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Kalk in der Warmwasserleitung, was tun?

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Markus Hoepfl

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Jul 3, 2002, 5:06:51 AM7/3/02
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Hallo Leute,

eine generelle Frage:
Gibt es Methoden, Kalkablagerungen aus Warmwasserleitungen zu entfernen,
ohne das Rohr aus der Wand reissen zu müssen?

Der Hintergrund:
In einer kürzlich gekauften Eigentumswohnung wurden vor einigen Jahren
Heizungs- und Wasserrohre erneuert, nicht jedoch der Abschnitt Bad-Küche.
Dort sind wohl noch die ursprünglichen Rohre von 1950 vorhanden. Am Ende
dieser Leitung (Küche) liefen aus dem Warmwasserrohr zunächst nur noch ca. 2
Liter / Minute.

Nach kurzem (und unprofessionellem) "Rückspülen" dieses Abschnitts hatte ich
ein kleines Häufchen "Kalkbrösel" aus dem Rohr gedrückt und die
Durchflussmenge auf immerhin 2,5 Liter / Minuten erhöht, was aber wohl immer
noch weit vom normalen Wert entfernt ist.

Das Warmwasser kommt von einer Gastherme (kein Speicher, also
Durchlaufprinzip), Wasserhärte liegt bei ca. 15 (München). Ist es bei
Gasthermen üblich, dass sich Kalk eher in der Therme selbst abscheidet und
diese Partikel dann das Rohr zusetzen oder muss ich mit einer "echten"
Verkalkung rechnen, d.h. Krustenbildung am Rohr?

Danke für Eure Hinweise und Gruß,
Markus


Wilm Erning

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Jul 3, 2002, 9:37:48 AM7/3/02
to
Moin, Markus!

On Wed, 3 Jul 2002 11:06:51 +0200, "Markus Hoepfl"
<markus...@epost.de> wrote:
>eine generelle Frage:
>Gibt es Methoden, Kalkablagerungen aus Warmwasserleitungen zu entfernen,
>ohne das Rohr aus der Wand reissen zu müssen?

Oha, das ist etwas komplexer. Eher nein.

>Nach kurzem (und unprofessionellem) "Rückspülen" dieses Abschnitts hatte ich
>ein kleines Häufchen "Kalkbrösel" aus dem Rohr gedrückt und die
>Durchflussmenge auf immerhin 2,5 Liter / Minuten erhöht, was aber wohl immer
>noch weit vom normalen Wert entfernt ist.

Viel mehr wird man wohl eher nicht machen können. Bei 1950 vermute ich
mal verzinkte Stahlrohre als Werkstoff, da ist nach Abbau der
Deckschichten nurmehr Stahlrohr ohne Schitz übrig, das rostet dann in
kürzester Zeit durch. Mechanische oder chemische Verfahren entfernen
alles und dann muss ein Korrosionsschutz aufgebracht werden. Die
Verfahren, die dann Rohre von innen mit Epoxidharz auskleiden, sind
noch nicht zugelassen. Die Lebensdauer solcher Maßnahmen ist zudem
nicht vergleichbar mit einer Neuinstallation.

>Das Warmwasser kommt von einer Gastherme (kein Speicher, also
>Durchlaufprinzip), Wasserhärte liegt bei ca. 15 (München). Ist es bei
>Gasthermen üblich, dass sich Kalk eher in der Therme selbst abscheidet und
>diese Partikel dann das Rohr zusetzen oder muss ich mit einer "echten"
>Verkalkung rechnen, d.h. Krustenbildung am Rohr?

So, nun wird es interessant: Liegt der Druckverlust an der Therme
(wahrscheinlich) oder am Rohr (weniger wahrscheinlich)?
Im Falle der Therme, da kann man den Wärmetauscher entkalken oder
ersetzen, und dann gibt es wieder Warmwasser reichlich.
Bei den Rohren ist es etwas schwieriger. Da kommt es auf das Umfeld
an. Bei 50 Jahre alten Rohren und möglicherweise ebenfalls älterem Bad
würde ich eine Neuinstallation (Autsch, ich weiß) ins Auge fassen.
Wenn jemand das Bad vor kurzem saniert haben sollte und die Rohre drin
gelassen hat, dann gehört der aber auch getreten :-(. Fest.

Aber genaues kann man nur nach erhellenden Untersuchungen vor Ort
sagen. Du solltest jemanden fragen, der vor Ort Dein Problem
betrachten kann.

Wilm

Markus Hoepfl

unread,
Jul 3, 2002, 10:08:13 AM7/3/02
to
Hallo Wilm,

erstmal jetzt schon danke für Deine Antwort.

> So, nun wird es interessant: Liegt der Druckverlust an der Therme
> (wahrscheinlich) oder am Rohr (weniger wahrscheinlich)?

Liegt definitiv NICHT an der Therme, die Anschlüsse im Bad (alles neu
gemacht, inklusive Anschlussleitungen) funktionieren einwandfrei. Die Rohre
nehmen diesen Weg:
Therme -> Bad -> Küche.

Nur das letzte Teilstück ist alt.

Was mich irritiert hat, ist die Tatsache, dass das Eckventil (heisst das so?
Das Ding, wo die Wasserleitung aus der Wand kommt) in der Küche nach
Abschrauben innen ziemlich dick mit einer Art "Kalkgries" verstopft war.
Also mehr oder weniger große Kalkteilchen, die aber leicht mit dem Finger zu
entfernen waren. Im Rohransatz selber (also Richtung Wand) war dagegen keine
Spur von Kalk zu finden.

Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass bei dieser Art der
Warmwasserbereitung Kalk eher in der Therme selbst anfällt und die Teilchen
dann quasi ins Rohr mitgespült werden. Diese Art Probleme dürften dann evtl.
mit kräfitgem "Durchpusten" / Spülen zu beseitigen sein.

Denselben "Kalkgries" hatte ich übrigens auch im Bad an einem zweiten
Wasserhahn, der wohl selten benutzt wurde. Nach Reinigung war der Durchfluss
dort aber wieder normal.

Ach ja: Die Therme ist dort erst seit ca. 6 Jahren montiert, wie die Sache
mit dem Warmwasser vorher funktioniert hat, weiss ich leider nicht.

Danke für alle Tipps,
Markus


Wilm Erning

unread,
Jul 3, 2002, 10:30:23 AM7/3/02
to
Moin, Markus!

On Wed, 3 Jul 2002 16:08:13 +0200, "Markus Hoepfl" >Liegt definitiv


NICHT an der Therme, die Anschlüsse im Bad (alles neu
>gemacht, inklusive Anschlussleitungen) funktionieren einwandfrei. Die Rohre
>nehmen diesen Weg:
>Therme -> Bad -> Küche.

Das ist schonmal gut.

>Nur das letzte Teilstück ist alt.

Das nun nicht.

>Was mich irritiert hat, ist die Tatsache, dass das Eckventil (heisst das so?
>Das Ding, wo die Wasserleitung aus der Wand kommt) in der Küche nach
>Abschrauben innen ziemlich dick mit einer Art "Kalkgries" verstopft war.
>Also mehr oder weniger große Kalkteilchen, die aber leicht mit dem Finger zu
>entfernen waren. Im Rohransatz selber (also Richtung Wand) war dagegen keine
>Spur von Kalk zu finden.

Ist denn am Eckventil genug Durchfluss? Oder auch da schon nicht? Was
für ein Rohr? Ist das Eckventil OK?

>Ich hatte irgendwo aufgeschnappt, dass bei dieser Art der
>Warmwasserbereitung Kalk eher in der Therme selbst anfällt und die Teilchen
>dann quasi ins Rohr mitgespült werden. Diese Art Probleme dürften dann evtl.
>mit kräfitgem "Durchpusten" / Spülen zu beseitigen sein.

Grundsätzlich fällt der Kalk an der Heizfläche des Wärmetauschers aus.
Wahrscheinlich wird er dann ins Rohrsystem transportiert. Perlator und
Wasserhahn hast Du ja sicher gereinigt.

>Denselben "Kalkgries" hatte ich übrigens auch im Bad an einem zweiten
>Wasserhahn, der wohl selten benutzt wurde. Nach Reinigung war der Durchfluss
>dort aber wieder normal.

Das lässt eigentlich hoffen.

Grüße,

Wilm

Markus Hoepfl

unread,
Jul 3, 2002, 10:59:02 AM7/3/02
to
Hi nochmal,

> Ist denn am Eckventil genug Durchfluss? Oder auch da schon nicht?

Nein, auch da kommt es deutlich "dünner", als es sollte.

> Was für ein Rohr?

Ich meinte das, was man sieht, wenn das Eckventil abgeschraubt ist. Darin
war an den Wänden keinerlei Kalk zu sehen, eben nur dieser "Gries", der aber
nur locker drinlag und sich leicht entfernen liess. Der kam wohl nur im
Eckventil nicht "um die Kurve" und hatte sich deshalb dort angesammelt.

> Ist das Eckventil OK?

Ja, ich habe ein neues eingebaut, hat nichts gebracht.

> Grundsätzlich fällt der Kalk an der Heizfläche des Wärmetauschers aus.
> Wahrscheinlich wird er dann ins Rohrsystem transportiert. Perlator und
> Wasserhahn hast Du ja sicher gereinigt.

Klar, daran liegt es nicht.

> >Denselben "Kalkgries" hatte ich übrigens auch im Bad an einem zweiten
> >Wasserhahn, der wohl selten benutzt wurde. Nach Reinigung war der
Durchfluss
> >dort aber wieder normal.
>
> Das lässt eigentlich hoffen.

Naja, das hoffe ich. Dort führt immerhin das neue Rohr hin, in die Küche das
alte... Ich versuche mal, über den Vorbesitzer der Wohnung rauszubekommen,
wie die Warmwasserbereitung früher funktioniert hat (die Therme ist dort
erst seit 6 Jahren). Evtl. sind das ja "Altlasten", die da im Rohr sitzen.
Vielleicht haben wir keine Verschlimmerung zu befürchten und evtl. lässt
sich mit Rückspülen ja noch etwas bewegen.

Danke auf jeden Fall!
Gruß,
Markus

Lutz Illigen

unread,
Jul 3, 2002, 11:38:38 AM7/3/02
to
"Markus Hoepfl" <markus...@epost.de> wrote:

> Gibt es Methoden, Kalkablagerungen aus Warmwasserleitungen zu
> entfernen, ohne das Rohr aus der Wand reissen zu müssen?

Teleshopping, gerade gestern war der Typ wieder bei HSE und hat sein
Teil unters Volk gebracht.

> In einer kürzlich gekauften Eigentumswohnung wurden vor einigen
> Jahren Heizungs- und Wasserrohre erneuert, nicht jedoch der
> Abschnitt Bad-Küche.

Wo sind denn dann die Wasserleitungen erneuert worden?

> Dort sind wohl noch die ursprünglichen Rohre von 1950 vorhanden. Am
> Ende dieser Leitung (Küche) liefen aus dem Warmwasserrohr zunächst
> nur noch ca. 2 Liter / Minute.

Über kurz oder lang wird dir nichts anderes übrig bleiben als zu
renovieren. Geht aber heute dank der Kunstofftechnik relativ schnell.

Lutz

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