Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Kaltwasser Absperrventil: Eigenartiges Verhalten

3,510 views
Skip to first unread message

Alexander Doetsch

unread,
Apr 28, 2003, 2:14:27 PM4/28/03
to
Hi,

wir haben ein kleines Problem mit dem Kaltwasser-Absperrhahn in unserer
Wohnung.
Erstmal die Details:
Warmwasser wird zentral bereitet, in die Wohnungen laufen also je eine
Kalt- und eine Warmwasserleitung mit separaten Absperrventilen.

Die beiden Ventile scheinen von ueblicher Bauart zu sein, wie sie auch
in einfachen Wasserhaehnen verwendet wird: Eine Gewindestange, an deren
Ende sich ein Teller befindet. Bei Rechtsdrehung wird schliesst das
Ventil, bei Linksdrehung oeffnet sich das Ventil. Ich druecke mit
deswegen so hoelzern aus, weil ich den Fachbegriff fuer diese Ventilart
nicht kenne.

Zum Problem: Das Warmwasserventil verhaelt sich wie erwartet, bei
Rechtsdreh schliesst er, zum Oeffnen sind einige Umdrehungen entgegen
des Uhrzeigersinnes noetig.
Das Kaltwasserventil ist irgendwie anders. Abgesperrt wird es durch
Rechtsdreh. Vom abgesperrten Zustand aus wird es durch viertel bis halbe
Umdrehung geoffnet. Dreht man noch weiter schliesst es wieder! Das
Verhalten aehnelt eher dem eines Kugelhahnes denn dem eines
'Schraubventils'.

Bei laengerer Abwesenheit verschliessen wir beide Ventile immer. Bei der
letzten 'Entsperrung' wollte das Kaltwasser nur spaerlich fliessen.
Durch beherztes Zudrehen und anschliessendes Aufdrehen und Finden des
optimalen Punktes konnte der Wasserfluss kurzzeitig auf ertraegliches
Mass eingestellt werden, danach nahm er wieder ab. Mutig geworden habe
ich das Ventil dann einfach mal noch weiter aufgedreht als sonst (also
ueber den Punkt hinweg, an dem der Wasserfluss 'normalerweise' wieder
abnahm) und, siehe da, der Wasserfluss ist wieder in Ordnung.

Was ist mit dem Ventil los? Und, vor allem, ist das nur ein
Schoenheitsfehler oder liegt etwas ein schwerer Defekt vor, dessen
Loesung eines Klempners bedarf?

Danke fuers Lesen

Alexander

Volkmar Rau

unread,
Apr 28, 2003, 5:51:25 PM4/28/03
to

"Alexander Doetsch" <lese_i...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag news:3EAD6F83...@gmx.net...

> Das Kaltwasserventil ist irgendwie anders. Abgesperrt wird es durch
> Rechtsdreh. Vom abgesperrten Zustand aus wird es durch viertel bis halbe
> Umdrehung geoffnet. Dreht man noch weiter schliesst es wieder! Das
> Verhalten aehnelt eher dem eines Kugelhahnes denn dem eines
> 'Schraubventils'.

Dann hast Du bei Kaltwasser einen Hahn volle öffnung nach einer 90° Drehung.
Warmwasser ein Ventil oder Schieber langsam öffnend. Ist Bauartbedingt.


>
> Bei laengerer Abwesenheit verschliessen wir beide Ventile immer. Bei der
> letzten 'Entsperrung' wollte das Kaltwasser nur spaerlich fliessen.
> Durch beherztes Zudrehen und anschliessendes Aufdrehen und Finden des
> optimalen Punktes konnte der Wasserfluss kurzzeitig auf ertraegliches
> Mass eingestellt werden, danach nahm er wieder ab. Mutig geworden habe
> ich das Ventil dann einfach mal noch weiter aufgedreht als sonst (also
> ueber den Punkt hinweg, an dem der Wasserfluss 'normalerweise' wieder
> abnahm) und, siehe da, der Wasserfluss ist wieder in Ordnung.
>
> Was ist mit dem Ventil los? Und, vor allem, ist das nur ein
> Schoenheitsfehler oder liegt etwas ein schwerer Defekt vor, dessen
> Loesung eines Klempners bedarf?

Du hast den Hahn nicht voll geöffnet. Eventuell ist nur der Griff etwas überdreht.
Eines Installateur bedarf es sicher nicht. Aber Hähne in einer Wasserleitung
finde ich persönlich nicht für vorteilhaft sie sind aber zugelassen.

Volkmar

Christian Falk

unread,
Apr 28, 2003, 6:51:51 PM4/28/03
to
Ich gehe davon aus, daß du die Wohnungsabsperrung meinst.
In einigen Fällen kommt es vor, daß man den Schaft (Bauteil mit der
Dichtung) aus der Spindel (Bauteil, bestehend aus Schaftaufnahme und
Drehkopf) heraus drehen kann. Man muß sich das so vorstellen, daß das
schließende Teil mit der Dichtung über einen bestimmten Punkt hinaus gedreht
wird. Der Schaft ist ein Sechskant, welches in die Schaftaufnahme beim auf
drehen rein geschraubt wird und deim zu drehen heraus. Wenn der Schaft nun
durch Fabrikations- oder Montagefehler aus der sechskantigen Aufnahme hinaus
gedreht wird, so verschränkt sich der Schaft und Das Ventil kann nur noch
wenige Umdrehungen (1/4 bis etwa 1 1/4) bewegt werden. In einem solchen Fall
tritt das Problem auf, welches du schilderst.

- Fabrikationsfehler sind im allgemeinen zu kurz gefertigte Schafte. Dies
ist aber eher selten.
- Bei Montagefehlern handelt es sich meist um verkerte Oberteile, die nicht
für das Unterteil passen.
- Eine Abgenutzte Dichtung kann den Schließweg auch verlängern. In diesem
Fall funktionierte das Ventil schon eine Weile gut und schließt nun nicht
mehr 100% ig.

Ein Tausch des Oberteiles kann dieses Problem lösen.

Kosten mit Monteur etwa 50-60 ?. Dazu mußt du aber vorher angeben, welches
Ventil du in der Wand hast sonst muß der Klempner noch mal los und die
richtigen Teile besorgen.
Mit ein wenig Selbstvertrauen und Handwerklichem Geschick so um die 15- 20
?. Auch hier sind genaue Angaben über das Ventil erforderlich.

Ich hoffe das hilft.
bis später.


Christian Falk

unread,
Apr 28, 2003, 6:56:29 PM4/28/03
to
P.S.
under
http://www.eggemann.de
in der Kategorie Sonderarmaturen finden sich Zeichnungen zu UP-Ventilen.
Vieleicht können die einiges veranschaulichen.

Bis dann.


Alexander Doetsch

unread,
Apr 29, 2003, 2:38:54 PM4/29/03
to
Hi,

Alexander Doetsch wrote:

[ Problem mit Absperrventil ]

danke schonmal fuer die Antworten. Ich werde sie mir mal durch den Kopf
gehen lassen.

Ein kleines Update:
Eben habe ich den Absperrhahn noch weiter aufgedreht. Der Wasserfluss am
zur Kontrolle voll geoffneten Waschbeckenwasserhahn versiegte kurz um,
nach dem Ueberwinden eines leichten Widerstandes, wieder in voller
Staerke weiterzufliessen. Jetzt verhaelt sich das Absperrventil so wie
ich es erwarte: Der 'Hub' betraegt ca 2,5 Umdrehungen, bei Rechtsdreh
wird geschlossen, bei Linksdreh wird geoffnet; allerdings ist der volle
Wasserfluss schon nach weniger als einer Umdrehung da (auf der
Warmwasserseite muss man etwas weiter aufdrehen).

Alexander

Günther Grund

unread,
Apr 29, 2003, 4:54:18 PM4/29/03
to
Hallo Alexander,

"Alexander Doetsch" schrieb im Newsbeitrag ...

> wir haben ein kleines Problem mit dem Kaltwasser-Absperrhahn in
unserer
> Wohnung.

wenn Absperrventile längere Zeit nicht benutzt wurden, kommt es vor,
dass sich Kalk am Ventilsitz absetzt. Durch kräftiges Schliessen bricht
diese Ablagerung weg und blockiert den Hahn in seiner Funktion.
Entweder der Brocken zerbröselt und findet sich im Perlator wieder oder
er bleibt aufgrund seiner Grösse im Ventil hängen und sorgt ständig für
Ärger. Auch die Dichtungsscheibe aus Gummi kann sich verklemmt haben.
Theoretisch betrachtet müsste regelmässig so ein Ding, genau wie Deine
Ventile an den Armaturen, auseinander genommen und gefettet werden.
Ich mach das hin und wieder und habe wenig Ärger. Bei den
Wohnungsabsperrungen ist das natürlich kaum möglich, da man selten an
die Strangabsperrungen im Keller rankommt.

Gruss,
Günther

Alexander Doetsch

unread,
May 3, 2003, 1:58:30 PM5/3/03
to
Volkmar Rau wrote:
> "Alexander Doetsch" <lese_i...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag news:3EAD6F83...@gmx.net...
>
>
>>Das Kaltwasserventil ist irgendwie anders. Abgesperrt wird es durch
>>Rechtsdreh. Vom abgesperrten Zustand aus wird es durch viertel bis halbe
>>Umdrehung geoffnet. Dreht man noch weiter schliesst es wieder! Das
>>Verhalten aehnelt eher dem eines Kugelhahnes denn dem eines
>>'Schraubventils'.
>
>
> Dann hast Du bei Kaltwasser einen Hahn volle öffnung nach einer 90° Drehung.
> Warmwasser ein Ventil oder Schieber langsam öffnend. Ist Bauartbedingt.
>

Das Kaltwasserventil ist kein 'Kugelhahn' (siehe mein Update-Posting)
sondern es scheint genauso zu funktionieren wie das Warmwasserventil.

>>Bei laengerer Abwesenheit verschliessen wir beide Ventile immer. Bei der
>>letzten 'Entsperrung' wollte das Kaltwasser nur spaerlich fliessen.
>>Durch beherztes Zudrehen und anschliessendes Aufdrehen und Finden des
>>optimalen Punktes konnte der Wasserfluss kurzzeitig auf ertraegliches
>>Mass eingestellt werden, danach nahm er wieder ab. Mutig geworden habe
>>ich das Ventil dann einfach mal noch weiter aufgedreht als sonst (also
>>ueber den Punkt hinweg, an dem der Wasserfluss 'normalerweise' wieder
>>abnahm) und, siehe da, der Wasserfluss ist wieder in Ordnung.
>>
>>Was ist mit dem Ventil los? Und, vor allem, ist das nur ein
>>Schoenheitsfehler oder liegt etwas ein schwerer Defekt vor, dessen
>>Loesung eines Klempners bedarf?
>
>
> Du hast den Hahn nicht voll geöffnet. Eventuell ist nur der Griff etwas überdreht.

Aber selbst wenn es nicht ganz geoeffnet war, warum wurde der
Wasserfluss immer schaecher im Laufe der Zeit? Was meinst du mit
'ueberdrehtem Griff'?


> Eines Installateur bedarf es sicher nicht. Aber Hähne in einer Wasserleitung
> finde ich persönlich nicht für vorteilhaft sie sind aber zugelassen.
>

Was haelst du denn fuer besser und warum?

Alexander

Alexander Doetsch

unread,
May 3, 2003, 2:01:05 PM5/3/03
to
Günther Grund wrote:
> Hallo Alexander,
>
> "Alexander Doetsch" schrieb im Newsbeitrag ...
>
>
>>wir haben ein kleines Problem mit dem Kaltwasser-Absperrhahn in
>
> unserer
>
>>Wohnung.
>
>
> wenn Absperrventile längere Zeit nicht benutzt wurden, kommt es vor,
> dass sich Kalk am Ventilsitz absetzt. Durch kräftiges Schliessen bricht

Ich habe es eigentlich recht haeufig betaetigt. Und Kalk gibt es
gluecklicherweise bei uns so gut wie garnicht.

> diese Ablagerung weg und blockiert den Hahn in seiner Funktion.
> Entweder der Brocken zerbröselt und findet sich im Perlator wieder oder
> er bleibt aufgrund seiner Grösse im Ventil hängen und sorgt ständig für
> Ärger. Auch die Dichtungsscheibe aus Gummi kann sich verklemmt haben.
> Theoretisch betrachtet müsste regelmässig so ein Ding, genau wie Deine
> Ventile an den Armaturen, auseinander genommen und gefettet werden.
> Ich mach das hin und wieder und habe wenig Ärger. Bei den
> Wohnungsabsperrungen ist das natürlich kaum möglich, da man selten an
> die Strangabsperrungen im Keller rankommt.
>

Eben, irgendweine Absperrung die man nicht oeffnen kann, gibt es immer.

Alexander

Alexander Doetsch

unread,
May 3, 2003, 2:13:46 PM5/3/03
to
Christian Falk wrote:

Hier musste ich erstmal etwas nachdenken. Jetzt glaube ich aber mir
vorstellen zu koennen, was du meinst.

> Ich gehe davon aus, daß du die Wohnungsabsperrung meinst.

ja

> In einigen Fällen kommt es vor, daß man den Schaft (Bauteil mit der
> Dichtung) aus der Spindel (Bauteil, bestehend aus Schaftaufnahme und
> Drehkopf) heraus drehen kann. Man muß sich das so vorstellen, daß das
> schließende Teil mit der Dichtung über einen bestimmten Punkt hinaus gedreht
> wird. Der Schaft ist ein Sechskant, welches in die Schaftaufnahme beim auf
> drehen rein geschraubt wird und deim zu drehen heraus.

Der Schaft hat an seinem einen Ende die Dichtungsscheibe und an der
anderen Seite ein Innnegewinde. 'Fest' in axialer Richtung mit der
Schaftaufnahme verbunden ist das Gegenstueck zu dem Gewinde (vermutlich
eine Art Schraube) die auch ueber den Knopf gedreht wird. Richtig?

> Wenn der Schaft nun
> durch Fabrikations- oder Montagefehler aus der sechskantigen Aufnahme hinaus
> gedreht wird, so verschränkt sich der Schaft und Das Ventil kann nur noch
> wenige Umdrehungen (1/4 bis etwa 1 1/4) bewegt werden. In einem solchen Fall
> tritt das Problem auf, welches du schilderst.
>

Vorausgesetzt ich habe es richtig verstanden, bedeutete dies, dass man
ueberhaupt nur noch eine viertel oder halbe Umdrehung drehen koennte.
Bei mir waren aber mehr Umdrehungen moeglich, nur dass das Ventil dann
wieder geschlossen wurde.

> - Fabrikationsfehler sind im allgemeinen zu kurz gefertigte Schafte. Dies
> ist aber eher selten.
> - Bei Montagefehlern handelt es sich meist um verkerte Oberteile, die nicht
> für das Unterteil passen.
> - Eine Abgenutzte Dichtung kann den Schließweg auch verlängern. In diesem
> Fall funktionierte das Ventil schon eine Weile gut und schließt nun nicht
> mehr 100% ig.
>
> Ein Tausch des Oberteiles kann dieses Problem lösen.
>
> Kosten mit Monteur etwa 50-60 ?. Dazu mußt du aber vorher angeben, welches
> Ventil du in der Wand hast sonst muß der Klempner noch mal los und die
> richtigen Teile besorgen.
> Mit ein wenig Selbstvertrauen und Handwerklichem Geschick so um die 15- 20
> ?. Auch hier sind genaue Angaben über das Ventil erforderlich.
>

Ist in einer Mietwohung (komme an den Haupthahn nicht ran) nicht
moeglich und nicht empfehlenswert (Sache des Vermieters).

> Ich hoffe das hilft.

Ja war auf jeden Fall interessant.

Das Problem besteht ja mitlerweile nicht mehr (siehe anderes Posting).
Ich habe beim mehrfachen Betaetigen des Ventils folgende Beobachtung
gemacht:

Ist das Ventil geschlossen und wird aufgedreht, bewegt sich der
'Drehknopf' beim Drehen zunaechst etwas auf die Wand zu. Beim Schliessen
des voll geoeffnenten Ventils, bewegt sich der Knopf zunaechst etwas von
der Wand weg (war sehr laienhaft geschildert). Wenn diese
'Gegenbewegung' aufhoert, aendert sich das 'Drehverhalten' ein wenig
(koennte man auch mit Haptik bezeichnen?).
Weiter habbe ich gemerkt, dass der Fluss am zur Kontrolle aufgedrehten
Wasserhahn abnimmt, wenn man den Drehknopf richtung Wand drueckt.
Bedeutet dies, dass der Schaft in der Spindel recht grosses axiales
Spiel hat? Handlungsbedarf?

Alexander

0 new messages