche, sondern ein Keller, kühl und
> feucht wie es sich gehört.

Mag sein, aber in diesem Raum steht das Wasser 20cm hoch, wenn die Pumpe mal
unbemerkt ausfällt.

> Daher verwendet man anorganisches Material, z.B. Sand.
> Das ist aber auch schlecht, weil dort schon Ziegel liegen mit
> Hohlräumen und durch rütteln alleine bekommst du die Hohlräume nicht
> verfüllt.

Die Ziegel kann man ja wegnehmen oder zumindest hohlraumfrei stapeln.

> Läge dort kein Bauschutt
> könnte man es mit Sand versuchen, schichtenweise feststampfen, in
> der Hoffnung daß er nicht ausgeschwemmt wird.

Ausgewschwemmt könnte er ja nur werden, wenn sich dort Wasser bewegen würde.
Hm, tut es ja auch: beim Heben und Senken des (wetterbedingten) Wasserstandes
außen.

> Baut lieber einen Fussboden über dem Stück, so wie der Fussboden
> in der Küche schon ist, also wohl Holzbalken eventuell mit Estrich
> und Fliesen belegt, und lasst dem Raum dadrunter frei oder füllt
> ihn mit nicht-gammelndem Dämmmaterial (Kork, Blähton, Schaumglas).

Heiliger Bimbam, du schlägst doch jetzt nicht ernsthaft vor, das FACHGERECHT
zu machen? Unmöglich, allein schon wegen des Stilbruchs zu dem
Dilettantismus, mit dem augenscheinlich seit Jahrzehnten an diesem Haus
gewerkelt wurde (der Vorschlaghammer fördert immer wieder Kuriositäten
zutage). Der Küchenboden besteht vermutlich nicht aus Holzbalken,
denn er ist nicht unterkellert.

robert

Tobias Schuster

unread,
Jun 14, 2016, 4:16:54 PM6/14/16
to

> Einfach Erde nehmen, mit so einem motorgetriebenen Stampfer ordentlich
> verdichten, 10cm Beton draufgießen (Braucht's Armierung?), dann Estrich.

Ohne Kenntnis der genauen Umstände würde ich mindestens auf das
verdichtete Material eine 18...20cm Bodenplatte legen, die mit 2
Q188-Matten bewehrt ist. Diese sollten mittels Bügel oder Bügelmatten
jeweils 4cm von unten und 4cm von oben im Beton gelagert sein.

2


MaWin

unread,
Jun 14, 2016, 6:21:48 PM6/14/16
to
"Robert Latest" <bobl...@yahoo.com> schrieb im Newsbeitrag
news:dsb4at...@mid.individual.net...

> Mag sein, aber in diesem Raum steht das Wasser 20cm hoch, wenn die
> Pumpe mal unbemerkt ausfällt.

Dann sollte man es nicht von unten beginnend mit Sachen verfüllen
die schwimmen, also z.B. Kork. Den Vorschlag nehm ich zurück, erst
Sand, dann nur noch oben Kork oder so. Aber nicht denken, daß sich
die Oberfläche nicht im Laufe der Zeit senkt.

> Heiliger Bimbam, du schlägst doch jetzt nicht ernsthaft vor, das
> FACHGERECHT zu machen?

Natürlich, und das Haus wird weit fachgerechter gebaut sein,
als du dir das derzeit denkst. Schliesslich steht es schon
fast 1 Jahrhundert.

> Der Küchenboden besteht vermutlich nicht aus Holzbalken,
> denn er ist nicht unterkellert.

Auch solche Böden schwebten über dem Untergrund, waren also wie
eine Decke (nur ohne Schalldämmung) gebaut, denn vor 100
Jahren gab es noch keine Folien um Feuchtigkeit abzuhalten.
Und man sollte heute auch keine einbringen, sondern es fachgerecht
machen.

"Ludger Averborg" <ludger_...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:4ts0mb14ondjpeci8...@4ax.com...

> Ja, das geht. Genau auf so einer Fundamentplatte steht mein
> (kellerloses) Haus seit 40 Jahren.

Natürlich, aber komplett, da ist es egal, ob es sich mal an einer
Seite 2cm absenkt. Wenn das aber mitten in der Küche passiert ist
es - zumindest ärgerlich.

Volker Neurath

unread,
Jun 15, 2016, 1:37:43 AM6/15/16
to
Robert Latest <bobl...@yahoo.com> Wrote in message:
>

Bevor ich über Verfüllen des Kellers machen würde, würde ich mir
Gedanken machen, wie ich das eindringen des Wassers verhindern
kann.


--

HC Ahlmann

unread,
Jun 19, 2016, 6:26:39 AM6/19/16
to
Ludger Averborg <ludger_...@web.de> wrote:

> On 14 Jun 2016 18:37:36 GMT, Robert Latest
> <bobl...@yahoo.com> wrote:
>
> > Meine Idee wäre:
> >Einfach Erde nehmen,
>
> Nee, Füllsand
>
> >mit so einem
>
> großen, schweren
>
> >motorgetriebenen Stampfer ordentlich
>
> lange und intensiv
>
> >verdichten,

Statt dicke Schichten einzubringen oder Sand mit einem Stampfer zu
traktieren, ist es besser, dünne Schichten mit einer Rüttelplatte zu
verdichten. Stampfer ergeben bei nicht-bindigen Böden leicht eine
ungleichmäßige Verdichtung (wobei Vibrationsstampfer besser als Vaters
Explosionsstampfer sind).

Stampfer sind eher für kleine Flächen und bindige Böden geeignet, für
Flächen von Raumgröße und nicht-bindiges Material wie Sand sind
Rüttelplatten das richtige Werkzeug.
--
Munterbleiben
HC

<http://hc-ahlmann.gmxhome.de/> Bordkassen, Kochen an Bord, Törnberichte

Uwe St?ckel

unread,
Jun 28, 2016, 4:33:05 AM6/28/16
to
Am 14.06.2016 um 20:37 schrieb Robert Latest:
> Situation: Verwinkeltes und anscheinend immer wieder stückchenweise
> erweitertes Bauernhaus ca. 80 Jahre alt.

kommt mir sehr bekannt vor...

> Neben der Küche eine ca. 10m² große
> Waschküche im Souterrain, deren Fußboden ca. 1m tiefer liegt als die Küche.
> Darüber eine nicht genutzte Rumpelkammer.
>
> Bei feuchtem Wetter läuft durch alle Ritzen Wasser in die Waschküche,
> weswegen dort mal jemand den Betonboden aufgehackt und eine Tauchpumpe in
> das Loch gestellt hat (natürlich ist der Boden dadurch inzwischen auf ein
> paar qm unterhöhlt).

so was kenne ich auch...

> Mein Kumpel hat jetzt vor, den nassen Keller bis auf Niveau der Küche
> aufzufüllen und einen ebenerdigen Durchgang zu schaffen.

mal eben eine kleine Frage aus reinem Interesse:
wie hoch ist denn die Decke in dem Keller, das auch nach dem Verfüllen
der 'Senke' noch Durchgangshöhe da ist?

> Mit dem Verfüllen
> hat er insofern bereits angefangen, als die Waschküche schon voll mit den
> Ziegeln aus der eingerissenen Zwischendecke zur Rumpelkammer liegt. Die
> Frage ist:
>
> Mit welchem Material lässt sich so was preiswert verfüllen (ca. 10m³), so
> dass man da normalen Estrich und Fußbodenbelag draufmachen kann? Wie
> verhindert man, dass Feuchtigkeit nach oben aufsteigt? Meine Idee wäre:
> Einfach Erde nehmen, mit so einem motorgetriebenen Stampfer ordentlich
> verdichten, 10cm Beton draufgießen (Braucht's Armierung?), dann Estrich.

Einfüllen kann er alles, was sich gut verdichten läßt.
Er sollte nur eine Drainage nicht vergessen. Vermutlich muß er dann noch
immer Pumpen.


--
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