Ulrich G. Kliegis
unread,Sep 16, 2017, 3:41:21 PM9/16/17You do not have permission to delete messages in this group
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Moin,
(Für eilige Leser: Die Frage steht am Ende, vorher der
Erlebnisbericht...)
Bei einem Bauvorhaben an meinem Boot (neues festes Deckshaus) habe ich
an diesem Wochenende etwa 200 Löcher von 6mm Durchmesser in 2mm dickes
VA-Blech (A2) zu bohren. HSO-Bohrer besorgt (gleich >1 Stück) und
munter losgelegt, natürlich mit Schneidöl und niedriger Drehzahl. Der
Stahl gab auch recht gut nach, mit Entgraten, Messen etc. waren die
ersten 50 Löcher nach 2 Stunden drin.
Werkzeug: Am ersten Tag nur ein Makita-Akkuschrauber/-Bohrer, eher aus
der kleinen Liga von denen. Feierabend wegen Akku leer, aber ich war
schon erstaunt, was da ging.
Am zweiten Tag nahm ich zusätzlich noch eine leicht betagte
350W-Metabo-Bohrmaschine, mit Getriebe und Drehzahlsteuerung mit, mit
der die Löcher deutlich schneller entstanden - bis der Bohrer
durchzurutschen begann. Ich führte das auf a) ins Futter gewandertes
Schneidöl und b) zu geringe Spannkraft des auf der Maschine sitzenden
Schnellspannfutters (Röhm) zurück. Also Feierabend wegen
Durchrutschens. 50 Löcher fehlten noch.
Bohrer und Bohrfutter mit Reinigungspapier mit einem Hauch
Bremsenreiniger entfettet und gereinigt. Mir fiel auf, daß der Schaft
des Bohrers an den Durchrutschstellen schwarz verfärbt ist. Nix bei
gedacht, wieder zum Boot. Gleich beim ersten Loch: Bohrer rutscht
durch.
Werkzeug gewechselt, Bohrer in Makita-Akkuschrauber, Futter armfest
angezogen, bohrt - und rutscht auch durch. Vorher natürlich noch mal
entfettet. Noch ein Versuch. Blöderweise Makita-Bohrer auf Linkslauf
gehabt, nicht gemerkt, erstaunlich, wie weit der Bohrkegel damit doch
geraten war.
Vorwärts wollte der Bohrer nun aber auch nichts mehr tun, wohl stumpf,
obwohl sich die Schneiden noch scharf anfühlten.
Zeit, eine neue Bohrerspitze zu nehmen. In Metabo eingespannt, dreimal
tief Luft geholt, Loch drin. Ein paar Löcher weiter: Bohrer rutscht
durch. Noch 11 Löcher.
Hier hatte ich dann endgültig die Faxen dicke und erklärte den
sofortigen Feierabend wegen Werkzeugproblems und d.r.h.-
Konsultationsbedarfs.
Natürlich werde ich morgen das Schnellspannfutter (das bei
Nicht-Stahl-Arbeiten vorzüglich arbeitet) gegen das konventionelle
austauschen und testen.
Nun die
FRAGEN:
1) Spannen Schnellspannfutter generell weniger fest als konventionelle
Bohrfutter mit der Zahnkranzspannung? Ich dachte, das machen die
Schellspanner durch irgendeine genialistische Getriebeunterzetzung
wett, aber da irre ich mich wohl.
2) Ist der durchgerutschte und geisterfahrermäßig mißbrauchte
HSO-Bohrer noch zu retten? Sind ja nicht mehr sooo teuer, die Dinger,
allfälliger Auwand sollte also lohnen - oder wenigstens lehrreich
sein.
Irgendwo habe ich ein Bohrerschärfgerät aus dem Nachlaß eines
Nachbarn, unter welchem Suchbegriff finde ich die richtigen
Winkeleinstellungen? Und was mach ich mit dem schwarzen
Durchrutschbereich im Schaft? Wegschleifen / Polieren könnte
theoretisch ja zu ungleichmäßigem Abtrag und damit zu einem
schlagenden Bohrer führen.
Oder
2a) soll ich das gute Stück gleich in den Schrott tun?
3) Hab ich (nach meiner Beschreibung) irgendetwas grundflasch gemacht?
Dank an die Bescheidwisser vorab!
Gruß,
U.