Am 19.07.2016 um 13:29 schrieb Jochen Spieker:
> Moin,
>
> ich habe hier ein altes Kinderbett aus Spanplatte mit klarlackiertem
> Nadelholz-Furnier.
Wird wohl eher ein Papierlaminat sein. Nadelholz ist kein Furnierholz.
> Ich habe inzwischen den zweiten Anstrich drauf und bin mit dem Ergebnis
> unzufrieden. Die Tropfnasen sind sicher meine Schuld, aber was mich am
> meisten ärgert ist, dass ich keine auch nur halbwegs glatte Fläche
> hinbekomme. Der Pinsel hinterlässt Riefen, die ich nicht wegschleifen
> kann, ohne stellenweise den ganzen Lack runterzuholen.
Lack etwas dünner einstellen und im Liegen streichen (natürlich das
Bett, nicht du). Lack nicht zu dick auftragen, lieber mehrere dünne
Schichten.
> Was mache ich falsch? Würde eine Walze (an den Stellen, an denen man bei
> so einem Bett ordentlich rankommt …) besser funktionieren? Da ich jetzt
> schon den fünften Arbeitsgang hinter mir habe (Schleifen, Einzelteile je
> zwei Mal pro Seite lackiert), fehlt es mir langsam an Geduld.
Für den Anfänger ist tatsächlich Rollen einfacher als Streichen. Aber
auch das erfordert Übung. Man braucht eine Weile bis man das Gefühl
für das Arbeitsgerät und die richtige Viskosität hat. Deshalb ist es
gut, sich auf eine Verarbeitungskette (Lack, Verdünner, Rolle)
einzuarbeiten und dann dabei zu bleiben.
> Nebenfrage: womit reinige ich bei diesem Lack am besten das Werkzeug?
> Der Hersteller empfiehlt seine "Verdünnung 0500". Tut es normaler
> Nitroverdünner auch? War so mittelmäßig erfolgreich. Weiß aber auch
> nicht, was man da erwarten darf.
Für das Reinigen ist es egal, für die Verdünnung ist es aber dringend
geraten, den empfohlenen Verdünner zu nehmen. Wenn Du einmal die
richtige Kombination raushast, kriegst Du Oberflächen fast wie mit
der Spritzpistole hin. Bei der Rolle kämpft man am meisten mit Bläschen,
die müssen halt so schnell platzen, dass die Farbe noch verlaufen kann.
Bei den meisten Lacken habe ich mit einer Verdünnung von um die 5% die
besten Erfahrungen gemacht. Mehr als 10% sollte man üblicherweise nicht
verdünnen.
Gruß
Gerd