in meinem Haus (vor kurzem gekaft) besteht die Heizungsanlage überwiegend
aus Stahlrohr und zu geringen Teilen aus Kupferrohr.
Wenn Kupfer und Stahl sich in einem Elektrolythen (in diesem Fall Wasser)
befinden und elektrisch leitend verbunden sind, korrodiert der Stahl
schneller, als wenn das Kupfer nicht da ist.
Bei Trinkwasser ist eine "gemischte" Installation problematisch; wenn man
so eine Herstellt, dann muss (laut Baumarkt-Bahr-Broschüre) in
Fließrichtung das Kupfer nach dem Stahl kommen. In einer Heizungsanlage
geht das nicht, weil das Wasser im Kreis läuft.
Andererseits sind Anlagen aus Stahlheizkörpern und Stahlheizkesseln weit
verbreitet und die Stahlkomponenten halten in diesen Anlagen länger als 30
Jahre. Diese Stahlkomponenten können allerdings auch leichter ausgetauscht
werden, als ein Stahlrohr im Fußboden.
Ich vermute, dass meine Anlage auch schon ungefähr 30 Jahre alt ist, und
sie soll noch eine Weile halten.
Ist Kupfer und Stahlrohr in einer Heizungsanlage unkritisch, weil fast
immer Sauerstofffreies Wasser zirkuliert oder bringt die Autoprotolyse
das Eisen zum korrodieren?
Was soll ich tun?
Sollte ich möglichst alle Cu-Teile durch Stahl ersetzen?
Ratlos
Matthias
> Ich vermute, dass meine Anlage auch schon ungefähr 30 Jahre alt ist,
> und sie soll noch eine Weile halten.
>
> Ist Kupfer und Stahlrohr in einer Heizungsanlage unkritisch, weil fast
> immer Sauerstofffreies Wasser zirkuliert oder bringt die Autoprotolyse
> das Eisen zum korrodieren?
>
> Was soll ich tun?
> Sollte ich möglichst alle Cu-Teile durch Stahl ersetzen?
Bist Du Dir sicher, daß Du in der ganzen Heizung, nicht eh schon so
eine dicke Kalkschicht hast, daß es egal ist, aus welchem Material das
Rohr ist?
--
Viele Grüße aus Wien
Martin Hlustik
> Bist Du Dir sicher, daß Du in der ganzen Heizung, nicht eh schon so
> eine dicke Kalkschicht hast, daß es egal ist, aus welchem Material das
> Rohr ist?
Woher sollte denn viel Kalk kommen (meine Trinkwasserleitungen sind
nicht verkalkt)?
Matthias
Ich poste aus Östereich. Wir verwenden hauptsächlich Quellwasser aus
den Alpen, als Trinkwasser. Das ist wesentlich kalkhältiger als Grund-
oder Flusswasser.
...
> Wenn Kupfer und Stahl sich in einem Elektrolythen (in diesem Fall
Wasser)
> befinden und elektrisch leitend verbunden sind, korrodiert der Stahl
> schneller, als wenn das Kupfer nicht da ist.
- nur wenn genügend Sauerstoff Zutritt hat (auf jeden Fall in
Trinkwasserleituengen) - Kontaktkorrosion
> Bei Trinkwasser ist eine "gemischte" Installation problematisch; wenn
man
> so eine Herstellt, dann muss (laut Baumarkt-Bahr-Broschüre) in
> Fließrichtung das Kupfer nach dem Stahl kommen.
In Leitungen, mit geringem Wasserdurchsatz (d.h. es steht vorwiegend in
der Leitung) kann es auch zur Diffusion des Cu in die Stahlbereiche und
somit auch zur Korrosion kommen. Doch Dir geht es ja um die Heizung.
> In einer Heizungsanlage geht das nicht, weil das Wasser im Kreis
läuft...
> Ich vermute, dass meine Anlage auch schon ungefähr 30 Jahre alt ist,
und
> sie soll noch eine Weile halten...
> Sollte ich möglichst alle Cu-Teile durch Stahl ersetzen?
Auf Grund des geschlossenen Systems Deiner Heizung und auch des Alters
sollte eigentlich eine ausreichende Schutzschicht auf den Stahlrohren
ausgebildet sein.
Um ganz sicher zu gehen, würde ich weder die Cu-Teile durch Stahl
ersetzen noch die Stahlrohre durch Cu. In beiden Fällen bringst Du
aktive (weil nicht bedeckte) Oberflächen in das System, die Dir unter
Umständen großen Schaden zufügen können. Solltest Du jedoch einige Rohre
neu verlegen müssen, dann nimm auf jeden Fall Cu.
Viel Erfolg
Ralph
Wenn Du in der Nähe von
> Organization: Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY)
wohnst, kann das schon sein. Bei uns südlichen Völkern löst die Frage, wo Kalk
herkommen soll, Heiterkeit aus. An einem ein paar Wochen vor sich
hintropfenden Wasserhahn bildet sich hier ein Stalaktit.
Im Heizkreislauf dürften sich allerdings mangels Nachschub keine größeren
Ablagerungen bilden.
Michael Kauffmann
in meinem Haus (vor kurzem gekaft) besteht die Heizungsanlage überwiegend
aus Stahlrohr und zu geringen Teilen aus Kupferrohr.
Wenn Kupfer und Stahl sich in einem Elektrolythen (in diesem Fall Wasser)
befinden und elektrisch leitend verbunden sind, korrodiert der Stahl
schneller, als wenn das Kupfer nicht da ist.
Bei Trinkwasser ist eine "gemischte" Installation problematisch; wenn man
so eine Herstellt, dann muss (laut Baumarkt-Bahr-Broschüre) in
Fließrichtung das Kupfer nach dem Stahl kommen. In einer Heizungsanlage
geht das nicht, weil das Wasser im Kreis läuft.
Andererseits sind Anlagen aus Stahlheizkörpern und Stahlheizkesseln weit
verbreitet und die Stahlkomponenten halten in diesen Anlagen länger als 30
Jahre. Diese Stahlkomponenten können allerdings auch leichter ausgetauscht
werden, als ein Stahlrohr im Fußboden.
Hallo Matthias,
einen Heizungsanlage ist nicht so kritisch da es sich um ein geschlossenes
System handelt. Es immer verschienene Materialien im Einsatz z. B. Heizkörper
und Kessel. Bei Wasserinstallationen wird zwischen Zinkrohr und CU Rohr
ein Messingstück gesetzt das dem eletrochemischen Prozess (verschienene Spannungen)
entgegenwirken soll. Ich hatte mal Warmwasser und Zirkulation von CU auf Zink
(also anderen rum ) im Einsatz und das Wasser wurde immer brauner. Jetzt ist
Ruhe, die Zinkleitung wurden durch VPE ersetzt. Nimm für neue Heizungsrohre
CU da kannst Du selber legen, bei Eisen brauchst Du entweder eine Schweiss-
ausrüstung oder Gewindeschneider.
Lutz