Am 17.10.2021 um 16:41 schrieb Reindl Wolfgang:
> Hallo die Runde,
Die Runde hat scheinbar Urlaub. Sie klagte gestern bereits über Kopppiene.
> eines der 3 Gräber, die von mir begärtnert werden, wird dominiert von
> einer säulenförmig wachsenden Eibe. Die ist inzwischen (konnte die
> letzten 1 3/4 Jahren nichts dort machen) wirklich gewalig geworden. Vor
> > 20 oder 30 Jahren hab' ich zusammen mit meiner Mutter den Hauptstamm
> abgeschnitten (Ø ca 15 cm oder mehr), seither besteht der Baum aus
> mehreren Seitentrieben ( jeweils ca 4 cm), im Inneren sind die
> Seitentriebe kahl, das komplette Gebilde ist aber schön grün.
> Bei der näxten Frühjahrsgrabpflege werde ich nicht umhinkommen, mich mit
> einer guten Säge zu bewaffnen und ein paar von den Seitentrieben zu
> kappen…
Für Ø 4cm finde ich, dass eine Säge übertrieben wäre. Beim Radius von
4cm wähle ich auch die Säge.
> Wird zwar 2 Jahre dauern, bis der stehenbleibende Seitentrieb
> wieder rundum grün ist - da muß ich und die Grabbewohner halt durch.
>
> 1) Da steh' ich jetzt vor dem gleichen Proble wie der Herkules mit der
> Hydra ;-) Gips eine Möglichkeit zu verhindern, daß die gekappten
> Seitentriebe ihrerseits wieder neue Seitentriebe bilden? In diese
> Richtung möchte ich einklich keine weitere Ausbreitung.
Keine Ahnung, ob es dafür eine Art Maulschutz gibt. Ich würde einfach
abwarten und Tee trinken. Frische Neutriebe ließen sich ja auch sehr
einfach entfernen. Bei meiner Thuja sah man bereits nach kurzer Zeit
nichts mehr von den Stummeln. Sorgen würde ich mich mehr um den dann
alleinigen Haupttrieb, der dann abgeht wie die Post.
> 2) Für die abgeschnittenen Seitentriebe hätt' ich durchaus eine
> Weiterverwendung. Der Versuch, abgeschnittene 2jährige Äste einer
> anderen Eibe einzusetzen ist allerdings leider gescheitert (das kann
> aber auch an dem extrem trockenen 2020er Frühjahr gelegen haben).
Das wird so gewesen sein! Selbst Buchsstecklinge sind mir in der Zeit
vertrocknet und bei denen reicht es normalerweise, wenn sie Wasser aus
der Ferne riechen. Mir ist aber nicht ganz klar, ob du (unter "2)")von
Stecklingen schreibst oder eine Art von Veredlung meinst.
> Hat jemand eine Idee, wie ich die abgeschnittenen Seitentriebe (ca 2
> m hoch) erfolgreich anwurzeln kann?
Hier steht, Risslinge (mit "außem" Auge und "abber" Zunge) seien
erfolgreicher als Stecklinge zu ziehen ...:
https://www.mein-schoener-garten.de/gartenpraxis/schritt-fuer-schritt/eiben-vermehren-39195
... bei Risslingen von 4cm Durchmesser dürftest du allerdings beim
Reißen bereits auf Schwierigkeiten stoßen (das Reißen verlagert sich
dann gerne in den Rücken ... das will man nicht). Mit Risslingen *von*
den Seitentrieben könnte es mit der Beschreibung in dem Artikel aber
schon klappen ... wenn die Eibe nicht gar so alt (>> 20 oder 30 Jahre)
wäre. Die Äste des zweijährigen Kollegen dürften da sehr viel
erfolgreicher zu Werke gehen.
Vielleicht ist es besser, wenn du Risslinge an ohnehin feuchten und
schattigen Plätzen vorziehst. So klappt es zumindest mit
Buchsstecklingen am besten und die brauchen auch ein ganzes Jahr zum
Bewurzeln. Auf sonnigen Friedhöfen dürften derartige Flächen eher
Mangelware sein. Sehr gute Erfahrungen habe ich jetzt übrigens - in sehr
kurzer Zeit - mit Weidenwasser (kurze Weidentriebabschnitte für eine
Nacht ins Gießwasser gelegt!) zur Bewässerung gemacht.
Ich selbst habe lediglich Eiben aus Sämlingen, die von den Nachbarn
herüber wehen. Die selben stelle ich dann auch gerne immer wieder den
selbigen zur Verfügung, die selbstredend begeistert sind, weil selbst in
deren Eibenhecken, sich immer wieder Lücken selbstständig auftun.
Vielleicht guckst du dich besser mal an den Wegrändern des Friedhofs um.
> Oder doch zu Brennholz trocknen lassen?
Ich denke schon! Das (Ø < 4 cm) lässt sich *vor* der Trocknung auch noch
sehr gut mit ner großen Astschere bewältigen und passt dann viel besser
ins Auto.
--
Gruß,
Kalle