wir haben eine Erdwärmeheizung. Der Hersteller-Kundendienst sagte uns
damals, es reiche völlig aus, das Warmwasser auf 48° C zu erheizen, über
50 würde soweiso nur mit der eingebauten Elektroheizung gehen = höherer
Energieverbrauch.
Gestern erzählte ein (über mehrere Ecken bekannter) Heizungsbauer, dass
er seinen Kunden immer rät, das Warmwasser auf mindestens 55 Grad
aufzuheizen, um Krankheitserreger abzutöten.
Wie seht Ihr das? Kann ich die Einstellung auf 47 Grad belassen oder
setzen wir uns damit einer zu großen Gefahr aus?
Vorab schonmal schöne Weihnachten!
Manfred
PS: Das Modell ist übrigens eine Vissmann Vitocal 300, falls das wichtig
sein solllte.
Das ist der ewige und müßige Legionellen Diskutier Streit. ;)
Kurzgefasst:
Fraktion A sagt: Legionellen treten auf wenn Wasser weniger als 55 Grad hat.
Fraktion B sagt: Fraktion A hat nur dann recht, wenn es um Wassermengen
geht, die längere Zeit stehen. Also wenn jemand z.B. in Urlaub fährt. Bei
normalen Wasserdurchsatz wäre das zu vernachlässigen - vorallem in
Privathaushalten mit Leitungsnetzen von wenigen metern.
Mein Kenntnisstand ist das beide Parteien immer noch am Streiten sind. ;)
Ich muss gestehen, dass ich zu Fraktion B tendiere.
Gruß,
Andreas
"Manfred Beier" <Manfre...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:fkfsqf$7k0$1...@online.de...
> Wie seht Ihr das?
"Moderne" Heizungs/Brauchwasseranlagen für den Einzelhaushalt haben eine
Funktion, die einmal pro Woche den Warmwasserbehälter auf "sehr heiß"
(Zahl ist mir entfallen) aufkocht. Ansonsten ist ein Wert von 45-50 Grad
ausreichend, weil das Wasser sonst wieder zu heiß ist
(Verbrühungsgefahr) bzw. wieder mit viel Kaltwasser runtergekühlt werden
muß.
--
Grüße von Nabel meiner Welt in die große Welt.
Apple G5 2*2GHz, 2*500Gigabyte Paltte, 3 GB RAM.
> wir haben eine Erdwärmeheizung. Der Hersteller-Kundendienst sagte uns
> damals, es reiche völlig aus, das Warmwasser auf 48° C zu erheizen, über
> 50 würde soweiso nur mit der eingebauten Elektroheizung gehen = höherer
> Energieverbrauch.
Am Hahn reicht das, klar.
> Gestern erzählte ein (über mehrere Ecken bekannter) Heizungsbauer, dass
> er seinen Kunden immer rät, das Warmwasser auf mindestens 55 Grad
> aufzuheizen, um Krankheitserreger abzutöten.
Er meint Legionellen. Recht hat er.
> Wie seht Ihr das? Kann ich die Einstellung auf 47 Grad belassen oder
> setzen wir uns damit einer zu großen Gefahr aus?
Das kann man so nicht sagen. Du moechtest Dich aber vermutlich zum Thema
Legionellen weiter schlau machen. Insbesondere auch beim Hersteller
Deines Geraetes.
Legionellen moegen es warm, nicht heiss, und brauchen Zeit um sich zu
vermehren. Wenn also genuegend Durchsatz besteht, reicht die Zeit nicht
zur Vermehrung. Wenn die Temperatur nicht stimmt, ist die Zeit
unkritisch. Es gibt sehr fliessende Uebergangsbereiche.
IIRC gibt es Vorschriften fuer Warmwasservorratsboiler mit mehr als
350l, aber das sollte der Heizungsbauer genauer wissen.
Du musst auch nicht dauernd ueber 55 Grad sein, gelegentlich ueber 70
reicht auch. Im Campingbereich haben sich UV-Lampen in Wassertanks
bewaehrt, besonders bei Reisen Richtung Sueden.
Ob man jetzt was machen muss oder nicht, man sollte bei seiner
Trinkwasseranlage mal das Thema Legionellen abgeklopft haben.
Tschau,
Joerg
> Gestern erzählte ein (über mehrere Ecken bekannter) Heizungsbauer, dass
> er seinen Kunden immer rät, das Warmwasser auf mindestens 55 Grad
> aufzuheizen, um Krankheitserreger abzutöten.
Er meint Legionellen. Und hat grundsätzlich recht. Aber... *g.
Zum einen sind Legionellen nur eine Gefahr, wenn man sie einatmet.
Trinken kannste die Literweise und es passiert nichts (bei Menschen mit
normalem Imunsystem). Also wäre z.B. Duschen so ein "Risikofall".
Zum Anderen besteht diese Gefahr nur, wenn Wasser relativ lange steht,
Urlaub wäre da ein Stichwort, oder sehr grosse Mengen warm vorgehalten
werden. Daher hört man da hauptsächlich von, wenn es Krankenhäuser,
Altenheime etc betrifft. Im EFH kann man das nicht ignorieren aber
zumindest getrost vernachlässigen.
Wenn ihr euch da wirklich Sorgen drum macht, dann würde es absolut
reichen, das WW einmal die Woche auf 70°C aufzuheizen. Denn dann werden
eventuell vorhandene Legionellen abgetötet.
Euer Heizungsbauer hat mit seinen 55°C übrigens ein kleines Problem,
denn nach DVGW sollte am WW-Ausgang immer eine Temperatur von 60°C
anliegen, um Legionellen auszuschliessen.
> Wie seht Ihr das? Kann ich die Einstellung auf 47 Grad belassen oder
> setzen wir uns damit einer zu großen Gefahr aus?
Lasst es wie es ist. Nach einem Urlaub würde ich den Speicher einmalig
auf 70°C aufheizen und gut isses.
Greetz,
MK
--
"Es ist gut, die Hämorride am Hintern des Systems zu sein."
Harald Lesch
> Im EFH kann man das nicht ignorieren aber
> zumindest getrost vernachlässigen.
Gab es in den letzten 150 Jahren eigentlich einen einzigen
dokumentierten Fall von Legionärskrankheit durch Infektion
in einem Privathaus?
Solange wir uns um Gefahren sorgen die wohl überhaupt nicht
bestehen ist ja alles in Ordnung ;-)
Gruß
Jochen
Moin,
ergänzend zu den anderen Beiträgen ein anderer Aspekt: Bei mehr als 60
°C beginnt die Ausfällung von Kalk, was auf dem Wärmetauscher zu
Ablagerungen und damit zu höherem Energieverbrauch führt.
Gruß Jo
Mir ist keiner bekannt. Die Frage da ist aber auch, in wie weit ein so
kleiner "Opferkreis" es überhaupt in die Medien schaffen würde.
> Bei mehr als 60
> °C beginnt die Ausfällung von Kalk, was auf dem Wärmetauscher zu
> Ablagerungen und damit zu höherem Energieverbrauch führt.
Beweise? Mir ist 38Grad C bekannt. Wird jedenfalls im
Schiff(smaschinen)bau so gelehrt.
> Wie seht Ihr das? Kann ich die Einstellung auf 47 Grad belassen oder
> setzen wir uns damit einer zu großen Gefahr aus?
Nö. Eigentlich nicht. Wenn es das gewissen beruhigt Fahr ab und zu das
Legionellenprogramm: 70 Grad- IMHO ist das allerdings Schwachsinn.
Was aber zu Bedenken is: Mein Wasser hatte ich mal ne Weile bei 45 Grad-
bis ich merkte, dass so der Speicher zu klein ist. Bei 50 Grad reicht es
weiter.
Gruß
Gerade bei einer Wärmepumpe würde ich die Brauchwassertemperatur
möglichst niedrig wählen, damit die Wärmepumpe sparsam arbeitet und
zusätzlich der Speicher weniger Wärmeenergie verliert. Als
Temperaturuntergrenze könnte man z.B. die notwendige Wassertemperatur
der Badewanne/Dusche ansehen, damit man da nur noch relativ wenig
kaltes Wasser beimischen muß.
Bezüglich den Legionellen könnte man dann zeitweise auf höhere
Temperaturen gehen, manchen Heizungsregelungen unterstützen dies wohl
auch automatisch.
Neue Gefahren
Nach der Warnung vor möglichen Attentaten mit radioaktiv verseuchten
Bomben, weist Wolfgang Schäuble nun auf die Gefahr von außerirdischen
Invasoren hin. Panik wolle er damit nicht schüren, sondern lediglich
seiner »großen Besorgnis« Ausdruck verleihen, sagte er. Zwar gebe es
noch keine konkreten Hinweise, aber gerade dass sich die Aliens noch
versteckt halten, spräche eindeutig gegen sie.
>Jo Warner <kiw...@yahoo.de> wrote:
>
>> Bei mehr als 60
>> °C beginnt die Ausfällung von Kalk, was auf dem Wärmetauscher zu
>> Ablagerungen und damit zu höherem Energieverbrauch führt.
>
>Beweise? Mir ist 38Grad C bekannt. Wird jedenfalls im
>Schiff(smaschinen)bau so gelehrt.
Waren die 38 Grad nicht fuer Mineralabscheidungen aus Seewasser bei
seewassergekuehlten Motoren?
jue
> Waren die 38 Grad nicht fuer Mineralabscheidungen aus Seewasser bei
> seewassergekuehlten Motoren?
Möglich. Jedenfalls war irgendwas mit 38 Grad.
> Gestern erzählte ein (über mehrere Ecken bekannter) Heizungsbauer, dass
> er seinen Kunden immer rät, das Warmwasser auf mindestens 55 Grad
> aufzuheizen, um Krankheitserreger abzutöten.
>
Irgendwann habe ich gelernt, daß ab 55°C die Verkalkung anfängt. Daher
ist das Wasser bei uns etwas über 50°C im Kessel.
--
Liebe Grüße, Gerd - Hier steht die Satelliten FAQ,
PC-Tipps, Mopped, Katzen, Garten, Heimwerken:
http://www.satgerd.de/
> Irgendwann habe ich gelernt, daß ab 55°C die Verkalkung anfängt.
Das ist genauso falsch oder richtig wie jede andere Temperatur. Es
kommt ganz auf die genaue Zusammensetzung des Wassers an.
Normalerweise sollte der Wasserversorger dazu Auskunft geben können.
Gruß Dieter
Detlef
> >> Waren die 38 Grad nicht fuer Mineralabscheidungen aus Seewasser bei
> >> seewassergekuehlten Motoren?
> >
> > Möglich. Jedenfalls war irgendwas mit 38 Grad.
> >
> Z.B.spricht man beim Menschen da von leichtem Fieber...
Ja, sicher, aber es ging um Schiffmaschinen/motoren.
>Wie seht Ihr das? Kann ich die Einstellung auf 47 Grad belassen oder
>setzen wir uns damit einer zu großen Gefahr aus?
Wie gross ist der WW Speicher und wieviele Personen sind im Haushalt?
--
mfg markus
Die E-Mail Adresse ist gültig,wird aber nicht gelesen.
Sollte ausnahmsweise eine Antwort per E-Mail nötig sein:
vorna...@gmx.de