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Putzabschluss zum Erdreich

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Hannes Kuhnert

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Feb 11, 2024, 7:39:30 AMFeb 11
to
Wie ist ein vertikaler Putzflächenrand herzustellen, wenn er an der
Kante eines Baukörpers liegt und den Übergang zum Erdreich bildet?

Meinem Fall habe ich überblicksmäßig gezeichnet.

<http://hannes-kuhnert.de/Technik/Sockelputzabschluss_1.jpeg> (0,5 MiB)

Da ist ein Haus mit Außenwänden (1 und 2). Es hat eine Terrasse, eine
eigenständige, flächig auf verdichtetem Steinmaterial auf dem Erdreich
aufliegende geflieste Stahlbetonplatte (3).

Die an die Terrasse angrenzende Hauswand (2) ist auf der nicht
sichtbaren Seite unter der Terrasse mit bituminösem Material zum
Erdreich abgedichtet.

Die um die Hausecke an diese Hauswand (2) angrenzende Hauswand (1) ist
außen verputzt. Dieser Sockelputz ist schadhaft und zu ersetzen.

Fraglich ist, wie der Sockelputz an der Kante zur angrenzenden
unterirdischen Wand (1–2) abzuschließen ist.

Vom Haus weg ist das Erdreich mit quaderförmigen Pflanzsteinen aus Beton
(4) abgestützt. Die bituminöse Abdichtung der unterirdischen Wand (2)
endet recht genau an der Kante (1–2), von der Steinabstützung (4)
verdeckt, und scheint intakt zu sein. Auch der Sockelputz (1) endet bei
der Kante (1–2), was allerdings nicht in Ordnung aussieht. Die
Putzfläche endet unscharf ungefähr an der bituminösen Abdichtung der
angrenzenden Wand. Dort scheint Wasser eingedrungen zu sein. Daneben hat
der Putz sich flächig von der Wand gelöst und im Innenraum ist die Kante
feucht.

Ideen zur bautechnisch richtigen Gestaltung:

Eigentlich sollten die hauptsächlichen Außenflächen der Pflanzsteine (4)
mit der erdreichseitigen Fläche der an die Terrasse anschließenden Wand
(2) fluchten. Von der Zeichnung ausgehend sollten die Pflanzsteine (4)
also ein Stück weiter links hinten stehen. Dann läge der Sockelputz (1)
vollständig eindeutig an der Luft, was er eigentlich muss. Richtig?

Was für ein Profil verwendet man am besten, um den Sockelputz (1) an der
Kante (1–2) abzuschließen? Wie ist dieses Profil an die bituminöse
Abdichtung anzuschließen, damit dort nicht wieder in erheblicher Menge
Wasser hinter den Putz und ins Mauerwerk gesaugt wird?

Fällt jemandem anderes ein, was erneute Probleme vermeiden könnte?
--
Hannes Kuhnert

Markus Schaaf

unread,
Feb 15, 2024, 8:42:05 AMFeb 15
to
Am 11.02.24 um 13:39 schrieb Hannes Kuhnert:
> Wie ist ein vertikaler Putzflächenrand herzustellen, wenn er an der
> Kante eines Baukörpers liegt und den Übergang zum Erdreich bildet?

"Im Prinzip" genauso wie nach unten. Bei einem verputzten Sockel
sollte es ja eine Dichtschicht geben, welche überlappend über die
Dichtung im Erdreich ausgeführt wird. Problem bei Deinem Bauwerk
ist natürlich, dass das über die Kante schwer dauerhaft dicht
wird und das Wasser von oben. Dein Sockelrücksprung sieht zu
gering aus, als dass es da eine zuverlässige Tropfkante gäbe.

> Eigentlich sollten die hauptsächlichen Außenflächen der Pflanzsteine (4)
> mit der erdreichseitigen Fläche der an die Terrasse anschließenden Wand
> (2) fluchten. Von der Zeichnung ausgehend sollten die Pflanzsteine (4)
> also ein Stück weiter links hinten stehen. Dann läge der Sockelputz (1)
> vollständig eindeutig an der Luft, was er eigentlich muss. Richtig?

Das Problem des Wassers von der Terasse könnte dadurch noch
schlimmer werden. Aber ja, falls die Stützmauer den Sockel
überlappt, ist dieser Bereich wie Erdreich zu behandeln, also
nicht zu verputzen, sondern z.B. bitumös abzudichten, wie bereits
terassenseitig.

> Was für ein Profil verwendet man am besten, um den Sockelputz (1) an der
> Kante (1–2) abzuschließen? Wie ist dieses Profil an die bituminöse
> Abdichtung anzuschließen, damit dort nicht wieder in erheblicher Menge
> Wasser hinter den Putz und ins Mauerwerk gesaugt wird?

Auf jeden Falls wäre die terassenseitige Abdichtung um die Kante
herumzuführen (mit leichter Armierung auf der Kante) bis zur
freien Luft. Und dort dann ein fachgerechter Dichtungsübergang
zum Putz, wobei besonderes Augenmerk auf Wasser von oben (auf der
Außenwand) zu richten ist.

https://www.bauhandwerk.de/artikel/bhw_Kein_Widerspruch_Arbeiten_am_Gebaeudesockel_mit_Abdichtung_und_Putz-33560.html

Man könnte den Sockel im Übergangsbereich auch verblechen.
Allerdings benötigt das einen deutlichen Rücksprung des Sockels
mit Tropfkante am unteren Ende der Wand.

MfG

Hannes Kuhnert

unread,
Feb 15, 2024, 1:44:54 PMFeb 15
to
Markus Schaaf hat geschrieben:
> Am 11.02.24 um 13:39 schrieb Hannes Kuhnert:
>> Wie ist ein vertikaler Putzflächenrand herzustellen, wenn er an der
>> Kante eines Baukörpers liegt und den Übergang zum Erdreich bildet?
>
> "Im Prinzip" genauso wie nach unten. Bei einem verputzten Sockel sollte
> es ja eine Dichtschicht geben, welche überlappend über die Dichtung im
> Erdreich ausgeführt wird. Problem bei Deinem Bauwerk ist natürlich, dass
> das über die Kante schwer dauerhaft dicht wird und das Wasser von oben.
> Dein Sockelrücksprung sieht zu gering aus, als dass es da eine
> zuverlässige Tropfkante gäbe.

Wieviel Rücksprung ist nötig, um zu Recht ordentliches Abtropfen zu
erwarten?

>> Eigentlich sollten die hauptsächlichen Außenflächen der Pflanzsteine (4)
>> mit der erdreichseitigen Fläche der an die Terrasse anschließenden Wand
>> (2) fluchten. Von der Zeichnung ausgehend sollten die Pflanzsteine (4)
>> also ein Stück weiter links hinten stehen. Dann läge der Sockelputz (1)
>> vollständig eindeutig an der Luft, was er eigentlich muss. Richtig?
>
> Das Problem des Wassers von der Terasse könnte dadurch noch schlimmer
> werden.

Zumindest seit der Neufliesung der Terrasse fließt Wasser von der
Terrasse recht gleichmäßig über die Breite verteilt und eindeutig nicht
auf diesen Rand konzentriert ab.

> Auf jeden Falls wäre die terassenseitige Abdichtung um die Kante
> herumzuführen (mit leichter Armierung auf der Kante) bis zur freien
> Luft. Und dort dann ein fachgerechter Dichtungsübergang zum Putz, wobei
> besonderes Augenmerk auf Wasser von oben (auf der Außenwand) zu richten
> ist.
>
> https://www.bauhandwerk.de/artikel/bhw_Kein_Widerspruch_Arbeiten_am_Gebaeudesockel_mit_Abdichtung_und_Putz-33560.html

Verstehe ich richtig, dass ein Dichtungsübergang vom Erdreich zum
Sockelputz bspw. durch einen Perimeterspachtel hergestellt wird?

Bildet der Perimeterspachtel im Erdreich die äußerste Bauwerksschicht
und am Putzsockel eine Schicht unter dem Putz?

Ein gefragter Handwerker sprach anderweitig von einer
Zweikomponenten-Mineraldichtung oder so. Vermutlich ist das sowas, was
quick-mix als zweikomponentigen Perimeterspachtel PMS 2K aus einem
Kunststoffdispersion-Mischpolymerisat mit mineralischen Zuschlagstoffen
und dem Bindemittel Zement beschreibt.
--
Hannes Kuhnert

Markus Schaaf

unread,
Feb 15, 2024, 4:04:10 PMFeb 15
to
Am 15.02.24 um 19:44 schrieb Hannes Kuhnert:

>> Dein Sockelrücksprung sieht zu gering aus, als dass es da eine
>> zuverlässige Tropfkante gäbe.
>
> Wieviel Rücksprung ist nötig, um zu Recht ordentliches Abtropfen zu
> erwarten?

Mit passendem Profil ist 1cm machbar. Wenn es handwerklich als
Schräge ausgeführt ist mindestens das Dreifache.

> Verstehe ich richtig, dass ein Dichtungsübergang vom Erdreich zum
> Sockelputz bspw. durch einen Perimeterspachtel hergestellt wird?
>
> Bildet der Perimeterspachtel im Erdreich die äußerste Bauwerksschicht

Ja, im Überlappungsbereich. Wobei das eigentlich nicht mehr
Erdreich ist, sondern der Bereich der Sauberkeitsschicht, also
meist grober Kies.

> und am Putzsockel eine Schicht unter dem Putz?

Der Kram kommt /auf/ den Sockelputz. Darüber höchstens noch
Farbe. Deswegen soll die Putzkante auch abgeschrägt werden, damit
der Spachtel nicht auf zu scharfer Kante reißt oder bricht.
Sicher sind auch leichte Deckputze möglich, aber eigentlich will
man ja im Spritzbereich eine glatte Fläche, die sich selbst reinigt.

> Ein gefragter Handwerker sprach anderweitig von einer
> Zweikomponenten-Mineraldichtung oder so. Vermutlich ist das sowas, was
> quick-mix als zweikomponentigen Perimeterspachtel PMS 2K aus einem
> Kunststoffdispersion-Mischpolymerisat mit mineralischen Zuschlagstoffen
> und dem Bindemittel Zement beschreibt.

Ja.

MfG
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