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Rindenmulch: Unverträglichkeit?

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Ulrich Lang

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Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to
Hallo alle,

ich bin zur Zeit dabei, meine neuen Pflanzen mit Rindenmulch zu
versorgen. Als mir der harziger Geruch in der Nase hing, ist mir der
Gedanke gekommen:

Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die Rindenmulch nicht vertragen?

Grüße Ulrich

Heike Landhaeusser

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Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to
On Tue, 19 Oct 1999, Ulrich Lang wrote:

Hallo Ulrich,

ob es einzelne Pflanzen gibt, weiss ich nicht. Aber mir hat mal ein
Staudenzuechter gesagt, dass man Stauden besser nicht mit Rindenmulch
umgibt. Rindenmulch hemmt das Wachstum von Unkraut und zwar nicht nur
durch, dass das Licht abgehalten wird, sondern auch durch bestimmte
Inhaltsstoffe (weiss leider nicht mehr was das war). Und dadurch wuerde
auch das Wachstum der Stauden gehemmt, sind halt alles Pflanzen, egal ob
gewollte oder ungewollte.

Kann das jemand bestaetigen und auf etwas fundierte Fuesse stellen?

Viele Gruesse

Heike


Lutz Bojasch

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Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to

Heike Landhaeusser schrieb:


>
> On Tue, 19 Oct 1999, Ulrich Lang wrote:
>
> Hallo Ulrich,
>
> > ich bin zur Zeit dabei, meine neuen Pflanzen mit Rindenmulch zu
> > versorgen. Als mir der harziger Geruch in der Nase hing, ist mir der
> > Gedanke gekommen:
> >
> > Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die Rindenmulch nicht vertragen?

Hallo
...habe ich noch nicht gehört. Rindenmulch kann aber mit Chemie belastet
sein - wenn z.B. zuvor im Holzlager mit Lindan gesprüht wurde.
Gruß Lutz

Jochen Terasa

unread,
Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to

Heike Landhaeusser wrote:

> ob es einzelne Pflanzen gibt, weiss ich nicht. Aber mir hat mal ein
> Staudenzuechter gesagt, dass man Stauden besser nicht mit Rindenmulch
> umgibt. Rindenmulch hemmt das Wachstum von Unkraut und zwar nicht nur
> durch, dass das Licht abgehalten wird, sondern auch durch bestimmte
> Inhaltsstoffe (weiss leider nicht mehr was das war). Und dadurch wuerde
> auch das Wachstum der Stauden gehemmt, sind halt alles Pflanzen, egal ob
> gewollte oder ungewollte.
>
> Kann das jemand bestaetigen und auf etwas fundierte Fuesse stellen?
>

Beim Verrotten von Holz- und Rindenmulch wird Stickstoff verbraucht (frag
mich nicht für was oder wen), was einerseits keimungshemmend wirkt und so
für Unkräuter eine schlechte Basis bildet. Andererseits wirkt die
Stiockstoffverarmung allgemein wachstumshemend, was nicht zwischen Un- und
Kräuterbn unterscheidet. Rindenhumusse sind daher immer gut kompostiert
und/oder mit Stickstoffdüngern aufgepeppt.

Gruß
Jochen


Heike Landhaeusser

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Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to
On Tue, 19 Oct 1999, Lutz Bojasch wrote:

Hallo Lutz,

> Hallo
> ...habe ich noch nicht gehört. Rindenmulch kann aber mit Chemie belastet
> sein - wenn z.B. zuvor im Holzlager mit Lindan gesprüht wurde.

nein, um Lindan ging es nicht.
Durchlaeuft die Rinde, wenn sie aufgeschichtet wird, um zu Mulch zu werden
einen Fermentationsprozess? Ich meine es war ein Inhaltsstoff, der durch
diese Fermentation entsteht und der leicht herbizid wirkt.

Als ich damals den dampfenden Mulch (einen groessere Menge mit LKW direkt
ab Werk geliefert) auf den Beeten verteilt habe, habe ich gemerkt, dass
meine Zunge seltsam betaeubt wurde. Irgendetwas ist also drin, das
ausduenstet. Sind das "nur" aetherische Oele?

Viele Gruesse

Heike


Bernd Franzen

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Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to
Hi Heike,

in <Pine.A41.3.96.991019...@dv.go.dlr.de> Heike


Landhaeusser wrote:
> Durchlaeuft die Rinde, wenn sie aufgeschichtet wird, um zu Mulch zu werden
> einen Fermentationsprozess? Ich meine es war ein Inhaltsstoff, der durch
> diese Fermentation entsteht und der leicht herbizid wirkt.

das ist tatsächlich so. Frischer Rindenmulch wirkt wachstumshemmend
auf viele Pflanzen. Pflanzenverträglich wird er erst durch
Kompostierung (Rindenkompost). Als Pflanzsubstrat ist er also
ungeeignet. Gegen eine Verwendung als Mulchschicht spricht dagegen
nichts, Gaben von Hornspänen sorgen einem Mangel von Stickstoff vor,
der in Mengen(?) beim Zersetzten der Rinde verbraucht wird.


> Als ich damals den dampfenden Mulch (einen groessere Menge mit LKW direkt
> ab Werk geliefert) auf den Beeten verteilt habe, habe ich gemerkt, dass
> meine Zunge seltsam betaeubt wurde. Irgendetwas ist also drin, das
> ausduenstet. Sind das "nur" aetherische Oele?

Auch in den Anfangszeiten von Kompostierungsvorgängen entwicklen
sich ungeheuere Mengen von Pilzen, sprich Schimmel. Deren Sporen
können schon einmal den 'Mund zusammenziehen'. Der Geruch von
frischer Nadelholzrinde kommt aber wohl vor allem von den
ätherischen Ölen in den Rinden.

Schönen Gruß

Bernd

Ulrich Lang

unread,
Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to
ulric...@fernuni-hagen.de (Ulrich Lang) schrieb:

>Hallo alle,
>
> ..

Erst einmal danke für die bisherigen Antworten.

Ich habe mich im ersten Posting wohl ungenau ausgedrückt: Ich habe
sowohl Liguster, als auch Stauden, in Pflanzerde gepflanzt. Die
Oberfläche habe ich dann mit Rindenmulch abgedeckt, nach den
bisherigen Antworten zu schätzen, scheint dies ja kein Problem
darzustellen. Hoff ich zumindest mal...

Grüße Ulrich

Johanna Ostermann

unread,
Oct 19, 1999, 3:00:00 AM10/19/99
to

Lutz Bojasch schrieb in Nachricht <380C0F28...@cyborgs.de>...


>> > Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die Rindenmulch nicht vertragen?
>

>Hallo
>...habe ich noch nicht gehört. Rindenmulch kann aber mit Chemie belastet
>sein - wenn z.B. zuvor im Holzlager mit Lindan gesprüht wurde.

Mir sagte jemand, dass mein gehäckseltes erst mal ein Jahr lang abgelagert
sein muss bevor ich es unter die Sträucher bringe, sonst würden Nährstoffe
aus dem Boden geholt. Richtig??

Johanna


Hannes Ehrenmueller

unread,
Oct 20, 1999, 3:00:00 AM10/20/99
to
Hallo Ulrich und Heike!

ja das stimmt schon, das Rindenmulch die Stauden hemmt, vorallem welche die
sich
mit Wurzelausläufer und Sprossen vermehren bzw. weiterwachsen,
kommt aber auf die Stärke des Auftrages drauf an.
Aber es kann auch passieren, das Rindendekor bei einigen Stauden auch direkt
gefährlich
werden könnte, weil Rinde vor Austrocknung schützt, und dadurch kann es bei
manchen
Trockenliebenden Stauden zur Fäulnis kommen.

Bei Sträuchern Bäumen oder ähnlichem kann dies vermutlich nicht sein,
kommt aber auch auf den Boden drauf an.
Ein schwerer lehmiger Boden im Frühjahr kann Staunässe hervorrufen, was bei
manchen Pflanzen
wie Clematis tötlich sein könnte (Clematiswelke), weil durch den Rindendekor
nicht so viel
verdunsten kann.

Ich trage nie mehr als 5 cm Rindendekor auf, das mit der Zeit sowieso
verrottet.

Bei Böschungen, wo meistens Rinde aufgetragen wird braucht man sich weniger
Gedanken
machen, bis auf eventuell manche Stauden.

Bei allen anderen größerwerdenen Pflanzen brauchst Dir weniger Gedanken
machen.

Kommt jedoch auf die Qualität der Rinde drauf an.
Rinde von einem Sägewerk muss immer mit Bedenken aufgetragen werden, es
könnte sich ja
der eine oder der andere Wurm noch verstecken ;-(

viel Spass noch mit der Rinde ;-)

Hannes

Heike Landhaeusser schrieb:

> On Tue, 19 Oct 1999, Ulrich Lang wrote:
>
> Hallo Ulrich,
>
> > ich bin zur Zeit dabei, meine neuen Pflanzen mit Rindenmulch zu
> > versorgen. Als mir der harziger Geruch in der Nase hing, ist mir der
> > Gedanke gekommen:
> >

> > Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die Rindenmulch nicht vertragen?
>

> ob es einzelne Pflanzen gibt, weiss ich nicht. Aber mir hat mal ein
> Staudenzuechter gesagt, dass man Stauden besser nicht mit Rindenmulch
> umgibt. Rindenmulch hemmt das Wachstum von Unkraut und zwar nicht nur
> durch, dass das Licht abgehalten wird, sondern auch durch bestimmte
> Inhaltsstoffe (weiss leider nicht mehr was das war). Und dadurch wuerde
> auch das Wachstum der Stauden gehemmt, sind halt alles Pflanzen, egal ob
> gewollte oder ungewollte.
>
> Kann das jemand bestaetigen und auf etwas fundierte Fuesse stellen?
>

> Viele Gruesse
>
> Heike


Bernd Franzen

unread,
Oct 20, 1999, 3:00:00 AM10/20/99
to
in <7ujt3v$j7t$4...@news05.btx.dtag.de> Johanna Ostermann wrote:
> Mir sagte jemand, dass mein gehäckseltes erst mal ein Jahr lang abgelagert
> sein muss bevor ich es unter die Sträucher bringe, sonst würden Nährstoffe
> aus dem Boden geholt. Richtig??

Jaein Johanna. Beim Abbau von (Rinden-)Mulch wird Stickstoff
benötigt, das ist richtig. Also kann es beim Mulchen zu einem
Stickstoffmangel an der Oberfläche kommen. Das sollte aber nur
Jungpflanzen oder ausgesprochene Flachwurzler betreffen. Wenn Du
locker 'ne Handvoll Hornspäne mit verteilst, wärest Du auf der
sicheren Seite. Aber nötig ist das unter Sträuchern wohl kaum.

Schönen Gruß

Bernd


Hannes Ehrenmueller

unread,
Oct 20, 1999, 3:00:00 AM10/20/99
to
Hallo Ulrich!

also mach Dir da mal keine zu großen Gedanken darüber
in 99 % der Fälle gehts eh gut
und bei 1 % läufts ein bisschen schief, aber ich bin mir sicher, das Du
dann den Gärtner
wieder besuchst, der sich freuen wird ;-)

lg

Hannes

Ulrich Lang schrieb:

Gerhard Zahn

unread,
Oct 22, 1999, 3:00:00 AM10/22/99
to
Am Tue, 19 Oct 1999 00:42:08 GMT, schrieb ulric...@fernuni-hagen.de
(Ulrich Lang) :

Hallo Ulrich,
>ich bin zur Zeit dabei, meine neuen Pflanzen mit Rindenmulch zu
>versorgen. Als mir der harziger Geruch in der Nase hing, ist mir der
>Gedanke gekommen:
>
>Gibt es eigentlich auch Pflanzen, die Rindenmulch nicht vertragen?

Rindenmulch ist nicht durch Kompostieren usw. aufbereitet. Er besitzt
noch seine unkrauthemmende Wirkung u erspart mechanische
Unkrautbekämpfung.
Rindenmulch eignet sich zur Abdeckung von Baumscheiben u
Strauchreihen. Beete mit krautigen Pflanzen sollten allerdings nicht
damit bedeckt werden, da diese Pflanzen wie die Unkräuter empfindlich
auf Rindeninhaltsstoffe (Gerbsäuren) reagieren.
Eine Rindenmulchauflage von 7 - 10 cm muss auch bei erforderlicher
Düngung berücksichtigt werden, da der Rindenmulch selbst sehr
stickstoffarm ist u die den Mulch abbauenden Bodenbakterien u Pilze
reichlich Stickstoff verarbeiten.

Beste Grüße G e r h a r d

Gerd Krug

unread,
Oct 23, 1999, 3:00:00 AM10/23/99
to
Hallo Gerhard,

> Rindenmulch ist nicht durch Kompostieren usw. aufbereitet.

Doch, dann heisst er aber zur Unterscheidng Rindenhumus <<:-#))

> Eine Rindenmulchauflage von 7 - 10 cm muss auch bei erforderlicher

> Duengung beruecksichtigt werden, da der Rindenmulch selbst sehr


> stickstoffarm ist u die den Mulch abbauenden Bodenbakterien u Pilze
> reichlich Stickstoff verarbeiten.

Das gibt dann in 6-7 Jahren den "bestmoeglichen Waldboden" , dann wachsen
da Wildkraeuter umso besser; ich hab' 'ne wunderschoene Hornveilchenwiese.
Soweit meine eigene Beobachtung

-> Gruesse aus meinem kleinen Gartenhaeuschen, Gerd

Gerhard Zahn

unread,
Oct 23, 1999, 3:00:00 AM10/23/99
to
Am Sat, 23 Oct 1999 13:14:00 +0200, schrieb Gerd...@oct.fido.de
(Gerd Krug) :

Hallo Gerd,


>> Rindenmulch ist nicht durch Kompostieren usw. aufbereitet.
>
>Doch, dann heisst er aber zur Unterscheidng Rindenhumus <<:-#))

Scherzkeks,
dann ist es aber doch kein Rindenmulch mehr, der eben nicht durch
Kompostieren usw. aufbereitet ist...:-)

Bernhard Albert

unread,
Nov 8, 1999, 3:00:00 AM11/8/99
to
*Erneuter Versand:*


lu...@cyborgs.de (Lutz Bojasch ) meinte am 19.10.99 im Brett /DE/REC/
GARTEN zum Thema "Re: Rindenmulch: Unverträlichkeit?":

> ...habe ich noch nicht gehört. Rindenmulch kann aber mit
> Chemie belastet sein - wenn z.B. zuvor im Holzlager mit Lindan

> gesprüht wurde. Gruß Lutz

Insbesonderer frischer Rindenmulch enthält Gerbstoffe und Polyphenole,
die Schäden am Laub von krautigen Pflanzen verursachen können,
inbesondere bei erhöhter Temperatur z.B. durch Sonneneinstrahlung.

Hat der Rindenmulch bei Lagerung schon einmal eine Selbsterhitzung
erfahren, wirkt er danach nicht mehr schädigend auf bereits bestehende
Pflanzungen, also auch nicht auf Wurzelunkräuter. Aber er wirkt noch
keimhemmend und schädigend auf alle neuaufkommenden Samenunkräuter und
natürlich auch auf alle selbst vorgenommenen Aussaaten.

Soviel aus den Informationen der
"Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzenbau".

Grüße
Bernhard

Bernhard Albert

unread,
Nov 8, 1999, 3:00:00 AM11/8/99
to
*Erneuter Versand:*


gerhar...@gmx.de (Gerhard Zahn ) meinte am 23.10.99 im Brett /DE/
REC/GARTEN zum Thema "Re: Rindenmulch: Unvertraeglichkeit?":

> >> Rindenmulch ist nicht durch Kompostieren usw. aufbereitet.

> >Doch, dann heisst er aber zur Unterscheidng Rindenhumus

> dann ist es aber doch kein Rindenmulch mehr, der eben nicht


> durch Kompostieren usw. aufbereitet ist...:-)

Nur um ein anderes Beispiel zu wählen:

Die wenigsten Menschen werfen Küchenabfälle aufs Beet oder sieben
abgelagerte Küchenabfälle. Aber jede Menge Menschen tun selbiges mit
dem Kompost.

Grüße
Bernhard

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