Sollte ich noch 'ne Drainage mit reinlegen?
Viele Grüße
Thoralf
Uwe
(: ) Reinhold Bensch
Thoralf Winkler schrieb in Nachricht <38EDC9FF...@gmx.de>...
>Drainageleitung ringsherum notwendig oder sinnvoll ist.
>Das Haus, Bruchsteinmauerwerk im Keller, ohne Fundament, war bis jetzt
>ohne vertikale Abdichtung. Drückendes Wasser gibt es nicht, nur die
>normale Erdfeuchte. Boden: Lehm. Grundwasser maximal bis knapp unter
>Keller, aber sehr selten, sonst 1 bis 1,5 m unter Kellerniveau.
An sich ist es kein grosser Aufwand wenn sowieso aufgegraben wird. Ich
würd mir mal angucken ob der Lehm ausgeprägte wasserführende Schichten
hat und wieviel Wasser da nach starken, langanhaltenden Regenfällen
anfällt (Loch graben und von oben gegen Regen abdecken). Drückendes
Wasser kannst Du übrigens nur dann ausschliessen, wenn ein
nichtbindiger Boden vorliegt (Korngrösse > .06 mm). In der Praxis
gibts das kaum. Durch das Aufgraben und anschliessende
Wiederzuschütten veränderst Du auch die Bodenverhältnisse. Wenn vorher
gewachsener Lehm bis an die Wände reichte möglicherweise sogar
ungünstig (hängt von der ursprünglichen Baugrube beim Hausbau ab).
Wenn Du den Graben anschliessend mit Sand füllst, könnte sich jetzt
hier nämlich Wasser sammeln, das durch wasserführende Schichten im
Lehm herangeführt wird und nicht nach unten weg kann. Einfach wieder
Lehm reinkippen könnte dem vorbeugen, allerdings sperrt der dann nicht
so wie gewachsener Lehm.
Falls Du D. einbaust: Spülschächte und Vorfluter vorsehen. Am
Vorfluter sollte das Niveau nicht unterhalb Deiner Mauerkanten liegen
(Unterspülung). Andererseits mußt Du mit dem Rohr einen bestimmten
Abstand unter Deiner Kellerbodenplatte einhalten (z.B. Rohrboden >= 20
cm unter OK Bodenplatte, das hängt vom Rohr ab). Um das Rohr herum
Filterkies einbauen, der hat eine bestimmte Siebkennlinie, kleinstes
Korn muss grösser als Schlitzbreite sein, enthält keinen
scharfkantigen Split und ist den meisten Baustoffhändlern unbekannt,
die verkaufen Dir Betonkies. Bei umlaufend geschlitzten Rohren sollte
die Filterkiesschicht auch umlaufend gelegt werden (ca. 15 cm). Darauf
dann noch Grobkies. Wenn darüber mit Sand (auf geringen Lehmanteil
achten) angefüllt wird, muß vorher ein Filtervlies auf den Grobkies.
Es gibt auch Rohre mit Ablaufrinne (unten geschlossen, z.B. das blaue
Raudril), die führen das Wasser schneller ab, da einmal im Rohr
befindliches Wasser nicht wieder heraus kann. Gefälle ca. 1-2 %.
Verlegeabstand von der Wand beachten. Ich würd auch nicht eine ganze
Hauswand auf einmal aufgraben (Rissbildung). Die neu aufgebrachte
vertikale Dickbeschichtung würde ich mit einer Noppenbahn oder
Drainplatte vor dem Anfüllen schützen (Drainplatte muss eigentlich
auch noch mit Filtervlies gegen Verschlammen geschützt werden).
Theo
Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Hinweise.
Thoralf
--
(heute ohne Signatur)
Ich würde mal bei den Profis in der NG "de.sci.architektur" fragen.
>Hallo,
>nachdem ich schon angefangen habe, mein Haus auszugraben, um es vertikal
>zu isolieren, ......
>Sollte ich noch 'ne Drainage mit reinlegen?
Hallo Thoralf,
nachdem Du die Hauptarbeit erledigt hast (Ausgraben des Kellers),
kommt es dann auf 200 DM für das Drainrohr noch an?
Führ es doch um das Haus herum und laß´ den Anschluß weg. Bei Bedarf
läßt der sich dann noch leicht herstellen. Ein notwendiger
Kontrollschacht kostet ja auch nochmal ca 500 DM. Die Ausgabe kannste
dir ja für später aufheben, wenn der Keller wirklich feucht sein
sollte.
Gruss Andreas