Oder weiß jemand, wo man so eine Pumpe und Zubehör (Manometer etc)
günstig herkriegen kann?
Tom Berger
Nimm einfach einen Kompressor aus einem alter Kühlschrank,
der hat eine Ansaugseite, (starkes Vakuum) an die Du gehen kannst.
Kabel mit Stecker dran, fertig!
Achtung! Ein Kühlschrankkompressor ist nicht geeignet für schnelle,
aufeinanderfolgende Einschaltungen. Daher sollte nach dem Ausschalten
erst etwa eine Minute gewartet werden, bevor wieder Eingeschaltet wird.
Ein Manometer dran, eventuell den Vakuumdruck mit einem Schlauchstück,
über T-Stück angeschlossen reduzieren. Je mehr dieses Schlauchstück
das Luft ansaugt, zugekniffen wird, desto größer das Vakkuum am Verbraucher.
Der andere Anschluß ist die Druckseite, bestens geeignet für
Airbresch-Pistolen, falls Du auch sowas mal machen willst.
--
Ich hoffe, daß ich Dir damit weitergeholfen habe !
Josef Scholz
Die Probleme, vor denen wir heute stehen,
können nur auf einer neuen Denkebene gelöst werden.
Albert Einstein
..das ganze ist aber nicht ganz unproblematisch (von der Umweltsauerei bei
der Demontage von evtl. noch FCKW enthaltenden Alt-Kühlschränken mal
abgesehen):
Gängige Kühlschrankkompressoren bestehen aus einem
Asynchronmotor mit Schweranlauf-Wicklung und Relais und einer kleinen
Kolbenpumpe mit Membranventilen. Der Asynchronmotor ist so dimensioniert, daß
er im Normalbetrieb von dem Kühlmittel gekühlt wird. Die Kolbenpumpe ist
entweder auf die Schmierwirkung des Kühlmittels selbst oder auf das ggf. im
Kühlmittel mit kreisende Öl angewiesen. Die Ansaugseite des Kompressors geht
in das Gehäuse.
Wenn man nun solch einen Kompressor asl Vakuumpumpe "umwidmet" so fällt
einerseits durch das Vakuum die Kühlung des Motors fast komplett weg (er ist
auf Federn gelagert, die kaum Wärme ableiten können) und die Schmierung ist
ebenfalls unterbrochen. Beides tut der Elektrik und Mechanik nicht wirklich
gut.
--
Stefan Wimmer ADVA AG Optical Networking
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> Wenn man nun solch einen Kompressor asl Vakuumpumpe "umwidmet" so fällt
> einerseits durch das Vakuum die Kühlung des Motors fast komplett weg (er ist
> auf Federn gelagert, die kaum Wärme ableiten können) und die Schmierung ist
> ebenfalls unterbrochen. Beides tut der Elektrik und Mechanik nicht wirklich
> gut.
Danke zunächst - auch und v.a. an Josef Scholz für den Tipp. Es kann
schon sein, daß fehlende Kühlung und Schmierung dem Motor nicht
besonders gut tun. Andererseits wird das dann ja ohnehin ein bereits
entsorgtes Teil vom Schrottplatz sein, und dann wird der halt einfach
ausgetauscht - weder wird die Umwelt damit zusätzlich belastet, noch
werden damit irgendwelche Ressourcen verschlissen.
Tom Berger
20 mbar ist eh nix -- so 200 mm Wassersäule: Manometer wäre z.B. ein
U-Rohr (U-Schlauch) mit Wasser drin. Die Höhen-Differenz in mm
zwischen den Wasserständen in den Schenkeln ist der Druck in
Millimeter Wassersäule, klar. Afaik sind 10 mm WS ungefähr 1 mbar.
Eventuell eine "Wasserstrahlpumpe"? Eine umgedreht Luftpumpe könnte
wirklich reichen, und Schlauchklemmen auf einem Gummischlauch als
"Ventile".
Kühlschrankompressor wie vorgeschlagen geht auch, gibt aber *sehr*
viel mehr als 20 mbar her...
Thomas Prufer
Tom Berger
Leider kommst Du mit Deinen 200 mm Wassersäule dann auf etwa 994 mbar
(bei normalem Wetter, natürlich, bei einem Atmosphärendruck von 1014
mbar). Ich will nicht *relativ* 20 mbar unter normalem Luftdruck,
sondern 20 mbar und weniger *absolut*
> Kühlschrankompressor wie vorgeschlagen geht auch, gibt aber *sehr*
> viel mehr als 20 mbar her...
Wieviel mehr? 990 mbar müßten's nach Deiner Rechnung dann schon sein!
Tom Berger
> Bei ebay wird gerade eine Wasserstrahl-Vakuumpumpe versteigert - auf
> welchen Druck kommt man damit ungefähr?
Etwa 10 mbar ... genauer weiss ich es nicht aus dem Kopf - es hängt
von der Wassertemperatur ab. Je kälter, desto besser das Vakuum.
Andrea
Andrea Glatthor schrieb:
> Tom Berger <tom.berg...@t-online.de> schrieb:
Wassertemp. --> erreichbarer Druck
7°C --> 10 mbar
10°C --> 12 mbar
12°C --> 14 mbar
16°C --> 18 mbar
20°C --> 23 mbar
Andrea
Seit 1991 verwende ich gelegentlich zwei Kühlschrankkompressoren
(+ Drucklufttank; etc.) als Éigenbau - Airbrushkompressor ohne Probleme.
An einem Kühlschrankkompressor befinden sich 3 Röhrchen
- Saugseite
- Druckseite
- Verlötetes Röhrchen für Schmierung
Das verlötete Röhrchen habe ich geöffnet und mit einem Stopfen wieder
verschlossen.
Hier fülle ich, wenn Kompressor zu schnell heiß oder und lauter wird,
Nähmaschienenöl nach.
Wie oft dies notwendig ist, hängt wohl vom Druck ab mit dem der Kompressor
betrieben wird.
Vorteile: sehr leise
Achtung: Druckabhänige Abschaltung und Überdruckventil (bzw.
Unterdruckventil) nicht vergessen !
Es gibt auch fertige Airbrushkompressoren auf Basis von
Kühlschrankkompressoren.
Gruss
Felix
ich bin Modellbauer, und verwende bereits seit 15 Jahren alte
Kuehlschrankkompressoren als Vakuumpumpe.
Ich hatte noch nie einen Ausfall und bin ausgesprochen zufrieden damit.
Das erreichbare Vakuum liegt bei 900 mbar Unterdruck.
Servus,
---
Anton Fasching PST Informatik
Tel :. 089/2178-2178
http://www.pst.informatik.uni-muenchen.de/~afaschin/
>Leider kommst Du mit Deinen 200 mm Wassersäule dann auf etwa 994 mbar
>(bei normalem Wetter, natürlich, bei einem Atmosphärendruck von 1014
>mbar). Ich will nicht *relativ* 20 mbar unter normalem Luftdruck,
>sondern 20 mbar und weniger *absolut*
Hatte ich überlesen -- 20 mbar Unterdruck ist ja recht wenig, 20 mbar
absolut schon mehr, da ist noch ein bischen was dazwischen! Hatte mich
eh gewundert, was einer mit 20 mbar Unterdruck will. 20 mbar - da
pumpt man auch ewig am Wasserdampf...
Kühlschrankkompressoren dürften mehr auf Druck ausgelegt sein --
Unterdruck wäre dann der Dampfdruck von Freon, Überdruck so 20-30 bar?
Kennt sich hier einer aus und kann mehr sagen als ich mit meinen
Mutmaßungen ins Blaue? In München jedenfalls kenne ich einen Laden der
eine gebrauchte Vakuumpumpe für so um 200-300 DM verkauft. Aber Du
bist in Kassel?
Thomas Prufer
>Wassertemp. --> erreichbarer Druck
> 7°C --> 10 mbar
> 10°C --> 12 mbar
> 12°C --> 14 mbar
> 16°C --> 18 mbar
> 20°C --> 23 mbar
>
Eher "theoretisch minimal erreichbarer Druck" -- schaut mich nämlich
sehr nach dem Dampfdruck von Wasser an. Keine Ahnung, wie nah an den
Dampfdruck von Wasser man mit einer Wasserstrahlpumpe kommt, aber 100%
scheint mir optimistisch. Und der Wasserdampf diffundiert durch den
Schlauch in Richtung Vakuumgefäß, also fällt Trocknen aus.
Aber eine Wasserstrahlpumpe braucht eh jeder Heimwerker, ist ziemlich
unkaputtbar, und saugt auch trübe Brühen aus Schächten, Leitungen,
Löchern und Siphons ab, alles ohne Stromschlag-Gefahr.
Thomas Prufer
> On Tue, 06 Mar 2001 20:35:26 +0100, Andrea Glatthor
> <a...@andrea-glatthor.de> wrote:
>
>> Wassertemp. --> erreichbarer Druck
>> 7°C --> 10 mbar
>> 10°C --> 12 mbar
>> 12°C --> 14 mbar
>> 16°C --> 18 mbar
>> 20°C --> 23 mbar
>>
>
> Eher "theoretisch minimal erreichbarer Druck" -- schaut mich nämlich
> sehr nach dem Dampfdruck von Wasser an.
Richtig. Aber - vorausgesetzt, das System ist dicht - erreicht man
diesen Druck auch. Meine Ausbildungszeit ist schon ein wenig her, aber
14 mbar haben wir in unseren Destillationsapparaturen hinbekommen.
Andrea
>Richtig. Aber - vorausgesetzt, das System ist dicht - erreicht man
>diesen Druck auch. Meine Ausbildungszeit ist schon ein wenig her, aber
>14 mbar haben wir in unseren Destillationsapparaturen hinbekommen.
>
Doch so gut -- kein Wunder, das meine Schläuche platt wurden!
Die Dinger gibt's entweder aus Glas vom Glas-Apparatebauer, vom
Lehrmittelbedarf in Metall, oder weniger nobel (und billiger!) aus
Plastik im Wasserbettgeschäft.
Außerdem sind sie ideal, um irgendwelche lästig tröpfelnde Reste von
Wasser aus der Heizungsanlage zu saugen.
Thomas Prufer