Am 08.07.2013 10:01, schrieb Moritz Franckenstein:
> So, ich bin jetzt mehr oder weniger entschieden, 5 Palisaden zu je
> 12cm mal 3m zu kaufen. Kosten 16,95 das Stück (allerdings leider
> ohne Fase).
>
Bin jetzt etwas verwirrt! Mit Palisaden meinst du vermutlich Rundhölzer,
was ja nicht unbedingt gleichbedeutend ist. Dein vorletzter Satz
impliziert dies jedoch. Mit Fasen kannst du dann nur die an den
Holzenden meinen.
"Fünf Palisaden", deutet daraufhin, dass du so etwas wie die Schaukeln
"Robinie Natur" (im Katalog, den Harry gepostet hat) bauen willst. Bei
einer Beschränkung auf fünf Hölzer, ist diese Konstruktion aber nur dann
standfest, wenn die Hölzer unten eingespannt sind!
Die oberen Verbindungen ergeben eine Gelenkkette - quer zur normalen
Schaukelrichtung. Erfolgt nun eine horizontale Belastung parallel zum
Tragbalken, kippt die Schaukel - quer zur Schaukelrichtung -
zwangsläufig um, wenn auch unten gelenkig angeschlossen wird!
> Aber bei der Bodenbefestigung bin ich noch sehr unschlüssig. Diese
> lustigen Bodenanker zum Einschrauben reichen meiner Meinung nach
> aus, um die Schaukel gegen umkippen zu sichern, ...
Diese Bodenhülsen sind allenfalls als gelenkige Verbindung zu betrachten.
> und es wäre viel weniger Aufwand als einbetonieren...
...was sich aber rächen wird!
> Aber wie schütze ich das Holz dann gegen die Nässe?
Wenn du "bedingt gegen Holzfäule widerstandsfähige Hölzer" wie Robinie
verwendest, werden diese über einen längeren Zeitraum nicht wegfaulen,
wenn du sie beispielsweise in Magerbeton einbetonierst. Bei Eibe, Lärche
oder kesseldruckimprägnierten Hölzern wird dieser Vorgang sehr bald
eintreten.
> Ansonsten, wie man es auf öffentlichen Spielplätzen sieht, so
> einbetonieren, dass das Holz in der Luft hängt?
Bei alle Hölzern, außer Robinie ist auf einen ausreichenden
konstruktiven Holzschutz zu achten. Das bedeutet, dass Abstand vom
Boden als Spritzwasserschutz und dass benetzendes und
eingedrungenes Wasser schnell wieder ablaufen kann, beachtet werden
muss. (beispielsweise durch Tropfnasen, gute Belüftung und keine Kehlen
zwischen Holz und Stahl, in denen sich Wasser sammeln kann).
Idealerweise lässt sich der konstruktive Holzschutz mit gelenkigen
Anschlüssen realisieren. In der mutmaßlich von dir favorisierten
Konstruktion fehlen aber noch ein paar Hölzer. Drei Möglichkeiten:
1. Durch ein zusätzlich an einem Ende der Schaukel erzeugtes Dreieck in
der Frontalansicht der Schaukel. Diese Strebe erfordert am unteren Ende
ein gewichtiges Fundament, weil sie Druck und Zugkräfte übernehmen muss.
2. Durch zwei zusätzliche Streben an beiden Enden der Schaukel in der
Frontalansicht. Die Streben übernehmen jeweils nur Druckkräfte und geben
sie unten über Kontaktflächen ab.
3. In der Frontalansicht werden oben vier Kopfbänder angeschlossen, wie
man sie hier erkennt:
https://www.gesundwerk.de/Joda-Jonas-Schaukel-Bausatz-aus-Holz/6628.prod/ja/googlebase/9999991?gclid=CIWEyNirkLgCFUNd3godBw8A1Q
Warum die Stahlschaukel diese Stäbe nicht benötigt?
Weil die Anschlüsse oben und unten biegesteif ausgeführt werden (mit
Passschrauben lassen sich Kräftepaare herstellen, die Biegekräfte als
Kraftkomponenten weiterleiten). Theoretisch wäre das auch bei Holz
möglich, beispielsweise mit eingeschlitzten Blechen. Bei Rundhölzern
wird das aber sehr aufwändig.
> Aber da habe ich noch keine Quelle für entsprechende Eisenwaren. Die
> habe ich nur für 4-Kant-Holz gefunden. Das finde ich aber nicht so
> schön...
Ich würde mir Schlitzbleche vom Schlosser fertigen lassen. Es gibt die
allerdings in gut sortierten Märkten fertig konfektioniert:
http://www.flipedia.de/719-126
Vielleicht gefällt dir aber auch ein anderer Anschluss, ab S. 115
Oder von GH:
http://www.holzverbinder.de/
Schlitze lassen sich mit der Kettensäge und ruhiger Hand herstellen.
Gruß,
Kalle