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Aussenputz-Pfusch oder Pech?

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Rainer Hammermueller

unread,
Apr 5, 2001, 11:03:12 AM4/5/01
to
Hallo,

unser Haus ist vor ca 3 Jahren verputz worden. (Poroton-Ziegel, darauf
Kalk-Zement-Putz)
Nun steigt auf der Seite zum Hof das Wasser hoch und der Putz bginnt
langsam abzubroeckeln. Der Hof ist mit Beton-Pflastersteien ausgelegt
bis an die Hauswand heran.
Daraufhin haben wir den Gipser gefragt und der hat uns geantwortet,
dass der Hof nicht bis zur Hauswand heran gepflastert haette werden
duerfen.
Nun hat uns jemand erzaehlt, dass der Gipser irgendwelche Platten oder
einen wasser-sperrenden Putz haette anbringen muessen, damit da das
Wasser nicht hochsteigt.
Wer hat nun recht? Was sollen wir nun machen?

Vielen Dank fuer Tips
Rainer

Mick

unread,
Apr 5, 2001, 1:02:20 PM4/5/01
to
Da hätte ein Wasserdichter Sockelputz hin gemusst!!
"Rainer Hammermueller" <R.Hamme...@alcatel.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3acc87c8.6592640@news...

Andrea Glatthor

unread,
Apr 5, 2001, 2:59:00 PM4/5/01
to
Hallo Rainer,

R.Hamme...@alcatel.de (Rainer Hammermueller) schrieb:

> unser Haus ist vor ca 3 Jahren verputz worden. (Poroton-Ziegel, darauf
> Kalk-Zement-Putz)
> Nun steigt auf der Seite zum Hof das Wasser hoch und der Putz bginnt
> langsam abzubroeckeln. Der Hof ist mit Beton-Pflastersteien ausgelegt
> bis an die Hauswand heran.
> Daraufhin haben wir den Gipser gefragt und der hat uns geantwortet,
> dass der Hof nicht bis zur Hauswand heran gepflastert haette werden
> duerfen.

Hat das Pflaster denn ein Gefälle? Und wenn ja, wie hoch ist es (und in
welche Richtung? ;-)

> Nun hat uns jemand erzaehlt, dass der Gipser irgendwelche Platten oder
> einen wasser-sperrenden Putz haette anbringen muessen, damit da das
> Wasser nicht hochsteigt.

Ja, einen wasserabweisenden Sockelputz. Ist denn der Außenputz bis nach
unten durchgezogen? Das darf er nicht. Für den Sockelbereich gibt es
extra Sockelputze. Auf Deinem Poroton darf vermutlich auch mit einem
Kalkzementputz der Sockel ausgebildet werden (hängt von der Festigkeit
des Steins ab), aber wasserabweisend muss er auf jeden Fall sein.

> Wer hat nun recht?

Möglicherweise haben beide (Putzer und Pflasterer) Fehler gemacht.

> Was sollen wir nun machen?

http://www.svbuc.de/sockelputz.gif angucken und mit dem Zustand Deiner
Hauswand vergleichen ... Unterschiede mal aufschreiben. :)
Beim Außenputz werden zwei Bereiche unterschieden:
- Außenwandputz auf über dem Sockel liegenden Flächen
- Außensockelputz im Bereich oberhalb der Erdanschüttung
(Geländeoberkante)


Die DIN 18550 "Putz - Begriffe und Anforderungen" meint zum Sockelputz:

,---- [ DIN 18550 Teil 1, Punkt 4.2.2.5 ]
| Außensockelputz
| ~~~~~~~~~~~~~~~
| Außensockelputze müssen ausreichend fest, *wenig wassersaugend* und
| widerstandsfähig gegen kombinierte Einwirkung von Feuchtigkeit und Frost
| sein. [...]
`----

Die "*" sind von mir. :-)
Außensockelputz muss in jedem Fall die Anforderungen an wasserabweisende
Putze erfüllen, gegebenenfalls durch einen geeigneten Dichtungsmittel-
zusatz.

Jetzt bist Du wieder dran.


Andrea

Robert Pflüger

unread,
Apr 5, 2001, 4:35:09 PM4/5/01
to
HAllo

aus der "Ferne" ist Deine Frage nicht beantwortbar. Wenn ein
"Sockelputz" fachlich richtig (und somit nicht zu beanstanden)
angebracht wurde und "unüblich viel" z.B. Streusalz an den Sockel
"herangetragen" wurde, dann kann der Putzer nix dafür daß der Putz nicht
mehr funktioniert. Aber die Andrea wird ein langes Lied davon wissen,
daß Sockelputz nicht gleich Sockelputz ist. ...und den Nachweis ein
Baustoff (z.B. Sockelputz) sei nicht "richtig" verarbeitet oder
eingesetzt oder zusammengesetzt will man nicht wirklich oft und gern
führen. Die fachgerechte Reparatur ist oft (nicht immer) um ein
vielfaches einfacher/preiswerter.

... diese Gedanken muß man sich nicht unbedingt machen wenn man
Gewährleistungsansprüche geltend machen kann. Naturgemäß werden diese
bei Mängeln am Putz zuerst an den Putzer gerichtet werden. je nachdem
mit wem man einen Vertrag geschlossen hat.

Gruß,
Robert

Rainer Hammermueller wrote:
> ...

Thomas Agit

unread,
Apr 6, 2001, 4:56:56 AM4/6/01
to
Hallo Rainer!

> Nun steigt auf der Seite zum Hof das Wasser hoch und der Putz
> bginnt langsam abzubroeckeln.

Hab hier das gleiche Problem, allerdings Altbau, nicht unterkellert,
nicht oder schlecht abgesperrte Aussenwand.
Wie ist`s bei Dir- Fundament dicht?

Frage an die Fachleute: bringt`s was, wenn ich mit Sockelputz neu
verputze, oder würde das nur das Wasser höher treiben?

schöne Grüße,
Thomas

--
Das Leben ist eine Krankheit, die sexuell übertragen wird und
tödlich endet

Andrea Glatthor

unread,
Apr 6, 2001, 4:25:46 PM4/6/01
to
Hallo Thomas,

Aqu...@gmx.net (Thomas Agit) schrieb:

[Außenputzschäden im Sockelbereich]


> Hab hier das gleiche Problem, allerdings Altbau, nicht unterkellert,
> nicht oder schlecht abgesperrte Aussenwand.

> Frage an die Fachleute: bringt`s was, wenn ich mit Sockelputz neu

> verputze, oder würde das nur das Wasser höher treiben?

Neu verputzen bringt nichts, es sei denn, der Putz ist falsch ausgeführt
und daher der Verursacher. Wenn die Horizontalsperre in der Wand fehlt,
dann ist das nicht von Dauer. "Das Wasser höher treiben" tut alles, was
die Verdunstung der aufsteigenden Feuchte verlangsamt. Also im Prinzip
auch ein wasserabweisender Sockelputz, das ist aber mehr theoretisch, da
er ja auch die Wassernachlieferung von außen stoppt. Was gar nicht erst
reinkommt, muss auch nicht wieder raus. Anstriche aller Art sind *die*
"wasserstand-hochtreibenden" Baustoffe.

Nur wenn Du in etwa abschätzen kannst, *wieviel* Wasser *von wo aus* ins
Mauerwerk gelangt, dann kannst Du auch den Erfolg (oder die
Verschlimmbesserung) von verschiedenen Sanierungsmaßnahmen abschätzen.

Bei Dir ist ein Sockelputz drauf, aber der in einem saumäßigen Zustand?
Wie alt ist dieser Putz? Und bis in welche Höhe der Fassade sind
Feuchteschäden sichtbar?


Andrea

Rainer Hammermueller

unread,
Apr 9, 2001, 3:03:34 AM4/9/01
to
Hallo Andrea,

vielen Dank fuer deine Antwort


>
>Hat das Pflaster denn ein Gefälle? Und wenn ja, wie hoch ist es (und in
>welche Richtung? ;-)
>

Das Pflaster hat ein leichtes Gefaelle von der Wand weg.



>Ist denn der Außenputz bis nach unten durchgezogen? Das darf er nicht.

Der Aussenputz ist bis nach unten durchgezogen.

>
>http://www.svbuc.de/sockelputz.gif angucken und mit dem Zustand Deiner
>Hauswand vergleichen ... Unterschiede mal aufschreiben. :)

der Sockel fehlt. Der Aussenputz geht bis nach unten durch.

>Außensockelputz muss in jedem Fall die Anforderungen an wasserabweisende
>Putze erfüllen, gegebenenfalls durch einen geeigneten Dichtungsmittel-
>zusatz.

der Gipser hat nicht zwei verschiedene Putze verarbeitet.

Was tun?


Gruss
Rainer


Andrea Glatthor

unread,
Apr 9, 2001, 5:56:58 AM4/9/01
to
Hallo Rainer,

R.Hamme...@alcatel.de (Rainer Hammermueller) schrieb:

[Aussenputzschaden]


> Der Aussenputz ist bis nach unten durchgezogen.

[...]
> Was tun?

Beim Putzer (nocheinmal) reklamieren. Läuft die Gewährleistung noch?
Dazu musst Du erst einmal in den Vertrag (so ein schriftlicher
vorhanden) gucken.
Und dann sprich mit ihm! Keine schriftliche Mängelanzeige, sondern erst
einmal auf die DIN 18550 und die "Wassersaugfähigkeit" seines Putzes
ansprechen. Bei der Art der Ausführung müsste er für die gesamte Fläche
einen wasserabweisenden Putz verwendet haben. Wenn er Dir das nachweisen
kann, ist er "aus dem Schneider". Wenn nicht, dann muss er nachbessern.
Versuch also herauszubekommen, mit welchem Putz er gearbeitet hat und
informiere Dich bei dem Hersteller (oder hier <grins>) über die
Eigenschaften.
Die Frage ist, ob er das Nachbessern im Fall des Falles freiwillig
macht, oder sich standhaft sträubt. Ein Rechtsstreit lohnt sich nämlich
nicht, wie Robert schon schrieb.


Andrea

Thomas Agit

unread,
Apr 9, 2001, 1:48:54 PM4/9/01
to
Hallo Andrea!

>Bei Dir ist ein Sockelputz drauf, aber der in einem saumäßigen
>Zustand? Wie alt ist dieser Putz? Und bis in welche Höhe der
>Fassade sind Feuchteschäden sichtbar?

Sorry für die späte Antwort- Danke für Deine Mühe :-)
Also, ein spezieller Sockelputz wurde bei uns nicht verarbeitet- kann
mich nur erinnern, daß dem "normalen" Kalk- Zement- Mörtel eine
Extraschippe Zement verpaßt wurde, das war alles.
Die Feuchteschäden gehen allerdings auch weit über den Sockelbereich
hinaus, bis in etwa 1,2m Blättert die Fassadenfarbe, weiter unten
platzt der gesamte Putz ab.
Aufgebracht wurde der Putz vor 9 Jahren von einer "Laienputzkolone".

schöne Grüße,
Thomas

--
Arbeitsplatz oder arbeitslos, das ist Einstellungssache (Heinz
Lukas)

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