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Lindsay Wasserenthärtungsanlage - Einstellungen ?

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Ingo Heip

unread,
Nov 30, 1998, 3:00:00 AM11/30/98
to
Hallo !

Weiß jemand von Euch, wie man die oben genannten Anlagen einstellt ?
Ich habe noch eine mit mechanischer Regelung (5600 Ecominder)
Die sogenannte Bedienungsanleitung sieht eher aus wie ein
Verkaufsprospekt.
Besonders würde mich interessieren, für was die Einstellung eines
Druckes im Inneren des Steuerkopfes (Enthärterventil) ist.(1-8kg ) Muß
da etwa der Wasserdruck eingestellt sein ?
Hat jemand die Formel zur Berechnung der Volumeneinstellung
verstanden? (Kapazität des Harzes mal m^3 durch nettohärte - reserve
durch was ?)

Laut unseres Wasserwerkes werden als Vorgaben 8 Grad dH als
Mindestwert vorgeschlagen. Was stellt Ihr denn so ein ?

Wie haltet Ihr das denn mit der regelmäßigen Rückspülung zur
Verhinderung von Verkeimung ?


Au wei, jede Menge Fragen...

Vielleicht findet sich ja jemand, der sich mal damit beschäftigt
hat...

Danke im Vorraus

Ingo

Kutzki Peter

unread,
Dec 5, 1998, 3:00:00 AM12/5/98
to Ingo Heip
Hallo Ingo,

Ingo Heip schrieb:

> Weiß jemand von Euch, wie man die oben genannten Anlagen einstellt ?

> Ich habe noch eine mit mechanischer Regelung (5600 Ecominder)

Kenne ich leider nicht.
Doch da es sich nicht um eine elektronisch- oder härtegesteuerte
Anlage handelt, kann es eigentlich nur einen wichtigen Einstellbereich
geben. Dieser befindet sich am Verschneide-Ventil, zwischen
Druck-Eingang und Wasserausgang (oft nur als Bypass-Leitung mit
einfachem Ventil oder einem gewöhnlichen Muffenschieber).

> Besonders würde mich interessieren, für was die Einstellung eines

> Druckes im Inneren des Steuerkopfes (Enthärterventil) ist. (1-8kg ) Muß


> da etwa der Wasserdruck eingestellt sein ?

Das mit den 1- 8 kg kenne ich so nicht. Ich glaube es handelt sich um
die Salzmenge, die pro Rückspülung (Regeneration) verbraucht wird. Im
Steuerkopf selbst solltest Du besser nichts ändern! Die Funktion eines
chemischen Enthärters ist eigentlich sehr einfach.
In der Flasche unter dem Steuerkopf befindet sich Kunstharz (kugelform),
sieht aus wie Kaviar. Dieses Kunstharz-Bett wird also mit Trinkwasser
durchspült und entzieht dem Wasser "sämtliche" Kalzium-Ionen. Für jedes
aufgenommene Kalzium-Ion gibt das Kunstharz ein Natrium-Ion (aus der
Salzwasserlösung) an das Trink-Wasser ab (daher Ionen-Austauscher). Da
das Wasser beim Austausch grundsätzlich auf "Null Grad" dH (deutsche
Härte) entkalkt wird, überwiegt die freie Kohlensäure(CO²). Deshalb wird
dem vollständig entkalkten Wasser (kurz vor dem Eintritt in das
Rohrsystem des Wohnhauses) unentkaltes Frischwasser über einen Bypass am
Geräte-Eingang (dem Verschneide-Ventil) zugeführt. Richtig ist, daß
idealerweise auf 8 bis 12 Grad dH verschnitten wird, da das
Gleichgewicht zwischen Kalk und Kohlensäure im Wasser passen muß. Die
Kohlensäure sollte mit einer Restmenge an Kalk reagieren können, statt
an der Oberfläche von Rohren oder Armaturen zu knappern.
Beim Installateur oder im Handel kannst Du Dir eine entsprechende
Messflüssigkeit für ca. 20,- bis 30,- Mark beschaffen, um zu prüfen, ob
die Anlage überhaupt verändert werden muß.
Übrigens, ist die Natrium-Kapazität des Enthärter-Harzes erschöpft, muß
mit der Salzwasserlösung rückgespült werden. Dies läuft automatisch ab.
Entweder mit einer Zeit-, Härte- oder Mengengesteuerung. Moderne Geräte
machen das natürlich über logische Kombinationen mit einem Prozessor.

> Hat jemand die Formel zur Berechnung der Volumeneinstellung
> verstanden? (Kapazität des Harzes mal m^3 durch nettohärte - reserve
> durch was ?)

Verstehe ich so nicht ganz. Die Enthärter-Kapazität des Kunstharzes ist
natürlich abhängig von der eingestellten Salzsolen-Menge. Je stärker
verschnitten wird um so größer kann der Regenerations-Zyklus an der
Zeitschaltuhr eingestellt werden. Wieviel Kilo Tauscher-Harz in der
Flasche sein muß, ist u.a. vom Verbrauch, von der Wasserhärte und vom
Harz-Fabrikat abhängig. Das kannst Du alles bei Lindsay oder anderen
Herstellern anfragen. Irgendwann nach Jahren kann das Tauscher-Harz
brechen und muß erneuert werden. Vermutlich hat Dein Gerät noch eine
einstellbare Zeitschaltuhr für die Rückspülzeiten.
Wenn ja, würde ich prüfen wieviel Wasser in welchem Zeitraum
durchschnittlich verbraucht wird. Wieviel das Gerät nach diesen
verbrauchten Wassermengen dann noch bringt kann man zur Probe messen.
Am dem Wochentag, an dem die Waschmaschine voll in Aktion geht, sollte
Deine Anlage volle Kapazität haben. 1 g Kalk friesst 7 g Seife!
Meines Erachtens rechnen sich derartige Anlagen nur, wenn dadurch viel
Waschmittel eingespart werden kann. Ansonsten würde man unnütz große
Mengen Natrium (Salz) ins Abwasser spülen. Spülmaschinen haben ihren
eigenen Enthärter und moderne Warmwasserbereiter werden heute unter 55°C
betrieben.

> Wie haltet Ihr das denn mit der regelmäßigen Rückspülung zur
> Verhinderung von Verkeimung ?

Das Natrium-Harz-Bett im Tauscher könnte u.U. die ideale Nährstelle
für Keime sein! Soweit ich gehört habe, bringen sporadische
Rückspülungen auf Dauer nicht viel. Entkeimt wird bei modernen Anlagen
durch eine elektrochemische Aufspaltung (von Natrium zu Natrium-Chlorid
oder so ähnlich). Doch davon verstehe ich leider zuwenig.

Übrigens, mit dem Suchwort "Wasseraufbereitung" wirst Du im net einige
interessante Infos finden.

Besten Gruß
Peter

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