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Hygrometer eichen

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Christian Herzog

unread,
Dec 30, 2000, 9:50:23 AM12/30/00
to
Hallo Leute,

hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?
Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche mit
so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche Werte
an.

Vielen Dank und guten Rutsch.

Ciao Christian


Gerald Oppen

unread,
Dec 30, 2000, 11:37:44 AM12/30/00
to

Christian Herzog schrieb:


>
> Hallo Leute,
>
> hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?

Das kann nur jemand vom Amt.
Du kannst nur kalibrieren.

> Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche mit
> so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche Werte
> an.

Welches möchtest Du den kalibrieren ?
Wie gross ist die Abweichung ?
Hygrometer sind schwiriger in den Prozentbereich zu bekommen wie
Thermometer.

Gerald

Winfried Halbhuber

unread,
Dec 30, 2000, 12:36:36 PM12/30/00
to

> hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?

Hallo Christian !

Wir haben bei uns zu Hause ein älteres Hygrometer auf Roßhaar-Basis, da
ist eine genaue Anleitung dabei, wie man das kalibriert und wartet. Wenn
Du Interesse hast, tipp ich das mal ab und stelle es hier ins Usenet ?

Grüße,
Winfried :-D

Martin Rabers

unread,
Dec 30, 2000, 1:48:56 PM12/30/00
to
> hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?

Da ich auch gerne mal wissen würde, ob mein billiges Digital-Hygrometer
was brauchbares anzeigt, habe ich mal eine Suchmaschine angeschmissen.
Ich habs aber noch nicht getestet:

Unter http://www.weinstube-bayer.de/zigarrenschule/curing.html wird
erklärt, wie man mit einem feuchten Tuch oder mit einer Salzlösung
(genauer) ein Hygrometer kalibrieren kann. Hier
http://www.dr-wernecke.de/serv05.htm auch die Methode mit der
Salzlösung. Hier http://www.uni-koblenz.de/~odsbcg/rhnebel/relative.htm
kann man selbst ein Hygrometer aus langem Frauenhaar basteln und
kalibrieren. Wer gerade keine Frau mit langem Haar zur Hand hat, kann ja
mal mit einer Schere in der Fußgängerzone ....

Andrea Glatthor

unread,
Dec 30, 2000, 2:26:11 PM12/30/00
to
Hallo Christian,

"Christian Herzog" <i...@netsurf.de> schrieb:

> hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?

Jau!

Mit gesättigten Salzlösungen kann man definierte
Luftfeuchtigkeitswerte einstellen. Du brauchst nur genug von dem
entsprechenden Salz, ein flaches, fest verschließbares Gefäß mit
Glasdeckel (zum duchgucken *g*) und ein Rost entsprechender Größe, auf
das Du das Messgerät (die Messgeräte) legen kannst.
Welches Salz welche Luftfeuchte ergibt, findest Du auf
http://svbuc.de/drh/luftfeuchte-tab03.html

(Die Seite ist noch gar nicht ganz fertig und auch noch nicht
verlinkt, aber schon brauchbar.)


HTH,
Andrea

Andrea Glatthor

unread,
Dec 30, 2000, 10:36:31 PM12/30/00
to
Hi Martin.

Martin Rabers <Mart...@t-online.de> schrieb:

> Hier http://www.dr-wernecke.de/serv05.htm auch die Methode mit der
> Salzlösung.

Sieht die Tabelle bei allen Browsern so zerrissen aus?
Da muss man ja raten, welche Zahl zu welcher Temperatur gehört. :-(

> [...] selbst ein Hygrometer aus langem Frauenhaar basteln und


> kalibrieren. Wer gerade keine Frau mit langem Haar zur Hand hat, kann ja
> mal mit einer Schere in der Fußgängerzone ....

<kreisch> Iiiiiiik! </>


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Ich habe gerade mal nachgedacht, was man von euch Mannsbildern denn
wohl ähnlich nützlich verwerten könnte, aber mir will doch partout nix
einfallen. :-))


Andrea
--
Zeichnung: [TM] by Markus Notter in de.alt.talk.kasper

Thomas Prufer

unread,
Dec 31, 2000, 5:45:41 AM12/31/00
to
On Sat, 30 Dec 2000 15:50:23 +0100, "Christian Herzog"
<i...@netsurf.de> wrote:

>hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?
>Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche mit
>so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche Werte
>an.

Hygrometer kalibrieren, da kenn' ich mich aus. Ich fang mal an zu
dozieren.

Erst einmal: Hygrometer sind prinzipiell ziemlich grobe Meßeisen. +-1%
Genauigkeit ist schon *sehr* gut. Digitale Instrumente zeigen oft
Zehntel an, messen sie aber in den allermeisten Fällen nicht, (unter
1000 DM nie, sage ich mal). Gute Haarhygrometer kommen auf eine
erzielbare Genauigkeit von +-3% bis +-5%. Da kommt dann noch bis zu 8%
Hysterese dazu. Die "Bimetall"-artigen sind idR noch schlechter. Es
muß ja auch nicht Haar sein, kann auch Kunststoff, Cellophan,
Baumwollfaser sein -- ich sag ja, Meßeisen. Reicht aber vollkommen.

Damit ein Hygrometer richtig mißt, muß es die Temperatur der zu
messenden Luft annehmen! Ein an die Wand geklatschtes Hygrometer mißt
die relative Feuchte der Luft bei *Wandtemperatur*, also zu hoch. Ein
schwarzes Hygrometer in der Sonne zeigt zu wenig an, weil die Luft
erwärmt wird. Diese systematischen Fehler sind meist größer als die
+-5% Genauigkeit des gepflegten Hygrometers. Als Beispiel: Luft bei
100% rF und 20°, Sonne erwärmt das Hygrometer recht bescheiden auf 25°
-- die Luftfeuchte ist nur noch 75%.

Nachdem Du nur einen Punkt verstellen kannst (den Zeiger verdrehen
gegenüber der Skala halt), ist es einfach und billig zu kalibrieren:
Du brauchst nur einen Feuchte-Fixpunkt, kommst dadurch mit NaCl aus
und brauchst keine anderen Salze, die Geld kosten und ungesund sind.

Also: Erst eine gesättigte Kochsalzlösung herstellen, indem Du
ein-zwei fingerbreit Kochsalz etwas naß machst, in einem Gefäß mit
Deckel, groß genug damit die Hygrometer nicht mit dem Salz
kontaminiert werden. Keine ungesättigten Wasserspritzer an die
Gefäßwand, bitte! Die verfälschen erstaunlich viel und lange (obwohl
sie irgendwann eintrocknen). Bei 20 °C ist über dieser Lösung die
Gleichgewichtsfeuchte 76% (oder so, steht wohl in den Tabellen aus den
anderen Postings). Ein Grad hin oder her macht bei einem
Haarhygrometer nix aus.

Bevor Du jetzt die Hygrometer reinstellst, wartest und auf 76%
stellst, die Feinheiten, die selten erwähnt werden:

Haarhygrometer sind sehr empfindlich gegen hygroskopischen Staub, und
gegen Fett. Also die Haare in Äther oder einem anderen Lösungsmittel
entfetten, evtl. auch Spüli. Dann mit destilliertem Wasser spülen,
spülen, spülen. Wenn z.B. Kochsalzkristalle auf dem Haar sitzen, wird
das "Wasser ziehen" (eben auf die 76% bei 20°) und Du mißt Mist.
Cellophan ist ein guter Schutz gegen Dreck, weil
wasserdampfdurchlässig, das verlangsamt die Anzeige natürlich weil das
Wasser durchdiffundieren muß.

Haarhygrometer schwingen über, nach 20 Minuten sollten sie
eingeschwungen sein. Feuchte-Erhöhung machen sie schneller mit als
fallende Feuchte.

Haarhygrometer haben eine "Trockenverlängerung" unter 40% rF. Die
macht ein regenerieren nötig: alle 5 Tage bis maximal 2 Wochen eine
Stunde in gesättigte Luft (= nasser Lappen drüber), und fertig. Die
Anzeige sollte bei 96% landen.

Das man blonde Haare bevorzugt, soll nur historisch begründet sein.
Allerdings werden Frauenhaare als bevorzugt beschrieben (evtl. aber
nur wegen der oft größeren Länge).

Also, das war's erstmal. Sollte ja auch reichen.

Guten Rutsch, feuchtfröhlicherweise,

Thomas Prufer

Wolfgang Tittel

unread,
Dec 31, 2000, 5:45:48 AM12/31/00
to
quoting Andrea Glatthor:

>>hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?
>
>Jau!
>
>Mit gesättigten Salzlösungen kann man definierte
>Luftfeuchtigkeitswerte einstellen.

[...]

In <91o90a.3...@ComDoc.dialin.t-online.de>
hatte ich ein vergleichsweise simples Verfahren angeregt, das aber
IMHO für handelsübliche Hygrometer ausreichen dürfte.(?)

"Eichen" kann man selbst wohl sowieso nicht, da gibt es wohl eine
monopolistisch zuständige Behörde (Eichamt), allenfalls justieren ;).


Gruß von Wolfgang
--
Sie sind durchaus fähig, aus Ihren Fehlern zu lernen.
Heute könnte ein Tag sein, besonders viel zu lernen.

Christian Herzog

unread,
Dec 30, 2000, 1:14:02 PM12/30/00
to

"Gerald Oppen" <Gerald...@web.de> schrieb im Newsbeitrag
news:3A4E0F58...@web.de...

>
>
> Christian Herzog schrieb:
> >
> > Hallo Leute,
> >
> > hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?
> Das kann nur jemand vom Amt.
> Du kannst nur kalibrieren.

Mein ich ja

> > Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche
mit
> > so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche
Werte
> > an.
>
> Welches möchtest Du den kalibrieren ?

Das elektronische und das das eine mit dem Roßhaar.

> Wie gross ist die Abweichung ?

Bei 50% etwa 5-10% und Ri 100% ~20%

> Hygrometer sind schwiriger in den Prozentbereich zu bekommen wie
> Thermometer.


Mir hatte mal jemand erzählt, das man das Hygrometer in einen feuchten
Lappen legt, 1/2 Stunde wartet und danach selbiges auf 100% stellt.?? Das
hab ich mit dem elektronischen mal probiert. Seitdem zeigt es etwa 10%
weniger als vorher an.

Ciao Christian


Andrea Glatthor

unread,
Dec 31, 2000, 7:41:58 PM12/31/00
to
Hallo Christian,

"Christian Herzog" schrieb:
> "Gerald Oppen" schrieb:
>> Christian Herzog schrieb:

>>> Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche
>>> mit so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche
>>> Werte an.

>> Wie gross ist die Abweichung ?



> Bei 50% etwa 5-10% und Ri 100% ~20%

Wenn ich Thomas Angaben in
<o10u4tgk4lcgrsfie...@4ax.com> so lese, könnte man das
ja fast als ganz normal bezeichnen.

> Mir hatte mal jemand erzählt, das man das Hygrometer in einen feuchten
> Lappen legt, 1/2 Stunde wartet und danach selbiges auf 100% stellt.?? Das
> hab ich mit dem elektronischen mal probiert. Seitdem zeigt es etwa 10%
> weniger als vorher an.

Eine halbe Stunde ist vielleicht zu wenig?

Außerdem nützt es Dir wenig, wenn die Messgeräte zwar bei 100% rel. LF
gleiche Werte bringen, aber im hauptsächlich genutzten Messbereich
zwischen 40 und 70% nicht? Zwei Kalibrierungspunkte, je einer am
oberen und unteren Ende dieses Messbereichs, wären optimal.


Andrea
--
Happy 2001!

Andrea Glatthor

unread,
Dec 31, 2000, 7:43:59 PM12/31/00
to
Hallo Wolfgang,

CG...@gmx.de (Wolfgang Tittel) schrieb:

> quoting Andrea Glatthor:

{Hygrometer justieren]


>> Mit gesättigten Salzlösungen kann man definierte
>> Luftfeuchtigkeitswerte einstellen.
> [...]
>
> In <91o90a.3...@ComDoc.dialin.t-online.de>
> hatte ich ein vergleichsweise simples Verfahren angeregt, das aber
> IMHO für handelsübliche Hygrometer ausreichen dürfte.(?)

Im Weihnachtsstress habe ich wohl einiges nur quergelesen. Sorry. :-/

Ja, diese Handtuchmethode ist besser als nix, aber

a) liegen die üblichen Messwerte weit weg von 100% und man sollte
Messgeräte immer im Messbereich überprüfen

b) sind zum kalibrieren eigentlich zwei Messpunkte notwendig - eine
Einpunktkalibrierung ist nur eine Notlösung ... woher will man
wissen, dass ein Hygrometer, dass die 100% richtig anzeigt, auch
bei 40% noch stimmt?

Ich komme ja aus der Chemie und da ist man mit Messgeräten und deren
Kalibrierung etwas pingelig. :-)

Also: Einen Punkt bei 100% und dann den bei 75% rel. Luftfeuchte
verwenden ... wenn beide passen, dann ist die Wahrscheinlichkeit
größer, dass auch Messwerte deutlich darunter auch noch in etwa
stimmen.


Happy 2001!

Andrea

Rolf Sauter

unread,
Jan 1, 2001, 1:42:58 AM1/1/01
to


Hallo Christian!


Weil wir hier in einer Heimwerker-Gruppe sind, will ich Dir noch eine einfache
Methode mitteilen:
Du gehst mit einem Deiner Hygrometer zu einer Apotheke. Dort findest Du meistens
an der Eingangstür
außen eine Art Wetterstation mit Hygrometer. Das vergleichst Du mit deinem
Mitgebrachten und stellst
Deins dann entsprechend ein. Das müßte eigentlich für den Hausgebrauch genau
genug sein.


Gruß
Rolf

--
_____________________________________________________________
NewsGroups Suchen, lesen, schreiben mit http://netnews.web.de

Thomas Prufer

unread,
Jan 1, 2001, 5:27:46 AM1/1/01
to
On Mon, 01 Jan 2001 01:41:58 +0100, Andrea Glatthor
<a...@andrea-glatthor.de> wrote:

>Außerdem nützt es Dir wenig, wenn die Messgeräte zwar bei 100% rel. LF
>gleiche Werte bringen, aber im hauptsächlich genutzten Messbereich
>zwischen 40 und 70% nicht? Zwei Kalibrierungspunkte, je einer am
>oberen und unteren Ende dieses Messbereichs, wären optimal.

Nützt aber bei Zeigerinstrumenten nix: weil ja nur ein Offset
einstellbar ist (also Zeiger auf der Achse verdrehen). Das
elektronische Meßinstrument von testotherm hat zwei Kalibrierpunkte,
76% und 13%, also NaCl und LiCl, Preis um 800 DM.

Wenns denn eine genaue Messung sein soll, würde ich eh von der Messung
der relativen Feuchte abgehen -- die hängt zu stark von der Temperatur
ab. Dafür kann man ein Psychrometer auch selber basteln. Auch ein
Tauspiegelhygrometer, da ist halt die Kältequelle das Problem. Beide
reduzieren das Problem der Feuchtemessung auf eine Temperaturmessung.

Irgendwann habe ich zu beiden was auf Englisch geschrieben, in der
"Temp, Humidity & Dew Point ONA" (eben nicht FAQ, sondern "often
needed answers" -- blöd, findet kein Mensch, aber ich bin nicht Autor
des Titels.)

Aber es geht nicht primär um eine supergenaue Messung, meine ich,
sondern darum, daß fünf Meßinstrumente fünf stark unterschiedliche
Werte anzeigen. Und eines davon ist selber verstellt, und
möglicherweise dadurch falscher geworden. Würde mich auch stören!


Thomas Prufer

Steffen H.

unread,
Dec 31, 2000, 12:16:37 PM12/31/00
to

"Christian Herzog" <i...@netsurf.de> schrieb im Newsbeitrag
news:92krvo$7463t$1...@ID-11531.news.dfncis.de...

> Hallo Leute,
>
> hat jemand von Euch 'ne Ahnung, wie man ein Hygrometer eicht?
> Hab ein elektronisches und mehrere mechanische (mit Roßhaar und welche mit
> so ner Art 'Bi-Metall' als Wedelfeder). Alle zeigen unterschiedliche Werte
> an.

bei den mechanischen: alle spinnweben (innen) entfernen

ansonsten die teil in ein feuchtes handtuch einschlagen und ein paar stunden
liegen lassen, dann zeiger auf 100% stellen. das wars.
die genauigkeit ist leider vom preis abhängig...


steffen


Martin Rabers

unread,
Jan 1, 2001, 11:22:03 AM1/1/01
to
> >Das
> > hab ich mit dem elektronischen mal probiert. Seitdem zeigt es etwa 10%
> > weniger als vorher an.
>
> Eine halbe Stunde ist vielleicht zu wenig?

Ich habe mein "Billigdigitales" 1 Stunde in feuchtes Tuch gewickelt, und
es hat 87% angezeigt. Nicht gerade überzeugend. Einen Poti zum
einstellen habe ich noch nicht gesehen, werde es mal aufschrauben ob
sowas überhaupt drin ist.

Andrea, wo ist eigentlich dein Artikel mit der super gemachten Zeichnung
(Faust auf die Nase) abgeblieben? Ich hätte gerne noch darauf
geantwortet.

Andrea Glatthor

unread,
Jan 1, 2001, 12:06:51 PM1/1/01
to
[Repost nach Eigencancel wegen OT]

Hi Martin.

Martin Rabers <Mart...@t-online.de> schrieb:

> Hier http://www.dr-wernecke.de/serv05.htm auch die Methode mit der
> Salzlösung.

Sieht die Tabelle bei allen Browsern so zerrissen aus?

Da muss man ja raten, welche Zahl zu welcher Temperatur gehört. :-(

> [...] selbst ein Hygrometer aus langem Frauenhaar basteln und


> kalibrieren. Wer gerade keine Frau mit langem Haar zur Hand hat, kann ja
> mal mit einer Schere in der Fußgängerzone ....

<kreisch> Iiiiiiik! </>

Andrea Glatthor

unread,
Jan 1, 2001, 12:18:38 PM1/1/01
to
Hallo Martin,

Martin Rabers <Mart...@t-online.de> schrieb:

> Ich habe mein "Billigdigitales" 1 Stunde in feuchtes Tuch gewickelt, und
> es hat 87% angezeigt. Nicht gerade überzeugend. Einen Poti zum
> einstellen habe ich noch nicht gesehen, werde es mal aufschrauben ob
> sowas überhaupt drin ist.

Wie funktioniert das Teil denn eigentlich? Bei einem Haarhygrometer
habe ich ja eine Vorstellung, wie das funktioniert und damit auch von
den Fehlerquellen, aber bei so einem Elektronik-Spielzeug?

> Andrea, wo ist eigentlich dein Artikel mit der super gemachten Zeichnung
> (Faust auf die Nase) abgeblieben? Ich hätte gerne noch darauf
> geantwortet.

Habe ich gerade wieder 'repostet'. Das hatte ich zwischenzeitlich
gecancelt wegen der guten Vorsätze von wegen inhaltlicher Qualität und
so ... :-)))

<gute_Vorsätze_wegwerf> Fortsetzung der Bildergeschichte ...
__________________________________________________________________________

Daneben!


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| | .
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[...]
Irrtum!
. .
.
. .
. .
. .
. : : .
: ________
___ /' `\ .
/' /' __ `\ :
\__| /'_/`\ `\_________
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(_(_(_)_)
( )
/~\ " "

| o ( 0 0 __

\__ |___/' `\
( | `\___/
( /~~U'
( \_/'|
`\ )
/ \

(aus: <90hb9l.3...@grail.kelshon.de> bzw.
<90ibbe$185lv$1...@ID-4636.news.dfncis.de>)

Martin Rabers

unread,
Jan 1, 2001, 3:30:57 PM1/1/01
to
Andrea Glatthor schrieb:

>
> Wie funktioniert das Teil denn eigentlich? Bei einem Haarhygrometer
> habe ich ja eine Vorstellung, wie das funktioniert und damit auch von
> den Fehlerquellen, aber bei so einem Elektronik-Spielzeug?

Was im meinem Hygrometer genau drin ist, weiss ich nicht. Aber in meiner
Elektronik-Bastelkiste liegt schon seit Jahren einen Feuchtesensor von
Valvo/Philips. Dieser verhält sich elektrisch gesehen wie ein
Kondensator, dessen Kapazität sich in einem gewissen Bereich nahezu
linear zur Luftfeuchtigkeit ändert. Ich vermute, dass es sich auch um
einen Kondensator handelt welcher so aufgebaut ist, dass eine
Feuchtigkeitsänderung eine Dielektrizitätsveränderung hervorruft.

Die Kapazität des Sensors kann dann z.B. mit einem Schwingkreis in ein
Signal umgewandelt werden, dessen Frequenz linear zur Kapazität ist und
dann mit einem Frequenzzähler gemessen werden.

Btw: Der Messbereich dieses Sensors liegt laut Datenblatt zwischen 10%
und 90% rel. Luftfeuchtigkeit. Auch andere Feuchtesensoren, welche ich
im Netz gefunden habe, haben auch meist keinen grösseren
Betriebsbereich. Die Messung mit dem feuchten Tuch ist somit nicht
brauchbar!!! Ich vermute, dass mein Billigdigitales mit dem Anzeigewert
von 87% am oberen "Anschlag" war. Ich werde mal die Messung mit der
Salzlösung machen ......


> Habe ich gerade wieder 'repostet'. Das hatte ich zwischenzeitlich
> gecancelt wegen der guten Vorsätze von wegen inhaltlicher Qualität und
> so ... :-)))

Na ja, ich glaube wenn man diese Maßstäbe an alle Artikel in dieser NG
anlegen würde, da bliebe nicht mehr viel übrig ;-) Die Bemerkung auf der
Hydrometerbastelseite mit dem Frauenhaar fand ich halt irgendwie
komisch, weil die nicht einfach langes Haar oder so geschrieben haben.
Oder gibt es doch einen Unterschied? Meines wird jedenfalls immer dünner
:-(

Martin Rabers

unread,
Jan 1, 2001, 3:43:09 PM1/1/01
to
> Mir hatte mal jemand erzählt, das man das Hygrometer in einen feuchten
> Lappen legt, 1/2 Stunde wartet und danach selbiges auf 100% stellt.??

Späte Erkenntnis: IMHO ist der Abgleich in dieser Form bei
elektronischen Hygrometern nicht möglich, da die Sensoren meist nur
einen Betriebsbereich von 10% - 90% haben.

Wolfgang Tittel

unread,
Jan 1, 2001, 4:48:00 PM1/1/01
to
quoting Andrea Glatthor:

[Hygrometer justieren]

>Ja, diese Handtuchmethode ist besser als nix, aber


>
> a) liegen die üblichen Messwerte weit weg von 100% und man sollte
> Messgeräte immer im Messbereich überprüfen

Naja, bei mir kommt so ein Teil meist dann zum Einsatz, wenn die 100%
gar nicht mehr soo weit entfernt sind. Den mittleren bis unteren
Messbereich halte ich auch für i.d.R. weniger kritisch.

> b) sind zum kalibrieren eigentlich zwei Messpunkte notwendig - eine
> Einpunktkalibrierung ist nur eine Notlösung ... woher will man
> wissen, dass ein Hygrometer, dass die 100% richtig anzeigt, auch
> bei 40% noch stimmt?
>
>Ich komme ja aus der Chemie und da ist man mit Messgeräten und deren
>Kalibrierung etwas pingelig. :-)

Bin ich an sich auch, die handelsüblichen Hygrometer würde ich daher
auch nicht als Messgeräte bezeichnen ;-).

>Also: Einen Punkt bei 100% und dann den bei 75% rel. Luftfeuchte
>verwenden ... wenn beide passen, dann ist die Wahrscheinlichkeit
>größer, dass auch Messwerte deutlich darunter auch noch in etwa
>stimmen.

Ack.

>Happy 2001!

AOL!

Thomas Prufer

unread,
Jan 2, 2001, 6:10:10 AM1/2/01
to
On Mon, 01 Jan 2001 21:43:09 +0100, Martin Rabers
<Mart...@t-online.de> wrote:

>Späte Erkenntnis: IMHO ist der Abgleich in dieser Form bei
>elektronischen Hygrometern nicht möglich, da die Sensoren meist nur
>einen Betriebsbereich von 10% - 90% haben.

Genau -- Haarhygrometer gehen ja auch nur bis 96% (aber
eingeschwungen, also zeigen sie auch schon mal 110% an).

Thomas Prufer

Klaus Lenhardt

unread,
Jan 2, 2001, 6:53:01 AM1/2/01
to
Thomas Prufer <pru...@i-dial.de> schrieb:

>
> Hygrometer kalibrieren, da kenn' ich mich aus. Ich fang mal an zu
> dozieren.
>
> Erst einmal: Hygrometer sind prinzipiell ziemlich grobe Meßeisen.
> +-1% Genauigkeit ist schon *sehr* gut. Digitale Instrumente zeigen
> oft Zehntel an, messen sie aber in den allermeisten Fällen nicht,
> (unter 1000 DM nie, sage ich mal).

Naja, mein testo-Geraet mist, aeh, misst auf 0,3% genau
(lt. Datenblatt) und hat eine Abweichung von 0,1% (lt.
Kalibrierungsprotokoll) bei einer rF von 50%. (Werte hab
ich gerade dem Gedaechtnis entnommen, sind aber ueber
den dicken Daumen schon korrekt) Und das fuer 350 Mack
(incl. Versand).

> ...


> Damit ein Hygrometer richtig mißt, muß es die Temperatur der zu
> messenden Luft annehmen! Ein an die Wand geklatschtes Hygrometer
> mißt die relative Feuchte der Luft bei *Wandtemperatur*, also zu
> hoch. Ein schwarzes Hygrometer in der Sonne zeigt zu wenig an,
> weil die Luft erwärmt wird. Diese systematischen Fehler sind
> meist größer als die +-5% Genauigkeit des gepflegten Hygrometers.
> Als Beispiel: Luft bei 100% rF und 20°, Sonne erwärmt das
> Hygrometer recht bescheiden auf 25° -- die Luftfeuchte ist nur
> noch 75%.

Naja, dass man das Hyrometer nicht auf die Heizung oder in die Sonne
stellen sollte, wenn man halbwegs brauchbare Werte messen moechte,
sollte einem schon klar sein. Bei den digitalen kannst Du auch
zuschauen, wie die rF nach oben schiesst, wenn Du Dich drueberbeugst
und die Atemluft das Ergebnis 'leicht' verfaelscht.

[Viel Interressantes weggemacht]

Man lernt halt nie aus :-)))

Gruss und ein gutes neues Jahr wuenscht
KLaus

Christian Herzog

unread,
Jan 1, 2001, 10:24:38 AM1/1/01
to

"Winfried Halbhuber" <win...@webcom.at> schrieb im Newsbeitrag
news:92l7d2$tj$1...@bird.wu-wien.ac.at...

Hallo Winfried,

wenn's Dir nicht allzuviel Arbeit macht, gerne.

Vielen Dank im Voraus

Ciao Christian


Christian Herzog

unread,
Jan 2, 2001, 5:01:32 PM1/2/01
to
Hallo allemiteinander,

ist ja ne richtige Wissenschaft, so'n Teil zu eichen, ää.. kalibrieren.
Vielen Dank für all die Tipps. Werd mich demnächst mal beimachen.
Eine Frage hab ich aber noch. Und zwar mit der Salzlösung.
Wieso entsteht da nur oder gerade eine Feuchte von 76% ?

Ciao Christian


Andrea Glatthor

unread,
Jan 2, 2001, 6:57:36 PM1/2/01
to
"Christian Herzog" <i...@netsurf.de> schrieb:

> ist ja ne richtige Wissenschaft, so'n Teil zu eichen, ää.. kalibrieren.

:-)

> Eine Frage hab ich aber noch. Und zwar mit der Salzlösung.
> Wieso entsteht da nur oder gerade eine Feuchte von 76% ?

Das ist Kochsalz-spezifisch. Für jedes Salz ergibt sich ein anderer
Gleichgewichtswert.

Das Grundprinzip ist die Tatsache, dass sich über einer Salzlösung
weniger Wasser in der Gasphase befindet. Die Menge Wasserdampf ist für
jedes Salz unterschiedlich, ebenso die Menge Salz die sich überhaupt
im Wasser löst. Bei einer bestimmten Konzentration (hier gesättigte
Lösung) und einer bestimmten Temperatur ergibt sich stets eine ganz
bestimmte Menge Wasser in der Luft über der Lösung.

Ich weiss echt nicht, wie ich das jetzt genauer beschreiben soll, ohne
Begriffe wie Phasengleichgewicht und Wasserdampf-Partialdruck zu
benutzen und die ihre Bedeutung als bekannt vorauszusetzen. :-(
Sorry.


Andrea

Steffen H.

unread,
Jan 2, 2001, 12:43:56 PM1/2/01
to
da fällt mir gerade was ein...
ich habe vor einigen jahren ne balonsonde vom wetterdienst gefunden - nein,
die leute wolles sie nicht wiederhaben - das ist auch ein sensor für
huftfeuchigkeit dran, u.a.
hat jemand eine idee wie ich das teil als hauswetteranlage benutzen kann?
den sender möchte ich natürlich nicht gebrauchen...
die leute vom wetterdienst konnte mir da auch nicht weiterhelfen.

eigentich ist das n intressantes teil: luftdruck, tempratur, feuchte
sensoren ...

steffen


Thomas Prufer

unread,
Jan 3, 2001, 6:52:25 AM1/3/01
to
On Wed, 03 Jan 2001 00:57:36 +0100, Andrea Glatthor
<a...@andrea-glatthor.de> wrote:

>Ich weiss echt nicht, wie ich das jetzt genauer beschreiben soll, ohne
>Begriffe wie Phasengleichgewicht und Wasserdampf-Partialdruck zu
>benutzen und die ihre Bedeutung als bekannt vorauszusetzen.

"Salz zieht Wasser"? :-)

Nicht alles, also nicht staubtrockene 0%, sondern weniger. Manche halt
mehr, manche weniger. So funktionieren auch die Entfeuchter aus'm
Baumarkt -- die ohne Netzanschluß. Ein Salz zieht Wasser, zerfließt,
ab in den Gully, Kunde kauft neues Salzpaket...


Thomas Prufer

Thomas Prufer

unread,
Jan 3, 2001, 6:52:24 AM1/3/01
to
On Tue, 2 Jan 2001 12:53:01 +0100, "Klaus Lenhardt" <papi...@gmx.net>
wrote:

>Naja, mein testo-Geraet mist, aeh, misst auf 0,3% genau
>(lt. Datenblatt) und hat eine Abweichung von 0,1% (lt.
>Kalibrierungsprotokoll) bei einer rF von 50%. (Werte hab
>ich gerade dem Gedaechtnis entnommen, sind aber ueber
>den dicken Daumen schon korrekt) Und das fuer 350 Mack
>(incl. Versand).

Testo macht schon vernünftige Geräte, schon was besseres als die
Häuschen, wo der Bauer draußen steht, wenn's feucht ist, die Bäurin,
wenn's trocken ist :-)

Aber: Für's testo 615 Genauigkeit laut Datenblatt +-3% rF, (dann noch
die +- 1 Digit, digitale Anzeige halt), Bereich von 5% bis 95% rF,
*Auflösung* 0,1% rF. Der testo Feuchtefühler 636 bietet +-2% rF, aber
jetzt kostet der Fühler alleine schon 365DM ohne... Wenn das Teil bei
50% eine Abweichung von 0,1% hat, ist ziemlich sicher 50% ein
Kalibrierpunkt! Ansonsten sag ich, ja freilich, "bergab mit Sonne im
Auspuff"...

>Naja, dass man das Hyrometer nicht auf die Heizung oder in die Sonne
>stellen sollte, wenn man halbwegs brauchbare Werte messen moechte,
>sollte einem schon klar sein. Bei den digitalen kannst Du auch
>zuschauen, wie die rF nach oben schiesst, wenn Du Dich drueberbeugst
>und die Atemluft das Ergebnis 'leicht' verfaelscht.

Eben. Oder eine Lampe strahlt auf den Fühler, ein warmer/kalter
Luftzug zieht vorbei... Die relative Feuchte ist schon systematisch
stark von der Temperatur abhängig, dazu noch von dampfenden
Kaffeetassen und den dazugehörigen Menschen. 1% Genauigkeit ist schon
sehr, sehr gut. Dafür muß die Temperatur konstant sein, und wenn im
Wohnraum zwischen Boden und Decke schon ein paar Grad Unterschied
sind, war's das dann. Braucht sowieso kein Mensch genau, die relative
Feuchte. Aber wenn's testo "18.2%" sagt, kann man getrost "viel zu
trocken" sagen! Und nur weil's für 12,50DM Multimeter gibt, die von
Hunderten Volt bis Millivolt alles auf vier Stellen genau messen,
erwartet man sowas auch vom Feuchtemesser.

Bei den testo-Geräten stört mich der schicke schwarze Mantel am
Fühler. So einfach, es anders zu machen und Strahlungswärme
abzuschirmen. Aber eine Messung auf 0,1% rF genau bei 0°C, gar draußen
in Sonne und Wetter, ist nur unter erhöhtem Aufwand möglich und auch
nicht so besonders sinnvoll. Wenn's genau sein soll, ist die absolute
Feuchte das bessere Maß, und aus der die relative Feuchte zu
berechnen, ist einfach.

Und bei Feuchtemessung in Feststoffen geht der Schindluder mit der
Genauigkeit erst richtig los (obwohl ich mich da nicht so auskenne).
Aber Wand-Meßinstrument mit zwei Nägeln in die Wand und "100.00%
durchfeuchtete Wand" ablesen ist eins, und die aluminiumkaschierte
Tapete auf der Wand als die Feuchte"quelle" erkennen ist was anderes.
Am besten ist für Feststoffe eh die Waage und der Ofen, nur mag keiner
die Löcher...

Thomas Prufer

Klaus Lenhardt

unread,
Jan 3, 2001, 7:47:31 AM1/3/01
to
Thomas Prufer <pru...@i-dial.de> schrieb:

> On Tue, 2 Jan 2001 12:53:01 +0100, "Klaus Lenhardt"
<papi...@gmx.net>
> wrote:
>
> >Naja, mein testo-Geraet mist, aeh, misst auf 0,3% genau
^^^^

> >(lt. Datenblatt) und hat eine Abweichung von 0,1% (lt.
> >Kalibrierungsprotokoll) bei einer rF von 50%. (Werte hab
> >...

>
> Testo macht schon vernünftige Geräte, schon was besseres als die
> Häuschen, wo der Bauer draußen steht, wenn's feucht ist, die Bäurin,
> wenn's trocken ist :-)
>
> Aber: Für's testo 615 Genauigkeit laut Datenblatt +-3% rF, (dann
^^^^^^^^

> noch die +- 1 Digit, digitale Anzeige halt), Bereich von 5% bis
> 95% rF, *Auflösung* 0,1% rF. Der testo Feuchtefühler 636 bietet
> +-2% rF, aber jetzt kostet der Fühler alleine schon 365DM ohne...
> Wenn das Teil bei 50% eine Abweichung von 0,1% hat, ist ziemlich
> sicher 50% ein Kalibrierpunkt! Ansonsten sag ich, ja freilich,
> "bergab mit Sonne im Auspuff"...

Ok, geb mich geschlagen, hab mich da vertan. Aber die 0,1% bei den
50% rF waren schon korrekt. Und wenn's auch ein Kalibrierungspunkt
sein koennte. Ich messe nun mal bei uns zu Hause nur in einem
Bereich von 35 - 70% rF. Und da sollte das dann schon ziemlich
genau hinkommen. Ich weiss, fuer zu Hause ist so ein Testo-Teil
vielleicht ein bisschen oversized. Aber ist schon ein relativ
vernuenftiges Geraet fuer das Geld.

> >Naja, dass man das Hyrometer nicht auf die Heizung oder in die
> >Sonne stellen sollte, wenn man halbwegs brauchbare Werte messen
> >moechte, sollte einem schon klar sein. Bei den digitalen kannst
> >Du auch zuschauen, wie die rF nach oben schiesst, wenn Du Dich
> >drueberbeugst und die Atemluft das Ergebnis 'leicht' verfaelscht.
>
> Eben. Oder eine Lampe strahlt auf den Fühler, ein warmer/kalter
> Luftzug zieht vorbei... Die relative Feuchte ist schon systematisch
> stark von der Temperatur abhängig, dazu noch von dampfenden
> Kaffeetassen und den dazugehörigen Menschen. 1% Genauigkeit ist
> schon sehr, sehr gut.

3% Genauigkeit sind ja auch schon ganz gut, und fuer den normalen
Gebrauch auch vollkommen ausreichend. Wenn Du das Messgeraet
irgendwo auf den Tisch stellst und Dir Max und Min-Wert innerhalb
von 10 Minuten anzeigen laesst, dann bekommst Du Unterschiede von
mindestens 2% zusammen. Da bringt Dir die Genauigkeit von +-1%
auch nix. Das sind Umwelteinfluesse. Und mit einem Billighygro-
meter wirst Du nie in den Nachbarraum laufen koennen und dort in
hinreichend kuzer Zeit einen vernuenftigen Messwert bekommen.
Deshalb mag ich meinen Testo ;-)

> ...

Und ueberhaupt bin ich ansonsten auch Deiner Meinung :-)

Gruss
KLaus

Robert Pflüger

unread,
Jan 3, 2001, 2:52:20 PM1/3/01
to
Hallo Thomas,

wie misst Du die absolute Luftfeuchtigkeit?

Gruß,
Robert

Thomas Prufer wrote:
> .... Wenn's genau sein soll, ist die absolute
> Feuchte das bessere Maß, ...

Thomas Prufer

unread,
Jan 4, 2001, 7:17:53 AM1/4/01
to
On Wed, 03 Jan 2001 20:52:20 +0100, Robert Pflüger
<robert....@gmx.net> wrote:

>Hallo Thomas,
>
>wie misst Du die absolute Luftfeuchtigkeit?
>

Direkt und elegant mit einem Taupunkthygrometer: Fläche abkühlen, bis
sie gerade betaut. Die Temperatur der Fläche ist genau die
Taupunkttemperatur, definitionsgemäß. (Vorzugsweise silbrige Flächen,
da sieht man den Tau am besten). Damit ist die Feuchtemessung auf eine
Temperaturmessung zurückgeführt; das hat man schon lange im Griff. Und
der gemessene Taupunkt ist für Schimmelbildung, nasse Isolierung,
tropfende Fenster usw. griffiger als eine relative Feuchte.

Oder indirekter mit einem Psychrometer. Das ist nicht so elegant und
direkt, weil mehr Fehlerquellen dabei sind, aber einfach, macht Spaß
und man spart sich das Problem mit der Kältequelle: Zwei Thermometer,
eins normal ("trocken"), eins mit einem wassernassen Socken (Mullbinde
dranbinden). Ordentlich mit Luft beströmen: Ventilator, oder an einer
Schnur um den Kopf pfeifen lassen, solange bis die Temperatur nicht
mehr sinkt (und der Socken noch naß ist). Das ist die
"Naßthermometertemperatur". Mit beiden Temperaturen geht man in eine
"Psychrometertafel" (oder P.-tabelle) und bestimmt die Feuchte.
Irgendwo im web stehen bestimmt die Standardtafeln, geeicht auf die
Standardpsychrometer der Metereologen... Da sind gerätespezifische
Konstanten drin, die systematische Fehler reinbringen -- ein
Umsonst-Sparkassenthermometer mit eine Mullbinde dran ist ja kein
Standardhygrometer. Macht aber nix! Ein Thermometer hat jeder, und
erst trocken, dann naß messen geht ja auch, das reicht zum "genau
genug" messen.

Thomas Prufer

Thomas Prufer

unread,
Jan 4, 2001, 7:17:52 AM1/4/01
to
On Wed, 3 Jan 2001 13:47:31 +0100, "Klaus Lenhardt" <papi...@gmx.net>
wrote:

> Ich weiss, fuer zu Hause ist so ein Testo-Teil


>vielleicht ein bisschen oversized. Aber ist schon ein relativ
>vernuenftiges Geraet fuer das Geld.

Testo ist vollkommen in Ordnung. Nur ist z.B. Huger bei den
Datenblattwerten etwas realistischer (+-5% von 40 bis 80%rF, +-7%
außerhalb). Und mit "50% auf 0,1% genau kalibriert", glaube ich halt,
die haben ihren Fühler in 50% gehalten, und dann den "Eichen auf 50%"
Knopf gedrückt. Dann muß ja 50% (+-1 Digit) in der Anzeige stehen,
sonst stimmt ja was nicht!

>Wenn Du das Messgeraet
>irgendwo auf den Tisch stellst und Dir Max und Min-Wert innerhalb
>von 10 Minuten anzeigen laesst, dann bekommst Du Unterschiede von
>mindestens 2% zusammen. Da bringt Dir die Genauigkeit von +-1%
>auch nix. Das sind Umwelteinfluesse.

Genau! Aber genau deshalb braucht auch niemand die utopischen 0,1%
Genauigkeit.

>Und mit einem Billighygro-
>meter wirst Du nie in den Nachbarraum laufen koennen und dort in
>hinreichend kuzer Zeit einen vernuenftigen Messwert bekommen.
>Deshalb mag ich meinen Testo ;-)

Ja, und auch die Datenlogger sind eine schöne Sache. Sogar eine
serielle Schnittstelle die Daten an einen PC schickt ist drin. (Huger
macht auch ein Teil mit Drucker, 340DM zzgl., nie in der Hand gehabt)
Und so ein mechanischer Temperatur/Feuchteschreiber, so wie im Museum
mit Uhrwerk und Papiertrommel, kostet immerhin 1400DM!

Und testo bietet ein "Feuchteabgleichset 11,3%/75,3%" an (340 DM
zzgl., ahem). Sowas spricht schon für ein vernünftiges Meßgerät. Der
teurere Fühler hat zwei versteckte Knöpfe, um auf diese Werte
abzugleichen.

Als Tip: die kleinste Packung LiCl in 08/15-Chemiker-Qualität (DAB
oder "Analysenqualität nicht-spektrographisch" oder sowas) kostet
unter 20 DM. Dann kann man ja auch sauberes, nicht-fluoridiertes NaCl
ohne Rieselzusätze mitbestellen. LiCl ist aber nicht ungiftig, tauscht
Ca-Ionen in den Nerven aus oder sowas...


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