wie stelle ich Strichlack her?
Meine Theorie: Ich lackiere einmal "normal". Eine zweite Lackschicht
wird dann mit einem Pinsel mit harten Borsten aufgetragen, so dass die
Pinselstriche sichtbar bleiben.
Nun zur Praxis:
- welche Lacke sind dafür geeignet (es soll auf Holz lackiert werden)?
- Wenn ich für den zweiten, strukturierten Lackauftrag einen etwas
anderen
Farbton verwende, ist das
- üblich?
- unüblich?
- eine extrem dumme Idee?
- Wo bekomme ich einen geeigneten Pinsel - und wie muss dieser
überhaupt
beschaffen sein?
Fragen über Fragen...
Neugierige Grüße,
Ilka
>Hallo zusammen,
>
>wie stelle ich Strichlack her?
>
>Meine Theorie: Ich lackiere einmal "normal". Eine zweite Lackschicht
>wird dann mit einem Pinsel mit harten Borsten aufgetragen, so dass die
>Pinselstriche sichtbar bleiben.
>
Hi,
war da nicht vor einiger Zeit so'ne Frage?
Na egal.
Du meinst Lasurtechniken?
Also z. B. Holzimitation, marmorieren usw.
Wo ich gelernt habe, hatten wir einen Altgesellen der konnte das
perfekt. Leider hat er solche Arbeiten immer alleine und nach
offiziellem Feierabend gemacht. ;))
Die Theorie könnte ich dir jetzt auflisten, aber.......
Es gibt genügend Literatur darüber.
Ich habe mal so'n Buch auf einem Wühltisch ( 3 Bücher für 10Mark)
gefunden.
'Handbuch der dekorativen Maltechniken' von Annie Sloan u. Kate Gwynn.
Ravensburger Buchverlag. ISBN 3-473-42544-3
Ist nicht schlecht, das Buch.
>
>- Wo bekomme ich einen geeigneten Pinsel - und wie muss dieser
>überhaupt
> beschaffen sein?
Mit 'einem' Pinsel ist es da nicht getan.
Geeignetes Werkzeug bekommst du im Farbenfachhandel.
Aber auch der wirds wahrscheinlich bestellen müssen.
Google doch mal nach Dekorationsmalerei, oder direkt nach Werkzeugen
wie: Modler, Fitscher, Dachshaarvertreiber, Schlepper, Maserkamm,
Maserstempel, usw., usw.
Viel Spass
Gruss Siggi
>Google doch mal nach Dekorationsmalerei, oder direkt nach Werkzeugen
>wie: Modler, Fitscher, Dachshaarvertreiber, Schlepper, Maserkamm,
>Maserstempel, usw., usw.
Oder gleich hier: <http://www.kremer-pigmente.de/restau03.htm#marmorpinsel>
Thomas Prufer
Danke Siggi, danke Thomas,
das allein hilft mir schon mehr als alles was ich in Google mit dem
Suchbegriff Strichlack gefunden habe.
Freudige Grüße,
Ilka
>das allein hilft mir schon mehr als alles was ich in Google mit dem
>Suchbegriff Strichlack gefunden habe.
Dann noch <http://www.kremer-pigmente.de/bierr.htm>...
Das soll mit Finger, Kamm, Kitt (Fensterkitt, grob geknetet und drübergerollt,
für Wurzelholz), Kork als Astlochstempel, usw gut gehen -- immer wieder
probieren (malen, ned kosten!) bis es gefällt. Lässt sich ja leicht abwischen,
bevor es trocken ist.
Mit schalem Bier und Erdfarben-Pigment geht sowas, mit einem modernen Lack mit
den Fingern rumpantschen würd ich eher ungern machen. (Aber evtl. einen Klarlack
hinterher drüber.)
Und so'ne Lasur-Maserung habe ich öfters gesehen: wenn man nicht genau
hinschaut, fällt auch eine lieblose Arbeit gar nicht auf!
Thomas Prufer
>
>Und so'ne Lasur-Maserung habe ich öfters gesehen: wenn man nicht genau
>hinschaut, fällt auch eine lieblose Arbeit gar nicht auf!
>
Hi,
ich mag meine Arbeit.....
Wie kommst du darauf, dass ein Hobbyist eine lieblose Arbeit
abliefert?
Gruss Siggi
Gar nicht!
Aber ich bin schon vor einer "Holztüre" gestanden, und merk erst nach einiger
Zeit: x-mal gespachtelt, Spion zu, Briefschlitz zugemacht, und das "Holz" ist
braune Farbe und hellbraune Lasur mit'm Pinsel dünn drüber, damit's zu den
anderen Türen passt. Einfach Pinsel auf-ab, wie mit *viel* zu wenig oder zu
dünner Farbe gestrichen, zwei Farben, hell auf dunkel. Keine Maserung,
Astlöcher, z.T. in den Ecken ganz ohne "Maserung" -- deshalb "lieblos" -- und
trotzdem ist das Ergebnis recht überzeugend.
Wollte also damit sagen: auch ohne Spezialwerkzeug, nur mit einem Pinsel (und
wohl auch "der Kunde will's schnell und billig") wird das recht gut.
Aber gestern hab ich eine *super* Arbeit gesehen: Türen und Täfelung mit
Gehrungen, Füllungen, schönes "Holz", verschiedene Maserungen und Farbtöne...
Ich hab' erst dann näher geschaut, als ich gesehen hab, das auch die Bänder
gemasert waren!
Da war irgendwo irgendwas, Gummirollen, die man mit leichter Drehung wischt,
nicht rollt, um diese Maserung ("Fladerung", sowas glaub ich?) sehr schön
hinzubekommen, ohne das sich die Muster wiederholen.
google mit "graining roller" gibt sowas,
<http://www.advance-equipment.com/grain100.htm>, aber irgendwo hatte ich doch
noch eine gute Anleitung gesehen...
Thomas Prufer
Hi,
>
>Wollte also damit sagen: auch ohne Spezialwerkzeug, nur mit einem Pinsel (und
>wohl auch "der Kunde will's schnell und billig") wird das recht gut.
Nimm einen Primer (Metall) der nach dem Trocknen schön rauh bleibt.
Darauf dann mit einem sehr kurzborstigen Pinsel eine Dickschichtlasur.
Natürlich alles farblich abgestimmt. Mit der Verdünnung der
Dickschichtlasur muss man etwas experimentieren.
Malermeister Kalevar erzählt schon mal was von einem Farbsystem von
Herbol, das wohl so ähnlich funktioniert.
Habe ich aber noch nicht verarbeitet.
>Aber gestern hab ich eine *super* Arbeit gesehen: Türen und Täfelung mit
>Gehrungen, Füllungen, schönes "Holz", verschiedene Maserungen und Farbtöne...
>Ich hab' erst dann näher geschaut, als ich gesehen hab, das auch die Bänder
>gemasert waren!
Ich habe mal in einer kleinen Stadtvilla gewohnt. Zum Teil
wunderschöne grosse 2-flügelige Türen, natur. Ich habe sie reinigen
wollen. Was nimmt man als Maler? Salmiak.
Zum Glück habe ich an der Küchentürinnenseite angefangen.
Die Lösung war wohl zu stark....., plötzlich verlief die schöne
Holzmaserung.
Das war so perfekt gemacht, mit Holzporen und allem drum u. dran.
>
>Da war irgendwo irgendwas, Gummirollen, die man mit leichter Drehung wischt,
>nicht rollt, um diese Maserung ("Fladerung", sowas glaub ich?) sehr schön
>hinzubekommen, ohne das sich die Muster wiederholen.
>
Da gibts sogar für einzelne Holzarten eigene Techniken.
Gruss Siggi
Hallo Thomas,
[Viel Text gesnippt]
> Da war irgendwo irgendwas, Gummirollen, die man mit leichter Drehung wischt,
> nicht rollt, um diese Maserung ("Fladerung", sowas glaub ich?) sehr schön
> hinzubekommen, ohne das sich die Muster wiederholen.
>
> google mit "graining roller" gibt sowas,
> <http://www.advance-equipment.com/grain100.htm>, aber irgendwo hatte ich doch
> noch eine gute Anleitung gesehen...
Das gibts als "Maserierwerkzeug" inzwischen im Baumarkt. Neulich
sowohl bei Praktiker, Max Bahr und Toom Baumarkt gesehen. Auf
Ideensuche zum Renovieren kommt frau gelegentlich weit 'rum...
Das Buch, das Siggi erwähnte, gibt's unter einer anderen ISBN als
"Neu"-Auflage (1999). Habe ich mir bestellt. Vielleicht finde ich ja
noch was anderes nettes?
Die Decke wird neu weiß gestrichen und die oberen ca. 15 cm der Wand.
Der Rest der Wand wird hellbeige. Dann wird jede Wandfläche einzeln
mit blau (Tribut ans Sofa, das muss bleiben) lackierten Tapetenleisten
eingefaßt. Die generelle Idee kam uns bei einem Besuch in Carl
Larssons Haus in Sundborn, Schweden, beim Anblick der guten Stube
(dort allerdings grün mit Wandfarbe "Leberwurst) ;-) Ein Bild davon,
von CL selbst:
http://webart.nationalmuseum.se/work/work.aspx?id=24213
In Strichlack lackiert würden die Leisten dann so *richtig* klasse
aussehen...
Viele Grüße,
Ilka
>Das Buch, das Siggi erwähnte, gibt's unter einer anderen ISBN als
>"Neu"-Auflage (1999). Habe ich mir bestellt. Vielleicht finde ich ja
>noch was anderes nettes?
Jocasta Innes, "Decorating with Paint"? ISBN 051757229X...
Z.B. Böden aus Hartfaserplatten, und dann draufgemalt, aber so richtig. Oder
Leinwand auf eine alten, grauslichen Boden genagelt, Farbe raus, und los...
Hartfaserplatten und Leinwand sind auch mieterfreundlich: raus und weg is, alles
wieder original.
Ich hatte mal eine Wand vor mir, wo sich einer die Rückwand eines Schranks
gespart hat und die Wand lackiert hat. Abbeizer war nix, Hitze auch nicht --
Putz runter und neu war dann doch das einfachste. So wenig gespart, und doch so
viel Arbeit!
Viel Spaß,
Thomas Prufer