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Mittelpfette nach Dachisolierung im Feuchtraum schützen.

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Michael Uplawski

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Sep 11, 2022, 1:51:36 PM9/11/22
to
N'abend.

_Vorbemerkungen_: Alles, was ich über Zimmerarbeiten weiß, habe ich erst
in Frankreich gelernt. Alle Ausdrücke, die hier fehlplatziert
erscheinen, musste ich erst (rück-)übersetzen. Wenn da etwas
fehlpatziert erscheint, habe ich die Korrekturarbeit hiermit zu einem
der Ziele meines Artikels erklärt.

So.

_Situation_:
Ich habe unser Haus isoliert – von innen, weil dem Naturstein in unserer
Gegend eine gewisse Wichtigkeit zukommt. Das wäre nicht gut angekommen,
wenn ich das alte Bauernhaus völlig transformiert hätte.

Nachdem das Dach jetzt beinahe auf die Wandverkleidung vorbereitet-
und auch Fermacell bereits angebracht ist, wo es hin soll, stellt sich
mir die Aufgabe, ein Badezimmer vorzusehen.

_Problem_: Die Mittelpfette wird ca. 6cm in den Raum hineinragen.
Während das Holz recht ansehnlich ist und mir überall sonst gefällt,
denke ich, dass ich es im Nassbereich verstecken muss.

Bisher dachte ich an PVC Wandpaneele für den gesamten Innenraum, d.h.
Giebel und Schrägen. Die Paneele einfach auch um die Bohle herum zu
montieren, macht mir technisch noch keine Schwierigkeiten (bis jetzt).
Gibt es etwas anderes zu beachten, im Bezug auf den Schutz der Pfette?
Abstand, Leerraum, Fixieren am Holz.., irgend ein Produkt, das das Holz
schützt und nicht gerade auf Kunststoffharz und Versiegelung
hinausläuft.

Das Holz ist alt aber weitgehend gut in Schuss. Da, wo die Feuchtigkeit
von außen, über Jahre Schaden angerichtet hat, hat unser Zimmermann eine
weitere Bohle über der Alten angebracht. Damit entsteht ein recht
breiter Balken und die Fuge in der Mitte, die leider auch im zukünftigen
Badezimmer zu pflegen wäre.

Es ist nicht damit zu rechnen, dass das Holz der Pfette gefährlich
hermetisch abgedichtet würde. Ich habe mit Holzwolle (Steico Flex)
isoliert, der Zwischenraum der Dachsparren wurde nicht verwendet, da
völlig unregelmäßig und zu schmal um vernünftig zu arbeiten.
Alles ist ordentlich belüftet (ich finde keine Übersetzung für die
beiden Typen von Öffnungen – zwei oben, zwei unten –. Bei uns heißen die
unteren « Chatières », obwohl da keine Katze durch passt). Ein
elektrisches Belüftungssystem ist noch nicht ausgewählt.
Unser Dachdecker und Zimmermann wohnt zwei Gehminuten entfernt.

Boah. Viel Text. Kurz nochmal: Dachpfette ragt in Nassbereich hinein.
Was tun?

Merci und schönen Abend.

Michael
--
Le progrès, ce n'est pas l'acquisition de biens. C'est l'élévation de
l'individu, son émancipation, sa compréhension du monde. Et pour ça il
faut du temps pour lire, s'instruire, se consacrer aux autres.
(Christiane Taubira)

Wolfgang Martens

unread,
Sep 11, 2022, 5:20:22 PM9/11/22
to
Am So.,11.9.2022 um 19:51 schrieb Michael Uplawski:
> Haus isoliert – von innen ... Fermacell bereits angebracht ...
> Aufgabe, ein Badezimmer vorzusehen.
>
> _Problem_: Die Mittelpfette wird ca. 6cm in den Raum hineinragen.
> Während das Holz recht ansehnlich ist und mir überall sonst
> gefällt, denke ich, dass ich es im Nassbereich verstecken muss.
>
> ... irgend ein Produkt, das das Holz schützt und nicht gerade auf
> Kunststoffharz und Versiegelung hinausläuft.
>
> Das Holz ist alt aber weitgehend gut in Schuss. ... Es ist nicht
> damit zu rechnen, dass das Holz der Pfette gefährlich hermetisch
> abgedichtet würde.... Alles ist ordentlich belüftet

Nur im Badezimmer, oder im Spritzbereich? Solange die Balkenoberfläche
wärmer als andere Wandteile ist, ist wohl nicht mit
Kondensationsproblemen zu rechnen.
(Elektrotechnisch zählt ein Badezimmer in DE übrigens nicht als
Feuchtraum, weil es nicht dauerhaft nass ist.)

Ich schlage mehrfachen Anstrich mit Leinsamenfirnis/öl vor.
Eine Verkleidung, hinter der es dann ggf doch schimmelt kann man immer
noch anbringen.


Thomas Prufer

unread,
Sep 12, 2022, 2:33:06 AM9/12/22
to
On Sun, 11 Sep 2022 19:51:25 +0200, Michael Uplawski
<michael....@uplawski.eu> wrote:

>Boah. Viel Text. Kurz nochmal: Dachpfette ragt in Nassbereich hinein.
>Was tun?

Also, auch vom gestalterischen her: was mach denn der Zimmermann außen an den
Anschlüssen am Dach? Bleichblech, Kuperblech, sowas?

Irgendwas was auch innen optisch ansprechend wäre? Also im Spritzbereich eine
Verkleidung aus demselben Material?



Thomas Prufer

Michael Uplawski

unread,
Sep 12, 2022, 2:48:25 PM9/12/22
to
N'abend.

Ludger Averborg:
> Ich habe in mein Badezimmer die Wände statt mit Fliesen mit
> Profilbrettern (Western Redwood?) verschalt, sogar die Dusche innen.
> Gepinselt mit irgend einem Wachspräparat.

Das wäre meine erste Idee gewesen, unabhänging von der Pflege des
Dachgebälks.

Wir haben hier in Frankreich einen landesweit aktiven Verein der
Auto-Konstrukteure, die « Castors » (Bieber). Der Fachmann der
West-Bieber (« Castors de l'Ouest ») hat mir vom Holz abgeraten, weil
die Beschaffung der besseren Paneele u.U. schwierig sei und die
Behandlung Sachverstand voraussetzt.

Ich habe Erfahrung mit Hartöl in einer Möbelum Vollholz-Küche und habe
das auch für das Holz unserer Spühle wieder eingesetzt. Mir ist hier in
F allerdings noch kein Präparat begegnet, das dem entspräche. Ich weiß,
dass ich das selber mischen kann.., aber ich mische schon und hantiere
herum mit Sachen, von denen ich so wenig weiß. Bei Hartöl ist jetzt mal
Schluss. Mach' ich nicht. Eine aktive Entscheidung.

> Wenn das Holz ringsrum belüftet ist, hätte ich keine Bedenken wegen
> Wasser/Feuchte.

Werde ich wohl einfach so übernehmen.

> Dachschindeln halten Jahrzehnte! Hauptsache es trocknet nach Nässe
> immer wieder ab.

Immer wieder mal... ;) Normandie. Wenn nicht eine Hitzewelle die andere
jagt, haben wir hier auch schon mal 14 Monate im Jahr Regen. Der Rest
ist dann Hagel.

Cheerio

Michael Uplawski

unread,
Sep 12, 2022, 2:48:26 PM9/12/22
to
Wolfgang Martens:

>> Das Holz ist alt aber weitgehend gut in Schuss. ... Es ist nicht
>> damit zu rechnen, dass das Holz der Pfette gefährlich hermetisch
>> abgedichtet würde.... Alles ist ordentlich belüftet
>
> Nur im Badezimmer, oder im Spritzbereich?

Ich meinte zwischen dem Dachschiefer und der Isolation und zukünftig
auch das Badezimmer.

> Solange die Balkenoberfläche wärmer als andere Wandteile ist, ist wohl
> nicht mit Kondensationsproblemen zu rechnen.

Das weiß ich nicht. Holz isoliert doch recht gut und die Schmalseite der
Mittelpfette, die außen dem Luftstrom ausgesetzt ist, reicht vielleicht
nicht, um den ganzen Balken damit abzukühlen.

> Ich schlage mehrfachen Anstrich mit Leinsamenfirnis/öl vor.

Einmal hab' ich schon. Der ganze Dachbinder in der Mitte und die beiden
Mittelpfetten, sowie der mir zugängliche Teil der Firstpfette sind
bereits mit Leinöl bestrichen. Das habe ich hauptsächlich für die Optik
gemacht, nach dem Abschmirgeln.

Dazu hätte ich auch eine Frage: Ich habe diesmal das Öl nicht erhitzt
und gleich aus dem Kanister verwendet. Mir ist auch nur ein einziger
Möbelschreiner begegnet, der auf das Kochen bestand, weil das Öl dann
besser vom Holz aufgenommen würde. Ist der Effekt groß, „na ja” oder
vernachlässigbar? Für den Fußboden hat meine Frau penibel mehrere Litter
Öl erhitzt, bevor sie es selbst aufgestrichen hat. Möchte ich zukünftig
vermeiden, wenn möglich.

> Eine Verkleidung, hinter der es dann ggf doch schimmelt kann man immer
> noch anbringen.

Okay.

Viellen Dank für die Reaktion.

Wolfgang Martens

unread,
Sep 12, 2022, 7:02:02 PM9/12/22
to
Am Mo.,12.9.2022 um 20:35 schrieb Michael Uplawski:
> Einmal hab' ich schon... bereits mit Leinöl bestrichen.
>
> Dazu hätte ich auch eine Frage: Ich habe diesmal das Öl nicht
> erhitzt und gleich aus dem Kanister verwendet. Mir ist auch nur ein
> einziger Möbelschreiner begegnet, der auf das Kochen bestand, weil
> das Öl dann besser vom Holz aufgenommen würde. Ist der Effekt groß,
> „na ja” oder vernachlässigbar? Für den Fußboden hat meine Frau
> penibel mehrere Litter Öl erhitzt, bevor sie es selbst
> aufgestrichen hat. Möchte ich zukünftig vermeiden, wenn möglich.

Kochen startet die Aushärtung schneller, besser einziehen tut es
damit, weil es dann warm ist. Meistens verwendet man fertige
Leinölfirnis.
Bitte selber nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lein%C3%B6l
hier die PDFs
https://www.kremer-pigmente.com/de/shop/mal-binde-klebemittel/73100-kremer-leinoel-firnis.html


Thomas Prufer

unread,
Sep 13, 2022, 2:23:41 AM9/13/22
to
On Mon, 12 Sep 2022 20:46:08 +0200, Michael Uplawski
<michael....@uplawski.eu> wrote:

>Ich habe Erfahrung mit Hartöl in einer Möbelum Vollholz-Küche und habe
>das auch für das Holz unserer Spühle wieder eingesetzt. Mir ist hier in
>F allerdings noch kein Präparat begegnet, das dem entspräche. Ich weiß,
>dass ich das selber mischen kann.., aber ich mische schon und hantiere
>herum mit Sachen, von denen ich so wenig weiß. Bei Hartöl ist jetzt mal
>Schluss. Mach' ich nicht. Eine aktive Entscheidung.

Le Tonkinois?

Bildet aber eher einen Film, also eher lackartig als ölartig...


Thomas Prufer

Michael Uplawski

unread,
Sep 13, 2022, 7:48:41 AM9/13/22
to
Thomas Prufer:
>>Bei Hartöl ist jetzt mal Schluss. Mach' ich nicht. Eine aktive
>>Entscheidung.
>
> Le Tonkinois?

Auf der Basis von Baumharz. Liest sich interessant und muss ich mal
testen. Da fallen mir jetzt auch noch ein paar andere Anwendungen ein,
eher im Außenbereich. Am Ende schient es mir aber doch eine Art von
Versiegelung herzustellen. Bei Hartöl ist das nicht unbedingt so und die
Behandlung muss auch wiederholt werden.

Danke für das Stichwort.

Cheerio

Michael Uplawski
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