ich möchte demnächst vieeele Meter schmale Acrylfuge spritzen. Ich
habe es mit einer vorhandenen Kartuschenpresse (Billigausführung aus
Metall wie mann sie so kennt) und Billig-Acryl vom Bauhaus (knapp 1
EUR/Kartusche) probiert. Die Spitze der Kartusche habe ich relativ
weit vorne an der Spitze abgeschnitten, damit die Fuge sehr schmal
wird. Eigentlich geht das ganz gut, aber man muß extrem stark drücken.
Irgendwann habe ich dann mal beide Hände zum Drücken benutzt und nach
einer verspritzten Kartusche haben mir die Hände weh getan.
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, woran das liegt. Taugt die
Kartuschenpresse nichts, geht es bei Acryl grundsätzlich so schwer,
liegt es am Billig-Acryl, muss ich die Spitze weiter hinten
abschneiden (will ich eigentlich nicht), .....?
In einem Werbeprospekt von einem örtlichen Händler habe ich gerade
eine exakt so aussehende Kartuschenpresse für 5 EUR gesehen:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3171981805&category=30514
Bringt die mir vielleicht die erwünschte Verbesserung?
Martin
> In einem Werbeprospekt von einem örtlichen Händler habe ich
> gerade eine exakt so aussehende Kartuschenpresse für 5 EUR
> gesehen:
> http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3171981805&category=30514
So sieht meine aus, und ich würde nie wieder sone blöde
Billigpresse aus Blech stattdessen nehmen.
Ob Dein Ebay-Angebot nun die wahre Sache ist oder nur eine
Nachahmung, weiss ich nicht. Ich denke da an meine Pop-Niet-Zange,
die ganz fantastisch professionell und alles aussah, bloß an der
einen und einzigen Stelle, auf die's ankommt (den kleinen
Sägezahn, der den Stahlnagel an der Niete erfasst), war sie aus
schlechtem Material und ist durchgerutscht - heut benutze ich
wieder ihre Vorgängerin, ganz primitiv aussehend, aber mit
Hartmetall an der entscheidenden Stelle.
Meine Kartuschenpresse hat so um die 20 oder 30 Mark gekostet,
vor mindestens 10 Jahren. Also über die derzeitigen 6,90 Euro
könnte man schon hinausgehen, wenn man darauf vertraut, dass die
Verbesserung nicht rein in der Optik zu ersehen ist.
--
Alle TV-Programme (Linkseite):
http://www.hannes-birnbacher.de/tv-programme.html
Der Stand von Linux fuer Desktops heute:
http://www.hannes-birnbacher.de/computer/linux.html
>In einem Werbeprospekt von einem örtlichen Händler habe ich gerade
>eine exakt so aussehende Kartuschenpresse für 5 EUR gesehen:
>http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3171981805&category=30514
So eine habe ich auch.
>Bringt die mir vielleicht die erwünschte Verbesserung?
Auf jeden Fall. Damit geht es butterweich, die Kartuschen
auszupressen. Da möchte man gernicht mehr aufhören :-) Ich kann sie
Dir nur empfehlen.
CU, Oliver
Martin Kobil wrote:
> Hallo,
>
> ich möchte demnächst vieeele Meter schmale Acrylfuge spritzen. Ich
> habe es mit einer vorhandenen Kartuschenpresse (Billigausführung aus
> Metall wie mann sie so kennt) und Billig-Acryl vom Bauhaus (knapp 1
> EUR/Kartusche) probiert. Die Spitze der Kartusche habe ich relativ
> weit vorne an der Spitze abgeschnitten, damit die Fuge sehr schmal
> wird.
AFAIK ein Fehler, schneid ruhig 2-3 cm ab. Und das schräg. Schön wird die
Fuge durchs Ziehen mit einem passenden Werkzeug. Ich bin vom "Fugenboy",
einem Silikonklötzchen, einfach begeistert. Man arbeitet einfach mit
Überschuss. Zum Silikon selbst: billig ist meist wirklich billig, wart mal
ein paar Jahre ab.
...
> In einem Werbeprospekt von einem örtlichen Händler habe ich gerade
> eine exakt so aussehende Kartuschenpresse für 5 EUR gesehen:
>
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=3171981805&category=30514
>
> Bringt die mir vielleicht die erwünschte Verbesserung?
Hab ich auch, ist wunderbar und kein Vergleich zu dein teilweise genau so
teuren Billigstdingern. Damit kann man stundenlang verfugen, und es passen
auch diese "Würste" rein.
Bye, Ralf
Joachim
> Ich hab da ein echtes Verständnisproblem. Ich benutze auch eine
> billige Hebelprese aus Blech und muß tatsächlich ziemlich
> kräftig drücken, eine kleine Öffnung erschwert das natürlich
> zusätzlich. Wenn keine Kartusche drin ist, geht meine auch ganz
> leicht. Wenn aber eine Kartusche drin ist, muß die nötige Kraft
> aufgebracht werden, um das Silikon rauszudrücken. Wie kann aber
> eine bessere Presse das erleichtern? Ist da ein Hebelmechanismus
> drin, der zwar geringere Kraft, aber entsprechend längeren
> Arbeitsweg erfordert?
Ich kenne eine billige und eine gegossene, präzisiere, wie auf dem
vom OP angegebenen Beispielfoto zu sehen ist. Die billige hat ein
großes Spiel, bevor sie vollen Druck auf den Kartuschenboden
ausübt. Also man drückt so kräftig, wie man kann, das ganze Teil
verbiegt sich, dann kommt ein bisschen was raus und nach ein paar
Millimetern ist schon Schluß und man darf loslassen, um neu zu
spannen. Bei der teuren nimmt man den Druckpunkt, betätigt sie
(und ich habe in Erinnerung, sie sei auch noch irgendwie
leichtgängiger) und man kann damit _arbeiten_. Der Unterschied ist
ungefähr wie zwischen tagealter Verstopfung und Blähdünnschiss,
wenn du verstehst, was ich meine.
Nein, das verstehe ich nicht. Bei mir verbiegt sich garnichts. Die Mechanik
ist nicht sehr leichtgängig, aber das sind keine 10% der aufgewendeten
Kraft. Der Rest geht in die Kartusche, und wie macht das eine andere
Mechanik besser?
Joachim
Gut, dann ist Deine Billigpresse viel besser als meine gegossene.
Schande über mich:-).
EOT
Äußerst überzeugende Argumentation
Grüße
Joachim
> Ist da ein Hebelmechanismus drin, der zwar geringere Kraft, aber
> entsprechend längeren Arbeitsweg erfordert?
richtig
> Dann müßte man ja auch in entsprechend kürzeren Abständen den Griff
> zurückstellen
auch richtig
> und könnte weniger lange kontinuierlich arbeiten.(...)
Nein, im Gegenteil. Bei einer guten Presse lässt sich der Hebel viel weicher
drücken und damit einen höheren Druck erzeugen, den man mit leichten
Pumpbewegungen auch besser kontrollieren kann. Man kann so die ganze
Kartusche gleichmäßig leerdrücken.
Mit den Billigpressen geht das nicht so gut, weil da der Druck im System
beim Nachsetzen viel stärker nachlässt. (Worüber der Profi dann nur lächelt,
die könnens notfalls auch mit der Zahnpastatube)
Gruß
Peter
eine Frage zu der Kartuschenpresse: Braucht man spezielle Duesen, wenn
man handelsuebliche Kartuschen auspressen will, bei denen sind doch die
Duesen mitgeliefert und aufgeschraubt.
Moechte es einfach mal aus erster Hand erfahren.
Danke
Steff
Ralf Mimoun schrieb:
Stefan Hintzen <st.hi...@fz-juelich.de> schrieb folgendes:
> eine Frage zu der Kartuschenpresse: Braucht man spezielle Duesen, wenn man
> handelsuebliche Kartuschen auspressen will, bei denen sind doch die Duesen
> mitgeliefert und aufgeschraubt.
> Moechte es einfach mal aus erster Hand erfahren.
Nein braucht man nicht.
Ich persönlich will meine Druckluftkartuschenpresse nie wieder missen.
Nur unwesentlich teurer als eine Handpresse aber viel Kräfteschonender.
Einziges Manko, ein Kompressor muss vorhanden sein.
mfG René
Stefan Hintzen wrote:
> Hallo Ralf,
>
> eine Frage zu der Kartuschenpresse: Braucht man spezielle Duesen,
> wenn man handelsuebliche Kartuschen auspressen will, bei denen sind
> doch die Duesen mitgeliefert und aufgeschraubt.
Nö, da nimmt man die der Kartischen. Der mit der Presse gelieferte Aufsatz
ist für die Würste. Btw, bitte kein TOFU.
Bye, Ralf
Danke für die Erklärung, ich bin nunmal jemand, der etwas gerne auch
versteht, soweit möglich. Es geht natürlich nicht immer, manchmal muß man
Erklärungen einfach glauben.
Joachim
Von Henkel gibt's im Baumarkt eine aus Kunststoff mit einem etwas
anderen Prinzip. Leichtgängig und das Zeug fließt nicht nach wenn man
loslässt.
Hält bei mir (noch ;-), und das ist eine Empfehlung nachdem das
übliche Blechbaumarktzeugs reihenweise die Löffel abgegeben hat wg.
gebrochener Schhweisspunkte, zerbogenem Hebelmechanismus, gebrochenen
Nieten.
> Danke für die Erklärung, ich bin nunmal jemand, der etwas gerne auch
> versteht, soweit möglich. Es geht natürlich nicht immer, manchmal muß man
> Erklärungen einfach glauben.
Die Erklärung liegt wahrscheinlich darin, daß sich die frei
liegende Kartusche im einfachen Gerät beim Drücken dehnt und daher beim
Druckaufbau mehr Leerweg überwunden werden muß. Entsprechend ist die
praktikable Hebelübersetzung begrenzt.
Das teuere Gerät umschließt die Kartusche allseitig und ermöglicht
schnelleren Druckaufbau mit weniger Leerweg. Damit kann die Übersetzung des
Hebels erhöht werden (Extremfall siehe Fettpresse für Kartuschen) und es
gibt einen fühlbaren Druckpunkt.
Entscheidend ist also der Behälter, nicht die Mechanik.
Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
Überleg mal. Die Ausdehnung müßte doch ziemlich groß sein, um einen
Unterschied im Weg zu erzeugen. Die Kartusche dehnt sich aus, das Silikon
quillt nicht nur vorne aus der Spitze, sondern auch nach hinten raus. Tut es
aber nicht, also dehnt sich die Kartusche nicht. Genauso wenig, wie sich
eine normale stabile Blechhülse wie in meinem Billiggerät bei den
angewendeten Drücken verbiegt. In dem klemmt die Hebelmechanik ein bißchen,
was sie in einem guten Gerät wohl nicht tun sollte. Das sind aber nur ein
paar Prozent der angewendeten Kraft. Wenn ein Unterschied besteht, dann
evtl. in den Hebeln. Lies mal das Posting von Peter Brendler.
Joachim
> Überleg mal. Die Ausdehnung müßte doch ziemlich groß sein, um einen
> Unterschied im Weg zu erzeugen.
Die Kartusche dehnt nach allen Seiten, der Hebel drückt nur den Boden.
Außerdem habe ich gerade nachgemessen: Bei Druckerhöhung auf normalen
Pressdruck weitet sie sich um mind. 0,5mm, das entspricht ca. 4mm
Kolbenweg oder 2,5cm Hebelweg. Bei 8cm Gesamtweg federt also fast 1/3 des
Weges weg.
> Die Kartusche dehnt sich aus, das
> Silikon quillt nicht nur vorne aus der Spitze, sondern auch nach
> hinten raus. Tut es aber nicht,
Kann auch nicht, der Boden hat eine Dichtlippe.
> In dem klemmt die
> Hebelmechanik ein bißchen, was sie in einem guten Gerät wohl nicht tun
> sollte.
Dann schmier die Führung doch mal. Wenns daran liegt muß es dannach
leichter gehen. Glaube ich aber nicht.
> Das sind aber nur ein paar Prozent der angewendeten Kraft.
> Wenn ein Unterschied besteht, dann evtl. in den Hebeln. Lies mal das
> Posting von Peter Brendler.
Wenn ein Hebel nicht 1/3 seines Wegs nutzlos federt, kann man als
logische Folge die Übersetzung erhöhen. Und schon geht es leichter und
feinfühliger.
Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx
>
> Außerdem habe ich gerade nachgemessen: Bei Druckerhöhung auf normalen
> Pressdruck weitet sie sich um mind. 0,5mm, das entspricht ca. 4mm
> Kolbenweg oder 2,5cm Hebelweg. Bei 8cm Gesamtweg federt also fast 1/3 des
> Weges weg.
>
> Siegfried
Danke, hast mich überzeugt.
Gut, dass ich nicht die erste Version meiner Antwort gepostet habe, das
erspart mir jetzt eine Blamage. :)
Grundsätzlich glaube ich ja auch, dass professionelles Werkzeug seine
Vorteile hat. Wie während meines lange zurückliegenden Studiums der Dozent
für Wirtschaftliches Fertigen gesagt hat: Was teuer ist, muß nicht unbedingt
auch schlecht sein.
Für meine sporadischen und wenig umfangreichen Arbeiten reichen die
billigeren Sachen aber meistens trotzdem.
Grüße
Joachim
Ich habe mir jetzt heute diese Kartuschenpresse für die 5 EUR gekauft
und mal verglichen.
Mit dem Blech-Billigteil muß ich 15mal pumpen, bis "im Leerlauf" eine
Kartusche leer ist, mit der Neuen 30mal. Die Neue hat einen etwas
längeren und griffigeren Betätigungshebel, welcher zudem noch etwas
weiter aufgeht.
Ich habe die Spitze jetzt auch noch etwas kürzer abgeschnitten und das
Acrylfugenspritzen geht jetzt mit einer Hand und mäßigem Kraftaufwand
und macht jetzt richtig Spaß. Ich bin zufrieden :-)
Das Teil von Henkel habe ich noch nicht ausprobiert, doch drückt auch
die einfache Presse nicht nach, wenn Du zum Beenden einen kurzen Druck
auf den kurzen Bügel, der den Schieber bewegt, ausübst. Das gibt so
eine Art Knacken, danach fließt nichts mehr nach.
Gruß, Werner
> > Von Henkel gibt's im Baumarkt eine aus Kunststoff mit einem etwas
> > anderen Prinzip. Leichtgängig und das Zeug fließt nicht nach wenn man
> > loslässt.
Beide Modelle sind auch nur Schrott - Sollbruchstelle vorne wo die
Kartusche gegen drückt.
Außerdem sehr unterscheidlicher Druckaufbau wegen häufigem Durchrutschens
des Hebelmechanismus auf der Druckstange.
Grüße
Thorwald Brandwein
An meiner neuen Presse ist jetzt der Verschraubungsring zerbrochen.
Irgendwie hat der Hersteller das aber schon vorausgesehen und eine
Ersatzverschraubung beigelegt.
Ist übrigens nicht unbedingt die Presse schuld, sondern dieses blöde
billig-Acryl vom Bauhaus. Das taugt einfach nicht viel und war einfach
zu fest. Jetzt habe ich einige Acryl-Kartuschen von Knauf gekauft und
dieses Zeugs lässt sich kinderleicht verspritzen. Kostet zwar über den
Faktor 3 mehr, aber dafür muß man sich nicht wegen so einem Käse
rumärgern.
Den Restbestand an Bauhaus-Acryl werde ich denen mal bei Gelegenheit
um die Ohren hauen. Bei denen steht das Zeugs zusammen mit Silikon
Palettenweise an der Kasse und wartet auf dumme Käufer ;-)
Wieso kaufst Du nicht eine neue Presse und drückst es ihnen in den
Hals?
Vielleicht fällt Dir noch eine andere Möglichkeit ein...