wir sind momentan mitten in der Kernsanierung unseres Hauses. Dabei wird
auch die Elektrik neu verlegt.
In der Nähe des Sicherungskastens wurde dabei auch ein Erdstab für die
Erdung in den Boden geklopft.
Der Geselle und der Meister erklärten beide, dass es hierfür ausreicht,
einen 1,50m langen Metallstab zu verwenden.
Jetzt meinte ein (sich dunkel an seine Elektriker-Ausbildungszeit
erinnernder) Bekannter, dass man für das Setzen eines Erdstabes vorher
irgendwelche Widerstands-Messungen vornehmen müsse.
Drei Elektriker zwei Meinungen... :-/
Nun bin ich unsicher, ob dieser Erdstab eine ausreichende Erdung
gewährleisten kann.
Gruß
Sascha
> wir sind momentan mitten in der Kernsanierung unseres Hauses. Dabei
> wird auch die Elektrik neu verlegt.
> In der Nähe des Sicherungskastens wurde dabei auch ein Erdstab für die
> Erdung in den Boden geklopft.
>
> Der Geselle und der Meister erklärten beide, dass es hierfür
> ausreicht, einen 1,50m langen Metallstab zu verwenden.
Lokale Elektiker haben schon Erfahrungen mit dem Boden gesammelt. Bei mir
ist schon nach 1,20 m Grundwasser, ab 2,00 eine größere Torfschicht. Da
hätte ich lt. Messung auch den Kreuzerder auf die Wiese legen können;-))
Gegraben habe ich schließlich 90 cm (Gas- und Telefonleitungen gehen in dem
Bereich in den Keller) und dann einen 150 cm Staberder eingedrückt.
> Jetzt meinte ein (sich dunkel an seine Elektriker-Ausbildungszeit
> erinnernder) Bekannter, dass man für das Setzen eines Erdstabes vorher
> irgendwelche Widerstands-Messungen vornehmen müsse.
Nachher, sonst muß nachgebessert werden.
Horst
Ungewöhnlich eigenlich: 2 xyz, 3 Meinungen
> Nun bin ich unsicher, ob dieser Erdstab eine ausreichende Erdung
> gewährleisten kann.
Nur _ein_ Staberder: möglich aber eher unwahrscheinlich. Selbst bei
einer Erdungsmessung, jetzt bei viel Feuchtigkeit im Boden, kann man
wenig über den Erdungswiderstand im trockenen Sommer sagen.
Bei Sanierungen oder auch Grundrenovierungen, wo Gräben für neue
Leitungen, Kabel, Rohre etc.pp. geschachtet werden ist es meistens am
einfachsten 1 besser 2 Banderder (verzinktes Stahl-Flachprofil)
vorzusehen. (bei einem Neubau meist einen Ringerder)
http://de.wikipedia.org/wiki/Erder#Erderformen
(da sind jede Menge weitere Information, auch die links am Ende der
Seite beachten)
Ich habe z.B. bei der Verlegung von neuen Rohren im Hof zwei Banderder
mit vergraben, die mit 10mm Rundprofil am Hauptpotentialausgleich
angeschlossen sind.
Thomas
Üblich ist seit vielen Jahren komplett Kunststoff (AFAIK PE) oder - vom
Bewohner/Mieter/Eigentümer eventuell unbemerkt - bis kurz an das Haus
oder als Reparatur "Zwischenstück" in Kunststoff. Widerstand
wahrscheinlich eher im Megaohm-Bereich und als Erder unwirksam.
Du meinst vermutlich alte Stahlleitungen: messen (lassen). Ich würde
mich nur per Augenschein nicht darauf verlassen, viele der alten
Leitungen haben z.B. Korrosionsschutz aus Bitumen u.ä.
Thomas
Ich versteh nur "vorher" und "nachher"...
11.2 Erder – Teil 540 Abschnitt 542.2
Ein Erder wird entweder direkt in das Erdreich eingebacht (z. B. ein
Banderder oder
ein Staberder), oder in Beton verlegt (z. B. ein Fundamenterder).
246
.
Die gebräuchlichen Werkstoffe für Erder im Erdreich und die minimalen
Abmessungen
unter Berücksichtigung der Korrosion und der mechanischen Festigkeit
sind
in Tabelle 11.1 angegeben.
Als Erder bzw. als Materialien für Erder dürfen verwendet werden
Stäbe oder Rohre
Bänder oder Drähte
Platten
unterirdische Konstruktionsteile aus Metall, die im Fundament
eingebettet sind
Bewehrungen von im Erdreich eingebetteten Beton, ausgenommen
Spannbeton
Metallmäntel und andere Metallumhüllungen von Kabeln, entsprechend
den
örtlichen Auflagen oder Gegebenheiten
andere geeignete unterirdische Konstruktionsteile aus Metall,
entsprechend den
örtlichen Auflagen oder Gegebenheiten
Nicht als Erder dürfen verwendet werden
Wasserrohre und Gasrohre
Rohrleitungen aus Metall für brennbare Flüssigkeiten oder Gase
Anmerkung: Diese Festlegung schließt nicht aus, diese Rohrleitungen in
den Schutzpotentialausgleich
einzubeziehen.
>On Sat, 02 Oct 2010 16:29:31 +0200, Sascha Storzum wrote:
>> Am 02.10.2010 10:44, schrieb ?artin ?rautmann:
>> > On Sat, 02 Oct 2010 10:11:29 +0200, Sascha Storzum wrote:
>> >> In der Nähe des Sicherungskastens wurde dabei auch ein Erdstab für die
>> >> Erdung in den Boden geklopft.
>
>Nach dem Setzen messen. Was willst du vorher messen, wenn noch keine
>Erdung gelegt wurde?
Wie läuft der Stromkreis vom Erdstab zu - ja was? Gelbgrünes Kabel
des Hausanschluss? Wasserleitung im Keller?
Norbert
Am besten ist es, wenn Du ein Urinal in
Dein Haus einbaust und dessen Abwasser
direkt auf den Erdstab fliessen lässt.
:-)
Gruss
Harald
> Bei Sanierungen oder auch Grundrenovierungen, wo Gräben für
> neue Leitungen, Kabel, Rohre etc.pp. geschachtet werden ist
> es meistens am einfachsten 1 besser 2 Banderder (verzinktes
> Stahl-Flachprofil) vorzusehen.
Im Erdreich hat ein verzinkter Erder nichts mehr zu suchen, da gehört
V4A hin.
Lutz
> Wie gut ist die Erdung über die da noch üblichen Gas- und
> Wasser-Zuleitungen?
Gas war noch nie erlaubt und Wasser ist seit Ende 1990 verboten.
Lutz
> Der Geselle und der Meister erklärten beide, dass es hierfür
> ausreicht, einen 1,50m langen Metallstab zu verwenden.
1,5 m reicht heute nicht mehr aus wenn es eine Antenne gibt.
Lutz
Danke, das wusste ich nicht, die Entwicklung geht also auch in der
Erdungstechnik immer weiter. V2A ist offenbar nicht hoch genug legiert,
V4A ist korrosionsbeständiger, "besonders in chlorhaltigen Medien", aber
was wird - da die Entwicklung ja immer weiter geht - nach V4A kommen?
Lutz hättest du bitte die Nr./Bezeichung der Vorschrift für V4A als
Erdermaterial für mich?
Thomas
> 1,5 m reicht heute nicht mehr aus wenn es eine Antenne gibt.
>
> Lutz
Antenne?
Welche Antenne?
>> Im Erdreich hat ein verzinkter Erder nichts mehr zu suchen, da
>> gehört V4A hin.
> Danke,
Bitte, gerne geschehen.
> das wusste ich nicht, die Entwicklung geht also auch
> in der Erdungstechnik immer weiter.
Yepp. Wobei ich immer noch nicht weiss ob es mittlerweile auch
Kreuzerder in V4A gibt.
> Lutz hättest du bitte die Nr./Bezeichung der Vorschrift für
> V4A als Erdermaterial für mich?
In http://www.dehn.de/pdf/ds/eb/DS162.pdf steht was von
DIN EN 50164-2. Sehr interessant diese pdf.
Lutz
>> 1,5 m reicht heute nicht mehr aus wenn es eine Antenne gibt.
> Antenne?
> Welche Antenne?
Eine erdungspflichtige also alles was auf dem Dach sitzt. Dann
braucht es 2,5 m Erder.
Lutz
[...]
> Wie gut ist die Erdung über die da noch üblichen Gas- und
> Wasser-Zuleitungen?
Die Gasleitung war noch nie als Gebäudeerdung zulässig und auch nicht
möglich: Bei erdverlegten Gasleitungen aus Metall ist (und war) eine
elektrische Isolierung an der Hauseinführung vorgeschrieben.
Die Wasserleitung ist seit gefühlten 20 Jahren nicht mehr als Erdung
zulässig, besteht (ebenso wie Gasleitung) heute ja auch im Erdreich aus
nichtleitenden Kunststoffen.
Bei Altinstallationen funktioniert die Erdung über die Wasserleitung
meistens solange, bis die Hausanschlussleitung gegen Kunststoff
ausgetauscht wird. Wobei diese Erdungsmethode relativ unsicher
ist: Kupferleitungen wurden bspw. für Verlegung im Erdreich mit
Isolier-Klebeband umwickelt und somit elektrisch isoliert,
Stahlleitungen waren häufig mit Bitumen ummantelt. So "richtig gut"
funktionierte die Erdung nur über Bleileitungen, die häufig nur mit
einer Papier-Ummantelung in die Erde gegraben wurden. Aber
Blei-Anschlussleitungen will man heute aus anderen Gründen nicht haben
und damit hergestellte Hausanschlussleitungen dürften so langsam aussterben.
--
____________
/schüüüüüüüß Martin Kienaß, Hamburg
guck mal, ich kann Seifenblasen: oO o . O.°oO°o. ( by Pinguin)
> Eine erdungspflichtige also alles was auf dem Dach sitzt. Dann
> braucht es 2,5 m Erder.
Wie treibt man denn sowas realistischerweise in die Erde?
- Carsten
Bei Sandboden einfach hinein drücken, bei unserem Boden kommt nach ca.
1...2 Spatenstichen Kalkstein (massiv), also 2m mit SDSmaxXXL (oder
einer Tunnelbohrmaschine) vorbohren, sprengen oder... andere Erder nehmen.
Thomas
Man rollt immer ein Stückchen weiter ab und klopft es dann in die Erde ;-)
Gruß
Gerd
> Wie treibt man denn sowas realistischerweise in die Erde?
Das frage ich mich seit die 1,5 m nicht mehr reichen. Es gibt auch
andere Möglichkeiten z.B. einen Tiefenerder setzen lassen oder man
buddelt für Bandeisen V4A.
Lutz
>Wie treibt man denn sowas realistischerweise in die Erde?
Für Bohrhämmer gibt es dazu einen passenden Vorsatz. Die Stange ist
nicht am Stück, sondern in Teilen, man treibt also immer nur ca. 50cm
am Stück.
--
Ciao,
Holger (GUS-KOTAL, GUS#1100, GRR#51)
90-92 Honda CB400 10 Mm | 93-95 Yamaha TDM 850 26 Mm
95-97 KTM 620 LC4 13 Mm | seit 97 BMW R1100GS 81 Mm (Die Renndrecksau!)
cu @ http://www.issle.de
Das wär dann ein Tiefenerder.
Allerdings, mit 50 cm sind die mir noch nicht begegnet.
Verbindung mit zerquetschter Bleikugel.
MfG
bastian
>Das wär dann ein Tiefenerder.
Sorry, die Frage kann nur danach gewesen sein, weil ich einfach
naiverweise davon ausgehe daß jeder einen 2,5m langen Bandstahl ohne
Anleitung einbuddeln kann.
> Sorry, die Frage kann nur danach gewesen sein, weil ich
> einfach naiverweise davon ausgehe daß jeder einen 2,5m langen
> Bandstahl ohne Anleitung einbuddeln kann.
Die 2,5 m gelten nur bei einen Kreuzerder, Bandeisen hat grössere
Abmessungen.
Luzt