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Tragende Wände: Sturz oder Statiker?

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Harald Horn

unread,
Oct 7, 2016, 10:43:42 AM10/7/16
to
Hallo,

das Thema Durchbrüche in tragenden Wänden ist so alt, wie es Heimwerker
gibt.
Von den eine hört man, daß man da zwingend einen Statiker braucht. Andere
sagen, bau einen Stahlträger oder einen anderen Sturz ein, und gut.
Mir erscheint es logisch, daß ein Sturz das Problem eigentlich lösen
sollte.
An was hält man sich da am besten?
Konkret geplant ist, die eine Durchgangstüre aus ca. drei Meter zu
verbreitern und so eine Schiebetüre, wie man sie in Häusern aus den
20ern/40ern oft sieht, einzubauen.

TIA,
Harald

DonCaron

unread,
Oct 7, 2016, 11:02:15 AM10/7/16
to
Am 07.10.2016 um 16:43 schrieb Harald Horn:
> Konkret geplant ist, die eine Durchgangstüre aus ca. drei Meter zu
> verbreitern

steht da auch ne Mauer drüber?

--
DonCaron

Georg Wieser

unread,
Oct 7, 2016, 11:33:54 AM10/7/16
to
Am 07.10.2016 um 16:43 schrieb Harald Horn:
> Hallo,
>
> das Thema Durchbrüche in tragenden Wänden ist so alt, wie es Heimwerker
> gibt.
> Von den eine hört man, daß man da zwingend einen Statiker braucht. Andere
> sagen, bau einen Stahlträger oder einen anderen Sturz ein, und gut.
> Mir erscheint es logisch, daß ein Sturz das Problem eigentlich lösen
> sollte.

Ein klassischer "Sturz" fängt keine tragenden Wände ab. Den kannste über
ne Türaussparung legen und gut. Richtig tragfähig wird der eh erst
durch eine saubere Übermauerung!


> An was hält man sich da am besten?
> Konkret geplant ist, die eine Durchgangstüre aus ca. drei Meter zu
> verbreitern und so eine Schiebetüre, wie man sie in Häusern aus den
> 20ern/40ern oft sieht, einzubauen.

Entweder Du überdinemsionierst den Eisenträger auf eigenes Risiko
dermaßen, daß das Restrisiko extrem überschaubar ist oder, falls die
Konstruktion etwas filligraner sein soll, dann frag wirklich einen Statiker.

3m Spannweite und nicht wissen was drüber ist... das ist durchaus mutig....

Ich hab sowas mal mit einem HEB 240 überbrückt. Ich befürchte das wäre
auch deutlich dünner gegangen :-)


Der Statiker hat an anderer deutlich "interessanteren" Stelle für
deutlich höhere Lasten wegen Problemen mit der Einbauhöhe zwei fest
verschraubte HEA 100 nebeneinander als ausreichend gerechnet.

Georg Wieser

unread,
Oct 7, 2016, 11:34:25 AM10/7/16
to
Oder eine Abstützung des Dachstuhls....

Harald Horn

unread,
Oct 7, 2016, 2:38:20 PM10/7/16
to
Über der Wand kommt der Dachstuhl. Die Wand ist eine Fachwerkwand und läuft
parallel zu den Deckenbalken und zum Giebel. Wandstärke ist ca. 12cm, aber
AFAIK sagt das bei Fachwerk nicht viel...

Gruß,
Harald

MaWin

unread,
Oct 7, 2016, 5:28:41 PM10/7/16
to
"Harald Horn" <wiese...@arcor.de> schrieb im Newsbeitrag
news:883661344497558136.423...@news2.open-news-network.org...
>>>> Konkret geplant ist, die eine Durchgangstüre aus ca. drei Meter zu
>>>> verbreitern

Und wenn das eine alte Schiebetüre ist, dann schiebt die sich auf
jeder Seite 1.5m in die Wand, der Durchbruch wäre also 6m breit.

Wenn das eine tragende Wand wäre, kann man von der nicht so viel
wegnehmen und mit einem Stahlträger überbrücken.

> Über der Wand kommt der Dachstuhl. Die Wand ist eine Fachwerkwand und
> läuft
> parallel zu den Deckenbalken und zum Giebel. Wandstärke ist ca. 12cm, aber
> AFAIK sagt das bei Fachwerk nicht viel...

Das allerdings sagt, daß die Schiebetür auf einer Seite vor der
Wand laufen wird, und die tragende Wand nicht so viel Tragen wird,
ein paar Deckenbalken auf den kein Gewicht lastet, nicht mal eine
Schüttung.

Das klingt, als ob man das machen kann. Gewissheit bringt jedoch
nur ein Statiker oder ein erfahrener Fachwerkbauer.
--
MaWin, Manfred Winterhoff, mawin at gmx dot net

Jochen Kriegerowski

unread,
Oct 8, 2016, 3:15:33 AM10/8/16
to
Am 07.10.2016 um 23:28 schrieb MaWin:

> Wenn das eine tragende Wand wäre, kann man von der nicht so viel
> wegnehmen und mit einem Stahlträger überbrücken.

Man kann. Wenn du willst, kannst du ein ganzes Mehrfamilienhaus auf
Stahlträger stellen, hochheben, und seitlich an einen Wolkenkratzer
hängen wie eine Kuckucksuhr. Alles eine Frage der Bemessung.

Bei einer tragenden Wand von der sehr viel weggenommen wird, muss
man eben dafür sorgen, dass die Last sicher in den Boden kommt,
also ggf. seitlich Pfeiler durch alle Etagen nach unten mauern
und passende Fundamente druntersetzen.
Bei Fachwerk muss man den Träger nichtmal unter Vorspannung ein-
bauen weil die Wände elastisch genug sind und nicht zerbröseln
wenn sie sich in der Mitte ein paar Millimeter senken.

> Das klingt, als ob man das machen kann. Gewissheit bringt jedoch
> nur ein Statiker oder ein erfahrener Fachwerkbauer.

Ja. Fachwerk ist ja relaiv einfach, weil man die Statik durch die
Balken so schön sehen kann. So lange man dabei Druck- und Zugstreben
auseinanderhalten kann ist alles gut.

Gruß
Jochen

DonCaron

unread,
Oct 8, 2016, 4:09:12 AM10/8/16
to
Am 07.10.2016 um 20:38 schrieb Harald Horn:
> Über der Wand kommt der Dachstuhl. Die Wand ist eine Fachwerkwand und läuft
> parallel zu den Deckenbalken und zum Giebel. Wandstärke ist ca. 12cm, aber
> AFAIK sagt das bei Fachwerk nicht viel...

ich würde saken, kannst rausnehmem, die Ausfachung trägt nicht mit.
wirst wohl bei 3 einen oder 2 newue balken als ersatz reinziehen
müssen. Ich habe bei und ism Haus ne komplette Wand rausgenommen, die
Balken allerdings stehen gelassen, sieht auch gut aus.

--
DonCaron

MaWin

unread,
Oct 8, 2016, 4:53:16 AM10/8/16
to
"Jochen Kriegerowski" <join...@qip.ru> schrieb im Newsbeitrag
news:EvudnS3oCaiJAGXK...@giganews.com...

>> Wenn das eine tragende Wand wäre, kann man von der nicht so viel
>> wegnehmen und mit einem Stahlträger überbrücken.
>
> Man kann.

Kann man nicht. Die nebenstehenden Wände werden die zusätzliche Last
nicht aufnehmen können.

> Bei einer tragenden Wand von der sehr viel weggenommen wird, muss
> man eben dafür sorgen, dass die Last sicher in den Boden kommt,
> also ggf. seitlich Pfeiler durch alle Etagen nach unten mauern
> und passende Fundamente druntersetzen.

Das habe ich allerdings bei meiner Betrachtung ausgeschlossen, in
der Annahme das auch Harald das nicht akzeptieren würde.

Jo Warner

unread,
Oct 8, 2016, 5:24:29 AM10/8/16
to
Am 07.10.2016 um 20:38 schrieb Harald Horn:

> Über der Wand kommt der Dachstuhl. Die Wand ist eine Fachwerkwand und läuft
> parallel zu den Deckenbalken und zum Giebel. Wandstärke ist ca. 12cm, aber
> AFAIK sagt das bei Fachwerk nicht viel...

Konsultiere auf jeden Fall einen Statiker, bevor dir was auf den Kopf
fällt, was oben bleiben soll.

Georg Wieser

unread,
Oct 8, 2016, 1:21:04 PM10/8/16
to
Am 08.10.2016 um 10:53 schrieb MaWin:
> "Jochen Kriegerowski" <join...@qip.ru> schrieb im Newsbeitrag
> news:EvudnS3oCaiJAGXK...@giganews.com...
>
>>> Wenn das eine tragende Wand wäre, kann man von der nicht so viel
>>> wegnehmen und mit einem Stahlträger überbrücken.
>>
>> Man kann.
>
> Kann man nicht. Die nebenstehenden Wände werden die zusätzliche Last
> nicht aufnehmen können.

Das hängt aber extrem von der Bauart der Wände ab.
Ich hab dem alten 11er Ziegelwändchen, das definitiv eine tragende Wand
war auch nicht so viel zugetraut und einen 24er KS-Backen für den
Stahlträger gesetzt.

Der Statiker hat bei der tragenden Außenwand ebenfalls neues Mauerwerk
verlangt, da der alte Bimsbeton wohl nicht die Krönung der Tragfähigkeit
ist. Ich musste extrafesten Gasbeton nehmen.

Georg Wieser

unread,
Oct 8, 2016, 1:22:46 PM10/8/16
to
Am 08.10.2016 um 12:12 schrieb Martin Gerdes:
> Harald Horn <har...@haraldhorn.de> schrieb:
>
>> Das Thema Durchbrüche in tragenden Wänden ist so alt, wie es Heimwerker
>> gibt.
>
>> Von den einen hört man, daß man da zwingend einen Statiker braucht. Andere
>> sagen, bau einen Stahlträger oder einen anderen Sturz ein, und gut.
>
> Die dritten hingegen stellen fest, daß der Statiker vermutlich sagen
> wird, man solle einen Sturz einbauen und einem dazu dessen
> Dimensionierung und die Dimensionierung der Auflager mitteilt.
>
> Richtige Lösung also: Statiker UND Sturz.
>
>> Mir erscheint es logisch, daß ein Sturz das Problem eigentlich lösen
>> sollte.
>
> Klar.
>
>> An was hält man sich da am besten?
>
>> Konkret geplant ist, die eine Durchgangstüre auf ca. drei Meter zu
>> verbreitern und so eine Schiebetüre, wie man sie in Häusern aus den
>> 20ern/40ern oft sieht, einzubauen.
>
> Die Schiebetüre aus den 1930ern läuft zwischen zwei schmalen
> 12er-Wänden. Wenn Du eine solche Tür haben willst, müßtest Du somit eine
> komplette Wand davorsetzen (sonst sieht eine solche Konstruktion auch
> nicht aus).
>
>
Wenn man sowas "neu" nachbaut, verblendet man üblicherweise die eine
Seite per Trockenbau.

DonCaron

unread,
Oct 8, 2016, 2:29:02 PM10/8/16
to
Am 08.10.2016 um 19:21 schrieb Georg Wieser:
> Das hängt aber extrem von der Bauart der Wände ab.
> Ich hab dem alten 11er Ziegelwändchen, das definitiv eine tragende Wand
> war auch nicht so viel zugetraut und einen 24er KS-Backen für den
> Stahlträger gesetzt.
>
> Der Statiker hat bei der tragenden Außenwand ebenfalls neues Mauerwerk
> verlangt, da der alte Bimsbeton wohl nicht die Krönung der Tragfähigkeit
> ist. Ich musste extrafesten Gasbeton nehmen.


es ist en Ständer bauwerk! überlest ihr das eigentlich? die AUsfachung
trägt nichts. Fachwerkhäuser, also der STänderbau, da werden zuerst das
Fachwerk gebaut einschließlich Dachstuhl, oft wird der auch noch
gedeckt, erst dann werden die Wände, also die lücken zwischen denBalken
ausgefacht.

Bei der angesprochenen Schiebetür müssen rechts und links neue Balken
eingebracht werden, evtl noch ein Balken als Türabschluß nach oben

--
DonCaron

Georg Wieser

unread,
Oct 8, 2016, 2:41:39 PM10/8/16
to
Am 08.10.2016 um 20:28 schrieb DonCaron:
> Am 08.10.2016 um 19:21 schrieb Georg Wieser:
>> Das hängt aber extrem von der Bauart der Wände ab.
>> Ich hab dem alten 11er Ziegelwändchen, das definitiv eine tragende Wand
>> war auch nicht so viel zugetraut und einen 24er KS-Backen für den
>> Stahlträger gesetzt.
>>
>> Der Statiker hat bei der tragenden Außenwand ebenfalls neues Mauerwerk
>> verlangt, da der alte Bimsbeton wohl nicht die Krönung der Tragfähigkeit
>> ist. Ich musste extrafesten Gasbeton nehmen.
>
>
> es ist en Ständer bauwerk! überlest ihr das eigentlich? die AUsfachung
> trägt nichts. Fachwerkhäuser, also der STänderbau, da werden zuerst das
> Fachwerk gebaut einschließlich Dachstuhl, oft wird der auch noch
> gedeckt, erst dann werden die Wände, also die lücken zwischen denBalken
> ausgefacht.

Und Du meinst, daß Du da beliebige Hölzer entfernen kannst?
Das Gefache ist ein komplexes Tragwerk. Lediglich die Ausfachung
trägt primär nicht zum Lastabtrag bei.

Schorsch

unread,
Oct 8, 2016, 3:30:03 PM10/8/16
to
Am 08.10.2016 um 20:41 schrieb Georg Wieser:
> Am 08.10.2016 um 20:28 schrieb DonCaron:
>> Am 08.10.2016 um 19:21 schrieb Georg Wieser:
>>> Das hängt aber extrem von der Bauart der Wände ab.
>>> Ich hab dem alten 11er Ziegelwändchen, das definitiv eine tragende Wand
>>> war auch nicht so viel zugetraut und einen 24er KS-Backen für den
>>> Stahlträger gesetzt.
>>>
>>> Der Statiker hat bei der tragenden Außenwand ebenfalls neues Mauerwerk
>>> verlangt, da der alte Bimsbeton wohl nicht die Krönung der Tragfähigkeit
>>> ist. Ich musste extrafesten Gasbeton nehmen.
>>
>>
>> es ist en Ständer bauwerk! überlest ihr das eigentlich? die AUsfachung
>> trägt nichts. Fachwerkhäuser, also der STänderbau, da werden zuerst das
>> Fachwerk gebaut einschließlich Dachstuhl, oft wird der auch noch
>> gedeckt, erst dann werden die Wände, also die lücken zwischen denBalken
>> ausgefacht.
>
> Und Du meinst, daß Du da beliebige Hölzer entfernen kannst?
> Das Gefache ist ein komplexes Tragwerk. Lediglich die Ausfachung
> trägt primär nicht zum Lastabtrag bei.
>>

Einfach rausmachen ist bisserl riskant, obwohl es viele Geschichten von
Fachwerkhäusern gibt, die eigentlich hätten zusammenfallen müssen, über
viele Jahr hinweg das aber schlicht ignorierten.

Wenn Du ne Senkrechte rausnimmst, musst Du die daraufliegende
Horizontale verstärken und eventuell die benachbarten Stützen.
Aber dann spricht nichts dagegen.

Gruß
Schorsch

Georg Wieser

unread,
Oct 9, 2016, 6:29:59 AM10/9/16
to
Am 08.10.2016 um 21:29 schrieb Schorsch:
> Am 08.10.2016 um 20:41 schrieb Georg Wieser:
>> Am 08.10.2016 um 20:28 schrieb DonCaron:
>>> Am 08.10.2016 um 19:21 schrieb Georg Wieser:
>>>> Das hängt aber extrem von der Bauart der Wände ab.
>>>> Ich hab dem alten 11er Ziegelwändchen, das definitiv eine tragende Wand
>>>> war auch nicht so viel zugetraut und einen 24er KS-Backen für den
>>>> Stahlträger gesetzt.
>>>>
>>>> Der Statiker hat bei der tragenden Außenwand ebenfalls neues Mauerwerk
>>>> verlangt, da der alte Bimsbeton wohl nicht die Krönung der
>>>> Tragfähigkeit
>>>> ist. Ich musste extrafesten Gasbeton nehmen.
>>>
>>>
>>> es ist en Ständer bauwerk! überlest ihr das eigentlich? die AUsfachung
>>> trägt nichts. Fachwerkhäuser, also der STänderbau, da werden zuerst das
>>> Fachwerk gebaut einschließlich Dachstuhl, oft wird der auch noch
>>> gedeckt, erst dann werden die Wände, also die lücken zwischen denBalken
>>> ausgefacht.
>>
>> Und Du meinst, daß Du da beliebige Hölzer entfernen kannst?
>> Das Gefache ist ein komplexes Tragwerk. Lediglich die Ausfachung
>> trägt primär nicht zum Lastabtrag bei.
>>>
>
> Einfach rausmachen ist bisserl riskant, obwohl es viele Geschichten von
> Fachwerkhäusern gibt, die eigentlich hätten zusammenfallen müssen, über
> viele Jahr hinweg das aber schlicht ignorierten.

Das kann man erkennen, wenn man alte Wände aller Bauart einreißt :-)

Rein statisch dürften die seit 2 Stunden nicht mehr sein wo sie sind.
Sie wissen das aber vermutlich einfach nicht :-)

Wie die Hummel.



>
> Wenn Du ne Senkrechte rausnimmst, musst Du die daraufliegende
> Horizontale verstärken und eventuell die benachbarten Stützen.
> Aber dann spricht nichts dagegen.

Wie sagte schon Radio Eriwan. "Im Prinzip ja...." :-)
>
> Gruß
> Schorsch
>

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